Chirurgie Tag 5 - Tag 45 Flashcards
Volkmann-Kontraktur
- Beugefehlstellung im Handgelenk mit Klauenhand
- infolge einer Atrophie der Hand- und Fingerbeugemuskulatur
- durch zu engen Gips, Gefäß-Nervenläsion im Rahmen der Fraktur oder des Repositionsmanövers.
- (V.a. bei komplexen Ellenbogenfrakturen)
Gilchrist-Verband
- Immobilisation des Schultergelenks oder des Humerus
- Schulterluxation, Skapulafraktur
- keine vollständige Immobilisation
- funktionelle Belastung möglich
Desault-Verband
- Skapulafraktur in der akuten Schmerzphase
- Läsionen des Schultergelenks oder des Humerus
Rucksack-Verband
- : V.a. mediale Klavikulafraktur oder Verletzungen des Akromio-Klavikulargelenks
- Prinzip: Der Verband drückt auf die Klavikula und die Retraktion der Schulterblätter führt zur Ruhigstellung des Schultergürtels
Dachziegel-Verband
- Indikation: Zehenfrakturen
- Durchführung: Dachziegelartig überlappende Anordnung von Tape-Verbänden (Pflasterverband) mit Schienung des frakturierten Zehs durch den benachbarten gesunden Zeh
Charnley-Schlinge
Kramer-Schiene
Glisson-Schlinge
Charnley-Schlinge
- Eine Charnley-Schlinge dient der Ruhigstellung des Ellenbogengelenks und wird vor allem bei der suprakondylären Humerusfraktur bei Kindern angewendet
Kramer-Schiene
- Die Kramer-Schiene ist eine formbare Alu-Polsterschiene, die vorwiegend in der Notfallmedizin zur schnellen, temporären Immobilisation von Extremitätenfrakturen eingesetzt wird.
Glisson-Schlinge
- Die Glisson-Schlinge ist eine Zugvorrichtung zur Entlastung der Wirbelsäule (kann beispielsweise bei zervikalen Bandscheibenschaden zum Einsatz kommen)
Epiphysiolyse
Aitken und Salter, Klinik
- Aitken 0 / Salter I = Epiphysiolyse ohne Begleitfraktur
- Aitken I / Salter II = (Partielle) Epiphysiolyse mit begleitender Aussprengung eines metaphysären Fragments
- Aitken II / Salter III = Epiphysenfugenfraktur (partielle Epiphysiolyse mit Begleitfraktur)
- Aitken III / Salter IV = Fraktur durch Epi- und Metaphyse (mit epi-metaphysärem Fragment)
- Aitken IV / Salter V = Axiale Stauchung der Epiphysenfuge → Crush-Verletzung (schlechte Prognose)
oft nur schwach ausgeprägte Klinik, schlecht zu erkennen im Röntgen → schwere Diagnose
Klavikulafraktur
Lokalisation, klin. Zeichen, Therapie
- am häufigsten mediales Drittel (80%)
- Klaviertastenphänomen bei Fx laterales Drittel
Therapie:
- Undislozierte, geschlossene Frakturen im medialen oder mittleren Drittel
- Gilchrist- oder Rucksackverband für 3/4 Wochen
- sonst OP
Nervenverletzung Humerusfraktur
- N. axillaris → Sensibilitätsminderung am seitlichen, proximalen Oberarm
- N. radialis → Nervus-radialis-Lähmung → Fallhand, streckseitige Sensibilitätsminderung an Unterarm, Handrücken und DI-III
Therapie (jew. Indikation)
Humerusfraktur
+
Komplikation distaler Humerusfraktur
Indikation: Unkomplizierte, geschlossene (insbesondere eingestauchte, subkapitale) Humerusfrakturen
- Desault-Verband oder Gilchrist-Verband für ca. 1 Woche mit anschließender Röntgenkontrolle
- Bei fehlenden Dislokationszeichen erfolgt die frühfunktionelle Behandlung in Form von Pendelbewegungen
Komplizierte Fraktur
OP mit unterschiedlichen Osteosyntheseverfahren
Komplikation distaler Humerusfraktur
Panner-Erkrankung: Aseptische Knochennekrose des Capitulum humeri
→ Komplikationen nach Knochenbruch
→ Komplikationen nach Osteosynthese
Kahnbeinfraktur
Unfallmechanismus, Lokalisation (mit Prognose), Klinik
Diagnostik
- Sturz auf die gestreckte Hand
- Lokalisation
- 60-80% im mittleren Drittel, zu 20-30% im proximalen Drittel, selten im distalen Drittel
- laterales Drittel heilt am besten
- Druckschmerz Tabatière
- Stauchungsschmerz im Daumen
- Bewegungsschmerz im handgelenk
- Röntgen des Handgelenks in drei Ebenen: p.a., seitlich und in
- Stecher-Projektion
- ulnarabduktion bei geschlossener Faust
- Stecher-Projektion
Kahnbeinfraktur
Klassifikation nach Herbert und Therapie
Herbert A1
- Nicht dislozierte Frakturen des Tuberculum ossis scaphoidei
- Unterarmgips mit Daumeneinschluss für 4 Wochen
Herbert A2
- Nicht dislozierte Frakturen im mittleren oder distalen Kahnbeindrittel
- Unterarmgips mit Daumeneinschluss für 6-10 Wochen
- Operative Therapie bei Patientenwunsch nach frühzeitiger Belastbarkeit
- Minimalinvasive Schraubenosteosynthese
Herbert B
- instabile Frakturen
- Operative Therapie
- Schraubenosteosynthese (“Herbert-Schraube”→siehe Bild)
- Nicht dislozierte Fraktur: perkutan/minimalinvasiv
- Dislozierte Fraktur: Offene Reposition und Interne Fixierung (ORIF)
De-Quervain-Fraktur
Transskaphoidale perilunäre Luxationsfraktur
anatomische Beschreibung, Klinik, Therapie
- Dorsale Luxation des Handgelenks um das stehen bleibende, unbewegte Os lunatum mit Fraktur des Os scaphoideum (auch “greater arc lesions” genannt
- kein Druckschmerz in der Tabatière
- Parästhesien in der vom N. medianus sensibel innervierten Region →Palmarseitiger Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und halber Ringfinger
- Therapie: Immer Operation (Reposition, Medianusdekompression, Osteosynthese)
Colles Fraktur
Extensionsfraktur des Radius
mit ca.15% häufigste Fx des Menschen
distales Fragment nach dorsal radial veschoben
Smith Fraktur
Flexionsfraktur des Radius
Galeazzi-Fraktur
Beschreibung der Fraktur, typischer Unfallmechanismus, Therapie
- Definition: Fraktur des Radiusschaftes, Luxation der Ulna aus dem distalen Radioulnargelenk und Riss der Membrana interossea
- (Sturz) auf den gestreckten und pronierten Arm
- Plattenosteosythese, Kirschnerdrähte
Bajonett-Stellung
Fourchette-Stellung
Bajonett-Stellung ← Radiale Abknickung
Fourchette-Stellung ← Dorsale Abknickung
beides typisch für Colles Fraktur des Radius
Smith-Fraktur
Colles-Fraktur
Colles-Fraktur: Extensionsfraktur (Fraktur loco typico)
Smith-Fraktur: Flexionsfraktur
Sonderform: Os metacarpale I-Basisfrakturen
Winterstein-Fraktur
Bennett-Luxationsfraktur
Rolando-Fraktur
- Winterstein-Fraktur = Basisnahe, extraartikuläre Schrägfraktur
- Bennett-Luxationsfraktur (Bennett-Fraktur)= Basisnahe intraartikuläre Schrägfraktur mit Subluxation im Daumensattelgelenk
- Rolando-Fraktur = Basisnahe intraartikuläre T- oder Y- Fraktur meist auch mit Dislokation im Daumensattelgelenk
Wirbelkörperfraktur
Häufigkeit der Lokalisation
Einteilung nach Denis (Lokalisation, anatom. Strukturen, Therapie)
Häufigkeit der Lokalisation
- Thorakolumbaler Übergang: ca. 45%
- Brustwirbelsäule: ca. 35%
- Halswirbelsäule: ca. 20%
- Sakrum: ca. 1%
Typ A
- Nur ventrale Säule
- Wirbelkörper ohne Hinterkante
- Stabil, da keine Hinterkantenbeteiligung
- Konservativ
Typ B
- Mittlere Säule mitbetroffen
- Wirbelkörper-Hinterwand
- Wirbelbogenwurzel
- Hinteres Längsband
- Instabil, da Hinterkantenbeteiligung
- Operative Therapie
Typ C
- Dorsale Säule mitbetroffen
- Wirbelbögen
- Wirbelgelenke
- Wirbelfortsätze
- Instabil, da Hintersäule betroffen
- Operative Therapie
Atlasfraktur
- Unfallhergang: Axiale Krafteinwirkung (z.B. Badeunfall bei Kopfsprung in flaches Wasser)
Klinik
- Schmerzhafte Bewegungseinschränkung
- Auch symptomarmer Verlauf möglich
- Nackenschmerzen, Schluckstörungen bei paravertebralem Hämatom
Dens-Fraktur
Symptomatik
Sonderform
Therapie
Klassifikation nach Anderson
Symptomatik:
- Von isolierten sensiblen Ausfällen oder Paresen des N. phrenicus bis zu einem kompletten Querschnittssyndrom
Sonderform: Hangman’s fracture (Hanged-Man-Fraktur)
- Definition: Bilaterale Axisbogenfraktur
- Ätiologie: Trauma mit Hyperextension und Distraktion (z.B. Erhängen, Autounfall)
Therapie: Ruhigstellung bei stabilen Frakturen, bei Dislokation operative Behandlung
Klassifikation nach Anderson
Typ I
- Schräge Fraktur durch kranialen Anteil des Dens (selten)
- Stabil
Typ II
- Dens-Basis-Fraktur (am häufigsten)
- Meist instabil
Typ III
- Densfraktur mit Beteiligung des Corpus axis
- Instabil