Urologie Tag 2 - Tag 55 Flashcards
Wilms-Tumor
Epi
Ätiologie
Klassifikation (Typen)
- Häufigster maligner Nierentumor bei Kindern
- Altersgipfel 2.-4. LJ
- Funktionslosigkeit Tumorsuppressorgene
- Wilms-Tumor-Suppressor Gen 1
- Wilms-Tumor-Suppressor Gen 2
- p 53
- Verlust von Anteilen der Chromosome 16 und 1
- Aufgrund des diploiden Vererbungsmusters sind zwei Genmutationen notwendig!
Klassischer Typ
- Metanephritisches/metanephrogenes Blastem inselartig angeordnet mit epitheloiden und stromatoiden Bereichen (triphasische Metaplasie)
Anaplastischer Typ
- Polymitotische Zellstruktur mit stark hyperchromatischen Kernen; Prävalenz bei 10% der Wilms-Tumoren mit schlechter Prognose aufgrund mangelnder Chemosensibilität
Wilms-Tumor in Kombination mit nephrogenen Anteilen
- Erhöhte Erkrankungsgefahr der Niere auf der Gegenseite
Stadien und jeweilige Therapie
Wilmstumor
- I - Organbegrenztes Wachstum → Resektion in toto möglich
- II - Durchbruch der Nierenkapsel
- Z.n. Biopsie
- Miteinbeziehung von Gefäßen
Stadium I und II
Radikale Nephrektomie (en-bloc ohne Tumorruptur) anschließend **adjuvante Chemotherapie**
- III -
- Abdomineller Resttumor
- Peritoneale Metastasierung
- Lymphknotenmetastasen, die nicht operativ entfernt werden können
- IV - organmetastasen (hämatogen)
Stadium III, IV
Radikale Nephrektomie (en-bloc ohne Tumorruptur) anschließend **Radiochemotherapie**
- V - Wilms-Tumor beider Nieren bei Diagnosestellung
Stadium V
Ggf. neoadjuvante Chemotherapie an speziellen Zentren
Radikale Nephrektomie (en-bloc ohne Tumorruptur)
anschließend Radiochemotherapie
Gleason Score
Wie berechnet
- histopathologischen Einteilung des Adenokarzinoms - Drüsenmorphologie
- Stanzbiopsie : Addition: “the worst and the most”
- Z.n. Prostatektomie: Addition der beiden häufigsten
1/2
- Gut umschriebene, mikroskopisch gleich aussehende Drüsenformationen ohne Stromainvasion
3
- Variable Drüsenformationen mit Stromainvasion der Drüsenzellen, einzelne Drüsen aber noch identifizierbar
4
- Drüsen nicht mehr einzeln identifizierbar, Drüsenherkunft anhand des kribriformen Wachstumsmusters noch erkennbar
5
- Drüsenherkunft nicht mehr erkennbar, strang- oder haufenartiges Zellwachstum und Tumorzellnester mit zentraler Nekrose
Aktive Surveillance
Watchful waiting
Prostata Ca
Wann
Indikation Active Surveillance:
- Begrenzte Malignität
- höher differenzierter Tumor,
- niedriger Gleason-Score,
- PSA <10ng/ml,
- <50% Tumor pro Stanze
Watchful waiting
- Indikation: Lebenserwartung <10 Jahre
- Kann unabhängig vom Tumorstadium erfolgen
- Abwartendes Verhalten, wenn der Patient symptomatisch wird, erfolgt ein palliatives Behandlungskonzept
Kurative Therapie
Prostata Ca
bis T2,N0,M0
- Radikale Prostatektomie
- Primäre Strahlentherapie
ab T3 und N0,M0) oder positivem Lymphknotenstatus (ab N1)
- Radikale Prostatektomie
- Ggf. + Lymphadenektomie
- Ggf. + adjuvante Strahlentherapie, ggf. + adjuvante Hormontherapie
- Primäre Strahlentherapie + Hormontherapie
- Ggf. + Lymphadenektomie oder Radiatio der Lymphknoten
Goldstandard: Radikale retropubische Prostatektomie zur vollständigen Entfernung des Malignoms
- Entfernung der Prostatadrüse, der Prostatakapsel, der Samenblasen und der prostatanahen Anteile beider Samenleiter
- Ggf. pelvine Lymphadenektomie bei fortgeschrittenen Tumoren
- Postoperativ: Verlaufskontrolle des PSA-Werts → Sollte unterhalb der Nachweisgrenze liegen
Radiatio und Hormontherapie bei Prostata-CA
plus Chemo
Radiatio
- Als Alternative zur radikalen Prostatektomie
- R1-Situation
- Brachytherapie durch Afterloading-Technik oder Seed-Implantation (125-Iod-Seeds)
- Bei R1-Situation adjuvante Bestrahlung des Tumorbetts mit 66 Gy
Hormontherapie
- kurativ bei N1-Situation oder fortgeschrittenem Tumor
- Gabe von LH-RH-Analoga (Gn-RH-Analoga)
- Gabe von steroidalen (z.B. Cyproteronacetat) und nichtsteroidalen (z.B. Flutamid) Antiandrogenen zur vollständigen Androgenblockade
- Kombinationstherapie von LH-RH-Analoga mit Antiandrogenen besser als Monotherapie
Chemotherapie
- Eingesetzte Substanzen: Docetaxel aus der Gruppe der Taxane, Mitoxantron, weitere
Urolithiasis
Welche Steine gibt es und wann treten sie auf
Häufigkeiten
- Kalziumoxalatsteine 75%
- Hyperkalziämie
- oxalatreiche Ernährung
- Struvitsteine 10-20%
- Harnwegsinfekt
- Harnsäuresteine 5-10%
- Hyperurikämie
- Kaziumphosphatsteine
- Hyperparathyreoidismus
Renal-tubuläre Azidose
- Hyperparathyreoidismus
- Zystinsteine
- Rückresorptionsstörung von Aminosäuren
- Xanthinsteine
- Genetischer Defekt der Xanthinoxidase
- Allopurinoltherapie
Kalziumoxalatsteine
- Hyperkalzämie, Hyperoxalurie, oxalatreiche Ernährung (Kaffee, Kakao, Nüsse, Rhabarber, rote Beete, Spinat)
- Erkrankungen mit Gallensäureverlust (z.B. Morbus Crohn, Kurzdarm)
- Prophylaxe
- Alkalisierung des Harns
-
Alkalizitrate, z.B. Kaliumnatriumhydrogencitrat oder Natriumbikarbonat → Aufhebung der Säurestarre
Ggf. Magnesium , ggf. Thiazide
-
Alkalizitrate, z.B. Kaliumnatriumhydrogencitrat oder Natriumbikarbonat → Aufhebung der Säurestarre
Struvitsteine
- Harnwegsinfekte, bevorzugt durch Urease-bildende Keime (v.a. Proteus-Infektionen, selten Klebsiella, Pseudomonas und Staphylokokken)
- Urease-produzierende Keime bedingen eine Alkalisierung des Urins, da Harnstoff und H2O durch die Urease in die basischen Ammonium-Ionen und Hydrogencarbonat-Ionen umgewandelt werden → Ausfall von Magnesiumammoniumphosphat wird begünstigt
- Therapie: Ansäuern des Harns (mit Methionin)
Zystinsteine
Bildgebung Harnsteine
Sonographie
- Konventionelles Röntgen
- Röntgenpositiv (schattengebend): Kalziumhaltige Steine
- Schwach röntgenpositiv: Struvitsteine, Zystinsteine
- Röntgennegativ: Harnsäuresteine, Indinavirsteine, Xanthinsteine
- Ausscheidungsurogramm
- CT
Penisruptur
Therapie
- Traumatische Ruptur der Corpora cavernosa (Tunica albuginea) bei erigiertem Penis
- Einlage eines transurethralen Dauerkatheters: Naht der Ruptur
- Nachbehandlung: Druckverband, vierwöchige sexuelle Abstinenz, in seltenen Fällen medikamentöse Verhinderung einer Erektion
- Bicalutamid (Antiandrogen normalerweise Therapie des Prostata-Ca)
Nierenzellkarzinom
Histo, TNM
Histo:
- klarzellig 80%
- papillär (chromophil) 10%
TNM Klassifikation:
- T1- <7cm (T1a <4, T1b 4-7cm)
- T2- >7cm aber einseitig (T2a 7-10cm, T2b >10cm)
- T3- perirenale oder Gefäßinfiltration (innerhalb der fascia renalis)
- T3a - perirenales Fettgewebe
- T3b - V.cava subdiaphragmal
- T3c- V.cava supradiaphragmal
- T4- Nebennierenbefall oder Durchbruch Fascia renalis
- N2 - >1 Lymphknoten
Stauffer-Syndrom
Beschreibung, Therapie
Paraneoplastisches Syndrom beim Nierenzellkarzinom
Klinik: Leberwerterhöhung (AP ↑), Gerinnungsstörung
Therapie: Nephrektomie
Onkozytom
Vorkommen, Beschreibung (mikroskopisch, markroskopisch), Prognose
- gutartiger epithelialer Tumor
- vom Nierengewebe ausgehend
- kommt in Schilddrüse, Speicheldrüse, Hypophyse u.v.m. vor
Makroskopisch:
- brauner Tumor mit zentraler, sternförmiger Vernarbung
Histo:
- eosinophile, mitochondrienreiche Tumorzellen = Onkozyten
Prognose:
- nicht invasiv
- Umwandlung in Nierenzellkarzinom möglich → abwarten, beobachten evtl. operieren