Asthma Bronchiale Flashcards
Asthma Bronchiale Definition
Patient: chronische Entzündung der Lungen mit anfallsartiger Verengung der Atemwege. Es gibt zwei Formen: allergisches und nicht-allergisches Asthma.
überempfindlich, Ausatmung ist schlecht.
Arzt: Chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege mit reversibler bronchialer Obstruktion und/oder hyperreagiblem Bronchialsystem.
Asthma bronchiale
a. Exazerbation des Asthma bronchiale (sog. akutes Asthma): Akute Phase mit Symptomzunahme und/oder Abnahme der Lungenfunktion, die über das gewohnte Maß hinausgeht.
b. Asthmaanfall: Akut einsetzende, schwere Asthmaexazerbation, die sich fulminant innerhalb von wenigen Minuten entwickelt und schnell lebensbedrohliche Ausmaße annehmen kann.
c. Status asthmaticus: Vital bedrohlicher Asthmaanfall mit Ortho- und Tachypnoe, Tachykardie und Zyanose, der trotz adäquater Therapie mind. 24 Stunden andauert
Risikofaktoren:
Endogene oder Exogene
a. Endogene Risikofaktoren / Intrinsic- oder nichtallergisches Asthma
Genetische Prädisposition
Erhöhtes Körpergewicht
Psychosoziale Belastungen
b. Exogene Risikofaktoren / Extrinsic- oder allergisches Asthma Allergene Infektionen Umweltbedingungen Berufliche Noxen Chemisch-toxische Stoffe, bspw. Haarspray Tabakrauch Kalte und/oder trockene Luft Ernährung Medikamente
Klinik
- Allgemeine Symptomatik
Chronischer Husten oder Räusperzwang, teilweise auch als primär einziges Symptom
Kurzatmigkeit/Dyspnoe
2. Exazerbation und Asthmaanfall (Anfallsartig auftretende) Luftnot und exspiratorische Atemgeräusche mit Giemen, Brummen und pfeifender Atmung Brustenge, Erstickungsangst Thorakale Einziehungen Trockener Husten Auftreten insb. nachts und früh morgens Häufig nur episodenhafte Beschwerden, bspw. bei Saisonal auftretenden Allergenen Infekten (bevorzugt im Winter) Körperlicher Anstrengung
Grad der Asthmakontrolle nach NVL 2020
Grad der Asthmakontrolle nach NVL 2020
Kontrolliertes Asthma
Teilweise kontrolliertes Asthma: 1–2 Kriterien
Unkontrolliertes Asthma: ≥3 Kriterien
Diagnostik: Erstdiagnostik bei Asthma bronchiale
a. Anamnese
Asthmatypische Symptomatik (insb. nachts und früh morgens)
Bekannte Allergie oder allergietypische Symptome
Triggerfaktoren, die die Symptomatik begünstigen oder auslösen (bspw. Allergene, Infekte)
Familienanamnese: Atopie (Allergie, atopisches Ekzem oder Asthma bronchiale)
Sozial- und Berufsanamnese / Raucherhaushalt / Haustiere
Allergenexposition am Arbeitsplatz (bspw. Bäcker, Schreiner)
b. Labor: Differenzialblutbild, insb. mit der Fragestellung „Eosinophilie“
CRP
b.1. Allergiediagnostik bei Asthma bronchiale
Indikation: Alle Patienten bei Erstdiagnose Asthma (jedes Alter)
Prick-Test oder spezifische IgE-AK im Serum
Gesamt-IgE im Serum
c. Lungenfunktionsdiagnostik bei Asthma bronchiale
c.1. Spirometrie: FEV1↓ <80% des Sollwertes, Tiffeneau-Index (FEV1/VC)↓ <70% = Obstruktive Ventilationsstörung mit Erhöhung des Atemwegswiderstandes
c.3. Bronchospasmolysetest
Komplette Reversibilität der Obstruktion durch Bronchodilatatoren, insb. Salbutamol: Nachweis eines Asthma bronchiale
Im Gegensatz zur COPD ist bei Asthma die bronchiale Obstruktion durch Bronchospasmolyse deutlich reversibel
d. Röntgen-Thorax
Indikation: Bei Erstdiagnose Asthma und Vorliegen atypischer Symptome, sowie Husten, Auswurf, Dyspnoe (zum Ausschluss anderer Erkrankungen) bei reinem Asthma bronchiale in der Regel unauffälliger Befund.
Erwachsene: Röntgen-Thorax in 2 Ebenen
Kinder: Röntgen-Thorax (postero-anteriore Ebene)
Körperliche Untersuchung: Asthma Bronchiale
Inspektion: Fassthorax, Harrison-Furche, Zyanose
Auskultation: Giemen, Brummen, Pfeifen, verlängertes Exspirium.
Bei schwerer Obstruktion ist das Atemgeräusch sehr leise.
Perkussion: Überblähung, hypersonorer Klopfschall
Merken !!
Bronchiale Hyperreagibilität ist typisch beim Asthma – aber auch bei allergischer Rhinitis, CF, COPD, Sarkoidose und bei Gesunden (unspezifischer Befund)!
Wichtig !!
Im Kindesalter erfolgt die Röntgenaufnahme des Thorax nur in einer Ebene!
DD
- COPD
- Postinfektiöse bronchiale Hyperreagibilität: Im Anschluss an einen Atemwegsinfekt
- Asthma cardiale: Atemnot durch Linksherzinsuffizienz und pulmonalvenöse Stauung
- Lungenembolie mit plötzlich einsetzender Atemnot
Therapie: Allgemeine Maßnahmen
Körperliche Aktivität
Normales Körpergewicht halten bzw. Gewichtsabnahme
Tabakkarenz und Vermeidung von Passivrauchen
Therapie
Während früher die Bronchodilatation der wichtigste Fokus war, ist heute das primäre Ziel, die Entzündungsreaktion so zu minimieren.
Als Medikamente kommen zum Einsatz:
Glukokortikoide (inhalativ)
Betasympathomimetika (inhalativ)
Methylxanthine (Theophyllin)
Bei der Deeskalation einer Therapie mit ICS+LABA als Fixkombination sollte immer zuerst die ICS-Dosis halbiert werden. Bei Erreichen einer niedrigen ICS-Dosis unter stabiler Klinik kann zusätzlich das LABA abgesetzt werden!
Bei einer reinen ICS-Therapie sollte eine Deeskalation auch bei Kindern erst bei guter Asthmakontrolle über mind. 3 Monate versucht werden!
ICS/LABA
Kombinationspräparate mit einem Glucocorticoid (ICS) und einem langwirksamen β2-Sympathomimetikum (LABA) zur Inhalation bei Asthma bronchiale bzw. COPD
Meidung anfallsauslösender Faktoren
Allergene bei allergischem Asthma
ASS bzw. NSAR bei Analgetikaasthma
Stress, kalte Luft, Tabakrauch
Bei infektassoziiertem Asthma: Frühzeitige Infekttherapie
Bei allergischem Asthma: Allergen-Immuntherapie
Bei Belastungsasthma: Aufwärmphase, gute Langzeiteinstellung, SABA vor Belastung
Prognose
Bei persistierendem Verlauf: Bei adäquater Therapie: Normale Lebenserwartung
Bei insuffizienter Therapie: Zunehmende irreversible bronchiale Obstruktion und Abfall der Lungenfunktion mit dauerhaften Asthma-Symptomen und verminderter Lebenserwartung
Aufklärung: Spirometrie / Lungenfunktion
Eine Spirometrie ist einfach, schmerzfrei und dauert in der Regel weniger als 10 Minuten. Mit einem kleinen Gerät, einem so genannten Spirometer, wird die Lungenfunktion gemessen.
Sie erhalten ein Mundstück und dann atmen Sie über dieses Mundstück in das Spirometer. Ihre Nase wird mit einer Nasenklemme verschlossen. Auf Anweisung des Arztes atmen Sie für etwa fünf bis zehn Minuten durch das Mundstück ein und aus.