Magenkarzinom_Brainscape Flashcards
Magenkarzinom: Epidemiologie
- mw (2)
- Häufigkeitsgipfel (1)
- mittleres Erkrankungsalter (1)
- Verbreitung (2)
mw
- m = w
- Kardiakarzinom: m > w (2:1)
Häufigkeitsgipfel: “jenseits des 50. Lebensjahres”
mittleres Erkrankungsalter: 70-75
Verbreitung
- gehäuftes Vorkommen in Teilen Südamerikas sowie China und Japan
- Inzidenz nimmt in den USA und Westeuropa kontinuierlich ab
Magenkarzinom: Ätiologie
- exogene Risikofaktoren (2)
- endogene Risikofaktoren
- —- Blutgruppe (1)
- —- Erkrankungen mit Risiko (6)
exogene Risikofaktoren
- hoher Nitratgehalt in der Nahrung (getrocknete, gesalzene, geräucherte Speisen)
- Alkohol- und Nikotinabusus
endogene Risikofaktoren
- Blutgruppe: bei A gehäuft
- Erkrankungen mit Risiko
- —- Typ B - Gastritis
- —- Typ A - Gastritis
- —- Ulcus ventriculi
- —- Magenteilresektion
- —- Morbus Ménétrier
- —- Adenomatöse Magenpolypen
Magenkarzinom: Klinik
- Allgemeinsymptome (3)
- gastrointestinale Symptome (2)
- bei sehr fortgeschrittenem Tumorleiden (4)
Allgemeinsymptome
- Gewichtsabnahme
- chronische Eisenmangelanämie
- Abneigung gegen Fleisch
gastrointestinale Symptome
- Oberbauchbeschwerden (Völlegefühl, Nüchternschmerz)
- akute Magenblutung
bei sehr fortgeschrittenem Tumorleiden
- evtl. tastbarer Tumor im Oberbauch
- Hepatomegalie, Aszites
- Virchow-Drüse (Virchow-Lymphknoten): meist supraklavikulär zu finden, an der Einmündung des Ductus thoracicus
- Acanthosis nigricans maligna (v.a. bei Adenozellkarzinom des Magens)
Magenkarzinom: Metastasierung
- lymphogen (2)
- hämatogen (1)
- Infiltration von Nachbarstrukturen (2)
- Abtropfmetastasen (2)
lymphogen
- alle lokalen Lymphknoten (kleine / große Kurvatur)
- Lymphknoten im Bereich des Tr. coeliacus, paraaortal, mesenterial
hämatogen: Leber, Lunge, Skelett, Gehirn
Infiltration von Nachbarstrukturen
- Peritonealkarzinose
- Ösophagus, Colon transversum, Pankreas, …
Abtropfmetastasen
- in den Ovarien: Krukenberg-Tumoren
- im Douglas-Raum
Magenkarzinom: Diagnostik
- klinische Chemie (2)
- Gastroskopie (2)
- früher statt Gastroskopie benützt (1)
- Staging (siehe gesonderte Lernkarte)
klinische Chemie
- Evtl. Eisenmangelanämie
- Tumormarker zur Diagnostik nicht geeignet. Zur Verlaufskontrolle: CA 72-4, CA 19-9, CEA
Gastroskopie
- makroskopische Beurteilung der Tumorausdehnung
- Mehrfachbiopsien tumorverdächtiger Areale
früher statt Gastroskopie benützt: Röntgenkontrastuntersuchung –> zeigt Schleimhautfaltenabbruch und Stenose
Magenkarzinom: DD (6)
Magenulkus
Refluxösophagitis
Morbus Ménétrier
Reizmagen
andere Magentumoren (MALT, Sarkome)
GIST (siehe gesonderte Lernkarte)
Magenkarzinom: Komplikationen nach Magen(teil-)resektion
- Rezidivkarzinom —> Tumornachsorge
- Anastomoseninsuffizienz, Abszess
- Postgastrektomie-Syndrom (siehe gesonderte Lernkarte)
- Dumping-Syndrome (2)
- Schlingen-Syndrome (3)
Dumping-Syndrome
- Frühdumping (siehe gesonderte Lernkarte)
- Spätdumping (siehe gesonderte Lernkarte)
Schlingen-Syndrome
- Efferent-Loop-Syndrom (siehe gesonderte Lernkarte)
- Blind-Loop-Syndrom (siehe gesonderte Lernkarte)
- Afferent-Loop-Syndrom (siehe gesonderte Lernkarte)
Magenkarzinom: Prognose: Magenfrühkarzinom (5-JÜ) (1)
Magenfrühkarzinom (5-JÜ): bei T1, M0, N0 5JÜ von 90-95%
Magenkarzinom: Klassifikation: TNM
- Carcinoma in situ (1)
- T1 (1)
- T2 (1)
- T3 (1)
- T4 (1)
- N1, N2, N3 (1)
- M1 (1)
- welches Stadium gilt als Frühkarzinom? (1)
- N Stadium zum Zeitpunkt der Diagnose (1)
Carcinoma in situ: Basalmembran wird nicht überschritten –> keine Metastasierung
T1: keine Infiltration der Muscularis propria
T2: Infiltration der Muscularis propria
T3: Infiltration der Subserosa
T4: Durchbruch serosa (a), mit Infiltration benachbarter Strukturen (b)
N1, N2, N3: Grenzen sind 2-3 und 6-7
M1: Fernmetastasen oder Peritonealkarzinose
welches Stadium gilt als Frühkarzinom?: T1
N Stadium zum Zeitpunkt der Diagnose: 70% der Patienten haben zum Zeitpunkt der Diagnose bereits LK-metastasen
Magenkarzinom: Klassifikation: UICC
- 0 (1)
- I (1)
- II (1)
- III (1)
- IV (1)
0: Tis
I: T1N1, T2N0
II: T1N2 oder T2N1 oder T3N0
III: T2N2, T3N1 / N2, T4N0
IV: Rest, jedes M1
Magenkarzinom: Diagnostik: Staging (5)
Endosonografie zur Einschätzung der Tiefenausdehnung des Tumors und Beurteilung lokaler Lymphknoten
Abdomen-Sono
CT-Abdomen
CT-Thorax
Ggf. Durchführung einer Laparoskopie (erfolgt meist unmittelbar vor Laparotomie zur Überprüfung der Resektabilität des Magenkarzinoms)
Magenkarzinom: Pathologie: Grading nach Laurén (3)
intestinaler Typ: Polypöses, drüsig differenziertes Wachstum, klar begrenzt
diffuser Typ: infiltratives Wachstum, schlecht begrenzt
Mischtyp
Magenkarzinom: Pathologie: Histologisch (WHO
- Adenokarzinome (2)
- Adenosquamöses Karzinom
- Squamöses Karzinom
- undifferenziertes Karzinom
Adenokarzinome
- Häufigkeit: 90%
- Subtypen
- —- papillär
- —- tubulär
- —- muzinös
- —- Siegelringzellkarzinom (siehe gesonderte Lernkarte)
Magenkarzinom: DD: GIST
- Definition (1)
- Klinik (2)
- Therapie
- —- kleine Tumoren (1)
- —- große Tumoren (1)
- —- medikamentös (1)
Definition: Semimaligner Tumor des GI-Trakts mesenchymaler Herkunft (Entsteht aus Cajal-Zellen)
Klinik
- häufig klein ( meist benigne
- große Tumoren können durch Ulzeration zu Blutung führen –> meist maligne
Therapie
- kleine Tumoren: beobachten, evtl. endoskopische Entfernung
- große Tumoren: chirurgische Exzision
- medikamentös: palliative oder additive Behandlung mit Imatinib möglich
Magenkarzinom: Therapie: operativ
- Carcinoma in situ (1)
- M0 und resektabel (siehe gesonderte Lernkarte)
- M1 oder nicht resektabel (2)
Carcinoma in situ: endoskopische Submukosadissektion
M1 oder nicht resektabel
- palliative Therapie ohne Gastrektomie
- es besteht keine Evidenz für Magenteilresektion, diese sollte darum nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden.
Magenkarzinom: Therapie: medikamentös
- welches Schema? (1)
- bei welchen Stadien? (2)
- adjuvant oder neoadjuvant? (1)
- wenn nicht resektabel (2)
welches Schema?: Cisplatin, 5-FU, Epirubicin, evtl. mit Trastozumab (wenn HER2-neu-positiv)
bei welchen Stadien?
- bei endoskopisch ermitteltem T2: Möglichkeit
- bei T3: klare Empfehlung
adjuvant oder neoadjuvant?: beides möglich
wenn nicht resektabel
- wenn M0: neoadjuvante Radio-Chemo-Therapie zum Downstaging
- palliative Chemotherapie
Magenkarzinom: Komplikationen nach Magen(teil-)resektion: Postgastrektomie-Syndrom
- Kurzbeschreibung (1)
- Pathophysiologie (1)
- Folgen und Therapie (3)
Kurzbeschreibung: Maldigestion nach Magenresektion mit funktionellem Ausfall des Duodenums (alle Verfahren außer Billroth I)
Pathophysiologie: funktioneller Ausfall des Duodenums
- —- verminderte Stimulation und Freisetzung von Pankreasenzymen
- —- verminderte Durchmischung des Nahrungsbreis mit Pankreasenzymen
- —- verkürzte Darmpassage / verminderte digestive Kontaktzeit
Folgen und Therapie
- Eiweiß- und Kohlenhydratmangel
- —- kleine proteinreiche Mahlzeiten mit wenig schnell resorbierbaren KHs
- —- Pankreasenzyme zu Mahlzeiten
- Eisenmangel: Eisensubst.
- perniziöse Anämie: B12 substitution
Magenkarzinom: Komplikationen nach Magen(teil-)resektion: Dumping-Syndrome: Frühdumping
- Auftreten (1)
- Symptome (1)
- Ursache (1)
- Therapie (3)
- Prognose (1)
Auftreten: 20 Min nach Nahrungsaufnahme
Symptome: Abdominelle Schmerzen, Übelkeit, Diarrhö, Hypovolämie mit Schock
Ursache: schnelle unverdünnte Nahrungspassage in den Dünndarm –> hyperosmolar + Dehung + Kinine –> bis Schock möglich
Therapie
- kleine Mahlzeiten, kohlenhydratarm, eiweiß– und fettreich
- nach dem Essen hinlegen (velrangsamt Entleerung des Magens)
- ggf. Betablocker
Prognose: meist nach einigen Monaten spontane Besserung
Magenkarzinom: Komplikationen nach Magen(teil-)resektion: Dumping-Syndrome: Spätdumping
- Auftreten (1)
- Symptome (1)
- Ursache (1)
Auftreten: 1-3h nach Nahrungsaufnahme
Symptome: Kaltschweißigkeit, Übelkeit, Schock
Ursache: fehlende Pylorusprotionierung –> glukosehaltiger Nahrungsbrei gelangt sofort in Dünndarm –> Glukose wird schnell resorbiert –> Hyperglykämie –> überschießende Insulinfreisetzung –> Hypoglykämie und Katecholaminfreisetzung
Magenkarzinom: Komplikationen nach Magen(teil-)resektion: Schlingen-Syndrome: Efferent-Loop-Syndrom
- Synonym (1)
- was passiert? (1)
- Handlungsbedarf? (1)
Synonym: Syndrom der abführenden Schlinge
was passiert?: Abknicken oder Anastomosenenge der abführenden Schlinge –> Erbrechen, Völlegefühl
Handlungsbedarf?: OP bei Zeichen des akuten Abdomens, sonst Abwarten möglich
Magenkarzinom: Komplikationen nach Magen(teil-)resektion: Schlingen-Syndrome: Blind-Loop-Syndrom
- Synonym (1)
- Pathophysiologie (1)
- Klinik (1)
- Handlungsbedarf? (2)
Synonym: Syndrom der blinden Schlinge
Pathophysiologie: Überwucherung der blinden Schlinge mit Darmbakterien –> Dekonjugation von Gallensäuren und Erhöhung des B12-Verbrauchs
Klinik: Diarrhö, Steatorrö, Gewichtsverlust, B12-Mangel, bakterielle Fehlbesiedelung
Handlungsbedarf?
- Antibiose sowie perenteraler Ausgleich der Mangelzustände
- ggf. OP
Magenkarzinom: Komplikationen nach Magen(teil-)resektion: Schlingen-Syndrome: Afferent-Loop-Syndrom
- bei welchen Patienten (1)
- was passiert? (1)
- Handlungsbedarf? (1)
bei welchen Patienten: Billroth II, nicht bei Magen-CA — hier zur Vollständigkeit aufgeführt
was passiert?: Aufstau von Galle und Pankreassekret durch Stenose, Abknickung oder fehlerhafte Anastomosentechnik der zuführenden Schlinge –> Nahrung fließt in zuführende statt abführende Schlinge –> galliges Erbrechen mit Besserung danach, Völlegefühl, Inappetenz
Handlungsbedarf?: operative Therapie
Magenkarzinom: Pathologie: Histologisch (WHO: Adenokarzinome: Subtypen: Siegelringzellkarzinom
- Wachstum (1)
- Erscheinungsbild (1)
Wachstum: diffus
Erscheinungsbild: multiple Siegelringzellen = runde, mit Schleim ausgeällte Zellen, die einen abgeplatteten, an den Rand gedrängten Zellkern aufweisen
Magenkarzinom: Therapie: operativ: M0 und resektabel
- diffuser Typ (1)
- intestinaler Typ (1)
- was kommt generell raus? (3)
- wie Passage wiederherstellen? (1)
diffuser Typ: Gastrektomie
intestinaler Typ: subtotale Resektion (4/5 Gastrektomie)
was kommt generell raus?
- Omentum minus und majus
- radikale Lymphadenektomie (Kompartimente I und II
- evtl. Splenektomie
wie Passage wiederherstellen?: Roux-Y (siehe gesonderte Lernkarte)
Magenkarzinom: Therapie: operativ: M0 und resektabel: wie Passage wiederherstellen?: Roux-Y
- Vorgehen (3)
- Vorteil (1)
Vorgehen
- Jejunum proximal vom Duodenum trennen
- mit Restmagen / Ösophagus End-zu-End verbinden
- Duodenum wird etwas distaler mit Jejunumschlinge End-zu-Seit anastomosiert
Vorteil: guter Schutz vor Gallereflux