Chirurgie Tag 5 - Tag 45 Flashcards
Volkmann-Kontraktur
- Beugefehlstellung im Handgelenk mit Klauenhand
- infolge einer Atrophie der Hand- und Fingerbeugemuskulatur
- durch zu engen Gips, Gefäß-Nervenläsion im Rahmen der Fraktur oder des Repositionsmanövers.
- (V.a. bei komplexen Ellenbogenfrakturen)
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Gilchrist-Verband
- Immobilisation des Schultergelenks oder des Humerus
- Schulterluxation, Skapulafraktur
- keine vollständige Immobilisation
- funktionelle Belastung möglich
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Desault-Verband
- Skapulafraktur in der akuten Schmerzphase
- Läsionen des Schultergelenks oder des Humerus
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Rucksack-Verband
- : V.a. mediale Klavikulafraktur oder Verletzungen des Akromio-Klavikulargelenks
- Prinzip: Der Verband drückt auf die Klavikula und die Retraktion der Schulterblätter führt zur Ruhigstellung des Schultergürtels
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Dachziegel-Verband
- Indikation: Zehenfrakturen
- Durchführung: Dachziegelartig überlappende Anordnung von Tape-Verbänden (Pflasterverband) mit Schienung des frakturierten Zehs durch den benachbarten gesunden Zeh
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Charnley-Schlinge
Kramer-Schiene
Glisson-Schlinge
Charnley-Schlinge
- Eine Charnley-Schlinge dient der Ruhigstellung des Ellenbogengelenks und wird vor allem bei der suprakondylären Humerusfraktur bei Kindern angewendet
Kramer-Schiene
- Die Kramer-Schiene ist eine formbare Alu-Polsterschiene, die vorwiegend in der Notfallmedizin zur schnellen, temporären Immobilisation von Extremitätenfrakturen eingesetzt wird.
Glisson-Schlinge
- Die Glisson-Schlinge ist eine Zugvorrichtung zur Entlastung der Wirbelsäule (kann beispielsweise bei zervikalen Bandscheibenschaden zum Einsatz kommen)
Epiphysiolyse
Aitken und Salter, Klinik
- Aitken 0 / Salter I = Epiphysiolyse ohne Begleitfraktur
- Aitken I / Salter II = (Partielle) Epiphysiolyse mit begleitender Aussprengung eines metaphysären Fragments
- Aitken II / Salter III = Epiphysenfugenfraktur (partielle Epiphysiolyse mit Begleitfraktur)
- Aitken III / Salter IV = Fraktur durch Epi- und Metaphyse (mit epi-metaphysärem Fragment)
- Aitken IV / Salter V = Axiale Stauchung der Epiphysenfuge → Crush-Verletzung (schlechte Prognose)
oft nur schwach ausgeprägte Klinik, schlecht zu erkennen im Röntgen → schwere Diagnose
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Klavikulafraktur
Lokalisation, klin. Zeichen, Therapie
- am häufigsten mediales Drittel (80%)
- Klaviertastenphänomen bei Fx laterales Drittel
Therapie:
- Undislozierte, geschlossene Frakturen im medialen oder mittleren Drittel
- Gilchrist- oder Rucksackverband für 3/4 Wochen
- sonst OP
Nervenverletzung Humerusfraktur
- N. axillaris → Sensibilitätsminderung am seitlichen, proximalen Oberarm
- N. radialis → Nervus-radialis-Lähmung → Fallhand, streckseitige Sensibilitätsminderung an Unterarm, Handrücken und DI-III
Therapie (jew. Indikation)
Humerusfraktur
+
Komplikation distaler Humerusfraktur
Indikation: Unkomplizierte, geschlossene (insbesondere eingestauchte, subkapitale) Humerusfrakturen
- Desault-Verband oder Gilchrist-Verband für ca. 1 Woche mit anschließender Röntgenkontrolle
- Bei fehlenden Dislokationszeichen erfolgt die frühfunktionelle Behandlung in Form von Pendelbewegungen
Komplizierte Fraktur
OP mit unterschiedlichen Osteosyntheseverfahren
Komplikation distaler Humerusfraktur
Panner-Erkrankung: Aseptische Knochennekrose des Capitulum humeri
→ Komplikationen nach Knochenbruch
→ Komplikationen nach Osteosynthese
Kahnbeinfraktur
Unfallmechanismus, Lokalisation (mit Prognose), Klinik
Diagnostik
- Sturz auf die gestreckte Hand
- Lokalisation
- 60-80% im mittleren Drittel, zu 20-30% im proximalen Drittel, selten im distalen Drittel
- laterales Drittel heilt am besten
- Druckschmerz Tabatière
- Stauchungsschmerz im Daumen
- Bewegungsschmerz im handgelenk
- Röntgen des Handgelenks in drei Ebenen: p.a., seitlich und in
- Stecher-Projektion
- ulnarabduktion bei geschlossener Faust
- Stecher-Projektion
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Kahnbeinfraktur
Klassifikation nach Herbert und Therapie
Herbert A1
- Nicht dislozierte Frakturen des Tuberculum ossis scaphoidei
- Unterarmgips mit Daumeneinschluss für 4 Wochen
Herbert A2
- Nicht dislozierte Frakturen im mittleren oder distalen Kahnbeindrittel
- Unterarmgips mit Daumeneinschluss für 6-10 Wochen
- Operative Therapie bei Patientenwunsch nach frühzeitiger Belastbarkeit
- Minimalinvasive Schraubenosteosynthese
Herbert B
- instabile Frakturen
- Operative Therapie
- Schraubenosteosynthese (“Herbert-Schraube”→siehe Bild)
- Nicht dislozierte Fraktur: perkutan/minimalinvasiv
- Dislozierte Fraktur: Offene Reposition und Interne Fixierung (ORIF)
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De-Quervain-Fraktur
Transskaphoidale perilunäre Luxationsfraktur
anatomische Beschreibung, Klinik, Therapie
- Dorsale Luxation des Handgelenks um das stehen bleibende, unbewegte Os lunatum mit Fraktur des Os scaphoideum (auch “greater arc lesions” genannt
- kein Druckschmerz in der Tabatière
- Parästhesien in der vom N. medianus sensibel innervierten Region →Palmarseitiger Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und halber Ringfinger
- Therapie: Immer Operation (Reposition, Medianusdekompression, Osteosynthese)
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Colles Fraktur
Extensionsfraktur des Radius
mit ca.15% häufigste Fx des Menschen
distales Fragment nach dorsal radial veschoben
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Smith Fraktur
Flexionsfraktur des Radius
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Galeazzi-Fraktur
Beschreibung der Fraktur, typischer Unfallmechanismus, Therapie
- Definition: Fraktur des Radiusschaftes, Luxation der Ulna aus dem distalen Radioulnargelenk und Riss der Membrana interossea
- (Sturz) auf den gestreckten und pronierten Arm
- Plattenosteosythese, Kirschnerdrähte
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Bajonett-Stellung
Fourchette-Stellung
Bajonett-Stellung ← Radiale Abknickung
Fourchette-Stellung ← Dorsale Abknickung
beides typisch für Colles Fraktur des Radius
Smith-Fraktur
Colles-Fraktur
Colles-Fraktur: Extensionsfraktur (Fraktur loco typico)
Smith-Fraktur: Flexionsfraktur
Sonderform: Os metacarpale I-Basisfrakturen
Winterstein-Fraktur
Bennett-Luxationsfraktur
Rolando-Fraktur
- Winterstein-Fraktur = Basisnahe, extraartikuläre Schrägfraktur
- Bennett-Luxationsfraktur (Bennett-Fraktur)= Basisnahe intraartikuläre Schrägfraktur mit Subluxation im Daumensattelgelenk
- Rolando-Fraktur = Basisnahe intraartikuläre T- oder Y- Fraktur meist auch mit Dislokation im Daumensattelgelenk
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Wirbelkörperfraktur
Häufigkeit der Lokalisation
Einteilung nach Denis (Lokalisation, anatom. Strukturen, Therapie)
Häufigkeit der Lokalisation
- Thorakolumbaler Übergang: ca. 45%
- Brustwirbelsäule: ca. 35%
- Halswirbelsäule: ca. 20%
- Sakrum: ca. 1%
Typ A
- Nur ventrale Säule
- Wirbelkörper ohne Hinterkante
- Stabil, da keine Hinterkantenbeteiligung
- Konservativ
Typ B
- Mittlere Säule mitbetroffen
- Wirbelkörper-Hinterwand
- Wirbelbogenwurzel
- Hinteres Längsband
- Instabil, da Hinterkantenbeteiligung
- Operative Therapie
Typ C
- Dorsale Säule mitbetroffen
- Wirbelbögen
- Wirbelgelenke
- Wirbelfortsätze
- Instabil, da Hintersäule betroffen
- Operative Therapie
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Atlasfraktur
- Unfallhergang: Axiale Krafteinwirkung (z.B. Badeunfall bei Kopfsprung in flaches Wasser)
Klinik
- Schmerzhafte Bewegungseinschränkung
- Auch symptomarmer Verlauf möglich
- Nackenschmerzen, Schluckstörungen bei paravertebralem Hämatom
Dens-Fraktur
Symptomatik
Sonderform
Therapie
Klassifikation nach Anderson
Symptomatik:
- Von isolierten sensiblen Ausfällen oder Paresen des N. phrenicus bis zu einem kompletten Querschnittssyndrom
Sonderform: Hangman’s fracture (Hanged-Man-Fraktur)
- Definition: Bilaterale Axisbogenfraktur
- Ätiologie: Trauma mit Hyperextension und Distraktion (z.B. Erhängen, Autounfall)
Therapie: Ruhigstellung bei stabilen Frakturen, bei Dislokation operative Behandlung
Klassifikation nach Anderson
Typ I
- Schräge Fraktur durch kranialen Anteil des Dens (selten)
- Stabil
Typ II
- Dens-Basis-Fraktur (am häufigsten)
- Meist instabil
Typ III
- Densfraktur mit Beteiligung des Corpus axis
- Instabil
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Einteilung Beckenringverletzungen
AO Klassifikation
TYP A- Beckenringfraktur ohne Stabilitätsverlust:
- Symphyse und hinterer Beckenring intakt
- vertikaler Kraftfluss (auf Femur) stabil
- Typ A1: Fraktur des Beckenrandes
- Typ A2: Frakturen des vorderen Beckenringes
- Frakturen von Os sacrum/Os coccygeum
TYP B Beckenringfraktur mit rotatorischem Stabilitätsverlust
- Symphysensprengung
- → Beckenring asymmetrisch, vertikaler Kraftfluss allerdings noch stabil
- Typ B1: Symphysensprengung (“open-book”)
- Typ B2: Laterale Kompressionsverletzung
- Typ B3: Beidseitige B-Verletzung
TYP C Beckenringfraktur mit rotatorischem und horizontalem Stabilitätsverlust
- Symphysensprengung
- bds. ISG-Sprengung
- Beckenring ist asymmetrisch, vertikaler Kraftfluss (auf das Femur) unterbrochen
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Schenkelhalsfrakturen
Klassifikation
Pauwls
Pauwels-Klassifikation der medialen Oberschenkelhalsfraktur
Winkel zwischen Frakurlinie und Horizontelen
Pauwels I
- Winkel <30°
- stabil
- konservative Therpapie
Pauwels II
- Winkel 30°-50°
- i.d.R. instabil
- operative Therapie
Pauwels III
- Winkel >50°
- i.d.R. instabil
- operative Therapie
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Schenkelhalsfrakturen
Garden Klassifikation (jeweils Stadium mit Therapie)
orientiert sich an der Dislokation der Fragmente
Garden I
- Inkomplette, eingestauchte Fraktur mit Valgusstellung, ohne Dislokation
- konservative Therapie
Garden II
- Vollständige Fraktur ohne Dislokation
- operative Therapie
Garden III
- Vollständige Fraktur mit teilweiser Dislokation
- operative Therapie
Garden IV
- Vollständige Fraktur mit kompletter Dislokation
- operative Therapie
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Mediale Abduktionsfrakturen
Adduktionsfrakturen: position der fragmente mit resultierender Stabilität, Klinik
- *Mediale Adduktionsfrakturen** → Varusstellung der Fragmente → Instabilität
- *Mediale Abduktionsfrakturen** → Valgusstellung der Fragmente → Einstauchung, relative Stabilität
Adduktionsfrakturen
- Fehlstellung in Außenrotation
- Beinverkürzung je nach Grad der Dislokation
- Schmerz (bei Stauchung) und Bewegungseinschränkung
Abduktionsfrakturen
- Einstauchung
- Geringe klinische Symptomatik, oft keine Beinfehlstellung
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Hüftkopffraktur nach Pipkin
Pipkin I
- Luxationsfraktur des Femurkopfes: Frakturlinie befindet sich unterhalb der Fovea capitis bzw. nicht in der Belastungszone (horizontale Fraktur)
- Operativ: Osteosynthese, z.B. mit Zugschraube
- Konservativ: Ruhigstellung
Pipkin II
- Luxationsfraktur des Femurkopfes: Frakturlinie befindet sich oberhalb der Fovea capitis und dadurch in der Belastungszone (vertikale Fraktur)
Operativ: Osteosynthese, z.B. mit Zugschraube
Pipkin III
- Pipkin I- oder II-Fraktur in Kombination mit einer medialen Schenkelhalsfraktur
- Operativ
- Junge Patienten: Kopferhaltende Osteosyntheseverfahren
- Ältere Patienten oder bei Vorerkrankungen: Totalendoprothese
Pipkin IV
- Pipkin I- oder II-Fraktur in Kombination mit einer Azetabulumfraktur
- Operativ
- Junge Patienten: Kopferhaltende Osteosyntheseverfahren
- Ältere Patienten, bei Vorerkrankungen oder bei Instabilität: Totalendoprothese
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Therapie
Schenkelhalsfrakturen
Konservativ
- Stabile Brüche, insbesondere Abduktionsfrakturen (Garden I, Pauwels I)
Durchführung
- Zeitweilige Bettruhe mit anschließender physiotherapeutisch gestützter Mobilisation
- Thromboseprophylaxe!
Operativ
- Möglichst frühzeitig innerhalb der ersten 24 Stunden
- Bei jungen Patienten (Versuch der Hüftkopferhaltung)
- Frühe Zugschraubenosteosynthese (innerhalb von 6 Stunden)
- Alternative: Dynamische Hüftschraube (DHS), Plattenosteosynthese
- Bei älteren Patienten: Endoprothese
- Vorteil: Frühe Mobilisation unter Vollbelastung
- Varianten
- Femurkopfprothese/Duokopfprothese (Hemiendoprothese)
- Hüft-Totalendoprothese (TEP) bei arthrotisch veränderter Pfanne
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Pilon-Tibiale-Fraktur:
Beschreibung, Komplikationen
- Fraktur der distalen Tibia-Gelenkfläche.
- Häufig mit Fibulafrakturen vergesellschaftet
- und mit einem erheblichen Weichteilschaden einhergehend.
- Eine posttraumatische Arthrose ist häufig,
- außerdem besteht die Gefahr eines Kompartment-Syndroms.
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Trimalleoläre Fraktur
Sprunggelenkluxationsfraktur
Trimalleoläre Fraktur:
- Fraktur von Innen- und Außenknöchel sowie Abscherfraktur der hinteren Tibia-Kante (Volkmann-Dreieck)
Sprunggelenkluxationsfraktur:
- Bimalleoläre Fraktur mit völliger Instabilität aufgrund der Sprengung der Sprunggelenksgabel
Maisonneuve-Fraktur:
Maisonneuve-Fraktur:
- Hohe/subkapitale Weber-C-Fraktur (bzw. knöcherner Ausriss des Lig. collaterale fibulare)
- Gleichzeitige Zerreißung der Membrana interossea
- Ruptur der Syndesmose
- Innenknöchelfraktur oder Riss des Lig. deltoideum
Monteggia-Fraktur
= Fraktur der proximalen Ulna mit Radiuskopfluxation
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Mehrfachfraktur, Trümmerfraktur
Defintion
Mehrfachfraktur 3-6 Fragmente
Trümmerfraktur >6 Fragmente
Dislokationsformen
Dislocatio ad peripheriam
Dislocatio ad axim
Dislocatio ad latus
Dislocatio ad longitudinem
- Dislocatio ad peripheriam = Verdrehung um die Längsachse
- Dislocatio ad axim = Achsabknickung
- Dislocatio ad latus = Seitverschiebung der Knochenfragmente
- Dislocatio ad longitudinem=Verschiebung in Längsrichtung
- Cum contractione = mit Verkürzung
- Cum distractione = mit Verlängerung
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Klassifikation nach Tscherne und Oestern
Einteilung des Schweregrades der Weichteilverletzung bei offenen und geschlossenen Frakturen
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offen (I-IV)
I° = Minimale Weichteilverletzung, Durchspießung von innen II° = Durchtrennung der Haut, umschriebene Weichteilverletzung III° = Offene, freiliegende Fraktur mit ausgedehnter Weichteilzerstörung IV° = Subtotale oder totale Amputation
geschlossen (0-III)
0 = Keine Weichteilverletzung, einfache Fraktur I° = Oberflächliche Schürfungen, einfache bis mittelschwere Fraktur II° = Tiefer reichende, kontaminierte bzw. verschmutzte Schürfungen, mittelschwere bis schwere Frakturformen III° = Ausgedehnte Weichteilverletzung, evtl mit Zerstörung der Muskulatur, manifestes Kompartmentsyndrom
AO Klassifikation
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Bowing-Fraktur
- Plastische Verformung des Knochens mit fixierter Biegung bei intakter Kortikalis und intaktem Periost
- Fx des Kindesalters
- Th: in der Regel konservativ
Stressfraktur
Diagnostik
Im Röntgenbild häufig erst nach 6 Wochen sichtbar, MRT zum früheren Nachweis! (Hier ist schon früh ein Knochenödem (“Bone bruise”) als Ausdruck einer Stressreaktion sichtbar
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Postoperative medikamentöse Thromboseprophylaxe
Endoprothesen oder nach Osteosynthese : Knie, Hüfte
Hüfte:
- 28-35 Tage postoperativ
- perioperativ
Knie:
- 11-14 Tage postoperativ
- perioperativ
Pseudarthrose
(Komplikation nach Osteosythese/Endoprothetik)
Hypertroph vs. atrophe vs entzündliche Pseudarthrose (Klinik, Ursache, Therapie)
Hypertrophe Pseudarthrose (Synonym: reaktive oder aktive Pseudarthrose)
- “Elefantenfußartige” Deformitäten der Frakturenden
- Urs: überschießenden Knochenneubildung in der Frakturzone bei unzureichender Ruhigstellung
- Therapie: Resektion, Knochenruhigstellung/Stabilisierung
Atrophische Pseudarthrose (Synonym: inaktive oder avitale Pseudarthrose)
- mangelhaften Nutrition (über die Blutgefäße) des Frakturspaltes
- Therapie: Débridement, Osteosynthese
Pseudarthrose entzündlicher Genese
- Therapie: Débridement, antibiotische Therapie, Osteosynthese
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Borggreve-Umkehrplastik
was ist das, Indikation
- Kniegelenksexartikulation
- Unterschenkel um 180 Grad gedreht und inkl Fuß am Oberschenkel angebracht
- Sprunggelenk als Kniegelenkersatz
- Indikation: Tumoren im Knie und Oberschenkelbereich
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Salter-Osteotomie
Beschreibung, Ziel, Indikation
Keil-Osteotomie des Os ilium
Bessere Überdachung des Hüftgelenks, flacheres Pfannendach
bei Hüftdysplasie, M-Perthes
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Schultereckgelenksverletzung
Verletzungsmechanismus, Klassifikation, OP-Indikation
Verletzungsmechanismus:
- i.d.R. Sturz auf den adduzierten Arm
Klassifikation:
Tossy I
- Überdehnung Lig. acromioclaviculare+Lig.coracoclaviculare*
Tossy II
- Ruptur Lig. acromioclaviculare+ Überdehnung Lig. coracoclaviculare
Tossy III
- Ruptur Lig.acromioclaviculare + Ruptur Lig. coracoclaviculare + Luxation Schultereckgelenk
Rockwood (I-III = Tossy I-III)
Rockwood IV
- Tossy III + dorsale Luxation der Clavicula
Rockwood V
- Tossy III + Abriss M.deltoideus+Abriss M.trapezius von der lateralen Clavicula
(Rockwood VI- 1 beschriebener Fall von Rockwood selber)
- Rockwood V + Luxation der Clavicula unter das Acromion o. Proc.coracoideus
*(Lig. coracoclaviculare: besteht aus Lig. trapezoideum + Lig. conoideum)
OP-Indikation
- ist sehr zurückhaltend zu stellen
- (häufig gleichwertige Ergebnisse bei konservativem Ansatz)
- ab Tossy III + Patient < 35, ROckwood IV-VI
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Panner-Erkrankung
Aseptische Knochennekrose des Capitulum humeri
Winterstein Fraktur
basisnahe extraartikuläre Schrägfraktur
Schaftfraktur des Os metacarpale I
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Bennett Fraktur
basisnahe intraartikuläre Schrägfraktur des Os metacarpale I
mit Subluxation im Daumensattelgelenk (Dislokation des großen, distalen Schaftfragmentes nach proximal, radial durch Muskelzug des M.abductor pollicis longus)
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Rolando Fraktur
basisnahe intraartikuläre T- oder Y-Fraktur des Os metacarpale I
meist mit Dislokation im Daumensattelgelenk
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Mittelhandfrakturen
Therapie
Konservative Therapie
- Extraartikuläre, basisnahe Fraktur → Unterarm-Daumengipsschiene
- Nicht dislozierte Schaftfraktur → palmare Unterarmgipsschiene
Operative Therapie
- Bei Dislokation oder Winterstein-Fraktur → Kirschner-Draht-Osteosynthese oder Miniplattenosteosynthese
- Intraartikuläre Köpfchenfraktur oder abgekippte subkapitale Fraktur → Mini-T-Platte (siehe bild)
- Bennett- und Rolando-Fraktur → Immer operative Versorgung! → Osteosynthese mittels Kirschner-Drähten, Zugschrauben oder Mini-Platte
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Böhler-Winkel
Böhler-Winkel (UI):
- Gelenkflächenränder des distalen Radius (A),
- mit der Senkrechten zur Längsachse des Radius (B)
- im p.a.-Strahlengang physiologischerweise 30º
- im seitlichen Strahlengang beträgt der Winkel etwa 10%
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Parierfraktur
Lokalisation, typ. Unfallmechanismus, Therapie
= isolierte Fraktur der Ulna
abgeleitet vom Entstehungsmechanismus: Parierfrakturen entstehen meist durch einen Schlag auf die Mitte des Unterarms, beispielsweise im Rahmen einer Abwehrbewegung eines mit einem Schlagstock angegriffenen Menschen
deswegen auch “nightstick fracture“ (Gummiknüppel-Fraktur)
Zumeist Plattenosteosynthese
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distale Radiusfraktur
Therapie
(konservativ vs. operativ und postoperative Versorgung mit Indikation und jeweils Verfahren bei Kinder, TrümmerFx, Galeazzi, Monteggia)
Konservative Therapie:
- Ggfs. geschlossene Reposition mit Hilfe von Zug und Gewichten an Fingern (“Mädchenfänger”) unter Bildwandler
- Dorsale Unterarmgipsschiene unter Röntgenkontrollen
Operative Therapie:
- OP-Indikation: Offene oder deutlich dislozierte Frakturen, Instabilität, Begleitverletzungen
Verfahren
- Spickdraht-Osteosynthese (z.B. bei Kindern)
- (Winkelstabile) Plattenosteosynthese
- Fixateur externe (z.B. bei Trümmerfrakturen)
- Galeazzi-Fraktur: Plattenosteosynthese und radioulnare Gelenkbandnaht
- Monteggia-Fraktur: Geschlossene Reposition des Radiuskopfes, operative Versorgung der Ulnafraktur mittels Osteosynthese (z.B. intramedulläre Schienung oder Plattenosteosynthese)
Postoperative Ruhigstellung in dorsaler Unterarmgipsschiene mit Daumeneinschluss (außer bei Fixateur)
“Jefferson-Fraktur”
Atlasfraktur-Kombinierte Fraktur des vorderen und hinteren Bogens
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Unterschenkelfrakturen
Therapie:
Funktionelle Therapie, Konservative Therapie, Operative Therapie (Indikation und Durchführung)
spezielle Komplikation
Funktionelle Therapie
- Indikation: Isolierte Fibula-Fraktur
- Zinkleimverband oder US-Gips für ca. 4 Wochen
- Evtl. sogar ohne Verband/Gips bei Entlastung
- Thromboseprophylaxe bis zur Schmerzfreiheit
Konservative Therapie
- Indikation: Nicht dislozierte Tibia- oder Unterschenkelschaftfrakturen
- Ruhigstellung mit Gipsschiene nach Abschwellen
- Dann mit zirkulärem Gips oder Gehgips unter Thromboseprophylaxe
Operative Therapie
- Indikation: Offene oder dislozierte Frakturen, Trümmerfrakturen, Pseudarthrose
- Durchführung: Z.B. Plattenosteosynthese, Verschraubung, Marknagelung
- Fixateur externe bei komplizierten Frakturen
Verletzung des N. peroneus (Steppergang)
Einteilung Sprunggelenksfraktur nach Weber-Danis
- Weber A: Intakte Syndesmose, Fraktur des Außenknöchels unterhalb der Syndesmose
- Weber B: Teilrupturierte Syndesmose, Fraktur des Außenknöchels in Höhe der Syndesmose
- Weber C: Rupturierte Syndesmose, Membrana interossea zerrissen, Fraktur des Außenknöchels oberhalb der Syndesmose
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Malgaigne-Fraktur
- Typ C-Beckenringfraktur (nach der AO-Klassifikation, Typ III nach Müller)
- mit hinterer und vorderer Beckenfraktur
- Meistens liegt ein Bruch des Os sacrum oder des Iliosakralgelenks
- bei gleichzeitiger Fraktur des vorderen Beckenrings
- oder Symphysensprengung vor.
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