Polytrauma/ Mehrfachverletzung / Unfall Flashcards
Definition Polytrauma: Verletzungen mehrerer Körperregionen, bei denen mindestens eine oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist
Primäre Ziele:
- Aufrechterhaltung/Wiederherstellung der Vitalfunktionen (Reanimationsphase)
- Diagnostik, Einschätzung und Akutbehandlung von Verletzungen lebenswichtiger Organe
- Stabile Seitenlage
Voraussetzungen
- Interdisziplinäres Team
- Möglichkeiten zur Bildgebung (Röntgen, Sonografie, CT)
- Ggf. Reanimation (Advanced-Life-Support)
- Stabilisierung der Vitalparameter (Vorgehen nach cABCDE-Schema)
Das cABCDE-Schema ist eine Strategie zur Untersuchung und Versorgung kritisch kranker oder verletzter Patienten auf Basis einer Prioritätenliste.
c („Critical Bleeding“): Untersuchung auf komprimierbare kritische Blutungen; falls erforderlich: sofortige Behandlung (bspw. durch einen Druckverband )
A („Airway“): Sicherung der Atemwege und Stabilisierung der Halswirbelsäule
B („Breathing“): Untersuchung und Aufrechterhaltung der Atmung/Belüftung; sofern nötig: Beatmung
C („Circulation“): Untersuchung und Aufrechterhaltung des Kreislaufs (Blutungskontrolle und Flüssigkeitszufuhr)
D („Disability“): Erhebung des neurologischen Status
E („Exposure“/„Environmental Control“): Entkleiden zur Untersuchung, Vermeidung einer Unterkühlung (Durchführung des Trauma-Checks i.d.R. nicht am Unfallort, sondern erst in der klinischen Versorgung)
Diagnostik
- Komplette körperliche Untersuchung (Bodycheck)
- Ultraschalldiagnostik (eFAST): Routinemäßiger Einsatz empfohlen
Untersuchte Regionen: Abdomen, Perikard und Pleura - Ganzkörper-Computertomografie (Polytrauma-CT) Goldstandard zur detaillierten Diagnostik des Verletzungsmusters bei Polytrauma !*
- Labordiagnostik: Die S3-Leitlinie “Polytrauma / Schwerverletzten-Behandlung” empfiehlt die frühzeitige und wiederholte Durchführung einer Basisdiagnostik (Blutgasanalyse, Gerinnungsparameter) sowie die Bestimmung der Blutgruppe.
Blutgasanalyse
Gerinnungsparameter: Quick-Wert, aPTT, Fibrinogen und Thrombozytenzahl
Blutgruppenbestimmung und Antikörpersuchtest
Möglichst vor Transfusion von Fremdblut
Weitere Parameter nach Klinikstandard, bspw. Blutbild, Harnstoff, Kreatinin, LDH, CK, γGT, GOT, GPT
Toxikologisches Screening erwägen, bspw. Ethanol im Blut
Cannabis im Urin
Therapie
- Atemwegsmanagement
Sauerstoffgabe per Nasensonde oder Assistierte Beatmung über Gesichtsmaske oder Sicherung der Atemwege mit Larynxmaske oder Larynxtubus (supraglottischen Atemwegshilfen) Intubation - Medikamente
Analgesie: Bspw. i.v. Fentanyl-Gabe bei starken Schmerzen
Weitere Medikation (z.B. Volumensubstitution) - Wundversorgung
Blutstillung (z.B. Druckverband )
Sterile Abdeckung von Wunden
Initiale Frakturversorgung: Reposition (insb. bei starker Dislokation bzw. Luxation) und Retention in Schiene o.ä. - Stabile Lagerung, bspw. mittels Vakuummatratze
Verstauchung, Distorsion
Eine Distorsion ist eine geschlossene Verletzung eines oder mehrerer Gelenke. Dabei überstreckt oder überbeugt das Gelenk und die Bänder überdehnen (auch Bänderzerrung genannt).
Bänderriss (Bänderruptur)
Eine Bandruptur ist eine Bandverletzung, bei der es zu einer teilweisen oder vollständigen Zerreißung (Ruptur) der Fasern eines Gelenkbandes kommt.
Verrenkung oder Auskugeln (Luxation)
Unter einer Luxation versteht man eine Gelenkverletzung, Wenn ein Knochen aus der Gelenkpfanne springt, können Muskeln, Bänder und Gelenkkapsel geschädigt werden.
Fraktur, Knochenbruch
Als Fraktur wird eine komplette oder inkomplette Kontinuitätsunterbrechung eines Knochens bezeichnet.
Ein Knochenbruch ist eine abnorme Unterbrechung eines Knochens.
Verben
- stolpern über— gestolpert
- ausrutschen auf—-ausgerutscht
- hinfallen mit —– hingefallen
- abstürzen von— abgestürzt
- abfallen—–abgefallen
- stoßen gegen / mit—–gestoßen
- stürzen—- gestürzt
Fragen
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