Morbus Perthes_Brainscape Flashcards

1
Q

Morbus Perthes: Definition (1)

A

idiopathische, aseptische Hüftkopfnekrose des Kindes

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Morbus Perthes: Epidemiologie

  • Geschlecht (1)
  • Alter (1)
  • Inzidenz (1)
A

Geschlecht: m>w (4:1)

Alter: Häufigkeitsgipfel 4.-8. Lebensjahr

Inzidenz: In Mitteleuropa: 10 auf 100k

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Morbus Perthes: Ätiologie

  • Hypothesen (4)
  • Assoziationen (2)
A

Hypothesen

  • Gefäßtheorie
  • —- die den Hüftkopf versorgenden Arterien neigen zu Obliterationen
  • —- Aufgrund des Arterienverlaufs verschlechtert die Abduktion die Durchblutung
  • repetitive Mikrotraumen: Hyperaktivität und die dadurch vermehrte Belastung der Hüfte sind mit steigender Inzidenz assoziiert
  • Gerinnungsstörungen: Faktor-VIII-Erhöhung und Faktor-V-Leiden-Mutation sind mit M.Perthes assoziiert (mehr Gerinnung –> weniger Durchblutung)
  • genetische Faktoren: unklar (wegen widersprüchlicher und sehr alter Studien)

Assoziationen

  • Umweltfaktoren: Assoziation mit niedrigem sozioökonomischen Status
  • gehäuft im Zusammenhang mit Skelettretardierung
  • —- Skelettalter ist bei Perthes-Patienten bis zu 3 Jahren jünger
  • —- klinisch ansonsten keine Bedeutung, weil die Kinder den Rückstand wieder aufhholen
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Morbus Perthes: Klassifikation (3)

A

Waldenström-Klassifikation(siehe gesonderte Lernkarte)

Lateral Pillar Klassifikation nach Herring(siehe gesonderte Lernkarte)

weitere Klassifikationen(siehe gesonderte Lernkarte)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Morbus Perthes: Klinik

  • Leitsymptom (1)
  • Schmerzen (1)
  • Bewegungseinschränktungen (2)
  • beidseitiger Befall (2)
A

Leitsymptom: Belastungsabhängiges Schonhinken

Schmerzen: Hüft- oder Oberschenkelschmerzen mit Ausstrahlung ins Knie (Knieschmerzen)

Bewegungseinschränktungen

  • eingeschränkte Abduktion und Rotation (v.A. Innenrotation) im Hüftgelenk
  • Lauffaulheit

beidseitiger Befall

  • bei 10-20%
  • häufig zeitversetzt
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Morbus Perthes: DD (3)

A

transiente Synovitis(siehe gesonderte Lernkarte)

Epiphysiolysis capitis femoris

Hypophysendysfunktion(siehe gesonderte Lernkarte)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Morbus Perthes: Komplikationen (3)

A

Inkongruenz zwischen Hüftkopf und Azetabulum –> Koxarthrose

Schenkelhalsverkürzung mit Trochanterhochstand –> Trendelenburg-zeichen als Insuffizienz bei Glutealsuffizienz

Lateralisierung und Coxa magna –> Hinge abduction

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Morbus Perthes: Prognose (2)

A

Je jünger Paitent, desto besser Prognose (Alter ist wichtigster prognostischer Faktor)

Weibliches Geschlecht ist mit schlechterer Prognose assoziiert

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Morbus Perthes: Klassifikation: Waldenström-Klassifikation

  • I (1)
  • II (1)
  • III (1)
  • IV (1)
  • V (1)
A

I: Initialstadium: Zunahme des Gelnkspalts und des Gelenkergusses

II: Kondensationsstadium: Dichtezunahme der Epiphyse (Verdichtung des Knochenkerns)

III: Fragmentationsstadium: Subchondrale Aufhellung mit scholligem Zerfall der Epiphyse

IV: Reparationsstadium: Wiederaufbau des Hüftkopes durch Reossifikation

V: Endstadium: Restitutio ad integrum oder FIxierung einer Deformierung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Morbus Perthes: Klassifikation: Lateral Pillar Klassifikation nach Herring

  • Stadium A (1)
  • Stadium B (1)
  • Stadium C (1)
A

Stadium A: Höhe der lateralen Säule 100%, bzw. nicht betroffen

Stadium B: Höhe der lateralen Säule > 50%

Stadium C: Höhe der lateralen Säule

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Morbus Perthes: Klassifikation: weitere Klassifikationen (4)

A

Lateral Pillar Klassifikation nach Herring

Catterall

Salter und Thompson

Stulberg

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Morbus Perthes: Diagnostik: typische Befunde (4)

A

positives Vierer-Zeichen

verminderte Rotation (insb. Innenrotation) und Abduktion

Leistenrotation

Hinge abduktion(siehe gesonderte Lernkarte)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Morbus Perthes: Diagnostik: apparativ

  • Erstdiagnostik (2)
  • bei unauffälliger Erstdiagnostik (1)
A

Erstdiagnostik

  • Röntgen(siehe gesonderte Lernkarte)
  • ggf. zusätzlich Sonografie(siehe gesonderte Lernkarte)

bei unauffälliger Erstdiagnostik: MRT(siehe gesonderte Lernkarte)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Morbus Perthes: DD: transiente Synovitis

  • Synonym (1)
  • Definition (1)
  • Alter (1)
  • DD (1)
  • Klinik(siehe gesonderte Lernkarte)
  • Diagnostik(siehe gesonderte Lernkarte)
  • Therapie (2)
A

Synonym: Coxitis fugax

Definition: flüchtige Entzündung der Hüfte unklarer Genese

Alter: Häufigkeitsgipfel: 3. - 9. LJ

DD: bakterielle Koxitis

Klinik(siehe gesonderte Lernkarte)

Diagnostik(siehe gesonderte Lernkarte)

Therapie

  • Entlastung durch Gehhilfen und Bettruhe
  • Analgesie, z.B. mit Paracetamol oder NSAR
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Morbus Perthes: DD: Hypophysendysfunktion

  • Pathophysiologie (2)
  • wie unterscheidet sich Klinik von Perthes? (1)
A

Pathophysiologie

  • Skelettretardierung mit verzögerter Reifung des Knochenmarks
  • –> auch am Hüftgelenk, dadurch Ähnlichkeit zum M. Perthes

wie unterscheidet sich Klinik von Perthes?: meist beide Seiten betroffen, generalisierter Minderwuchs (im Gegensatz zum M. Perthes

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Morbus Perthes: Therapie: Therapieziel (1)

A

Kongruenz von Hüftkopf und Azetabulum mittels verbessertem “Containment”

17
Q

Morbus Perthes: Therapie: gute Beweglichkeit + Hering A,B: konservative Therapie (3)

A

konservative Therapie

  • Sprünge vermeiden
  • Gehstützen
  • Krankengymnastik zur Kapseldehnung und Gelenkzentrierung
18
Q

Morbus Perthes: Therapie: schlechte Beweglichkeit + Herring B/C: operative Therapie (2)

A

operative Therapie

  • kleiner 6 Jahre
  • —- intertrochantäre Varisierungsosteotomie: keilartige Exzision eines Knochenstücks mit anschließender Osteosynthese
  • —- Salter-Osteotomie oder Triple-Osteotomie
  • größer 6 Jahre
  • —- sparsame varisierende Femurosteotomie
  • —- Salter-Osteotomie oder Triple-Osteotomie
19
Q

Morbus Perthes: Therapie: Allgemein (1)

A

Der Zerfall und Wiederaufbau des Hüftkopfes dauert etwa vier Jahre und ist durch keine bekannte Therapie beeinflussbar

20
Q

Morbus Perthes: Diagnostik: typische Befunde: Hinge abduktion (1)

A

Anstoßen des lateralen Femurkopfes am ventrolateralen Azetabulum bei Abduktion, was mit Schmerzen, einem spürbaren Schnappen und Bewegungseinschränkungen einhergehen kann

21
Q

Morbus Perthes: Diagnostik: apparativ: Erstdiagnostik: Röntgen

  • Durchführung (2)
  • Befundung (2)
  • Head-at-risk-Zeichen (aus ergänzender Klassifikation nach Catterhall)(siehe gesonderte Lernkarte)
A

Durchführung

  • Beckenübersicht a.p.
  • Hüftgelenk nach Lauenstein (Rückenlage bei 45° Flexion und 45° Abduktion im Hüftgelenk

Befundung

  • während erster 3-6 Monate oft unauffällig
  • entscheidend ist die Höhenminderung des lateralen Drittels des Femurkopfes –> siehe Lateral Pillar Klassifikation

Head-at-risk-Zeichen (aus ergänzender Klassifikation nach Catterhall)(siehe gesonderte Lernkarte)

22
Q

Morbus Perthes: Diagnostik: apparativ: Erstdiagnostik: ggf. zusätzlich Sonografie

  • wozu? (1)
  • Einordnung der Befunde und Vorgehen (3)
A

wozu?: eignet sich zur Abgrenzung zu Coxitis fugax

Einordnung der Befunde und Vorgehen

  • Bei Erguss- und Beschwerdepersistenz: M. Perthes wahrscheinlicher
  • Wiedervorstellung nach 5-7 Tagen
  • initial findet sich sowohl bei M. Perthes, als auch bei Coxitis fugax ein Ergess
23
Q

Morbus Perthes: Diagnostik: apparativ: bei unauffälliger Erstdiagnostik: MRT

  • Hauptindikation (1)
  • Befunde (2)
A

Hauptindikation: eignet sich besonders im Frühstadium, da das Röntgenbild oft unauffällig sein kann

Befunde

  • frühes Stadium: Im Bereich der Epiphyse Hypointensitäten (T1-Wichtung) bzw. Hyperintensitäten (T2-Wichtung) als Ausdruck des intraossären Ödems
  • in späten Stadien Größenbestimmung des Nekroseareals in der Femurkopf-Epiphyse möglich (in beiden Wichtungen hypodens + keine KM-Aufnahme)
24
Q

Morbus Perthes: DD: transiente Synovitis: Klinik

  • Beginn (1)
  • Symptome (1)
  • Ende (1)
A

Beginn: häufig 1-2 Wochen nach einem viralen Infekt der oberen Atemwege

Symptome: ähnlich wie beim M. Perthes: Leisten- und Knieschmerzen, schmerzbedingt eingeschränkte Beweglichkeit, insb. Innenrotation

Ende: bei konsequenter Entlastung ist Beschwerdefreiheit innerhalb von 7 Tagebn die Regel. Bei Progress über mehr als 14 Tage an bakterielle Coxitis und M. Perthes denken!

25
Q

Morbus Perthes: DD: transiente Synovitis: Diagnostik

  • KU (1)
  • BSG und CRP (1)
  • Konventionelles Röntgen (1)
  • Sono (1)
A

KU: eingeschränkte Innenrotation im Hüftgelenk

BSG und CRP: überwiegend im Normbereich

Konventionelles Röntgen: idR keine Auffälligkeiten

Sono: intraartikulärer Erguss, der nach einigen Tagen wieder verschwindet

26
Q

Morbus Perthes: Diagnostik: apparativ: Erstdiagnostik: Röntgen: Head-at-risk-Zeichen (aus ergänzender Klassifikation nach Catterhall) (5)

A

laterale Kalzifizierung

Subluxation bzw. Lateralisation

Metaphysäre Beteiligung

Horizontalisierung der Epiphysenfuge

Gage-Zeichen: Dreieckförmige Osteoporose des lateralen Femurkopfes