Vermögensveruntreuung

Question 1

Welche zwei Unterschiede hat das Tatobjekt im Vergleich mit der Sachveruntreuung?

Answer 1

> Vermögenswerte nicht fremd, da sonst Art.138 Ziff. 1 Abs. 1, d.h:
Vermögensveruntreuung ist subsidiär

> Echtes Sonderdelikt

Question 2

Was überhaupt ist das Tatobjekt?

1 + 4P

Answer 2

> Tatobjekt: wirtschaftlich fremdes Vermögen

Übertragung durch Treugeber oder Drittperson (d.h. mittelbar) mit Willen des Täters, u.a.:

—Vertretbare, aber nicht fremde Sachen
—nicht vertretbare Sachen bei indirekter Stellvertretung
—Forderungen, Buchgeld
—Nicht: Geschäftsvermögen von Handelsgesellschaften etc.

Question 3

Was bedeutet Anvertrauen?

2P

Answer 3

> Anvertraut, (nur) bei vollständiger Übergabe der Verfügungsmacht durch Treugeber und Verpflichtung, sie ständig zu dessen Verfügung zu halten.

> Problemfall Darlehen?
—i.d.R. nicht anvertraut, in seltenen Ausnahmefällen Werterhal-tungspflicht des Borgers, z.B. bei gesellschaftsrechtlicher Grundlage oder eindeutig gemeinschaftlichem Zusammen-wirken.

Question 4

Was ist die Tathandlung?

Answer 4

Täter muss Vermögenswerte unrechtmässig in seinem eigenen oder eines anderen Nutzen verwenden (BGE 98 IV 29).

Question 5

Was ist das Ungeschriebene Tatbesandsmerkmal?

Answer 5

Ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal: Vermögensschaden i.S. eines Gefährdungsschadens?

Question 6

Was erfordert der subjektive Tatbestand bei der Sach- sowie der Vermögensveruntreuung?
(3P)

Answer 6

—Vorsatz

—Aneignungsabsicht

—(auch nur vorübergehende) Absicht der unrechtmässigen Bereicherung

Question 7

Welche Qualifikation und welche Privilegierung existieren?

Answer 7

> Qualifikation aufgrund erhöhter Vertrauensposition.

> Privilegierung bei “Familien“-Veruntreuung.