Diabetes Mellitus / Zuckerkrankheit Flashcards

1
Q

Zuckerkrankheit

A

Arzt: Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinmangel beruht und durch einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist.

Patient:
typ 1: eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinmangel und durch einen andauernde erhöhten Blutzuckerspeigel gekennzeichnet ist. Zerstörung der ß-Zellen oder idiopathisch

typ 2: eine Stoffwechselerkrankung, die auf widerstand gegen Insulin beruht und durch eine andauernde Blutzuckerspiegel gekennzeichnet ist. Funktionseinschränkung der Betazellen.

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2
Q

Bauchspeicheldrüse

A

Die Bauchspeicheldrüse liegt quer im Oberbauch unmittelbar zwischen Magen, Zwölffingerdarm und Milz.
Die Bauchspeicheldrüse hilf bei der Verdauung und Aufnahme von Eiweißen, Fetten und Zuckern.
Die Bauchspeicheldrüse stellt Insulin her.

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3
Q

DM 1

typ 1 A,
typ B
und LADA: latent autoimmune diabetes in adults

A

A) absoluter Insulinmangel durch β-Zellzerstörung immunologisch bedingt. Autoimmun.

B) Insulinmangel, idiopathisch

Assoziation zu anderen Autoimmunerkrankungen 
Hashimoto-Thyreoiditis
Typ-A-Gastritis
Zöliakie
Morbus Addison

Sonderform: LADA (= latent autoimmune diabetes in adults) insulinpflichtiger Diabetes mellitus mit Manifestation im Erwachsenenalter

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4
Q

DM typ 2

A

90 % der Diabetiker
Insulinresistenz und simultane Funktionseinschränkung der Betazellen.
Meist mit metabolischem Syndrom assoziiert

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5
Q

DM typ 3 A,B,C, D, E, F, G, H

andere Diabetestypen mit spezifischen Ursachen

A

3A Genetisch bedingte Betazellstörung: MODY = Maturity Onset Diabetes of the Young (autosomal-dominanter Erbgang)
3B Genetisch bedingte Insulinresistenz (selten)
3C Pankreopriver Diabetes mellitus (z. B. akute oder chronische Pankreatitis, Z. n. Pankreasresektion, traumatische Schädigung, Tumoren, Hämochromatose)
3D Sekundär endokriner Diabetes mellitus (z. B. M. Cushing, Hyperthyreose, Phäochromozytom, Akromegalie, Glukagonom)
(sehr selten)
3E Diabetes mellitus durch Chemikalien oder Drogen bedingt (z. B. Thiaziddiuretika, Glukokortikoide)
3F Infektiös (z. B. kongenitale Röteln, Zytomegalievirus-Infektion)
3G Immunologisch
3H Andere genetische Syndrome (z. B. Down-Syndrom)

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6
Q

DM typ 4

A

Gestationsdiabetes

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7
Q

Klinische Differenzialdiagnose zwischen typ 1 und typ 2

A
  1. Diabetes mellitus Typ 1
    -Rasche Manifestation des Krankheitsbildes bei meist jungen Patienten
    Coma diabeticum als Erstmanifestation möglich
    -Häufiges Auftreten im Anschluss an eine Virusinfektion
  2. Diabetes mellitus Typ 2
    - Schleichende Entwicklung bei meist älteren Patienten
    - Häufig als Zufallsbefund
    - Bei Erkrankungsbeginn sogar Hypoglykämien möglich!
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8
Q

Klinik

A
  1. Allgemeinsymptome: Müdigkeit, Antriebsarmut, Kraftlosigkeit, Juckreiz, Gewichtsverlust, Durst, Polydipsie, Polyphagie
  2. Niere: Polyurie; Glucosurie
  3. Auge: Sehstörungen
  4. Haut: Dermatitis: Wundheilungsstörungen, Necrobiosis lipoidica diabeticorum, Pergamenthaut
  5. Immunsystem: Herabgesetzter Immunstatus mit häufigen Allgemeininfektionen, Harnwegsinfekte
  6. Nervensystem: diabetische Neuropathie, insbesondere Polyneuropathie, Muskelfaszikulationen
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9
Q

Polyurie, Polydipsie und Glucosurie

A

Durst und Polyurie (erhöhte Harnproduktion) entstehen ab einem Blutzuckerspiegel von etwa 180 mg/dl (“Nierenschwelle”). Übersteigt der Blutzuckerspiegel diesen Wert, kann die Glukose in der Niere nicht mehr vollständig rückresorbiert werden. Das führt zu einem Auftreten von Glukose im Urin (Glukosurie) und zu einem deutlichen Anstieg des Harnvolumens. Der Patient versucht den Wasserverlust durch erhöhtes Trinken (Polydipsie) zu kompensieren

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10
Q
  • oGTT = oraler Glucosetoleranztest : Wird nicht in der klinischen Routine, sondern nur bei unklarer Diagnose angewendet. Kann aber auch zum Ausschluss einer gestörten Glucosetoleranz durchgeführt werden.
A

Klinische Chemie: Pathologischer Nüchternblutzucker (nach 8 h Nahrungskarenz)

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11
Q
Diagnostik 
Glucose in mg/dL (nüchtern),
HbA1c, 
*oGTT , 
Urin
und *Antikörper (typ 1)
A

Bestimmung aus venösem Blutplasma

A. Glucose in mg/dL (nüchtern)
Diabetes ≥126 (≥7,0 mmol/L)
„Prädiabetes“ 100–125 (5,6–6,9 mmol/L) = Abnorme Nüchternglucose Gesund <100 (<5,6 mmol/L)

B. HbA1c in %
Diabetes ≥6,5 (≥48 mmol/mol Hb)
„Prädiabetes“ 5,7–6,4 (39–47 mmol/mol Hb)
Gesund <5,7 (<39 mmol/mol Hb)

C. 2-h-Wert des oGTT* in mg/dL
Diabetes ≥200 (≥11,1 mmol/L)
„Prädiabetes“ 140–199 (7,8–11,0 mmol/L) = PathologischeGlucosetoleranz Gesund <140 (<7,8 mmol/L)

D. Urin: Bei höheren Blutglucosewerten kommt es zur Glucosurie
Die Bestimmung der Glucose im Urin ist jedoch zur Diagnosesicherung nicht geeignet. !

E. Spezifische Autoantikörpertestung bei Diabetes mellitus Typ 1
Indikation: Nicht routinemäßig zu bestimmen, nur bei unklarer Diagnose bzw. zur Differenzierung zwischen Typ-2-Diabetes und Sonderformen des Typ-1-Diabetes (insb. LADA)

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12
Q

DD

A

Passagere Hyperglykämien durch Stresssituationen: z. B. OP,

Myokardinfarkt, Trauma etc. (Klärung durch Verlaufsuntersuchungen).

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13
Q

Therapie

Individuell festgelegte Therapieziele berücksichtigen

A

Typ 1
Lebensstilveränderung-Schulung und Insulintherapie
Medikamentöse Therapie: Insulin IMMER !
Konventionelle Insulintherapie oder Intensivierte konventionelle Insulintherapie oder Kontinuierliche subkutane Insulin-Infusion (Insulinpumpe)

Typ 2
Lebensstilveränderung-Schulung > Antidiabetika > Insulin

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14
Q

Ambulante Verlaufskontrollen (bei stabiler Stoffwechsellage)

A
  1. Regelmäßige Kontrolle nach eigenem Ermessen
    Diabetesschulungen des Patienten und Vorbeugung einer Depression

1.1. Kontrollen alle 3–6 Monate
Blut: Nüchternblutzucker und HbA1c-Messung als “Blutzuckergedächtnis der letzten acht Wochen”
Kontrolle der Injektionsstellen bei Insulintherapie
Medikamentenplan sichten

1.2. Kontrollen 1× im Jahr
Parameter des metabolischen Syndroms kontrollieren
Gewicht und Bauchumfang
Blutdruck
Lipidprofil im Blut (Cholesterin inkl. LDL und HDL, Triglyceride)
Kardiovaskuläre Vorsorgeuntersuchungen zur Vorbeugung arteriosklerotischer Komplikationen
Pulsstatus und Ankle brachial Index dokumentieren
EKG, bei Herzrhythmusstörungen LZ-EKG und ggf. Belastungs-EKG sowie Echokardiografie
Vorbeugung des diabetischen Fußsyndroms: Untersuchung der Füße (Inspektion, Fußpulse, Stimmgabeltest)
Kontrolle GFR, Nierenretentionsparameter (Kreatinin), Elektrolyte im Blut
Urintest auf Mikroalbuminurie und Urinstatus
Vorbeugung der diabetischen Retinopathie: Untersuchung des Augenhintergrundes

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15
Q

Metaboliches Syndrom
Es ist eine Kombination verschiedener Krankheiten und Symptome. Es gilt als der wichtigste Risikofaktor für Herz-Kreislauf Erkrankungen.

A

Kriterien der International Diabetes Federation (IDF, 2005)
1. Zentrale (stammbetonte) Adipositas mit Taillenumfang von ≥80 cm (Frauen) bzw. ≥94 cm (Männer)
2. Zusätzlich zwei der vier folgenden Faktoren
-Erhöhte Triglyceride: ≥150 mg/dL (>1,7 mmol/L)
- Erniedrigtes HDL-Cholesterin
Frauen: <50 mg/dL (<1,29 mmol/L)
Männer: <40 mg/dL (<1,03 mmol/L)
- Erhöhter Blutdruck
Systolisch ≥130 mmHg oder
Diastolisch ≥85 mmHg
- Nüchternblutzucker ≥100 mg/dL (≥5,6 mmol/L) oder
Diabetes mellitus Typ 2

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16
Q

Broteinheit (BE) 12 gr. / Kohlenhydrateinheit (KHE) 10 gr.

A

Kohlenhydrateinheit (KE): 1 KE umfasst 10 g Kohlenhydrate und steigert den Blutzucker um etwa 30–40 mg/dL

Broteinheit (BE): Der Begriff Broteinheit (BE) verliert zunehmend an Bedeutung. Laut deutscher Diätverordnung entsprach eine BE definitionsgemäß 12 g Kohlenhydraten