Gastroduodenale Ulkuskrankheit Flashcards
Ulkus Krankheit, Magengeschwür, Zwölffingerdarmgeschwür
Patient: ist eine tiefe Wunde in der Magenschleimhaut oder Zwölffingerdarm und Sie macht sich typischerweise durch Schmerzen im Oberbauch bemerkbar.
Arzt: Die gastroduodenale Ulkuskrankheit beschreibt einen ulzerierenden Gewebedefekt im Bereich der Wand des Magens bzw. des Duodenums.
Epi
Ulcus duodeni 2–3× häufiger als Ulcus ventriculi !!*
Ulcus duodeni Männer mehr betroffene als Frauen
♂ > ♀ Beim Ulcus ventriculi sind beide Geschlechter etwa gleich häufig betroffen.
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Terminologie: Ulkus, Akute Stressläsion und
Ulkus Krankheit und Erosion
▶ Ulkus: Umschriebener Schleimhautdefekt, der über die Muscularis mucosae hinaus in die tieferen Wandschichten reicht.
▶ Akute Stressläsion: Einmaliges Auftreten einer Erosion oder eines Ulkus.
▶ Ulkuskrankheit: Rezidivierendes Auftreten gastroduodenaler Ulzera
Erosin: Oberfläche Läsion
Ätiologie
Akute Stressläsion: z. B. bei Sepsis, Schock, postoperativ, nach Verbrennungen und Traumata.
Ulkuskrankheit:
• Missverhältnis zwischen protektiven Faktoren (Durchblutung, Mukosabarriere, Magenschleim) und aggressiven Faktoren (Säure, Helicobacter pylori, Pepsin, Gallereflux, Nikotinabusus, Medikamente wie z. B. NSAR und Glukokortikoide, psychischer und physischer Stress)
Erkrankungen des Magens
• genetische Prädisposition (z. B. bei Blutgruppe 0)
• seltener endokrine Erkrankungen: Zollinger-Ellison-Syndrom, Hyperparathyreoidismus.
Lokalisation
▶ Ulkus ventriculi: 80 % kleinkurvaturseitig besonders im Bereich der Angulusfalte und des Antrums. Multiple Ulzera häufig bei medikamentöser Genese.
▶ Ulkus duodeni: Bulbus duodeni, meist vorderwandseitig. Weiter distal gelegene multiple Ulzera bei medikamentöser Genese oder Zollinger-Ellison-Syndrom.
Wichtig !! postprandiale Schmerzen
Das Ulcus ventriculi Die Symptomatik hat nicht zwingend einen Bezug zur Nahrungsaufnahme. Gelegentlich zu nächtlichen Schmerzen.
Wichtig !! sisitier mit Essen
Das Ulcus duodeni führt typischerweise zu einem Nüchternschmerz, der mit der Nahrungsaufnahme sistiert. Es tritt zudem saisonal gehäuft auf (Frühjahr, Herbst) und führt in der Regel zu chronischen Beschwerden.
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Durch NSAR-Einnahme verursachte Ulzera verlaufen oftmals asymptomatisch, bis es zur Blutung oder Perforation kommt!
Klinik
Epigastrische Schmerzen Besserung durch Antazida Völlegefühl Übelkeit Erbrechen häufiges Aufstoßen Gewichtsverlust Appetitlosigkeit Emesis mit Nahrung Resten
Asymptomatische Verläufe sind möglich !
Dieulafoy-Ulkus
handelt es sich um eine solitäre Schleimhautläsion auf dem Boden einer Angiodysplasie der Magenwand mit nachfolgend schweren gastralen Blutungen. akuten oberen gastrointestinalen Blutung mit Blutungszeichen
Komplikationen
▶ Blutung
▶ Perforation: Durchbruch einsetzende oder sich verstärkende heftige Schmerzen mit „bretthartem“ Abdomen. Nachweis freier Luft auf der Röntgen-Abdomenübersichtsaufnahme.
▶ Penetration in Nachbarorgane (z. B. Pankreas bei Ulkus duodeni).
▶ Magenausgangsstenose: Akut durch entzündliche Schleimhautschwellung, chronisch durch Narbenbildung bei rezidivierenden, intrapylorisch oder im Bulbus duodeni lokalisierten Ulzera.
▶ Magenkarzinom: Spätkomplikation bei chronischem Ulkus ventriculi
Wichtig !!
Zum Ausschluss eines Magenkarzinoms muss jedes Magenulkus bis zur vollständigen Abheilung mittels ÖGD und histologischer Untersuchungen kontrolliert werden!
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Ein Ulcus duodeni ist fast nie maligne und muss daher auch nicht zwingend biopsiert werden!
Diagnostik
- Vitalparameter
- Labor: Hb, Hkt, Entzündung Parametern, Pankreas Enzymen, gesamte Bilirubin, Leber-Enzymen, Glutamin, Serum-Ca, Gastrin-Bestimmung
- EKG
- ÖGD»_space; HUT-Test
- Endoskopie(ÖGD) mit Biopsie: Mehrere Biopsien! → Helicobacter pylori ist fleckförmig verteilt, größere Sicherheit ein Magenkarzinom zu entdecken 2× Magenantrum (präpylorisch an kleiner und großer Kurvatur) und 2× Magenkorpus (kleine und große Kurvatur) Ca. 10% der Ulcera ventriculi >2 cm sind maligne (Magenkarzinom!)
- Helicobacter-pylori-Diagnostik:
• 2.1 Urease-Schnelltest (z. B. HUT-Test®): Probenentnahme aus dem Antrum, zur Beurteilung des Therapieerfolgs aus dem Antrum und Corpus. Falsch negative Ergebnisse besonders nach Vorbehandlung mit säurehemmenden Medikamenten (möglichst 1–2 Wochen vor Probenentnahme Medikation pausieren)
• 2.2 Histologie: Sensitiver als Urease-Test
• 2.3 13C-Atemtest
• 2.4 HP-Stuhl-Antigen-Test: Erregernachweis im Stuhl (Sensitivität wie Atemtest)
2.5 Kultur (Biopsie): Bedeutung für die Keimaustestung bei Therapieresistenz. - Labor: Ausschluss endokriner Ursachen einer Ulkuskrankheit:
• primärer Hyperparathyreoidismus: Serum-Ca + + , ggf. Parathormon
• Zollinger-Ellison-Syndrom: Gastrin-Bestimmung, ggf. Sekretintest.
DD
- Andere Ursachen für Oberbauchschmerzen (z.B. Cholezystolithiasis oder Pankreatitis)
- Magenkarzinom
- Gastritis
- Myokardinfarkt mit atypischer Schmerzprojektion
- Zollinger-Ellison-Syndrom
- Abdominal Aneurysma Ruptur (starke Schmerzen )
Therapie HP-Eradikationstherapie wenn HP-positiv
Ulcus ventriculi: Eradikation bei zwei positiven HP-Tests (z.B. Histologie und Urease-Schnelltest)
Ulcus duodeni: Eradikation bei einem positiven HP-Test
Durchführung: “
–Triple Therapie” Protonenpumpeninhibitor in doppelter Standarddosis + 2 Antibiotika über 7 Tage, anschließend weitere Gabe eines PPI in Standarddosierung.
– französisches Quadruples-Schema – 7 Tage: PPI (Pantozol 40 mg, Lansoprazol 30 mg, Omeprazol 20 mg): 2× Standarddosis + Clarithromycin 2× 500 mg + Amoxicillin 2× 1000 mg + Bismuth
–italienisches Quadruples-Schema – 7 Tage: PPI 2× Standarddosis: Clarithromycin 2× 250 mg + Metronidazol 2× 400 mg + Bismuth
- Bismuth: ein chemisches Element, das – in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt wird.
- Bismuth
Therapie: HP-negative Ulzera
Karenz der Noxen: Keine NSAR, Reduktion von Rauchen, Alkohol und Stress
Protonenpumpeninhibitoren oder H2-Rezeptorantagonisten in halber Standarddosis
Nach Therapie !
Nach 4-6 Wochen endoskopische Kontrolle des Eradikationserfolges, auch um übersehene Karzinome auszuschließen!
Bei fehlender Indikation zur Kontrollendoskopie Therapiekontrolle mittels Atemtest und Stuhlantigentest, dann Entscheidung über Fortführungsmodalitäten der PPI-Therapie!
Chirurgische Therapie
- bei Komplikationen ( z.B bei Perforation oder Magenausgangsstenose),
- konservativer Therapieresistenz
( z.B endoskopisch nicht beherrschbarer Blutung ) und
-Karzinomverdacht
Zollinger-Ellison-Syndrom
Das Zollinger-Ellison-Syndrom ist eine Symptomkonstellation, die durch Übersekretion von Gastrin entsteht. Sie ist charakterisiert durch schwere gastroduodenale Ulkuskrankheit, Hypergastrinämie, Vorhandensein eines Tumors (Gastrinom) in Pankreas oder Duodenum
Enterohormon / Gastrointestinales Hormon
- Gastrin: in den G-Zellen des Antrums und proximalen Duodenums gebildet wird. Es stimuliert die Produktion und Abgabe von Magensäure und Pankreassekret.
- Sekretin: in endokrinen Zellen (S-Zellen) der Mukosa des Duodenums und Jejunums gebildet wird. Es regt u.a. die Bicarbonatproduktion an, die im Duodenum den vom Magen eintretenden, saure Speisebrei neutralisiert.
- Cholecystokinin: in den endokrinen Zellen (I-Zellen) der Duodenal- und Jejunalmukosa erzeugt. CKK regt die Sekretion der zur Fettverdauung notwendigen Pankreasenzyme und Gallensäuren an.
Französisches Quadruples-Schema – 7 Tage
PPI 2× Standarddosis + Clarithromycin + Amoxicillin* + Bismuth
Italienisches Quadruples-Schema – 7 Tage
PPI 2× Standarddosi + Clarithromycin + Metronidazol* + Bismuth
Aufklärung Ösophago-Gastro-Duodenoskopie/ÖGD
Die Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm mit einem flexiblen Endoskop erlaubt es, die Ursache Ihrer Beschwerden festzustellen und krankhafte Veränderungen (z.B. Entzündungen, Geschwüre, Blutungsquellen, Polypen etc.) zu erkennen und ggf. zu behandeln.
Sie müssen nüchtern sein. Deshalb nehmen Sie am Abend vorher nur eine leichte Mahlzeit ein. Essen sollten Sie ab 22 Uhr des Vorabends nicht mehr, trinken können Sie bis 4 Stunden vor der Untersuchung.
Die Untersuchung ist eigentlich schmerzfrei, aber könnte einen Würgereiz auslösen. Deshalb geben wir Ihnen vorher ein leichtes Schlafmittel, und somit werden Sie nichts von dem Eingriff mitbekommen. Während der Untersuchung entnehmen wir eine Gewebeprobe, die zur Labor geschickt wird. Noch etwas. Wie bei jedem Eingriff könnte es zu Komplikationen kommen, wie zum Beispiel Blutung, Weichteilverletzung, Allergie oder so. Diese kommen aber sehr selten vor, und unser Team könnte das gegebenenfalls in den Griff kriegen.
Die Untersuchung dauert Ca. 20 Minuten.
Die Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut.
ABC-Klassifikation der chronischen Gastritis
Typ-A-Gastritis (Autoimmungastritis): Ursache unbekannt
Typ-B-Gastritis (bakterielle Gastritis): Infektion mit Helicobacter pylori (gramnegative, mikroaerophile Stäbchen)
Typ-C-Gastritis (chemische Gastritis): Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR); chronischer Gallereflux (z.B. nach Magenteilresektion), weitere Noxen wie hoher Alkoholkonsum, Rauchen etc.
Allgemeine Symptomatik einer chronischen Gastritis
Individuell sehr variable und inkonstante Symptomausprägung
Oberbauchschmerz
Übelkeit
Abdominelle Missempfindungen
Völlegefühl, vermehrtes Aufstoßen
Starkes, bohrendes Hungergefühl bei vermindertem Appetit
Nüchternschmerz, aber auch postprandialer Schmerz möglich
Schneller Sättigungseffekt bei Nahrungsaufnahme
Therapie
Typ-A-Gastritis: Vitamin B12-Substitution parenteral
Typ-B-Gastritis: HP-Eradikationstherapie mittels Protonenpumpeninhibitor (PPI) in doppelter Standarddosis + 2 Antibiotika (+ ggf. Bismut) über mindestens 7 (bzw. 10) Tage , anschließend weitere Gabe eines PPI in Standarddosierung
Indikation
Obligate Indikationen : Gastroduodenale Ulkuskrankheit
MALT-Lymphom: Im Stadium I durch alleinige HP-Eradikation heilbar (80% Erfolgsquote), in Stadium II Teil des Therapiekonzepts
Diffus-großzelliges B-Zell-Lymphom des Magens
Typ-C-Gastritis
Noxen reduzieren (NSAR absetzen, Rauchkarenz, Alkoholkarenz)
PPI-Therapie, zeitlich limitiert, ausreichend dosiert
Bei Erosionen und Ulzerationen 1–2 Wochen hoch dosiert
Stufenweise Reduktion der PPI, um einen Rebound-Effekt zu vermeiden
EURO»_space;> Ulkus Behandlung
Endoskopie
Unterspritzen
Rezidivgefahr abschätzen
evtl. OP