Polytrauma Flashcards

1
Q

Polytrauma, Definition

A

eine gleichzeitige Verletzung mehrerer Körperregionen, wobei mindestens eine oder die Kombination der Verletzungen lebensbedrohlich ist.

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2
Q

Solide Organverletzungen betreffen vor allem:

A

Leber, Milz, Nieren und seltener Pankreas.

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3
Q

Traumamechanismen, die auf eine solide Organverletzung hinweisen

A

• Verkehrsunfälle (am häufigsten)
• Stürze aus großer Höhe
• Schläge/Tritte auf den Bauch (z. B. bei Gewalteinwirkung, Sportverletzungen)
• Penetrierende Traumata (z. B. Stich-, Schussverletzungen)

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4
Q

Verletzungen, auf eine Milzverletzung hinweisen

A

Ist die häufigste solide Organeverletzung, v. a. bei Rippenfrakturen links

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5
Q

Verletzungen, auf eine Nierenverletzung hinweisen

A

oft durch Sturz oder direkte Gewalteinwirkung auf den Flankenbereich

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6
Q

solide Organverletzung, mit höchstem Blutungsgefahr

A

Leber (zweithäufigste Verletzung nach der Milz)

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7
Q

Que klassifiziert man die solide Organverletzungen (Allgemein)

A

nach der American Association for the Surgery of Trauma (AAST) in Grade I – V
• Grad I–II: Kleinere Hämatome, Kapselverletzungen, meist konservativ behandelbar.
• Grad III–V: Größere Läsionen, Parenchymverletzungen mit Gefäßbeteiligung → oft operativ erforderlich.

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8
Q

Diagnostik bei Polytrauma

A

Primärdiagnostik (Schockraum, ATLS-Algorithmus)
• ABCDE-Schema zur Erstversorgung
• FAST-Sonographie (Focused Assessment with Sonography for Trauma): Ziel: Freie Flüssigkeit im Abdomen nachweisen
• E-FAST (Extended FAST): Ergänzend zum Nachweis eines Pneumothorax

CT-Abdomen mit Kontrastmittel (Goldstandard!). Nur in stabilen Patienten
• Lokalisation und Schweregrad der Verletzung
• Unterscheidung zwischen Blutung, Organruptur oder Gefäßverletzung

Labor:
• Hämoglobin/Hämatokrit (Blutungsverlust?) / Kreuztest / Blutgruppenbestimmung
• Leber- und Pankreasenzyme (bei Leber-/Pankreastrauma)
• Nierenretentionsparameter (bei Nierentrauma)
• Blutgasanalyse, Laktat

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9
Q

Klinische Zeichen solider Organverletzungen

Milzruptur

A

Linksseitige Oberbauchschmerzen, ggf. Schmerzen in der linken Schulter (Kehr-Zeichen)

Hypovolämischer Schock möglich

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10
Q

Klinische Zeichen solider Organverletzungen

Leberruptur

A

Rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Anstieg der Transaminasen

Hohes Blutungsrisiko → Gefahr eines hämorrhagischen Schocks

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11
Q

Klinische Zeichen solider Organverletzungen

Nierenverletzung

A

Hämaturie, Flankenschmerzen, ggf. retroperitoneale Blutung (Grey-Turner-Zeichen)

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12
Q

Klinische Zeichen solider Organverletzungen

Pankreasverletzung

A

Evtl. verzögerte Symptome, Oberbauchschmerzen, Lipaseanstieg

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13
Q

Allgemeines Schockmanagement (bei Polytrauma)

A

• Volumen- und Bluttransfusion
• Schocklagerung (nur wenn keine Schädel-Hirn-Verletzung vorliegt)
• Kreislaufstabilisierung (z. B. Vasopressoren bei Bedarf)

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14
Q

Konservative Therapie bei Patienten mit Soliden Organverletzungen

A

bei stabilen Patienten, v. a. Grad I-II
• Überwachung auf Intensivstation (mind. 48 h!)
• Bettruhe, engmaschige Kontrollen mit Sonographie oder CT
• Bluttransfusionen bei Bedarf

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15
Q

Operative Therapie bei Patienten mit Milzverletzungen

A

bei instabilen Patienten oder höhergradigen Verletzungen
• Milzerhalt wenn möglich (z. B. Splenorrhaphie)
• Bei massiver Blutung Splenektomie → lebenslange Impfung gegen Pneumokokken, Meningokokken, H. influenzae

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16
Q

Operative Therapie bei Patienten mit Leberverletzungen

A

instabilen Patienten oder höhergradigen Verletzungen
• Kleine Verletzungen: Tamponade mit Fibrin-/Kollagenvlies
• Größere Verletzungen: Segmentresektion, evtl. Packing (Kompression mit Bauchtüchern)

17
Q

Operative Therapie bei Patienten mit Nierenverletzugen

A

bei instabilen Patienten oder höhergradigen Verletzungen
• Meist konservativ, wenn keine Gefäßbeteiligung
• Operativ: Nephrektomie bei massiver Blutung oder devitalem Gewebe

18
Q

Operative Therapie bei Patienten mit Pankreasverletzungen

A

instabilen Patienten oder höhergradigen Verletzungen
• Konservativ bei kleinen Läsionen
• OP bei Gangverletzungen: Distale Pankreatektomie oder Pankreatojejunostomie

19
Q

OPSI-Syndrom

A

„Overwhelming post-splenektomy-Syndrom“
- bis zu 30 Jahren nach ener Splenektomie, am häufigsten jedoch in den ersten 3 Jahren nach der OP.
- Inzidenz liegr bei 1-5% nach posttraumatischer Milzentfenung

Impfungen essenziell!

20
Q

Komplikationen bei Solidorganverletzung

A

• Hämorrhagischer Schock (bei massiver Blutung)
• Posttraumatische Infektionen/Abszesse
• Pankreasfisteln nach Pankreasverletzung
• Post-Splenektomie-Sepsis (OPSI-Syndrom) → Impfungen essenziell!
• Organinsuffizienz (z. B. Nierenversagen nach schwerem Nierentrauma)

21
Q

Solidorganverletzung Patientenorientierte Erklärung

A

Bei einem schweren Unfall kann es zu Verletzungen innerer Organe wie Leber, Milz oder Nieren kommen. Diese Organe sind sehr gut durchblutet, weshalb es zu gefährlichen inneren Blutungen kommen kann. In vielen Fällen kann eine sorgfältige Überwachung im Krankenhaus ausreichen. Falls nötig, können wir aber auch operieren, um Blutungen zu stoppen oder verletzte Organe zu stabilisieren.