Synkope / Kreislaufkollaps Flashcards
Synkope, Blackout, Kreislaufkollaps
Patient: kurzer, plötzlich vorübergehender Bewusstseinsverlust infolge einer Durchblutungsstörung des Gehirns. Sie geht mit einem Verlust der Haltungskontrolle einher. Grunderkrankung kann dahinterstecken.
Arzt: ein kurzer, spontan reversibler Bewusstseinsverlust infolge einer zerebrale Ischämie. Sie geht mit einem Verlust der Haltungskontrolle einher. Grunderkrankung kann dahinterstecken.
Kardiogene Synkope
- Sinusbradykardie <40/min
- Sinuspausen ≥3 Sekunden
- AV-Block II° Typ Mobitz oder AV-Block III°
- Alternierend LSB (Linksschenkelblock) und RSB (Rechtsschenkelblock)
- Schnelle paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie >160/min
- Ventrikuläre Tachykardie (VT)
- Schrittmacher- oder ICD-Fehlfunktion mit Pausen
- Akute Myokardischämie mit EKG-Veränderungen und ggf. Biomarker-Anstieg
- Hochgradige Aortenstenose
- Aortendissektion
- Lungenembolie
- Pulmonale Hypertonie
- Perikardtamponade
- Vorhofmyxom
Reflexsynkope
- Synkope nach emotionaler oder anhaltender orthostatischer Belastung (langes Stehen), verbunden mit typischen Prodromi wie bspw. Übelkeit oder Verschwommensehen (vasovagale Synkope)
- Während oder unmittelbar nach spezifischen Triggern wie z.B. Essen, Schmerz, Husten, Niesen, Erbrechen, Defäkation oder Miktion (Situationssynkope)
Orthostatische Synkope
Synkope unmittelbar nach dem Aufstehen und orthostatische Hypotonie im Schellong-Test
Medikamentös induzierte Synkopen
Antiarrhythmika
Antihypertensiva
Klinik
Der genaue Ablauf einer Synkope kann individuell sehr unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Syptomen zählen:
Bewusstlosigkeit
Schwindel
Blässe
In vielen Fällen kündigt sich die Synkope durch entsprechende Warnzeichen (Prodromi) vorher an.
Prodromi: Übelkeit Erbrechen Abdominelles Druckgefühl Kältegefühl Schwitzen Unscharfes Sehen Aura
Apparative Diagnostik
- Klinische Testverfahren: Schellong-Test
Kipptisch-Untersuchung, Karotisdruckversuch - Kardiologische Untersuchung
Auskultation, Herzgeräusche
Elektrokardiogramm (EKG)
Langzeit-EKG bzw. Ereignisrekorder
Langzeitblutdruckmessung
Echokardiographie - Bildgebende Verfahren
CT, MRT, Dopplersonografie, CT-Angiographie - Labor: Elektrolyte, Blutglukose, Entzündungparametern, BGA
Anamnese
Die Anamnese spielt bei der Diagnostik von Synkopen eine entscheidende Rolle.
Umstände der Synkope (5 P’s)
Prädisponierende Faktoren? Vorliegen einer Herzerkrankung? Stoffwechselstörungen? Neurologische Vorerkrankung? Medikamente?
Der Calgary-Syncope-Score ist ein diagnostisches Hilfsmittel zur Abgrenzung einer vasovagalen Synkope von anderen Formen der kurzzeitigen Bewusstlosigkeit.
Umstände der Synkope (5 P’s)
Prodromi (Vorwarnsymptome)?
Precipitants (Vorangehende Ereignisse bzw. situative Auslöser)?
Position (Lageabhängigkeit der Beschwerden)?
Palpitationen?
Post-Event (z.B. Übelkeit und Erbrechen bei einer vasovagalen Synkope)?
DD
a. Hypoglykämie
b. Krampfanfall (v.a. autonomer Anfall), Narkolepsie
c. Anämie
Merken !!!
Eine Synkope im Rahmen einer hypertrophen Kardiomyopathie, einer arrhythmogenen rechtsventrikulären Dysplasie (ARVD), einem Long-QT-Syndrom oder einem Brugada-Syndrom gilt IMMER als Warnsignal und Risikofaktor für einen plötzlichen Herztod!
Wichtig !!
Bei V.a. auf eine kardiogene Synkope muss immer eine stationäre Aufnahme zur Abklärung erfolgen!
*Schellong-Test !
Der Schellong-Test ist Blutdruckmessung im Liegen und im Stehen zur Prüfung, ob eine physiologische Orthostase-Reaktion vorliegt.
Zur Untersuchung der Kreislauffunktionen. Er überprüft die Veränderungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks, die durch eine dosierte Belastung ausgelöst werden.
Durchführung:
Wiederholte Messung und Dokumentation von Blutdruck und Herzfrequenz
Beim liegenden Patienten: Über 10 min im Abstand von je 2 min
Beim stehenden Patienten: 1, 3, 5 und 10 min nach dem Aufstehen
Ergebnis : Hinweisend auf eine orthostatische Hypotonie sind
Systolischer Blutdruck <90 mmHg oder
Abfall des systolischen Blutdrucks um ≥20 mmHg oder
Abfall des diastolischen Blutdrucks um ≥10 mmHg
Kipptischuntersuchung
ist ein Untersuchungsverfahren zur Abklärung unklarer Synkopen durch die Beurteilung der körperlichen Reaktion auf passive Lageänderungen (Orthostase-Reaktion).
- Verdacht auf Reflexsynkope ohne hinreichende anamnestische Belege
- Rezidivierende Synkopen bei unklarer Ätiologie nach Basisdiagnostik
- Erstmalige Synkope nur bei schweren Sturzverletzungen oder bei beruflichem Risiko durch erneute Synkopen
Durchführung:
Patient auf dem Kipptisch fixieren, 15 min in liegender Position, dann passives Aufrichten auf ca. 70° und ca. 20 min dort belassen, ggf. Provokation mit Nitroglycerin sublingual
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Ursache.
Aufklärung EKG
EKG steht für Elektrokardiogramm und bezeichnet eine schmerzfreie Untersuchungsmethode. Ein EKG wird gemacht, um die Funktion des Herzens zu prüfen. Sie werden Ihren Oberkörper frei machen und sich bis zur Taille ausziehen dann liegen Sie auf eine Liege hin und Sie werden Elektroden am Körper tragen. Das EKG dauert wenige Minuten.
Am Ende bekommen wir ein Papier, das von einem 3 jährigen Kind gemalt wurde. :), nein es ist ein scherz ein Papier, das Ihre Herzaktion aufzeigt.