Kolonrektales Karzinom / Dickdarmkrebs Flashcards

1
Q

Dickdarmkrebs, “Darmkrebs”, KRK, CRC

A

Patient: Unter Darmkrebs versteht man einen bösartigen Tumor des Dick- oder Mastdarms

Arzt: Das kolorektale Karzinom ist eine maligne Neoplasie des Kolons oder des Rektums.
Das kolorektale Karzinom umfasst Karzinome des Kolons (≥16 cm oral der Anokutanlinie) und des Rektums (<16 cm entfernt von der Anokutanlinie).

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2
Q

Risikofaktoren

Das Risiko, an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken, wird durch folgende Faktoren erhöht:

A
  1. Hereditäres kolorektales Karzinom ohne Polyposis oder Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) mit Keimbahnmutationen innerhalb des APC Gens (1%)
  2. Anamnestisch genetische Belastung:
    - Erkrankung bei einem oder mehreren Verwandten ersten Grades vor dem 50. Lebensjahr chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Colitis ulcerosa bzw. Morbus Crohn
    - Noxen: hoher Alkoholkonsum, Rauchen
    - Ernährung: ballaststoffarm, fettreich, hoher Anteil an rotem Fleisch und verarbeiteten Wurstwaren
    - Lebensstil: Adipositas, Bewegungsmangel
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3
Q

Klinik

Charakteristische Frühsymptome fehlen.

A

Die Beschwerden können folgendermaßen klassifiziert werden:

Lokale Symptome: 
Blut im Stuhl
Änderungen der Stuhlgewohnheiten (Obstipation, Durchfall)
Schmerzen, Krämpfe
Ileus
Allgemeinsymptome: 
ungewollte Gewichtsabnahme
Leistungsknick
Symptome der Anämie
paraneoplastische Syndrome

Weitere Symptome aufgrund von Metastasen sind Ikterus und Leberinsuffizienz bei fortgeschrittener Lebermetastasierung, Husten und Dyspnoe bei pulmonaler und / oder pleuraler Metastasierung.

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4
Q

Stadieneinteilung

Die Stadieneinteilung des kolorektalen Karzinoms erfolgt anhand der TNM-Klassifikation und der UICC-Einteilung. Die Dukes-Klassifikationen wird derzeit (2021) nicht mehr empfohlen.

A

TNM Beschreibung

Tis Carcinoma in situ (Submukosa nicht betroffen)
T1 Infiltration der Submukosa
T2 Infiltration der Tunica muscularis
T3 Infiltration der Subserosa (intraperitoneale Anteile) oder des perikolischen bzw. perirektalen Fettgewebes
T4 Infiltration des viszeralen Peritoneums
(T4a) oder anderer Strukturen (T4b)
N1 1 - 3 regionäre Lymphknoten
N2 4 - 6 (N2a) bzw. über 7 regionäre Lymphknoten (N2b)
M1 Fernmetastasen: ein Organ (M1a) bzw. mehrere Organe oder Peritonealkarzinose (M1b)

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5
Q

Diagnostik : Erstdiagnose

A

Der erste Schritt ist die Bestätigung der klinischen und / oder bildgebenden Verdachtsdiagnose, gefolgt von der Ausbreitungsdiagnostik (Staging) bei gesicherter Diagnose.

Diagnostik bei neu aufgetretenen Symptomen und zur Ausbreitungsdiagnostik (Staging)

Diagnostik: neu aufgetretene Symptome

Untersuchung:
digitale rektale Untersuchung: Bis zu 10% der kolorektalen Karzinome ertastbar!

*komplette Koloskopie mit Biopsie: spätestens postoperativ, falls präoperativ nicht durchführbar. Goldstandard !

Rektoskopie / Sigmoidoskopie mit Biopsie: bei nicht durchführbarer Koloskopie

virtuelle Koloskopie: bei nicht durchführbarer Koloskopie

Ausbreitung / Therapieplanung:

Sonographie Abdomen
CT Abdomen oder MRT Abdomen: zusätzlich empfohlen bei sonographischem v.a. Lebermetastasen oder bei nicht optimaler Beurteilbarkeit in der Sonographie
Röntgen Thorax in 2 Ebenen
CT Thorax
Tumormarker: CEA 

Die Positronenemissionstomographie (PET) gehört nicht zum Standard in der Primärdiagnostik des Kolonkarzinom

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6
Q

DD

A

Dünndarmtumoren

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7
Q

Merken !

A

Jedes Rektumkarzinom sollte prätherapeutisch in einer Tumorkonferenz vorgestellt werden!

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8
Q

Therapie

A
  1. Stadium I: Der Therapieanspruch im Stadium I ist kurativ. Entscheidende Maßnahme ist die komplette chirurgische Resektion des Primärtumors. Eine adjuvante medikamentöse Tumortherapie verbessert die Prognose nicht und ist nicht indiziert.
  2. Stadium II: Der Therapieanspruch im Stadium II ist kurativ. komplette chirurgische Resektion des Primärtumors. Stadium II führt die adjuvante medikamentöse, fluoropyrimidinbasierte Tumortherapie zu einer Reduktion der Rezidivrate und zu einer Erhöhung der Überlebensrate nach 5 Jahren.
  3. Stadium III: Auch im Stadium III ist der Therapieanspruch kurativ. An erster Stelle der Therapie steht die chirurgische Resektion. Im Stadium III führt die adjuvante medikamentöse Tumortherapie zu einer signifikanten Reduktion der Rezidivrate und zu einer signifikanten Erhöhung der Überlebensrate nach 5 Jahren. Biomarker haben keinen Einfluss auf die Empfehlung zur adjuvanten Therapie.
  4. Das Therapieziel von Patienten im Stadium IV galt früher ausschließlich als palliativ.
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9
Q

Systemische Therapie

A

Nach individueller Risikoabschätzung kann bei primär nicht resektablen Metastasen auch eine medikamentöse Behandlung erfolgen. Für die Erstlinientherapie kommen folgende Schemata in Frage:

FOLFOX ( Folinsäure + 5-FU in Kombination mit Oxaliplatin)
FOLFIRI (5-FU, Folinsäure, Irinotecan)
FOLFOXIRI (5-FU, Folinsäure, Oxaliplatin, Irinotecan)
XELOX (: Capecitabin + Oxaliplatin)

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10
Q

Wichtig !!!
Altersbedingt haben etwa 50% der Patienten mit einem kolorektalen Karzinom gleichzeitig symptomatische Hämorrhoiden. Rektale Blutabgänge sollten daher immer an ein Karzinom denken lassen, auch bei bereits diagnostiziertem Hämorrhoidalleiden!

A

Merken !!

Pathologie:
90% aller Kolonkarzinome sind Adenokarzinome!

„Je villöser, desto böser!“

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11
Q

Aufklärung: DRU: Digital-rektale Untersuchung

A

die Untersuchung ist unangenehm, aber auch unerlässlich und schnell vorbei sein wird.

Sie befinden sich in Links-/Rechtsseitenlage und der Zeichen- Finger wird dann unter Verwendung von Vaseline langsam in den After eingeführt.

Beurteilung: Einschätzung des Sphinktertonus , Vorliegen einer Druckschmerzhaftigkeit , Vorliegen von Resistenzen , Beurteilung möglicher Rückstände von Stuhl/Blut am Fingerling , Beurteilung der Prostata

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