Apoplex // Schlaganfall Flashcards
Schlaganfall: Bedeutung
plötzliche, fokale Unterbrechung des zerebralen Blutflusses, die ein neurologisches Defizit verursacht.
Einteilung des Schlaganfalles
Ischämisch (80%)
• Arteriosklerose & Thrombose (große Gefäße, z. B. A. carotis)
• Embolie (kardiale Quelle: z. B. Vorhofflimmern)
• Mikroangiopathie (kleine Gefäße, z. B. bei Hypertonie, Diabetes)
Hämorrhagische (20%)
• Hypertensive intrazerebrale Blutung (z. B. durch plötzlichen Blutdruckanstieg)
• Ruptur eines Aneurysmas (Subarachnoidalblutung)
• Gerinnungsstörungen (Marcumar, Thrombozytopenie, Gerinnungsdefekte)
Bewusstseinsstörungen oder Koma, häufig begleitet von Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, sprechen für:
einen erhöhten Hirndruck
Wie früh nach einem ausgedehnten ischämischen Schlaganfall kann ein erhöhter Hirndruck auftreten?
48–72 h
sogar noch früher bei hämorrhagischen Insulten
Der V. a. Schlaganfall besteht bei Patienten mit einem der folgenden Merkmale:
- Plötzlich auftretende neurologische Defizite, die zu einer Hirnschädigung in einem arteriellen Versorgungsgebiet passen
- Plötzliche, außergewöhnlich starke Kopfschmerzen
- Plötzliches, unerklärliches Koma
- Plötzliche Beeinträchtigung des Bewusstseins
einzige Laboruntersuchung, die bei allen Patienten vor der Verabreichung von Thrombolytika erforderlich ist
Blutzuckerspiegels
Schlaganfall: Spezifische Symptome je nach betroffenem Gefäß
A. cerebri media (MCA)
A. cerebri anterior (ACA),Beinbetonte Hemiparese, Antriebsstörung, Blasenstörung
A. cerebri posterior (PCA),Homonyme Hemianopsie, Bewusstseinsstörungen
Basilaris-Infarkt (Hirnstamm),Schwindel, Dysarthrie, Dysphagie, Tetraparese, Bewusstseinsstörung
Kleinhirninfarkt,Ataxie, Nystagmus, Dysarthrie, Schwindel, Übelkeit
häufigste Lokalisation
Kontralaterale Hemiparese (Arm > Bein), Aphasie (li Hemisphäre), Neglect (re Hemisphäre)
Schlaganfall: Spezifische Symptome je nach betroffenem Gefäß
A. cerebri anterior (ACA)
A. cerebri posterior (PCA),Homonyme Hemianopsie, Bewusstseinsstörungen
Basilaris-Infarkt (Hirnstamm),Schwindel, Dysarthrie, Dysphagie, Tetraparese, Bewusstseinsstörung
Kleinhirninfarkt,Ataxie, Nystagmus, Dysarthrie, Schwindel, Übelkeit
Beinbetonte Hemiparese, Antriebsstörung, Blasenstörung
Schlaganfall: Spezifische Symptome je nach betroffenem Gefäß
A. cerebri posterior (PCA)
Basilaris-Infarkt (Hirnstamm),Schwindel, Dysarthrie, Dysphagie, Tetraparese, Bewusstseinsstörung
Kleinhirninfarkt,Ataxie, Nystagmus, Dysarthrie, Schwindel, Übelkeit
Homonyme Hemianopsie, Bewusstseinsstörungen
Schlaganfall: Spezifische Symptome je nach betroffenem Gefäß
Basilaris-Infarkt (Hirnstamm)
Kleinhirninfarkt,Ataxie, Nystagmus, Dysarthrie, Schwindel, Übelkeit
Schwindel, Dysarthrie, Dysphagie, Tetraparese, Bewusstseinsstörung
Schlaganfall: Spezifische Symptome je nach betroffenem Gefäß
Kleinhirninfarkt
Ataxie, Nystagmus, Dysarthrie, Schwindel, Übelkeit
Klinische Untersuchung bei V.a Schlaganfall
• FAST-Test (schnelle Ersteinschätzung)
• NIHSS-Score (Schweregradbewertung)
Bildgebung bei V.a Schlaganfall
✅ CCT (Craniale CT) → Ausschluss einer Blutung
• Ischämiezeichen (frühestens nach 6h sichtbar)
• Hyperdense Arterie (frisches Gerinnsel in MCA sichtbar)
✅ cMRT (Diffusionsbildgebung) → Frühester Nachweis einer Ischämie!
✅ CT-/MR-Angiographie → Darstellung der Gefäßverschlüsse
Weitere Diagnostik zur Ursache
• Doppler-Sonographie der extracranealen Gefäßen(Stenosen?)
• Herzechokardiographie (Thrombus im Herzen?)
Labordiagnostik bei Schlaganfall
• Blutbild, Gerinnung, Elektrolyte, Glukose
• Troponin (bei kardialer Embolie) & EKG (Vorhofflimmern?)
Akuttherapie einer ischämischen Schlaganfall
✅ Intravenöse Thrombolyse mit Alteplase (t-PA)
Indikation:
• Symptome seit <4,5 h
• Ausschluss einer Blutung (CT!)
• Ausschluss von Kontraindikationen
✅ Mechanische Thrombektomie (bei großem Gefäßverschluss, z. B. MCA)
• Bis zu 24h nach Symptombeginn möglich (je nach Perfusionsbildgebung)
✅ Sekundärprophylaxe mit ASS 100 mg nach 24h (wenn keine Thrombolyse)
Akuttherapie bei Hämorrhagischem Schlaganfall
✅ Sofortiger Blutdrucksenkung (Ziel: <140 mmHg systolisch)
✅ Gerinnung normalisieren (z. B. Protamin bei Heparin, PCC bei Marcumar)
✅ Neurochirurgische Intervention bei großen Blutungen
Sekundärprophylaxe einer Schlaganfall
Medikamentöse Therapie
✅ ASS 100 mg oder Clopidogrel (bei ischämischem Insult)
✅ Marcumar/DOAKs (bei Vorhofflimmern)
Risikofaktor-Management
✅ Blutdrucksenkung (<130/80 mmHg)
✅ Lipidsenkung (Statine bei Atherosklerose)
Transitorische ischämische Attacke: Definition
vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns, die sich innerhalb von 24 Stunden ohne bleibende Schäden zurückbildet.
Hauptursache der TIA
✅ Hauptursache: Kurzzeitiger Verschluss eines Hirngefäßes, meist durch
• Mikroembolien (z. B. aus der Carotis oder vom Herzen)
• Hypoperfusion (z. B. bei starker Stenose der A. carotis)
Beziehung zwischen TIA und dem Risiko von einem Schlganfall
- Eine TIA ist ein Vorläufer eines Schlaganfalls – das Risiko für einen Schlaganfall in den nächsten Tagen ist stark erhöht!
- Hohe Schlaganfallgefahr innerhalb von 48 Stunden (bis zu 10%)
Ursachen & Risikofaktoren für TIA & Schlaganfall
Ursachen:
✅ Atherosklerose der Hirnarterien (häufigste Ursache!)
✅ Karotisstenose (arterio-arterielle Embolie)
✅ Kardiale Embolien (z. B. durch Vorhofflimmern, Endokarditis, offenes Foramen ovale)
✅ Mikroangiopathie (bei Hypertonie oder Diabetes)
✅ Selten: Vaskulitiden, Gerinnungsstörungen
Risikofaktoren
• Arterielle Hypertonie (wichtigster Risikofaktor!)
• Vorhofflimmern
• Diabetes mellitus
• Hypercholesterinämie
• Rauchen
• Adipositas
Risikoabschätzung: ABCD²-Score bei TIA
A (Age) ≥60 Jahre 1 Punkt
B (Blood Pressure) ≥140/90 mmHg 1 Punkt
C (Clinical Features) – einseitige Schwäche, 2 Punkte
C (Clinical Features) – Sprachstörung ohne Schwäche 1 Punkt
D (Duration) >60 min 2 Punkte
D (Duration) 10-59 min 1 Punkt
Diabetes mellitus 1 Punkt
ABCD²-Score ≥4 Punkte → stationäre Aufnahme & sofortige Abklärung!
Akuttherapie nach TIA
- Erstmals Schlaganfall susschließen
- Verhinderung eines Schlaganfalls
✅ ASS 100 mg oder Clopidogrel 75 mg (sofort beginnen!)
✅ Blutdruckkontrolle (nicht zu stark senken, Ziel <140/90 mmHg)
✅ Blutzuckereinstellung (bei Diabetes, Ziel: 80–140 mg/dl)
✅ Statine zur Lipidsenkung (Ziel-LDL <70 mg/dl bei hohem Risiko)
✅ Antikoagulation (bei Vorhofflimmern → DOAK oder Marcumar)
Sekundärprophylaxe (Langfristige Schlaganfallvermeidung) nach TIA
✅ ASS 100 mg täglich oder Clopidogrel (bei Unverträglichkeit von ASS)
✅ Blutdruckkontrolle (<130/80 mmHg)
✅ Cholesterinsenkung mit Statinen
✅ Risikofaktoren minimieren (Rauchstopp, Bewegung, Gewichtsreduktion)
Wann braucht die Stenose der Karotiden eine Intervention?
Bei >70% Stenose der A. carotis → Karotisendarteriektomie (CEA) oder Stent