Hypoglykämie / Unterzuckerung Flashcards

1
Q

Unterzuckerung

A

Unter einer Hypoglykämie versteht man eine Absenkung der Blutglukose-Konzentration unter den physiologischen Normwert von 60 mg/dl oder 3,3 mmol/l.

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2
Q

Ätiologie

A
  1. Unzureichende und/oder unregelmäßige Nahrungsaufnahme
  2. Alkoholkonsum bzw. -abusus
  3. Starke körperliche Betätigung
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3
Q

Ätiologie: Hypoglykämie bei Diabetikern

A
  1. Überdosierungen blutzuckersenkender Wirkstoffe Insulin oder Antidiabetika (insb. Sulfonylharnstoffe und Glinide)
    Ggf. Medikamentöse Interaktionen (bspw. erhöhter Insulinbedarf durch Betablocker)

Körperliche Anstrengungen
Unregelmäßige Nahrungsaufnahme (Mahlzeit verpasst bei konventioneller Insulintherapie)
Alkoholkonsum (Alkoholexzess am Vorabend)

Reaktive Form: Postprandial in der Frühphase des Diabetes mellitus Typ 2

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4
Q

Ätiologie: Hypoglykämie bei erwachsenen Nicht-Diabetikern

A

Alkoholkonsum

Cannabiskonsum

Postprandiale Formen : Magenentleerungsstörung, bei Diabetikern auch diabetische Gastroparese

Autonome Insulinsekretion: Insulinom

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5
Q

Die Whipple-Trias beschreibt die typische klinische Manifestation bei Vorliegen eines Insulinoms.

Whipple-Trias > INSULINOM !!

A

Drei Symptome/Befunde machen die Whipple-Trias aus:

  1. Hypoglykämien mit Blutzuckerwerten unter 45 mg/dl
  2. Mit Hypoglykämie assoziierte neurologische und autonome Symptome wie Schwitzen, Zittern, Tachykardie, Palpitationen, Schwindel, Verwirrtheit, Parästhesien und andere
  3. Rasche Besserung der Klinik bei Infusion von Glucoselösungen
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6
Q

Klinik

A

Symptome der autonomen Gegenregulation
Unruhe, Schwitzen, blasse Haut, Tachykardie, Palpitationen, Tremor, Heißhunger, Erbrechen

Neuroglucopenische Symptome: Da der Stoffwechsel des Gehirns auf Glucose angewiesen ist und nicht auf andere Energiequellen zurückgreifen kann, reagiert er besonders empfindlich auf Hypoglykämien
Unruhe, Verwirrtheit
Kopfschmerzen
Reizbarkeit, Aggressivität
Konvulsionen, fokale Zeichen (Paresen, Parästhesien)
Müdigkeit → Apathie → Somnolenz → Koma

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7
Q

Merken !

Durch häufige Hypoglykämien verringert sich die Hypoglykämie-Wahrnehmung. Die ausbleibenden Warnsymptome können auch auf eine autonome Neuropathie zurückzuführen sein!

A

Merken !!

Die Symptome entwickeln sich häufig innerhalb weniger Minuten!

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8
Q

Diagnostik

Der Fastentest ist der Goldstandard der Hypoglykämie-Abklärung !!

A

Anamnese
Körperliche Aktivität, Nahrungsmittelaufnahme, Alkoholkonsum und Medikamentenanamnese

*Erweiterte Labordiagnostik durch einen Fastentest
Der Fastentest ist der Goldstandard der Hypoglykämie-Abklärung und wird erforderlich.

Ausnahme sind postprandiale Hypoglykämien, bei denen i.d.R. ein verlängerter oraler Glucosetoleranztest (oGTT) Methode der Wahl ist.

Laborparameter: Blutzuckermessung , Serumglucose + Insulin im Serum , C-Peptid

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9
Q

Wichtig !!!

Bei jedem Notfall mit Störung der Vigilanz muss eine Bestimmung des Blutzuckerwerts noch vor Ort durchgeführt werden!

A

Merken !!

Ein unauffälliger Fastentest schließt eine Nüchternhypoglykämie faktisch aus. Fehleinschätzungen können sich durch heimlich naschende Patienten ergeben!

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10
Q

Fastentest bzw. Hungerversuch

Der Fastentest ist ein endokrinologischer Funktionstest zur Abklärung einer Hypoglykämie, insbesondere bei Verdacht auf eine überschießende endogene Insulinproduktion, beispielsweise im Rahmen eines Insulinoms.

A

Prinzip: Der Patient wird maximal 72 Stunden unter Hungerbedingungen stationär auf Symptome und den Nachweis einer Hypoglykämie hin überwacht
Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 L Wasser/Tag
Enge klinische Überwachung zur Symptomkontrolle.

Bei Abfall unter einen kritischen Wert, wird Blut zur weiteren Diagnostik entnommen und der Test abgebrochen.

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11
Q

Therapie

A

Symptomatisch: Glucosegabe bei Hypoglykämie

Erhaltenes Bewusstsein
In der Klinik: Glucosegabe p.o. (20–100 g)
Präklinisch und im Alltag: Getränke und Süßigkeiten mit schnell resorbierbarer Glucose (Cola, Orangensaft, Gummibärchen)

Bewusstlosigkeit, gesicherter Venenzugang
Zugabe von Glucose in eine laufende Infusion
Erwachsene: Gabe von 8–24 g Glucose

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12
Q

Stationäre Überwachung

A

Stationäre Überwachung für 24–72 Stunden: Insbesondere bei
Diabetes mellitus und medikationsassoziierter Hypoglykämie
Nicht vollständiger symptomatischer Erholung des Patienten nach Anhebung des Blutzuckers
Anamnestischen Hinweisen auf rezidivierend stattgefundene Hypoglykämie
Schwangerschaft

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13
Q

Prävention

A

Schulung von Diabetikern

Ernährungsberatung
Diabetiker: Bei starren Insulindosierungen regelmäßige Kohlenhydratzufuhr,

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