Reaktionen_auf_schwere_Belastungen_und_Anpassungsstörungen_Brainscape Flashcards
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: Akute Belastungsreaktion
- Beschreibung (1)
- Dauer (1)
- Bezeichnung im Volksmund (1)
- Symptome (3)
- Therapie
- —- allgemein (2)
- —- medikamentös (2)
Beschreibung: Reaktion auf schwere körperliche oder emotionale Belastungen
Dauer: Symptomatik klingt idR nach Stunden bis Tagen ab
Bezeichnung im Volksmund: Nervenzusammenbruch
Symptome
- gesteigerte Affekt: WUt, Trauer, Aggression, Verzweiflung
- dissoziative Symptome: zB Abwesenheit, die bis zu einem dissoziativen Stupor reichen kann
- vegetative Sympome: Herzrasen, Schwitzen, Übelkeit
Therapie
- allgemein
- —- aufbauende Gespräche und soziale/emotionale Unterstützung im Sinne einer Krisenintervention
- —- bei red flage (zB suizidale Absichten) ist eine kurzfristige stationäre Aufnahme zu erwägen
- medikamentös
- —- zur psychischen Entlastung (nur bei schwerer Symptomatik): ggf kurzfristige Gabe von Benzos (zB Lorazepam)
- —- bei Schlafstörungen: ggf kurzfristige Gabe von Schlafmitteln (zB Zopiclon)
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: Posttraumatische Belastungsstörung
- Beschreibung inkl. Zeitraum des Auftretens (3)
- Ätiologie (siehe gesonderte Lernkarte)
- Symptome (siehe gesonderte Lernkarte)
- häufige Komorbiditäten (3)
- Therapie (siehe gesonderte Lernkarte)
Beschreibung inkl. Zeitraum des Auftretens
- Reaktion, die innerhalb von 6 Monaten nach einem traumatischen, emotional belaastenden Ereignis eintreten kann
- gekennzeichnet durch Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses
- tritt idR nicht zu Zeitpunkt des Ereignisses auf
häufige Komorbiditäten
- Depression
- Suchterkrankungen
- Somatisierungsstörungen
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: Anpassungsstörung
- Beschreibung (1)
- Zeitlicher Verlauf (Beginn und Dauer) in Abgrezung zur akuten Belastunsgreaktion (2)
- Symptome (1)
- Therapie (2)
Beschreibung: Beeinträchtigungen, die während des Anpassungsprozesses nach einer Lebensveränderung entstehen und die Lebensqualität des Betroffenen einschränken
Zeitlicher Verlauf (Beginn und Dauer) in Abgrezung zur akuten Belastunsgreaktion
- Anpassungsstörung entwickelt sich langsamer (meist innerhalb eines Monats)
- Dauer: nicht länger als 6 Monate (wenn länger als 6 Monate spricht man von Anpassungsstörung mit längerer depressiver Reation oder einer depressiven Episode)
Symptome: Klinik ähnlich einer leichten deressiven Episode
Therapie
- allgemein: aufbauende Gespräche und soziale und emotionale Unterstützung im Sinne einer Krisenintervention (ggf kurzzeitige stationäre Aufnahe erwägen zB bei suizidalen Absichten)
- ggf supportive medikamentöse Behandlung mit SSRI bzw bei Schlafstörungen kurzfristige Gabe von Schlafmitteln wie zB Zopiclon
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: Posttraumatische Belastungsstörung: Ätiologie
- mögliche Auslöser (1)
- Risikofaktoren für Entwiclung einer PTBS (3)
mögliche Auslöser: schwere traumatische Ereignisse wie bspw körperliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Unfälle, Naturkatastrophen, Kriegshandungen, Diagnse einer schweren Erkrankung
- —- Erleben würde bei nahezu jedem Menschen tiefe Verzweiflung auslösen
- —- Ereignis muss nicht selbst erlebt worden sein, kann auch durch Beobachtung eines traumatischen Ereignisses eines Dritten ausgelöst werden
Risikofaktoren für Entwiclung einer PTBS
- Ereignis geht mit unwiederbringlichem Verlust einher, erfolgt völlig unerwartet und unterliegt nicht der Kontrolle des Betroffenen
- mangelnde soziale Unterstützung
- traumatische Kindheitserfahrungen
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: Posttraumatische Belastungsstörung: Symptome
- Intrusionen (3)
- Vermeidungsverhalten (3)
- Agitiertheit (“Hyperarousal”) und Angstsymptome (1)
- weitere Symptome (2)
Intrusionen
- Flash-backs (Pat erlebt das traumatische Ereignis erneut)
- intrusive Bilder (Wiedererleben in FOrm von Bildern)
- Albträume
Vermeidungsverhalten
- Vermeidung von Gesprächen, Situationen, Orten etc, die mit dem Trauma in Verbindung stehen und gebracht werden
- Erinnerungsbeeinträchtigung in Bezug auf das traumatische Ereignis
- Depressivität: Interessenverlust, Anhedonie, emotionale Abstumpfung und Rückzug (Pat lässt keine Gefühle mehr zu), Suizidgedanken
Agitiertheit (“Hyperarousal”) und Angstsymptome: psychische und vegetative Übererregung: Reizbarkeit, Schlafstörungen, Herzrasen, übermaßige Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit
weitere Symptome
- Ich-Störungen (Derealisation, Depersonalisation)
- dissoziative Symptome (dissoziative Amnesie, Abwesenheit, Lähmungen)
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: Posttraumatische Belastungsstörung: Therapie
- Psychotherapie
- —- Frühintervention (1)
- —- bei Manifestation einer PTBS: Anwendung verschiedener Verfahren (2)
- medikamentös
- —- Anxiolyse (1)
- —- Behandlung depressiver Episonden (1)
Psychotherapie
- Frühintervention: wie bei akuter Belastungsreaktion (aufbauende Gespräche, soziale und emotionale Unterstützung)
- bei Manifestation einer PTBS: Anwendung verschiedener Verfahren
- —- Konfrontationstherapien (umstritten!!!)
- —- EMDR (= eye movement Desensitization und Reprocessing) (siehe gesonderte Lernkarte)
medikamentös
- Anxiolyse: ggf kurzfristige Gabe von Benzos (zB Lorazepam) -> CAVE: PTBS-Pat sind besonders gefährdet Suchterkrankungen zu entwicklen -> PTBS nur mit sehr strenger Indikationsstellung, zB bei akuter Suizidalität
- Behandlung depressiver Episonden: SSRI
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen: Posttraumatische Belastungsstörung: Therapie: Psychotherapie: bei Manifestation einer PTBS: Anwendung verschiedener Verfahren: EMDR (= eye movement Desensitization und Reprocessing) (3)
Pat ruft unter Anleitung des Therapeuten Traumaszene wach und folgt gleichzeitog mit den Augen den Fingern des Therapeuten
Ziel: über bilaterale Hemisphärenstimulation eine Desensibilisierung und Reprozessierung traumatischer Inhalte erlangen
Wirkungsweise nicht geklärt, aber Nutzen in Studien nachgewiesen