Lupus Erythematodes Flashcards

1
Q

Lupus erythematodes -> Ätiologie und Pathophysiologie

A

Ätiologie: unbekannt, Assoziation u.a. zu HLA-DR2 und HLA-DR3

Pathophysiologie:
Gestörte Regulation und Interaktion von B- und T-Lymphos -> pathologische Immunantwort-> vermehrte Bildung von Auto-AK -> verschiedene Auto-AK, Immunkomplexe und Komplementaktivierungen verursachen Entzündungen am Gefäßendothels -> Gewebeschäden an multiplen Organen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Lupus erythematodes -> ACR-Kriterien

A

Bei Vorliegen von mindestens 4 der 11 Kriterien ist Lupus wahrscheinlich:

Dermatologisch:

  1. Schmetterlingserythem (Aussparung Nasolabialfalte)
  2. Diskoides Erythem (leuchtend rote Papeln mit haftender Schuppenbildung)
  3. Fotosensibilität
  4. orale/nasopharyngeale Schleimhautulzera

Innere Organe:

  1. nicht-erosive Arthritis mit Befall von mindestens 2 Gelenken (Befall meist ähnlich wie bei RA)
  2. Serositis: Pleuritis, Perikarditis (ggf mit Ergussbildung)
  3. Nierenbeteiligung: Lupusnephritis mit Proteinurie (Immunkomplex-GN)
  4. ZNS-Beteiligung

Laborchemisch:

  1. Befall des hämatopoetischen Systems: Coombs-positive hämolytische Anämie, Thrombopenie, Leukopenie
  2. immunologische Befunde: anti-dsDNA-AK, Anti-Sm-AK oder Antiphospholipid-AK
  3. ANAs
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Antikörper

A

= Autoantikörper aus der Gruppe der antinukleären Antikörper
Anti-Sm-AK
* selten, dafür äußerst spezifisch im Rahmen eines systemischen Lupus erythematodes (SLE) nachweisbar
*zugehöriges Antigen: Proteinbestandteile der snRNPs, die das Spliceosom bilden. Im Immunfluoreszenztest findet man eine granuläre Verteilung des Antigens im Zellkern
*nur bei einem Viertel der Patienten mit SLE nachzuweisen, sind jedoch hochspezifisch und finden sich sonst bei nahezu keiner anderen Kollagenose oder Autoimmunerkrankung

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Prognostisch ungünstig bei SLE

A

Insbesondere Befall von Niere und Nervensystem prognostisch ungünstig!!!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Lupus erythematodes -> Dermatologische Symptome: ACR-Kriterien und weitere mögliche Symptome

A

4 ACR-Kriterien, 6 Weitere
ACR:
* Schmetterlingserythem (Aussparung Nasolabialfalte)
* Diskoides Erythem (leuchtend rote Papeln mit haftender Schuppenbildung)
* Fotosensibilität
* orale/nasopharyngeale Schleimhautulzera

Weitere mögliche Symptome:

  • Cheilitis
  • makulöses Exanthem
  • periungale Teleangiektasien, Hyperkeratosen der Nagelfalz
  • Effluvium, evtl diffuse Allopezie
  • selten Raynaud-Syndrom
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Lupus erythematodes -> Befall innerer Organe: ACR-Kriterien und weitere mögliche Manifestationen

A

4 ACR-Kriterien
ACR:
1. nicht-erosive Arthritis mit Befall von mindestens 2 Gelenken (Muster meist ähnlich wie bei RA)
2. Serositis: Pleuritis, Perikarditis
3. Nierenbeteiligung: Lupusnephritis mit Proteinurie (Immunkomplex-GN)
4. ZNS-Beteiligung (Krampfanfälle, Psychosem Wesensveränderungen)

Weitere:
*selten fibrinöse Endokarditis (Endokarditis Libmann-Sacks) mit Insuffizienz von Herzklappen (meist Mitralklappe)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Auto-AK bei Lupus erythematodes

A

4

  • Anti-dsDNA-AK (bei Ca 70%, hochspezifisch!, Assoziation mit Lupus-Nephritis)
  • Anti-Sm-AK (nur bei 30% positiv, aber hochspezifisch!)
  • ANAs (bester Screeningtest: hohe Sensitivität, bei 95% positiv, aber geringe Spezifität)
  • Antiphospholipid-AK (Lupuskoagulans, Anti-β2-Glykoprotein-2-AK, Anti-Cardiolipin-AK)
  • Anti-C1q-AK: Korrelation mit Krankheitsaktivität!!!
  • SS-A(=Ro)-AK (bei Ca 60% positiv, mit Sjögren-Syndrom assoziiert)
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Tapeziernagelphänomen

A

= Sporn an den Unterseiten der Schuppen, der durch follikuläre Hyperkeratose entsteht

Auftreten bei Lupus erythematodes!!

Zur Erinnerung: bei Psoriasis Auspitz-Phänomen, Phänomen des letzten Häutchens, Kerzenwachs-Phänomen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Chronisch diskoider Lupus erythematodes (CDLE)

  • Definition
  • Klinik und Prädilektionsstellen
  • Prognose
A

= Lupus erythematodes, der sich fast ausschließlich durch einen Hautbefall präsentiert

4 Klink: typischerweise werden Hautveränderungen durch Licht getriggert!!

  • scheibenförmige, scharf begrenzte, leicht erhabene rote Plaques mit Schuppenbildung und zentraler Atrophie
  • Tapeziernagelphänomen: Sporn an den Unterseiten der Schuppen, der durch follikuläre Hyperkeratose entsteht
  • langsam zentrifugal ausbreitende Brührungsempfindlichkeit
  • narbige Ausheilungen: atrophische, meist blasse Narbe im Zentrum: narbige Alopezie am behaarten Kopf

Prädilektionsstellen:

  • v.a. lichtexponierte Areale
  • meist nur an einzelnen Lokalisationen (zB nur Kopf befallen)
  • selten disseminiert (Stamm und Oberarme)

Prognose: Übergang in SLE ist selten!!!

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Chilblain-Lupus

A

= Sonderform des chronisch Diskoiden Lupus erythematodes

  • blaurote Knötchen v.a. an Zehen und Fingern
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Subakut kutaner Lupus erythematodes (SCLE)

  • Beschreibung
  • Effloreszenz
  • Prädilektionsstellen (2)
  • Allgemeine Symptome (3)
  • Prognose
A

= Form des Lupus erythematodes, die Mittelstellung zwischen SLE und CDLE einnimmt: Hautveränderungen nicht so charakteristisch unilokal wie bei CDLE, Kriterien eines SLE werden aber nicht erfüllt

Effloreszenz: meist symmetrische psorisiforme Hautveränderungen

Prädilektionsstellen:

  • lichtexponierte Areale
  • Armstreckseiten, Stamm

Allgemeine Symptome:

  • Krankheitsgefühl
  • Arthralgien, Myalgien
  • evtl Sicca-Syndrom

Prognose: im Gegensatz zum CDLE deutlich höheres Risiko in SLE überzugehen

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Medikamenteninduzierter Lupus erythematodes

  • Beschreibung
  • auslösende Medis
  • Geschlecht
  • Klinik
  • Diagnostik
  • Prognose
A

Mit der Einnahme eines Medikaments treten Lupus-ähnliche Symptome auf, die nach Absetzen schlagartig wieder sistieren

Auslösende Medis (können medikamenteninduzierten Lupus auslösen, aber auch bestehenden Lupus erythematodes verstärken):

  • Antiarrhythmika: Procainamid
  • Antihypertensiva: Hydralazin, Methyldopa
  • weitere: D-Penicillamin, Isoniazid, Phenytoin,…

Geschlecht: M häufiger als W!!!!!!!

Klinik:

  • Polyarthritis
  • Serositis (v.a. Pleuritis, Perikarditis)
  • Myalgien
  • Exanthem

Diagnostik: charakteristische Befunde in Blutuntersuchung:

  • Anti-Histon-AK
  • meist ANA⬆️
  • keine AK gegen dsDNA

Prognose: Remission nach Absetzen der Medis

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Anti-Histon-AK

A

Typisch für medikamenteniduzierten Lupus erythematodes:

  • finden sich bei über 90% der Pat!!!
  • können auch bei SLE erhöht sein, sind dort aber deutlich seltener!!
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Serologischer Befund SLE vs medikamenteninduzierter Lupus

A

SLE:

  • anti-dsDNA-AK
  • anti-Sm-AK
  • ANAs
  • anti-Phoshoplipid-AK

Medikamenteninduzierter Lupus:

  • Anti-Histon-AK!!!!!
  • ANAs
  • KEINE anti-dsDNA-AK
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Lupus erythematodes -> Befund einer Hautbiopsie

A

Lupusband!!!

SLE: sowohl in der Haut als auch in der makroskopisch gesunden (sonnengeschützten) Haut finden sich in der Fluoreszenzmikroskopie an der dermatoepidermalen Junktionszone bandförmige Immunkomplexablagerungen von IgG, IgM, IgA und C3

CDLE: Lupusband nur in der befallenen, makroskopisch kranken Haut

Zur Erinnerung: beim bullösen Pemphigoid sind die AK in der dermatoepithelialen Junktionszone spezifisch gegen BM-Bestandteile (Kollagen XVII)! Im Gegensatz dazu bei SLE unterschiedliche unspezifische AK

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

SLE -> medikamentöse Therapie

A

Bei leichtem Verlauf ohne Beteiligung lebenswichtiger Organe:

  • NSAR
  • Hydroxychloroquin
  • Glukokortikoide bei entzündlichen Schüben

Bei schwerem Verlauf mit Beteiligung lebenswichtiger Organe:

  • Glukokortikoide
  • evtl zusätzlich Immunsupressiva (zB Cyclophosphamid, Azathioprin, Ciclosporin A)
17
Q

Chloroquin udn Hydroxychloroquin -> Wirkmechanismus udn Indikationen (4)

A

Wirkmechanismus nicht ganz aufgeklärt

Indikationen:

  • Therapie und Prophylaxe der Malaria
  • Einsatz bei milden Verläufen rheumatologischer Erkrankungen: RA (Basistherapie), SLE (ohne Organbeteiligung)
  • Porphyria cutanea tarda (Chloroquin bindet Prophyrine udn wird dann über Niere ausgeschieden)
18
Q

Lupusnephritis -> Beschreibung, Klassifikation, Diagnostik, Therapie

A

= häufige (fast 50%) und prognosebestimmende Organmanifestation; Klassischerweise als Immunkomplex-GN

Klassifikation: unterschiedliche Schweregrade, zB:

  • asymptomatische Hämaturie bis hin zur RPGN
  • asymptomatische Proteinurie bis hin zum nephrotischen Syndrom

Diagnostik: Nierenbiopsie zur Therapieplanung immer notwendig!

Therapie: abhängig vom Schweregrad werden Glukokorikoide, Zytostatika und allgemeine nierenprotektive Maßnahmen, wie zB RR-Einstellung eingesetzt

19
Q

SLE in der Schwangerschaft

A
  • Fruchtbarkeitsrate bleibt wahrscheinlich normal
  • bei SLE liegt immer Risikoschwangeschaft vor
  • Östrogene-> erhöhtes Thrombosrisiko (gefährlich in Kombi mit Antiphospholipidsyndrom!!)

Plazentagängige AK -> Auslösung eines neonatalen Lupus-Syndroms in 5% der Fälle:

  • Hautbeteiligung (entwickelt sich meist in ersten Wochen)
  • Zytopenie
  • Leberbeteiligung
  • kongenitaler AV-Block I-III
20
Q

Lupus erythematodes-> Geschlecht, Alter, Verbreitung

A

Geschlecht: W:M = 9:1 (v.a. Frauen im gebährfähigen Alter)

Weltweites Auftreten: Prävalenz ist bei Afrikanern, Afroamerikanern und Lateinamerikanern am höchsten