Depression_Brainscape Flashcards
Depression: Definitionen
- Phasen einer affektivn Störung (2)
- Polarität einer affektiven Störung (2)
Phasen einer affektivn Störung
- monophasisch: einmalige depressive Episode
- oligo-/polyphasisch: rezidivierende depressive Episoden
Polarität einer affektiven Störung
- unipolar: Depression, keine manischen Episoden
- biolar: manisch-dpressive Erkrankung (bipolare affektive Störung)
Depression: Epidemiologie
- Geschlecht (1)
- Alter (1)
- Lebenszeitprävalenz (2)
- Konkordanzrate bei Zwillingen (2)
Geschlecht: Frauen häufiger als Männer
Alter: Erstmanifestation meist ab dem 30. Lebensjahr
Lebenszeitprävalenz
- Allgemeinbevölkerung 16-20%
- Verwandte 1 Grades eines Erkrankten 24-30%
Konkordanzrate bei Zwillingen
- eineiig: 50% Konkordanz
- zweieiig: 15-20% konkordanz
Depression: Ätiologie
- biologische Faktoren (4)
- psychische Faktoren (3)
- organisch-bedingte Depression (7)
- Komorbiditäten (3)
biologische Faktoren
- genetische Disposition
- Neurotransmitterstörungen
- morphologische Gehirnveränderungen
- hormonelle Einflüsse
psychische Faktoren
- traumatische und belastende Erlebnisse
- Persönlichkeitsfaktoren
- lerntheoretische Erklärungen: zB erlernte Hilflosigkeit (nach Seligmann) (siehe gesonderte Lernkarte)
organisch-bedingte Depression
- Störungen der Schilddrüsenfunktion (v.a. Hypothyreose)
- Störungen des Kalzium-, Vitamin B12- und Folsäurehaushalts
- Anämie
- Hämochromatose
- Demenzen
- M. Parkinson
- Malignome, zB Pankreasmalignome
Komorbiditäten
- Angst- und Pankikstörungen
- Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit
- weitere psychische Störungen
Depression: Diagnostik (3)
v.a. klinische Diagnose (vgl. Diagnosekriterien)
Ausschluss organischer Ursachen (zB Blutuntersuchung, EEG, ggf Bildgebung)
Polysomnographie (siehe gesonderte Lernkarte)
Depression: DD
- andere affektive Störungen (2)
- DD einer wahnhaften Depression (1)
andere affektive Störungen
- Dysthymie/Dysthymia (siehe gesonderte Lernkarte)
- saisonale affektive Störung (siehe gesonderte Lernkarte)
DD einer wahnhaften Depression: schizoaffektive Strörung (siehe gesonderte Lernkarte)
Depression: Ätiologie: psychische Faktoren: lerntheoretische Erklärungen: zB erlernte Hilflosigkeit (nach Seligmann)
- Beschreibung (1)
- Aspekte der kogintiven Triade (3)
Beschreibung: Phänomen, dass Lebewesen die gefühlte Hilflosigkeit einer subjektiv oder objektiv ausweglosen SItuation (zB Traumen, negative Erlebnisse, Versagen) auf ihr allgemeines Verhalten übertragen -> sind dadurch nciht mehr in der Lage objektiv kontrollierbare Erlebnisse zu bewältigen
Aspekte der kogintiven Triade
- internale Kausalattributuion (Ursach efür ein Problem wird ausschließlich bei einem selbst gesucht)
- Generalität (Problem wird als allgegenwärtig und nicht auf ein Ereignis beschränkt)
- Stetigkeit (Problem ist unveränderlich)
Depression: klinik: Diagnosekriterien
- A: Allgemeine Voraussetzungen (3)
- B: Leitsymptome (3)
- C: weitere Symptome (7)
- Schweregradeinteilung (3)
A: Allgemeine Voraussetzungen
- Symptome über mindestens 2 Wochen
- keine manischen/hypomanischen Symptome in der Anamnese (Ausschluss bipolare Störung)
- Symptome sind nicht aus organische psychische Störung oder psychotrope Substanzen zurückzuführen
B: Leitsymptome
- gedrückte STimmung
- Interessensverlust
- Antriebsverlust
C: weitere Symptome
- Verminderung von Konzentration und Aufmerksamkeit
- vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Schuldgefühle, Gefühl der Wertlosigkeit
- negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
- Gedanen an (bzw. erfolgte) Selbstverletzung oder Suizidhandlungen
- Schlafstörungen
- verminderter Appetit (Depression kann auch atypisch mit erhöhtem Appetit und Gewichtszunahme verlaufen)
Schweregradeinteilung
- Leichte Depression: alle Kriterien von A, mindestens 2 Kriterien von B und 2 von C
- mittelgradige Depression: alle Kriterien von A, mindetsns 2 Kriterien von B un d3-4 von C
- schwere Depression: alle Kriterien von A, alle Kriterien von B und mindestens 4 von C: Sonderformen einer schweren depression (siehe gesonderte Lernkarte)
Depression: klinik: Somatisches Syndrom
- wann spricht man davon? (2)
- Symptome (8)
wann spricht man davon?
- wenn ein at mit leichter oder mittelgradiger Depression mindestens 4 der Symptome zeigt
- bei schwerer Depression geht man aufgrund der Schwere der Symptome davon aus, dass sowieso ein somatisches Syndrom vorliegt
Symptome
- Freudlosigkeit (Anhedonie) -> Vernachlässigung von Hobbys und Interessen
- mangelnde Reagibilität (freudige Ereignisse beeinflussen die Stimmung nicht)
- Früherwachen
- Morgentief (Depression wird morgens am stärksten wahrgenommen und bessert sich im Tagesverlauf)
- psychomotorische Hemmung oder Agitiertheit
- Appetitverlust
- Gewichtsverlust (über 5% des Körpergewichts im letzten Monat)
- Libidoverlust
Depression: klinik: weitere Symptome
- Affekt (2)
- Anrieb (2)
- formale Denkstörung (1)
- inhaltliche Denkstörung (1)
- Stimmung (1)
- Pseudodemenz (1)
- Sonderform: larvierte Depression (1)
Affekt
- Gefühl der Gefühllosigkeit (sehr quälend, v.a. bei schweren Depressionen)
- innere Unruhe
Anrieb
- gehemmte Depression (Initiativlosigkeit, Verminderung des Antriebs)
- agitierte Depressio (innere Unruhe steht im Vordergrund, Verzweiflung und Suizidgedanken werden geäußert)
formale Denkstörung: Denkhemmung
inhaltliche Denkstörung: synthymer Wahn (zB Schuldwahn, Verarmungswahn, hypochondrischer Wahn, nihilistischer Wahn)
Stimmung: kognitive Triade nach Aaron T. Beck (siehe gesonderte Lernkarte)
Pseudodemenz: scheinbare Intelligenzminderung
Sonderform: larvierte Depression: depressive Symptome werde vom Pat nicht wahrgenommen, er leidet jjedoch unter körperlichen Beschwerden und maskiert dadurch seine depressive Symptomatik
Depression: klinik: bei Kindern und Jugendlichen
- allgemeines (2)
- depressive Symptome (3)
- kognitive Beeinträchtigungen (2)
- paradoxes Verhalten (2)
allgemeines
- klassische depressive Symptome können weniger stark ausgeprägt sein
- nicht selten überwiegen Symptome, die einem ADHS ähneln (zB Konzentrationsschwäche, ADHS)
depressive Symptome
- gedrückte Stimmung
- Schlafstörungen
- Antriebsminderung
kognitive Beeinträchtigungen
- Konzentrationsschwierigkeiten und Störungen des Gedächtnisses
- Verlust von Motivation, Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit (DD: ADHS)
paradoxes Verhalten
- Unruhe (DD: ADHS)
- Aggressionen (DD: AHDS)
Depression: Diagnostik: Polysomnographie
- Einschlaflatenz (1)
- Anteil Tiefschlaf und REM-Schlaf (5)
Einschlaflatenz: verlängert
Anteil Tiefschlaf und REM-Schlaf
- Reduktion des Tiefschlafs
- Erhöhung des REM-Schlaf-Anteils
- REM-Latenz: verkürzt
- REM-Intensität: vermehrte Augenbewegungen
- Dauer erste REM-Phase: verlängert
Depression: DD: andere affektive Störungen: Dysthymie/Dysthymia (3)
leichte depressive Symtome, die kontinuierlich über mindestens 2 Jahre anhalten –> Dauerstimmungstief ohne die Kriterien einer Depression zu erfüllen
nach der alten Nomenklautur neurotische Depression
typisches Erkrankungsater ist frühes Erwachsenenalter
Depression: DD: andere affektive Störungen: saisonale affektive Störung (4)
= Winterdepression
depressive Symptome, die alljährich im Herbst und Winter auftreten
PAT nehmen Gewicht zu udn haben vermehrtes Schlafbedürfnis
therapeutisch Lichttherapie -> Symptomverbesserung
Depression: DD: DD einer wahnhaften Depression: schizoaffektive Strörung
- Beschreibung und Klinik (3)
- Therapie (3)
Beschreibung und Klinik
- geprägt durch typische Symptome einer Schizophrenie begleitet von manischen u/o depressiven Phasen
- klare abgrenzung zu einer wahnhaften Manie/Depression (affektive Störung steht im Vordergrund) schwierig
- hilfreich kann Betrachtung des Wahns sein (synthym spricht eher für Depression/Manie, parathym spricht eher für schizoaffektive Psychose)
Therapie
- Phasenprophylaxe ähnlich wie bei bipolar affektiver Störung (zB Lithium oder Antikonvulsiva)
- atypische Antipsychotika (zB Olanzapin) gegen Wahnsymptome
- Antidepressive (zB SSRI) gegen depressive Symptome
Depression: Therapie: allgemein (4)
idR medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva in Kombi mit kognitiver Verhaltenstherapie
weitere supportive Maßnahmen: Schlafentzugstherapie, Lichttherapie, transkranielle Magnestimulation
immer Monotherapie anstreben
MAO-Hemmer + SSRI/SSNRI oder + Clomipramin ist kontraindiziert (Gefahr Serotonin-Syndrom)
Depression: Therapie: medikamentös
- Dosierung (1)
- Dauer der Therapie (2)
- Medis der 1 Wahl wenn keine Sedierung erwünscht (3)
- Medis der 1. Wahl wenn Sedierung erwünnscht (2)
- Wahl wenn keine Sedierung erwünscht (1)
- Rezidivprophylaxe bei suizidalen Pat (1)
- Möglichkeiten bei Therapierefraktärität (siehe gesonderte Lernkarte)
Dosierung: mit kleinster Dosierung einschleichend beginnen
Dauer der Therapie
- bei Erstdiagnose Antidepressiva mindetens 4-9 Monate über Remission einer depressiven Episode hinaus einnehmen
- bei Pat mit 2 oder mehr depressiven Episoden Rezidivprophylaxe über mindestens 2 Jahre
Medis der 1 Wahl wenn keine Sedierung erwünscht
- SSRI (zB Citalopram)
- SSNRI (zB Venlafaxin)
- SNRI (zB Reboxetin)
Medis der 1. Wahl wenn Sedierung erwünnscht
- Mirtazapin
- TZA (zB Amitryptilin oder Trimipramin) -> CAVE: bei Demenz vermeiden wegen anticholinerger NW
- Wahl wenn keine Sedierung erwünscht: MAO-Hemmer (zB Moclobemid)
Rezidivprophylaxe bei suizidalen Pat: ggf Kombi mit Lithium
Depression: Therapie: interventionell/nicht-medikamentös (2)
Schlafentzugstherapie (siehe gesonderte Lernkarte)
Elektrokrampftherapie
Depression: Schwangere: peripartale Depression
- Synonym (1)
- Ätiologie (1)
- Assoziationen (3)
- Therapie (2)
Synonym: Schwangerschaftsdepression
Ätiologie: körperliche, hormonelle und soziale Umstellung während der SS -> erhöhtes Depressionsrisiko
Assoziationen
- erhöhtes Frühgeburtsrisiko
- geringes fetales Geburtsgewicht
- veränderte fetale Herzaktivität
Therapie
- die meisten Antidepressiva sind plazentagängig -> Phamakotherapie gu abwägen
- v.a. Psychoedukation, Psychotherapie, supportive Maßnahmen (zB Einbindung von Angehörigen)
Depression: Schwangere: Wochenbettdepression: Definition (2)
Definition
- depressive Symptomatik, die die ICD-Kriterien erfüllt und zeitlich nach einer Geburt auftritt
- umstritten wie groß der Zeitraum nach der Geburt ist, typischerweise Beginn innerhalb von 1-2 Wochen nach ENtbindung
Depression: Schwangere: Wochenbett-/Schwangerschaftspsychose (2)
Übergang einer Wochenbett-/Schwangerschaftsdepression in Wochenbett-/Schwangerschaftspschose möglich
charakteristischerweise Auftreten von wahnhaften Symptomen und Halluzinationen
Depression: Schwangere: Häufigkeiten
- was ist häufiger an Depressionen? (1)
- was ist häufiger an Psychosen? (1)
was ist häufiger an Depressionen?: Wochenbettdepression ca 10x häufiger als Schwangerschaftsdepression
was ist häufiger an Psychosen?: Wochenbettpsychose deutlich hufiger als Schwangerschaftspsychose
Depression: klinik: Diagnosekriterien: Schweregradeinteilung: schwere Depression: alle Kriterien von A, alle Kriterien von B und mindestens 4 von C: Sonderformen einer schweren depression
- bei wahnhaften Symptomen (1)
- depressiver STupor (1)
bei wahnhaften Symptomen: schwere depressive Episode mit psychotischen Symptomen (wahnhafte Depression)
depressiver STupor: Zustand absoluter Reglosigkeit bei wachem Bewusstsein
Depression: klinik: weitere Symptome: Stimmung: kognitive Triade nach Aaron T. Beck (1)
Gedankeninhalte sind ggü dem Selbst, der Welt und der Zukunft negativ ausgerichtet (Ich bin nichts wert, alle finden mich schrecklich und in der Zukunft wird alles noch schlimmer)
Depression: Therapie: medikamentös: Möglichkeiten bei Therapierefraktärität (3)
Dosiserhöhung (CAVE bei SSRI: Aufdosieren wird nicht empfohlen)
Switching: Wechsel des Antidepressivums
Augmentation (siehe gesonderte Lernkarte)
Depression: Therapie: interventionell/nicht-medikamentös: Schlafentzugstherapie
- Synonym (1)
- Vorgehen (1)
- Effekt (2)
- Ziel (1)
- Phase-Advance-Therapie (2)
- Komplikationen (3)
Synonym: Wachtherapie
Vorgehen: vollständiger oder partieller (dann 2. Nachthälfte betreffender) Schlafentzug
Effekt
- kurzfristige antidepressive Wirkung innerhalb des gleichen Tages möglich
- Effekt idR nicht anhaltend
Ziel: Wiederherstellung der physiologischen Schlafarchitektur
Phase-Advance-Therapie
- Vorverschiebung der Schlafphasen um ca 6h
- in Kombi mit Schlafentzig ebenfalls antidepressiv
Komplikationen
- Verschlechterung der depressiven Symptomatik
- Übergang in manische oder psychotische Phase -> Vorsicht bei bipolaren Störungen
- epileptische Anfällle -> Vorsicht bei bekanntem Krampfleiden
Depression: Therapie: medikamentös: Möglichkeiten bei Therapierefraktärität: Augmentation
- was ist das? (1)
- was bei Nicht-Ansprechen? (1)
- was bei Ansprechen? (1)
was ist das?: zusätzliche Gabe von Lithium
was bei Nicht-Ansprechen?: Lithium wieder absetzen
was bei Ansprechen?: Lithium weiter für mindestens 6 Monate