Ösophaguskarzinom / Speiseröhrenkrebs Flashcards

1
Q

Speiseröhrenkrebs

A

ein bösartiger Tumor (Krebs) in der Speiseröhre (Ösophagus).

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2
Q

Ätiologie

A
  1. Adenokarzinom (50–60%):
    Zunehmende Inzidenz von Adenokarzinomen in Westeuropa
    Risikofaktoren: Adipositas, *Gastroösophagealer Reflux, Rauchen und Achalasie.
    Präkanzerose: Barrett-Ösophagus als Komplikation einer gastroösophagealen Refluxkrankheit
    Lokalisation: Vor allem unteres Drittel des Ösophagus (>90%)
  2. Plattenepithelkarzinom (40–50%)
    Risikofaktoren: Alkoholabusus, insb. bei Bevorzugung hochprozentiger alkoholischer
    Rauchen, Nitrosamine, Achalasie.

Z. n. Strahlentherapie im Bereich des Ösophagus
Andere Plattenepithelkarzinome im Kopf- und Halsbereich
Stenosen nach Verätzung
Heiße Getränke
Möglicher Zusammenhang zwischen dem Plattenepithelkarzinom des Ösophagus und einer Infektion mit humanen Papillomaviren (insb. HPV 16, 18, 6)
Plummer-Vinson-Syndrom

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3
Q

Klassifikation

A
  1. TNM-Klassifikation des Ösophaguskarzinoms
  2. Siewert-Klassifikation für gastroösophageale Übergangskarzinome
    Adenokarzinome des gastroösophagealen Übergangs (AEG-Karzinom ) werden seit der 7. Auflage der TNM-Klassifikation. In der klinischen Praxis ist die Siewert-Klassifikation gebräuchlich. (Typ I bis III)
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4
Q

Symptome/Klinik

A

Leitsymptom: Dysphagie

Weitere lokale Symptome:
Gastrointestinale Blutung (Hämatemesis oder Melaena)
Regurgitation
Erbrechen, Völlegefühl
Pseudohypersalivation (bei totaler Verlegung des Ösophaguslumens)
Heiserkeit

Allgemeinsymptome:
Retrosternale Schmerzen, Rückenschmerzen
Appetitlosigkeit
Gewichtsverlust

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5
Q

Wichtig !!

Das Ösophaguskarzinom ist ein „stummes“ Karzinom und wird in der Regel erst im fortgeschrittenen Stadium symptomatisch!

A

Merken !!

Bei jeglichem Neuauftreten von Dysphagie, rezidivierenden Aspirationsereignissen, gastrointestinaler Blutung, rezidivierendem Erbrechen, Gewichtsverlust, Inappetenz und dyspeptischen Symptomen muss eine Ösophagogastroduodenoskopie veranlasst werden!

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6
Q

Diagnosesicherung

A

Anamnese: Insb. im Hinblick auf Schluckstörungen

Endoskopie (ÖGD): Goldstandard zur Diagnosesicherung
Entnahme von Biopsien aus allen suspekten Läsionen mit getrennter

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7
Q

Staging-Untersuchungen bei Ösophaguskarzinom

A
  1. Endoskopische Sonografie (EUS): Obligat bei möglicher kurativer Therapieoption
    Am besten geeignetes Verfahren für die Beurteilung der lokalen Infiltrationstiefe des Tumors

Computertomografie von Abdomen/Thorax (Multidetektor-Computertomografie, MDCT): Erhebung des Lymphknotenstatus
hypovaskularisierter Metastasen
Bei Kontraindikationen für ein CT: MRT als Alternative

Abdomensonografie: Ausschluss von Lebermetastasen

Zervikale Sonografie: Ausschluss zervikaler Lymphknotenmetastasen bei hochsitzenden Tumoren

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8
Q

Wichtig !!

A

Die Bestimmung von labormedizinischen Tumormarkern ist beim Ösophaguskarzinom nicht sinnvoll!

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9
Q

Therapie

A
  1. Grundsätzliche Überlegungen:
    a. Staging als Entscheidungsgrundlage
    b. Interdisziplinäre Tumorkonferenz

Therapieoptionen: Kurativer oder palliativer Ansatz
Voraussetzungen für einen kurativen Ansatz: Keine Fernmetastasen, lokal wenig fortgeschrittener Tumor

Therapeutisches Vorgehen bei Ösophagus-Karzinom
Endoskopische Resektion des Ösophaguskarzinoms
Indikation: Tumorstadien bis T1, N0, M0.

Chirurgische Resektion des Ösophaguskarzinoms
Indikation: Tumorstadium T2 , bei Tumorstadien T3 und T4 oder bei N+, M0 nach neoadjuvanter Chemotherapie (Adenokarzinom) bzw. Radiochemotherapie (Plattenepithelkarzinom) – sofern Operabilität und Resektabilität gegeben

Perioperative Chemotherapie
Kurzbeschreibung: Kombination aus neoadjuvanter und adjuvanter Chemotherapie in kurativer Intention
Ziel: Die perioperative Chemotherapie kann in fortgeschrittenen Tumorstadien ein Down-Staging bewirken und die Resektionsoptionen deutlich verbessern
Hier wird daher die neoadjuvante Radiochemotherapie empfohlen
Durchführung: Standard ist eine Therapie nach FLOT-Schema: Kombination aus Docetaxel, Oxaliplatin und 5-FU

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10
Q

Die Qualität des Stagings entscheidet über die Qualität der Therapie!

A
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11
Q

Definitive Radiochemotherapie des Ösophaguskarzinoms

Kombination von Radio- und Chemotherapie (potenziell kurativ)

A

Indikation:
Vorliegen von Kontraindikationen für eine Operation (unabhängig vom histologischen Typ des Karzinoms) bei nicht resektablem Tumor (Einschätzung durch ein in der Ösophaguschirurgie erfahrenes Team)

Inoperabilität (Mitbeurteilung durch Internisten)

Ablehnung der Operation durch den Patienten

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12
Q

Palliativtherapie des Ösophaguskarzinoms

A

Palliative Chemotherapie
Indikationen: Plattenepithel- und Adenokarzinome, die aufgrund der lokalen Ausbreitung oder aufgrund von Fernmetastasierung nicht kurativ behandelt werden können

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13
Q

Komplikationen

A
Frühe lymphogene Metastasierung 
Frühe Infiltration benachbarter Strukturen 
Stenosierung
Ösophagitis
Ösophagotracheale Fistel
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14
Q

Prognose

A

Aufgrund meist später Diagnosestellung insgesamt schlechte Prognose
Beim Großteil der Patienten liegt bei der Erstdiagnose des Tumors bereits ein Stadium T3 und ein Befall der Lymphknoten vor

Tumor bei nur ca. 40% der Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung noch operabel

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15
Q

Aufklärung Ösophago-Gastro-Duodenoskopie/ÖGD

A

Bei Ihnen ist eine Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, also Magenspiegelung nötig. Dabei werden die Speiseröhre, der Magen und der Zwölffingerdarm untersucht. Alternative Methoden zur Beurteilung der Schleimhaut existieren nicht mit vergleichbarer Aussagekraft. Sie müssen aber nüchtern sein. In den letzten 4 Stunden vor der Untersuchung auch kein Wasser mehr trinken und bitte auch nicht rauchen.

Sie bekommen, wenn Sie das wünschen, eine leichte Narkose. Sie werden auf der Seite liegen und einen Zahnschutz im Mund behalten. Wir machen eine örtliche Betäubung im Rachen mit einem Spray und dann kann es losgehen.

Das Gerät sieht aus wie ein Schlauch, ist ganz dünn, mit einer Kamera am Ende. Es wird durch den Mund eingeführt und weiter bis zum Zwölffingerdarm geschoben. Wir werden auch ein bisschen Luft hineinblasen, sodass wir mehr Raum haben und alles sehen. Also nicht wundern – am Ende werden Sie ganz elegant Luft aufstoßen. Wir können durch diesen „Schlauch“ Gewebeproben zu entnehmen, Wenn Sie die Narkose wünschen, dürfen Sie danach nicht Auto fahren, keine wichtigen Entscheidungen treffen und keine Verträge unterzeichnen. Eine Rückfahrt mit dem Taxi wird i. d. R. von der Krankenkasse erstattet.

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