Chirurgie Tag 3 - Tag 43 Flashcards
Stadien der Appendizitis,
Appendizitis beim älteren Menschen
- Katarrhalisch: Hyperämie der Blutgefäße, Ödembildung, reversible Phase
- Purulent: Tiefere Ausbreitung der Entzündung im Gewebe
- Ulzero-phlegmonös: Diffuse entzündliche Veränderungen der gesamten Appendixwand
- Gangränös: Nekrotisierende Entzündung, ggf. mit Perforation
- Perforation
! beim älteren Menschen: schleichender, atypischer Verlaus mit ↑Perforationsgefahr
Appendizitis
Druckpunkte
Druckpunkte
- McBurney-Punkt: Linie zwischen rechter Spina iliaca anterior superior und Bauchnabel
- Lanz-Punkt: Linie zwischen beiden Spinae iliacae
- Blumberg-Zeichen: Kontralateraler Loslassschmerz (im rechten Unterbauch) nach Palpation des linken Unterbauches
- Sherren-Dreieck: Verbindungslinien zwischen Spina iliaca anterior superior, Bauchnabel und Symphyse→viele Appendizitispunkte
! bei Schwangeren atypisch höhere Lokalisation ! (Uterus schiebt Appendix nach oben)
Appendizitis
Klinische Manöver
Schmerzhafte Mannöver
- Rovsing-Zeichen: Schmerzen im rechten Unterbauch durch Ausstreichen des Kolons längs des Kolonrahmens in Richtung Appendix
- Douglas-Schmerz: Schmerzen beim Palpieren des Douglas-Raums bei der rektalen Untersuchung
- Psoas-Zeichen: Schmerzen im rechten Unterbauch durch Anheben des rechten Beines gegen Widerstand (bei Entzündung einer retrozökal liegenden Appendix)
- Baldwin-Zeichen: Schmerzen in der Flanke bei der Beugung des rechten Beines (Hinweis auf retrozökale Appendizitis)
- Chapman-Zeichen:‘Aufrichtungsschmerz’
Appendizitis Sonozeichen
- Appendix-Durchmesser >6-8mm
- Kokarden-Phänomen (Synonym: Target-Phänomen, Zielscheiben-Phänomen oder Schießscheiben-Phänomen)
- Verlust bzw. Fehlen bei fortgeschrittener oder phlegmonöser Appendizitis
- Wandverdickung
- fehlende komprimierbarkeit
Mesenterialarterienverschluss
Ischämietoleranz Darm, akuter Darminfarkt: welches Gefäß am häufigsten betroffen, Letalität
Ischämietoleranz Darm:
- 6h → bei akutem Verschluss schnell handeln
akuter Darminfarkt Lokalisation
- 90% A.mesenterica superior
Letalität
- 60-80%
chronischer Mesenterialarterienverschluss
Klinik (Stadien)
SI - symptomlose Stenose
SII - Angina abdominalis (intermittierende, postprandiale Schmerzen)
SIII - Dauerschmerz, Malabsorption evtl. ischämische Kolitis
SIV - akuter Mesenterialarterienverschluss mit -infarkt
akuter Mesenterialverschluss
Stadien
Initialstadium (0-6h)
- stärkster, diffuser, krampfartiger Abdominalschmerz
- abnorme Peristaltik
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- weiches Abdomen
Latenzstadium (6-12h)
- ‘fauler Friede’ (Darmwandnekrose)
- ↓Darmperistaltik
- ↓Schmerzen
- Blut im Stuhl
Spätstadium (>12h)
- Schmerzen !
- paralyt. Dünndarmileus
- akutes Abdomen
- brettharter Bauch
- evtl. Perforation, Peritonitis
- hämorrhag. Durchfälle
Meckel-Divertikel
Definition, Epi, Lokalisation, Klinik, Therapie
Definition
- Überrest des Ductus omphaloentericus
- Epidemiologie
- bei ca. 1-2% vorhanden, ♂>♀
Lokalisation:
- ca 30-100cm proximal der Bauhin-Klappe
Klinik:
- i.d.R. asymtomatischer Zufallsbefund
- schmerzlose, blutige Stühle,
- Teerstühle (bei ca. 1/3 ektopes HCL-prod. Magengewebe)
Therapie
- wie Appendix
Bild: Ileum-Gangrän durch Meckel-Divertikel (im Bild angeklemmt), selten
Familiäre adenomatöse Polyposis
Genetik, Klinik, Vorsorge
Genetik:
- autosomal-dominanter Erbgang
- 25% Neumutation
- Mutation im APC-Gen
Klinik:
- Hypertrophie des retinalen Pigmentepithels (CHRPE)
- Desmoidtumoren
- veränderter Stuhl
- > 100 Kolonpolypen (villös, tubulovillös, tubulös)
- Lebenszeitrisiko für Kolorektales-Ca =100%
Vorsorge:
- >10.Lj. jährl Rektosigmoidoskopie
- bei Adenomnachweis → jährl. komplette Kolo
- bei KRK Gefahr prophylakt. Proktokolektomie
MUTYH assoziierte Polyposis
Vererbung, Klinik
autosomal rezessive Mutation im MUTYH Gen
>20 Polypen
80-100% Risiko für Kolorektales-Ca.
Peutz-Jeghers Syndrom
Genetik, Klinik, Prognose
Genetik:
- 50% Neumutation
- 50% autosomal-dominant (Mutation im STK11-Gen, Chromosom 19p13)
Klinik:
- <20 Polypen im Dünndarm
- periorale Hyperpigmentation
Prognose:
- 40% Lebenszeitrisiko für Kolorektales-Ca.
- ↑ Risiko für: Mamma-, Ovarial-, Pankres-Ca. (Lunge, Hoden,…)
Familiäre juvenile Polyposis
Lebenszeitrisiko KRK
20-70%
Familiäre Häufung
Cowden-Syndrom
Genetik, Klinik
Genetik:
- autosomal-dominant vererbt
Klinik:
- papeln und Hyperkeratosen Haut und Schleimhäute
- multiple Polypen und Adenome im Kolon
- Pathologien von Brust- und Schilddrüse
- ↑ Risiko für Kolorektales Karzinom
Haemoccult
Durchführung, Beeinflussung (falsch +, falsch-)
Durchführung
- Stuhlproben von drei aufeinanderfolgenden Stuhlgängen werden auf Filterpapiere gestrichen und mit Wasserstoffperoxid betropft
- Bei Anwesenheit von Blut im Stuhl färbt das Wasserstoffperoxid den Teststreifen blau
Falsch-positive Ergebnisse
- Myoglobinnachweis: Verzehr von rohem Fleisch
- Hämoglobin aus anderer Lokalisation: Bspw. Zahnfleisch-, Nasen- oder Hämorrhoidalblutungen
Falsch-negative Ergebnisse
- Antioxidantien: Bspw. Ascorbinsäure (Vitamin C
Kolorektales Karzinom
Chemotherapie
Indikation, Schemata
Indikation:
- adjuvant, neoadjuvant, palliativ
Schemata:
- FOLFOX: 5-FU+Folicitabin+Oxaliplatin
- FOLFIRI: 5-FU+ Folicitabin+ Irinotecan
- XELOX: Capecitabin+ Oxaliplatin