Prostatahyperplasie,Gutartige Prostatavergrößerung/ Prostatakarzinom Flashcards

1
Q

Definition

A

Patient: Gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse; Die Vorsteherdrüse befindet sich direkt unterhalb der Blase und umschließt einen Teil der Harnröhre, wenn die Vorsteherdrüse wächst, kann sie auf die Blase, die Harnröhre und die Blasenmuskulatur drücken.

Arzt: Benignes Prostatasyndrom; Übergriff für die pathophysiologischen zusammenhänge zwischen Beschwerden des unteren Harntrakts, Prostatavergrößerung und Blasenobstruktion.

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2
Q

Benigne Prostatahyperplasie

Synonyme: BPH, Gutartige Prostatavergrößerung, benignes Prostatasyndrom, BPS,

A

*Benignes Prostatasyndrom : Überbegriff für die pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen Beschwerden des unteren Harntrakts, Prostatavergrößerung (BPE) und Blasenauslassobstruktion.

Benigne Prostatahyperplasie (BPH): Histologisch zugrunde liegende Gewebeveränderung

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3
Q

Benigne Prostatahyperplasie (BPH)

A

Je älter ein Mann wird, desto mehr nimmt die Anzahl der Prostatazellen zu – und damit das Volumen der Prostata.

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4
Q

Ätiologie

A

Unklare Genese
Familiäre Disposition

Risikofaktoren: Adipositas, Metabolisches Syndrom , Fortgeschrittenes Alter

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5
Q

Klinik

A

bei Blasenspeicherstörung: Pollakisurie, Nykturie, Dysurie,
Imperativer Harndrang

bei Blasenentleerungsstörung: Verzögerter Miktionsbeginn
Abgeschwächter Harnstrahl
Unterbrochener Harnstrahl („Stakkatomiktion“)
„Nachtröpfeln“
Verlängerte Miktionszeit
Restharngefühl

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6
Q

Klinik Patientensprache

A

Der Harndrang ist häufiger und stärker als zuvor, besonders in der Nacht.
Es dauert eine Weile, bis der Urin kommt.
Der Harnstrahl ist schwächer und das Wasserlassen dauert länger als früher.
Nach dem Wasserlassen tropft Urin nach und die Blase fühlt sich nicht richtig leer an.

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7
Q

Stadien I bis III

A

Stadium I: Dysurie, Nykturie, Startschwierigkeiten, Strahlabschwächung, kein Restharn

Stadium II: Restharn > 50 ml, beginnende Dekompensation

Stadium III: Überlaufblase, Stauungsnieren, akuter Harnverhalt, postrenales Nierenversagen

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8
Q

Differenzialdiagnose

A
  1. Prostatakarzinom
  2. Neurogene Blasenentleerungsstörungen
  3. Chronische Prostatitis
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9
Q

Diagnostik

A
  1. Anamnese: Operationen im Becken, Miktionsanamnese
  2. Körperliche Untersuchung
    Untersuchung des Genitals zum Ausschluss von Phimose
    Meatusstenose, Peniskarzinom, Orientierende urologisch-neurologische Untersuchung
    Ausschluss einer neurogenen Blasenentleerungsstörung
    Prüfung der Sensibilität und der Reflexe des Genitalbereichs
    Digital rektale Untersuchung
    Prostata: Druckdolenz , Konsistenz und Größe der Prostata
    Rektum (Blutungen , Schleimhautverschieblichkeit )
    Analsphinktertonus
  3. Sonografie: Beurteilung der Nieren (zum Ausschluss einer Nierenstauung)
    Harnblase (zur Bestimmung des Restharns). Blasenwand
    Ausschluss bzw. Nachweis folgender Befunde Blasensteine, Blasentumoren
  4. **Transrektaler Ultraschall (TRUS): Goldstandard
    Beurteilung von Prostatagröße
    Prostata-(In‑)Homogenität
    Ausschluss von Zysten, Abszessen
  5. Laboruntersuchung: Urinstatus: Zum Ausschluss von Harnwegsinfekten, Hämaturie, Glucosurie
    Kreatinin im Serum
    PSA-Wert: Evaluation und Verlaufskontrolle des Prostatavolumens und -wachstums
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10
Q

Miktionsanamnese: International Prostate Symptom Score (IPSS).
7 Fragen mit Punkten von 1 bis 5

Interpretation: Entscheidungshilfe für eine Therapieindikation sowie Verlaufs- und Erfolgskontrolle einer Behandlung
0–7 Punkte: Milde Symptomatik → Verlaufsbeobachtung
8–19 Punkte: Mittlere/moderate Symptomatik → Zeitnahe Behandlung
20–35 Punkte: Schwere Symptomatik → Dringender Handlungsbedarf

A
  1. Wie oft während des letzten Monats hatten Sie
    das Gefühl, dass Ihre Blase nach dem
    Wasserlassen nicht ganz geleert war?
  2. Wie oft während des letzten Monats mussten Sie
    in weniger als zwei Stunden ein zweites Mal
    Wasser lassen?
  3. Wie oft während des letzten Monats mussten Sie
    beim Wasserlassen mehrmals aufhören und neu
    beginnen?
  4. Wie oft während des letzten Monats hatten Sie
    Schwierigkeiten, das Wasserlassen
    hinauszuzögern?
  5. Wie oft während des letzten Monats hatten Sie
    einen schwachen Strahl beim Wasserlassen?
  6. Wie oft während des letzten Monats mussten Sie
    pressen oder sich anstrengen, um mit dem
    Wasserlassen zu beginnen?
  7. Wie oft sind Sie während des letzten Monats im
    Durchschnitt nachts aufgestanden, um Wasser zu
    lassen? Maßgebend ist der Zeitraum vom
    Zubettgehen bis zum Aufstehen am Morgen
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11
Q

Konservative Therapie

A
Geringes Progressionsrisiko  (IPSS <8)
Maßnahmen: Änderungen des Lebensstils , ggf. Medikamentenanpassung, Reduktion des Körpergewichts, Entspannungsübungen
Kontraindikation: Restharn >100 mL, absolute Operationsindikationen !

Medikamente:
Subjektive Beschwerden und stärkerer Leidensdruck des Patienten
(IPSS ≥8)
Progressionsrisiko des BPS
Die Auswahl der Medikamente richtet sich nach der führenden Symptomatik Bei Entleerungsstörungen
α1-Blocker Silodosin
5α-Reduktase-Hemmer Finasterid (Proscar® 5 mg, Generika)

OP-Indikationen
Absolute OP-Indikationen
Rezidivierender Harnverhalt
Rezidivierende Harnwegsinfektionen
Konservativ nicht beherrschbare, rezidivierende Makrohämaturien
Harnblasenkonkremente
Dilatation des oberen Harntraktes, eingeschränkte Nierenfunktion oder Niereninsuffizienz durch Bladder Outlet Obstruction

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12
Q

Prostatakarzinom

Synonyme: Prostata-Ca, Prostatakrebs

A

Häufigste Tumorerkrankung des Mannes
Zweithäufigste Krebstodesursache des Mannes (nach Lungenkarzinom)

Im Frühstadium ist Prostatakrebs meist asymptomatisch.
Im späteren Stadium können unter anderem folgende Beschwerden auftreten:
Miktionsstörungen
Pollakisurie
Dysurie (Algurie)
Schwacher Harnstrahl
Nachtropfen
Unterbrechung des Harnstrahls
Restharnbildung
Nykturie
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13
Q

Prostatakarzinom Diagnose
Die Primärdiagnostik bei Verdacht auf ein Prostatakarzinom umfasst u.a. folgende Untersuchungsverfahren:

digital-rektale Untersuchung
Transrektale Sonographie
MRT der Prostata
Stanzbiopsie der Prostata
PSA-Wert: Prostata-spezifisches Antigen (PSA) = Semenogelase
A

Das Prostakarzinom kann nach der TNM-Klassifikation wie folgt eingeteilt werden

Gleason score für die Prognose und Therapie. !
5+5 Histologische Klassifikation

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14
Q

Merken !

Falsch-positive Ergebnisse des PSA-Tests treten bei Entzündungen, Manipulationen und anderen Prozessen an der Prostata durch erhöhte Enzymfreisetzung auf!

A

Therapie

Chirurgische Entfernung: Prostatektomie

Strahlentherapie: Perkutane Strahlentherapie

Medikamentöse Therapie
Chemotherapie: Hormontherapie mit Antiandrogenen

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15
Q

Komplikationen: Metastasen
Lokale Metastasierung in die pelvinen Lymphknotenstationen
Knochenmetastasen

A

Prognose: Prognostisch bedeutsame Faktoren sind:
Gleason-Score
TNM-Kategorie
Resektionsränder bei OP

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16
Q

Aufklärung: DRU

Digital rektale Untersuchung
Prostata: Druckdolenz , Konsistenz und Größe der Prostata
Rektum (Blutungen , Schleimhautverschieblichkeit )
Analsphinktertonus

A

die Untersuchung ist unangenehm, aber auch unerlässlich und schnell vorbei sein wird.

Sie befinden sich in Seitenlage und der Zeichen- Finger wird dann unter Verwendung von Vaseline langsam in den After eingeführt.

Beurteilung: Einschätzung des Sphinktertonus , Vorliegen einer Druckschmerzhaftigkeit , Vorliegen von Resistenzen , Beurteilung möglicher Rückstände von Stuhl/Blut am Fingerling , Beurteilung der Prostata

17
Q

Transrektaler Ultraschall (TRUS)

Beurteilung von Prostatagröße
Prostata-(In‑)Homogenität
Ausschluss von Zysten, Abszessen

A

Der transrektale Ultraschall (TRUS) ist ein bildgebendes Verfahren, das zur Diagnostik von Veränderungen der Prostata und der Samenblasen eingesetzt wird.

Bei dieser Untersuchung wird der Schallkopf einer etwa fingergroßen Ultraschallsonde über den Anus in den Mastdarm (Rektum) eingeführt und in der Nähe der Prostata positioniert. Die Prostata liegt unmittelbar vor dem Rektum und ist mit dem TRUS besonders gut zu untersuchen. Die transrektale Ultraschalluntersuchung liefert genaue Bilder der Prostata, der Samenblasen und ihrer Umgebung.

Der TRUS ist weder schmerzhaft, noch mit einer Strahlenbelastung oder Gewebeschädigung verbunden. Eingesetzt wird er vor allem zur Steuerung einer Gewebeentnahme (Prostatabiopsie) und zur weiteren Abklärung von auffälligen Befunden.