Orthopädie Tag 2 - Tag 47 Flashcards
Gutartige Knochentumoren
mit knorpeligem Anteil
- (Stammfernes) Enchondrom
- Chondroblastom
- Synoviale Chondromatose
- Osteochondrom (kartilaginäre Exostose)
Gutartige Knochentumorgen
überwiegend knöchern
- Osteoidosteom und Osteoblastom
- Osteoklastom (Riesenzelltumor)
- Osteom
gutartige Knochentumoren
Fibrome
Nicht-ossifizierendes Knochenfibrom
Ossifizierendes Knochenfibrom
gutartige Knochentumoren
Zysten und Hämangiome
Juvenile Knochenzyste
Aneurysmatische Knochenzyste
Intraossäres Hämangiom
Bösartige Knochentumorgen
Welche (3)
bevorzugtes Alter, Lokalisation
allgemeine Diagnostik
Ewingsarkom
- Kinder/Jugendliche
- Diaphysen langer Röhrenknochen, vor allem Femur und Tibia
Osteosarkom
- Jugendliche/Erwachsene
- Metaphysen der kniegelenkbildenden Knochen
Chondrosarkom
- Erwachsene
- Becken, proximales Femur
allgemeine Diagnostik
- alkalische Phosphatase hoch, CRP
- MRT
- Biopsie
- Sklettszinti
- RÖ-Thorax/CT-Thorax - Metastasensuche
Malignitätszeichen im konventionellen Röntgen
allgemein:
- Zeichen des schnellen Wachstums
- Unscharfe Begrenzung des Tumors
-
Mottenfraß:
- Ausgeprägte Osteolysen mit einzelnen Knocheninseln
Periostreaktionen
-
Kontinuierliche Periostreaktionen
- Solide Periostreaktion
- Periostlamellierung: Kann sowohl singulär als auch multilamellär (mitunter mit zwiebelschalenartigem Aspekt) auftreten
- Spiculae: Senkrecht zum Knochen wachsende Knochenstrahlen
- Sunburst-Phänomen
-
Unterbrochene Periostreaktionen
- Diese entstehen dadurch, dass eine tumorbedingte kontinuierliche Periostreaktion wiederum durch den Tumor zerstört wird
-
Sonderformen:
- Codman-Dreieck: Entstehung durch Destruktion einer singulären oder mehrerer Periostlamellen
- Periostsporn: Entstehung durch Destruktion einer soliden Periostreaktion
Osteosarkom
Ätiologie, Epidemiologie, Klinik (Metastasierung), Lokalisation, Diagnostik (Bildgebung, Histopatho), Therapie, Subtyp
Ätiologie:
- primär (Jugendliche)
- sekundär: M.Paget, Myositis ossificans
Epidemiologie:
- Häufigkeitsgipfel 16.-25. Lebensjahr
- Häufigster primär maligner Knochentumor
- ♂>♀
- Erhöhte Inzidenz bei Vorliegen eines Retinoblastoms. (Das RB-Gen wirkt als Tumorsuppressor)
- geht von knochenbildenden Zellen aus
Klinik:
- Keine Frühsymptome, später Schwellung und Schmerz
- Metastasierung: hämatogen in Lunge, Skelett
Lokalisation:
- 60% kniegelenksnahe Metaphysen , theoretisch aber jeder Knochen möglich
Diagnostik:
- Konventionelles Röntgen
- Häufig Zeichen von Osteolyse und Osteosklerose nah beieinander
-
Histopathologie
- Irreguläre netzartige Bildung eines primitiven Faserknochens durch atypische polymorphe mesenchymale Zellen(“Maschendrahtosteoid”)
Therapie
- Neoadjuvante Chemotherapie und Operation (radikale Resektion)
- Tumorregression unter neoadjuvanter Chemo ist Prognosebestimmend
- Strahlenresistent
Subtyp “Paraossales Osteosarkom”
Vom Periost ausgehender, ins Weichteilgewebe wachsender Tumor mit gestielter Verbindung zur Knochenoberfläche
Ewing-Sarkom
Kurzbeschreibung, Epidemiologie, Klinik, Lokalisation, Diagnostik(Immunhisto, Histo, Genetik), Therapie
Kurzbeschreibung
- hochmaligner Tumor, geht von undifferenzierten Mesenchymzellen des KM aus
Epidemiologie:
- Häufigkeitsgipfel 5.-15. Lebensjahr
- ♂>♀
Klinik:
- Schmerzen, Überwärmung, Schwellung, Fieber
Lokalisation:
- Diaphysen langer Röhrenknochen (v.a. Femur und Tibia)
Diagnostik:
- Klassischerweise zwiebelschalenartige Abhebung des Periosts
- BSG↑, CRP↑, Leukozytose im Labor
- CD99-Antigen-positive Zellen
- Chromosomale Translokationen t(11;22)(q24;q12)
- Histologie: Kleine, runde Tumorzellen mit PAS-positiven Glykogenablagerungen
Therapie:
- Neoadjuvante Chemotherapie und Operation (radikale Resektion)
- Radiatio bei Inoperabilität oder mangelndem Ansprechen auf Chemotherapie (auch kurativ)
Chondrosarkom
Epi, Ätiologie, Klinik, Lokalisation, Diagnostik (mit Histo), Therapie, Prognose
Epidemiologie:
- Erwachsene
Ätiologie:
- auch sekundär aus Enchondromen
Klinik:
- Langsam infiltrierendes Wachstum, daher oft erst späte Diagnose
Lokalisation:
- Becken und proximales Femur, seltener auch Rippen und proximaler Humerus
Diagnostik:
- Konventionelles Röntgen/CT:
- Verkalkungen
- Mottenfraßähnliche Osteolysen
- Durchbrechung der Kompakta mit Infiltration des Weichteilgewebes
- MRT: Bogenförmige KM-Anreicherung
- Histologie
- Einteilung in Grad I (lokal aggressiv wachsend) bis Grad IV (entdifferenziert)
- Zelldichtes, atypisches, nodulär aufgebautes Knorpelgewebe mit Einschluss nekrotischer Knochenbälkchen (Knorpeltumor→knotige Histo)
Therapie:
- Radikale Resektion
- Wirksamkeit einer Chemo- und Strahlentherapie ist nicht sicher nachgewiesen und sollte deswegen nur im Einzelfall erwogen werden
Prognose:
- 50% 5-J-ÜL
- Rezidivneigung
Knochenmetastasen
Radiologische Einteilung
Wo
Therapie
Osteoblastische (sklerot.) Metastasen
→ Anhebung der Röntgendichte
- Prostatakarzinom
- Karzinoid
- Neuroblastom, Medulloblastom
- Lymphom
Osteolytische Metastasen
→ Abnahme der Röntgendichte:
- Nierenzellkarzinom,
- Kolonkarzinom,
- Schilddrüsenkarzinom
Gemischt osteoblastisch-osteolytische Metastasen (siehe Bild):
- Mammakarzinom,
- Bronchialkarzinom
Lokalisation:
- Meist Wirbelsäulenmetastasen (ca. 60%) → MRT: deutliches KM-Enhancement
Therapie
- Lokale Strahlentherapie mit dem Ziel der Remineralisierung
- Bisphosphonate
- Analgesie
- Operative Stabilisierung
Bandscheibe
Protrusio
Prolaps
Sequester
Diskusprotrusion
- Verlagerung des Nucleus pulposus (= “Gallertkern”) → Vorwölbung des Anulus fibrosus und des hinteren Längsbandes
Diskusprolaps (= “Diskushernie”)
- Austritt von Bandscheibenmaterial aus dem Anulus fibrosus
- Nach mediolateral: Am hinteren Längsband (Ligamentum longitudinale posterius) vorbei (häufig)
- Nach medial/posteromedial: Durch das hintere Längsband (Ligamentum longitudinale posterius) hindurch
- Nach lateral
Diskussequester
- Bandscheibengewebe, das seine Verbindung zur ursprünglichen Bandscheibe verloren hat
C5-Syndrom
Kennmuskeln, Sensibilität, Reflexminderung
M. deltoideus
M. biceps brachii
Seitliche Schulter
Bizepssehnenreflex(BSR)
C6-Syndrom
Kennmuskeln, Sensibilität, Reflexminderung
Kennmuskel
- M. biceps brachii
- M. brachioradialis
- → Armbeugung geschwächt
Sensibiliät
- Von oberhalb des lateralen Ellenbogens, über den radialen Unterarm, bis hin zum Daumen und der radialen Seite des Zeigefingers
geschwächte Reflexe
- Bizepssehnenreflex(BSR)
- Radiusperiostreflex
C7-Syndrom
Kennmuskeln, Sensibilität, Reflexminderung
Kennmuskeln:
- M. triceps brachii
- M. pronator teres
- Thenarmuskulatur
Sensibilitätsausfälle:
- Palmar: Finger II - IV (II ulnare Hälfte, III ganz, IV radiale Hälfte)
- Dorsal: Mittlerer Unterarm bis Finger II - IV (II ulnare Hälfte, III ganz, IV radiale Hälfte)
Reflexminderung
- Trizepssehnenreflex(TSR)
Konus-Syndrom
Ätiologie, Klinik
Ätiologie:
- meist durch Tumor oder Metastase bedingt
- Schädigung des Conus medullaris S3-S5 (auf Höhe LWK1)
Klinik
- Reithosenanästhesie
- Denervierte Blase
- Fehlender Harndrang führt zu großen Restharnmengen bei spontaner Entleerung kleiner Harnmengen
- Stuhlentleerungsstörung
- Impotenz
- Fehlen des Analreflexes
Kauda-Syndrom
Ätiologie, Klinik
Ätiologie
- Große posteromediale Bandscheibenvorfälle
- Schädigung der Cauda equina mit Fasern von L3-S5 (unterhalb LWK2)
Klinik
- Schlaffe Parese der Beine
- Verlust des Achillessehnenreflexes
- Reithosenanästhesie
- Blasen- und Mastdarmentleerungsstörungen
- Zusätzlich alle Symptome des Konus-Syndroms möglich → “Konus-Kauda-Syndrom”
Nervendehnungzeichen
Bandscheibe
Lasègue-Test
- Wurzelreizung der lumbalen Spinalnervenwurzeln (im Bereich L4-S1), Reizung des N. ischiadicus oder meningeale Reizung
gekreuzter Lasègue
- Hinweis auf Wurzelreizung (im Bereich L4-S1) oder des N. ischiadicus, jedoch auf der kontralateralen Seite
umgedrehter Lasègue-Test
- Hinweis auf eine Reizung der Wurzeln L3, L4 bzw. des N. femoralis
Pseudo-Lasègue
Bragard-Zeichen
- Wurzelreizung der lumbalen Spinalnervenwurzeln (im Bereich L4-S1), Reizung des N. ischiadicus oder meningeale Reizung
Kernig-Zeichen
- Wurzelreizung der lumbalen Spinalnervenwurzeln (im Bereich L4-S1), Reizung des N. ischiadicus oder meningeale Reizung
Tendovaginitis
Sonderformen 2
Therapie
- Schwellung
- Bewegungsschmerzen
- Palpable Krepitation
Tendovaginosis stenosans (Tendovaginitis stenosans)
- Definition: Lokalisierte, knotige Verdickung einer Beugesehne (oder Einengung des Ringbandes) mit intermittierender Einklemmung
- Schnellender Finger: Plötzliches “Schnellen” des Fingers nach eingeschränkter Streckbeweglichkeit
- Extension zunehmend schmerzhaft
- Im Verlauf Blockierung des Fingers in Flexionsstellung möglich
- Therapie: Operative Spaltung des Ringbandes
Tendovaginitis stenosans de Quervain
- Definition: Entzündung der Sehnenscheiden des M. extensor pollicis brevis und M. abductor pollicis longus
- Epidemiologie: Insb. ♀ nach der Menopause
- Diagnostik: Finkelstein-Zeichen positiv
Therapie
- Konservativ: Ruhigstellung, Infiltration der Sehnenscheide mit Glukokortikoiden
- Operativ
- Indikation: Therapieresistenz
- Dekompression z.B. durch Längsspaltung der Sehnenscheide
- Nach Operation keine Ruhigstellung, sofort Mobilisation
Stammfernes Enchondrom
Def, Epi, Lokalisation, Klinik, Therapie
Definition:
- Aus hyalinem Knorpel bestehender Tumor
Epidemiologie
- Zweithäufigster gutartiger Knochentumor
- Jedes Lebensalter möglich, Altersmaximum im 2.-4. Lebensjahrzehnt
Lokalisation:
- Kleine Röhrenknochen von Fingern und Mittelhand
Klinik
- Oft keine Symptome
- Auftreibung des Knochens
- Spontanfrakturen
Therapie:
- Ausräumung und Spongiosaauffüllung, um Spontanfrakturen zu verhindern
Stammnahes Enchondrom
Def, Epi, Lokalisation, Klinik, Diagnostik, Therapie
Definition:
- semimaligne Sonderform des Enchondroms
Epidemiologie:
- selten
- Kindes- und junges Erwachsenenalter
Lokalisation:
- lange Röhrenknochen, Rippen, Becken
Klinik:
- Schmerzen
Diagnostik:
- Abgrenzung zum Chondrosarkom in H.-E. schwer daher →Immunhisto
- Rö: rundlicher verkalkender Knochendefekt
Therapie:
- komplette operative Entfernung