Akute Abdomen Vorgehen Flashcards
Akutes Abdomen
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Wichtig !!
Tachykardie, Hypotonie und Blässe sind Zeichen eines (beginnenden) Schocks!
DRU
Eine digital-rektale Untersuchung sollte bei jedem Patienten mit akutem Abdomen erfolgen!
Bei V.a. akutes Abdomen obligatorisch!
Palpationsschmerz: Douglas-Schmerz bei Appendizitis
Frischblut oder Teerstuhl am Fingerling: Gastrointestinale Blutung
Tastbare Kotsteine: Obstipation
Vorwölbung im Douglas-Raum: Abszess oder Flüssigkeit im Douglas-Raum
Tastbare Raumforderung: Hinweis auf Rektumkarzinom
Schwangerschaftstest (ß-HCG)
Bei allen Frauen im gebärfähigen Alter indiziert!
Ein laborchemischer Schwangerschaftsausschluss gehört bei Frauen im gebärfähigen Alter zur Standarddiagnostik!
β-HCG↑: Hinweis auf Extrauteringravidität oder Schwangerschaftskomplikation
EURO»_space;> Ulkus Behandlung
Endoskopie
Unterspritzen
Rezidivgefahr abschätzen
evtl. OP
Schmerzanamnese
Bei der Schmerzanamnese kann man sich am „OPQRST“-Schema orientieren, um keinen wichtigen Aspekt zu vergessen
Beginn (Onset): Bspw.
Plötzlich einsetzend: U.a. bei Perforation (bspw. eines Ulcus ventriculi), Obstruktion (bspw. bei Ileus) oder arterieller Ischämie (Initialschmerz bei Mesenterialinfarkt), Hodentorsion
Schleichender Beginn: Häufig bei Appendizitis
Verstärkende bzw. lindernde Faktoren (Provokes/Palliates): Bspw.
Schonhaltung/Schonatmung: Häufig bei peritonitischem Entzündungsschmerz
Rastlosigkeit/Bewegungsunruhe: Häufig bei Kolikschmerz
Verstärkung im Stehen: Hernien
Verstärkung im Liegen: Pankreatitis
Verstärkung bei tiefer Atmung: Pleuritis
Schmerzzunahme bei Nahrungsaufnahme/Alkoholkonsum: Häufig bei Pankreatitis
Qualität und Charakter (Quality): Siehe hierzu
Schmerztypen im Rahmen eines akuten Abdomens
Schmerzqualitäten im Rahmen eines akuten Abdomens
Ausstrahlung (Radiates): Bspw.
Siehe für typische Lokalisationen: Ursachen des akuten Abdomens nach Schmerzort
Schmerzwanderung von einer epigastrischen Lokalisation in den rechten Unterbauch: Häufig bei Appendizitis
Schulterschmerzen: Häufig bei Cholezystitis
Gürtelförmige Ausstrahlung in die Seiten und den Rücken: Häufig bei Pankreatitis
Ausstrahlung in Leiste, Labien oder Hoden: Häufig bei Urolithiasis
Stärke (Severity): Objektivierung des Schmerzniveaus, bspw. anhand einer Schmerzskala
Zeitlicher Verlauf (Time)
Wellenartige Schmerzspitzen (Kolik): Häufig bei Uro- oder Nephrolithiasis, auch bei Ileus
Schmerzfreies Intervall nach starkem initialem Schmerz, im Anschluss erneute Verschlechterung: Häufig bei Mesenterialischämie (sog. „fauler Frieden“)
Kontinuierliche Schmerzzunahme: Häufig bei entzündlicher Genese, bspw. Appendizitis
„Red Flags“ bei Bauchschmerzen
Warnhinweise, die gefährliche Verläufe nahelegen
Kreislaufinstabilität, Schocksymptomatik
Immer unverzügliche Diagnostik anstreben, ggf. explorative Laparotomie
U.a. Zeichen einer inneren Blutung oder einer akuten Ischämie
Plötzlich aufgetretene, anhaltende Schmerzen mit Progredienz, ggf. Peritonismus: Immer vital bedrohliche Genese in Betracht ziehen!
Neurologisches Defizit: U.a. Zeichen einer intraabdominellen Blutung (z.B. bei Ruptur eines Bauchaortenaneurysma bzw. posttraumatisch) oder endokrinologischer Ursachen (z.B. Addison-Krise)
Hohes Fieber: U.a. Zeichen einer (beginnenden) Peritonitis, z.B. bei Hohlorganperforation
Leukozytose
Wind-/Stuhlverhalt: U.a. Zeichen eines Ileus oder eines intraabdominellen Abszesses
Rektale Blutung: Bspw. bei Divertikulitis als Divertikelblutung oder als Zeichen einer Mesenterialischämie
Kardiovaskuläre Vorerkrankungen: Erhöhtes Risiko u.a. für vaskuläre Ursachen (Aneurysmen abdomineller Gefäße, Mesenterialischämie bei Vorhofflimmern!)
Vaginale Zwischenblutung, ggf. mit Amenorrhö: Mögliches Zeichen einer Extrauteringravidität
Vor-Operationen: U.a. erhöhtes Risiko für einen mechanischen Ileus und operative Komplikationen