Myokardinfarkt Flashcards

1
Q

Definition Myokardschaden

A

Myokardschaden

Definition: Erhöhung des Troponins über die 99. Perzentile des oberen Referenzwertes ohne diagnostischen Nachweis einer akuten myokardialen Ischämie

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2
Q

Definition Akuter Myokardinfarkt

A

Akuter Myokardinfarkt

Definition: Myokardschädigung durch akute myokardiale Ischämie

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3
Q

Allgemeine Kriterien eines akuten Myokardinfarktes

A

Allgemeine Kriterien eines akuten Myokardinfarktes

Akuter Myokardschaden

  • Erhöhung des Troponins mind. über die 99. Perzentile des oberen Referenzwertes sowie
  • Anstieg und/oder Abfall bei sequentieller Troponinbestimmung

+

Zeichen einer myokardialen Ischämie

  • Infarkttypische Symptomatik und/oder
  • Neue EKG-Veränderungen mit Anzeichen einer Ischämie und/oder
  • Entwicklung pathologischer Q-Zacken und/oder
  • Bildgebender Befund einer Ischämie (z.B. neue regionale Wandbewegungsabnormalität oder Vitalitätsverlust)
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4
Q

MINOCA

Definition

Epidemiologie

Ätiologie

A

MINOCA

Definition: Myokardschädigung durch akute myokardiale Ischämie ohne angiographischen Nachweis einer Koronarstenose (≥50% Verschluss)

Epidemiologie

  • Prävalenz: 6–8% aller Myokardinfarkte
  • Geschlechterverhältnis: ♀ > ♂

Ätiologie: Unbekannt

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5
Q

Patho

Ausdehnung des Infarktareals bei STEMI/NSTEMI

A

Ausdehnung des Infarktareals

STEMI = transmural

NSTEMI = Innenschicht („letzte Wiese“)

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6
Q

Symptome/Klinik

Akut

Schmerzcharakter

Schmerzausstrahlung

Vegetative Symptomatik

Kardiogene Schocksymptomatik

A

Symptome/Klinik

Akutsymptomatik

  • Akut einsetzender, retrosternaler Schmerz oder nur „retrosternales Druckgefühl“
  • Unspezifische vegetative Symptomatik (Übelkeit, Erbrechen)

Schmerzcharakter

  • Nicht bewegungsabhängig
  • Nicht durch Druck induzierbar
  • I.d.R. dumpf, drückend, beklemmend und anhaltend an Intensität

Schmerzausstrahlung

  • Retrosternal > Linksthorakal > Linker Arm > Linke Schulter > Hals/Unterkiefer/Rücken > Epigastrium
  • Auch Ausstrahlung in die rechte Körperhälfte möglich

Vegetative Symptomatik: Schweißausbrüche, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe, Todesangst

Kardiogene Schocksymptomatik: Hypodyname Kreislaufsituation mit RR↓, HF↑, Dyspnoe, Blässe, Kaltschweißigkeit

Sonderfälle:

  • Stummer Infarkt
    • Insb. bei Menschen mit Diabetes mellitus aufgrund diabetischer Neuropathie
    • Leitsymptom Brustschmerz kann vollständig fehlen
    • Häufig Luftnot als Hauptsymptom
  • Inferiorer Hinterwandinfarkt
    • Epigastrische Schmerzen, die leicht mit einer Refluxösophagitis verwechselt werden
    • Bradykardie bis zu AV-Block III°
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7
Q

Wichtigster Biomarker eines akuten Myokardinfarktes

A

Troponin I/T

= Proteine des kontraktilen Apparates des Herzens

Anstieg nach 3 h

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8
Q

Infarktzeichen bei STEMI im Ruhe-EKG

A

Infarktzeichen bei STEMI im Ruhe-EKG

Signifikante ST-Hebungen

  • In mind. zwei benachbarten Ableitungen ≥0,1 mV (= 1 mm vertikal), gemessen am J-Punkt
  • Für ST-Hebungen in V2 und V3 gelten abweichende Grenzwerte
    • Männer
      • Alter <40 Jahre: ST-Hebungen ≥0,25 mV (= 2,5 mm vertikal)
      • Alter ≥40 Jahre: ST-Hebungen ≥0,2 mV (= 2 mm vertikal)
    • Frauen: ST-Hebungen ≥0,15 mV (= 1,5 mm vertikal)

Linksschenkelblock bzw. Rechtsschenkelblock: Können ST-Hebungen maskieren und sind bei klinischem Verdacht im Zweifel als STEMI zu werten (siehe auch: Sgarbossa-Kriterien)

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9
Q

Hinweisende Infarktzeichen beim NSTEMI im Ruhe-EKG

A

Hinweisende Infarktzeichen beim NSTEMI im Ruhe-EKG

  • Signifikante horizontale oder deszendierende ST-Senkungen: In mind. zwei benachbarten Ableitungen ≥0,5 mm, gemessen am J-Punkt
  • T-Inversion (terminale T-Negativierung): In mind. zwei benachbarten Ableitungen
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10
Q

Stadienhafter Verlauf des STEMI

A

Frühstadium

  • Stadium 0: T-Überhöhung, sog. „Erstickungs-T“ (T-en-dôme)
  • Stadium 1: Zusätzlich monophasische ST-Streckenhebung (starke ST-Hebung, die unmittelbar konvexbögig in die T-Welle übergeht)

Zwischenstadium: Stadium 2

  • ST-Strecke senkt sich zunehmend ab
  • T-Inversion (terminale T-Negativierung)
  • R-Verlust
  • Ausbildung einer pathologischen Q-Zacke („Pardee-Q“)

Folgestadium bzw. chronisches Stadium: Stadium 3

  • Persistente T-Inversion oder abgeflachte T-Welle
  • Nicht vollständige Erholung der R-Zacke
  • Persistierende, verbreiterte und vertiefte Q-Zacke (siehe auch: Pathologisches Q)
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11
Q

Infarktlokalisation in Abhängigkeit vom EKG

Direkte Infarktzeichen:

Großer Vorderwandinfarkt

Anteroseptalinfarkt

Posteriorer Hinterwandinfarkt

Inferiorer Hinterwandinfarkt

A

Großer Vorderwandinfarkt: I, aVL, V1–6

Anteroseptalinfarkt: V1–4

Posteriorer Hinterwandinfarkt (HWI): III, aVF, V7–9

Inferiorer Hinterwandinfarkt(HWI): II, III, aVF, V6

Einfache Faustformel: Vorderwandinfarkte entstehen infolge eines Verschlusses des RIVA bzw. seiner Äste und zeigen sich je nach Ausbreitung in I, aVL und den Vorderwandableitungen (V1–6). Hinterwandinfarkte entstehen infolge eines Verschlusses des RCX oder der RCA bzw. seiner/ihrer Äste und manifestieren sich in II, III und aVF!

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12
Q

Komplikationen

A

Frühkomplikationen (innerhalb der ersten Tage)

  • Plötzlicher Herztod
  • Herzrhythmusstörungen
    • Ventrikuläre Extrasystolen
    • Ventrikuläre Tachykardien (häufig: ca. 10–30%)
    • Kammerflimmern
    • Vorhofflimmern
    • Sinusbradykardien
  • Akute Linksherzinsuffizienz mit Lungenödem
    • Kontraktionsausfall durch untergegangenes Myokard
    • Akute Mitralklappeninsuffizienz
      • Ursache: Dysfunktion, Nekrose oder Riss eines Papillarmuskels oder Sehnenfadens
      • Diagnostischer Hinweis: Neu aufgetretenes Systolikum
  • Rupturen
    • Herzwandruptur mit Herzbeuteltamponade
    • Ventrikelseptumruptur mit Rechtsherzversagen → Diagnostischer Hinweis: Neu aufgetretenes Systolikum
  • Kardiogener Schock

Spätkomplikationen (mittel- und langfristige Folgeerkrankungen)

  • Ventrikelaneurysma
    • Häufigkeit: 10–20% der Betroffenen
    • Diagnostischer Hinweis: Persistierende ST-Streckenhebungen und T-Negativierungen
    • Zielführende Diagnostik: Echokardiographie
    • Komplikationen
      • Herzrhythmusstörungen (Gefahr des Kammerflimmerns)
      • Ruptur → Herzbeuteltamponade
      • Thrombusbildung → Thromboembolie (Schlaganfall, mesenteriale Ischämie, Niereninfarkt , akuter arterieller Extremitätenverschluss)
    • Therapie: Zunächst Antikoagulation, ggf. Operation
  • Herzinsuffizienz
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13
Q

Nachsorge

A

Postakute KHK-Therapie

  • DAPT oder Triple-Therapie
    • dabei ASS lebenslang
  • Statin
    • Ziel: Plaquestabilisierung, Reinfarktprävention durch Verbesserung des Lipidprofils
    • Ziel-LDL-Cholesterin <70 mg/dL (<1,8 mmol/L)
    • Indikation: Früh nach akutem Myokardinfarkt (<24 h)
  • ACE-Hemmer oder Sartan oder ARNI
    • Ziel: Verhinderung des ungünstigen Remodelings im Infarktareal
    • Indikationen: Zustand nach akutem Myokardinfarkt
  • Beta-Blocker
    • Ziel: Prävention von Arrhythmien nach Myokardinfarkt (antiarrhythmische Wirkung) und Senkung der Herzarbeit (antiischämische Wirkung)
    • Indikation: Empfohlen bei allen Patient:innen ohne Kontraindikation
    • Beta-Blocker
      • Bisoprolol
      • Metoprolol
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