Hodgkin-Lymphom Flashcards
Morbus Hodgkin, Hodgkin Lymphom
monoklonale maligne Proliferation von B-Lymphozyten des
lymphatischen Systems.
Ätiologie / Epidemiologie
Ätiologie unbekannt
Geschlecht: ♂ > ♀ (3:2)
Alter: 2 Häufigkeitsgipfel 20.–30. Lebensjahr
>55. Lebensjahr
Inzidenz: 2–3/100.000/Jahr
Spezifik Hodgkin Lymphom
Reed-Sternberg-Riesenzellen
• Hodgkin-Zellen: einkernige Riesenzellen !
• Reed-Sternberg-Riesenzellen: mehrkernige Riesenzellen
– sind auf dem histologischen Präparat in geringer Zahl und von zahlreichen reaktiven Zellen umgeben
Klinik
Fieber
B-Symptomatik
Gewichtsverlust: Ungewollter Gewichtsverlust >10% des Körpergewichts in den letzten 6 Monaten
Lymphknotenschwellung: Persistenz: >4 Wochen
Wachstum
Lymphknotenpakete: Lokale Vermehrung und Verschmelzung der Lymphknoten (Konglomeratbildung)
Systemische Ausbreitung (lymphogen oder hämatogen)
Infiltration per continuitatem
Palpationsbefund: Derb, gummiartig, indolent
Morphologie: Kugelig, ohne Fetthilus, mit zentraler Nekrose
Durchmesser: >1,0 cm bzw. inguinal >1,5 cm
Häufigste Manifestationsorte
Zervikal (70% der Patienten): Sichtbare Schwellung
Mediastinal (60% der Patienten): Druckgefühl auf der Brust, Reizhusten, Dyspnoe, obere Einflussstauung
Abdominell: Oberbauchschmerz, Kompression anatomischer Strukturen → Harnstau oder Cholestase
Weitere Symptome
Pel-Ebstein-Fieber: Abwechselnd Fieberintervalle (3–7 Tage) und fieberfreie Intervalle
Alkoholschmerz: Schmerzen in den befallenen Lymphknoten nach Alkoholkonsum
Pruritus
Splenomegalie (bei Milzbefall)
Anämie, Thrombozytopenie und Leukopenie (bei Knochenmarksbefall)
Abgeschlagenheit
Stadien Ann-Arbor-Klassifikation I bis IV
- Stadium I Lokaler Befall: Befall einer Lymphknotenregion oder ein lokalisierter extranodaler Herd
- Stadium II Eine Seite des Zwerchfells befallen: mindestens zwei Lymphknotenregionen oder ein lokalisierter extranodaler Herd und Lymphknotenbefall
-Stadium III Beide Seiten des Zwerchfells befallen:
mindestens zwei Lymphknotenregionen oder ein lokalisierter extranodaler Herd und Lymphknotenbefall
- Stadium IV Disseminierter Befall disseminierter: Befall mindestens eines extralymphatischen Organs (z.B. Leber, Knochenmark), unabhängig vom Lymphknotenstatus
Zusatz A keine B-Symptomatik
Zusatz B mind. ein B-Symptom
lymphatisches Gewebe: Lymphknoten, Milz, Thymus, Waldeyer-Rachenring, Blinddarm, Peyer-Plaques
Risikostratifizierung
Die Deutsche Hodgkin Studiengruppe (GHSG) definiert weiterhin vier Risikofaktoren, anhand derer eine weitere Risikostratifizierung erfolgt:
- Befall von mindestens 3 Lymphknotenarealen (die Areale entsprechen nicht den Lymphknotenregionen der Ann-Arbor-Klassifikation)
- hohe BSG (> 50 mm/h ohne B-Symptomatik, > 30 mm/h mit B-Symptomatik)
- großer Mediastinaltumor (mind. 1/3 des maximalen Thoraxquerdurchmessers im Röntgen-Thorax)
- extranodaler Befall (außerhalb des lymphatischen Gewebes)
Differenzialdiagnose Lymphknotenschwellung
- Infektiös
Charakteristika: Meist weiche Konsistenz, druckdolent und verschieblich
Genese: Viral: CMV, EBV, HIV
Bakteriell: Tuberkulose , Listeriose, Leptospirose, Bartonella-henselae-Infektion
Parasitär: Toxoplasmose - Nicht infektiös
Charakteristika: Meist derbe Konsistenz, indolent und nicht verschieblich
Genese
Malignom: Metastasen, Non-Hodgkin-Lymphom
Immunologische Erkrankung: Bspw. Sarkoidose
Diagnostik
Vorgehen
1.Histologische Diagnosesicherung:
Lymphknotenexstirpation: Vollständige chirurgische Lymphknotenentfernung, keine Feinnadelaspiration
Referenzpathologische Mitbeurteilung
- Staginguntersuchung: Anamnese: B-Symptomatik, Begleiterkrankungen, KU
Lymphknotenstatus: Suspekte, schmerzlose Lymphknotenschwellung
Palpation von Leber und Milz: Hepatosplenomegalie
Blutuntersuchung: Blutbild (differentialblutbild): Häufig absolute Lymphozytopenie und Eosinophilie
Häufig erhöhte Laborparameter: BSG , LDH
Virologie: Testung auf HIV, Hepatitis B und Hepatitis C
β-HCG-Test: Bei Verdacht Ausschluss einer Schwangerschaft
Bildgebung : Röntgen-Thorax in 2 Ebenen: Beurteilung von Lunge, Herz und eines etwaigen großen Mediastinaltumors
Befund: Bei großem Mediastinaltumor können grobknotige Verschattungen perihilär und mediastinal nachgewiesen werden
PET-CT : Zum initialen Staging und zur Therapieplanung bzw. Bestrahlungsplanung nach Chemotherapie
CT mit Kontrastmittel: Hals, Thorax, Abdomen
Befund: Häufig im vorderen Mediastinum lokalisiertes, homogenes, muskelisodenses Lymphknotenkonglomerat, sehr selten Nekrosen
MRT (bei Kontrastmittelallergie oder -unverträglichkeit)
Abdomensonografie: Ergänzende Beurteilung suspekt vergrößerter Organe
Knochenmarkpunktion: Bei fehlendem oder positivem PET-CT-Befund - Prätherapeutische Diagnostik zur Toxizität: EKG, Echokardiografie, Lungenfunktion, Schilddrüsendiagnostik: TSH basal, Diagnostik der Gonadenfunktion:
♂: Spermiogramm, FSH, LH, Testosteron, Inhibin B
♀: Zyklusanamnese und Dokumentation, FSH, LH, Anti-Müller-Hormon
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der Risiko-adaptierten Stadieneinteilung des Hodgkin-Lymphoms und berücksichtigt sowohl die Ann-Arbor-Klassifikation als auch die Risikofaktoren des Hodgkin-Lymphoms.
Standardtherapie des Hodgkin-Lymphoms
Die Therapie basiert meist auf einer Kombination aus:
Systemischer Chemotherapie und Involved Site Radiatio
ABVD-Schema: Adriamycin (Doxorubicin), Bleomycin, Vinblastin, Dacarbazin
BEACOPP-eskaliert-Schema: Bleomycin, Etoposid, Adriamycin, Cyclophosphamid, Oncovin® (Vincristin), Procarbazin, Prednisolon
Prognose
JÜR= Jahres-Überlebensrate
Sehr gute Prognose: Das Hodgkin-Lymphom zählt zu den am besten behandelbaren onkologischen Entitäten
5-JÜR: >80%
5-JÜR nach Rezidiv: ca. 50%
Aufklärung von Lymphknotenextirpation
Indikation: Verdacht auf Lymphom, Morbus Hodgkin, Metastasen
therapieresistente Lymphknotenvergrößerungen
Bei Ihnen ist eine Lymphknotenentfernung nötig, um eine Diagnose zu bestätigen, müssen wir diese vergrößerte Lymphknote entnehmen, um diese Untersuchung machen zu können, bekommen Sie eine örtliche Betäubung an der Stelle der Schwellung.
wir desinfizieren den Ort und machen ein kleinen Hautschnitt und dann wird die Knoten freigelegt und entfernt. Das Verfahren dauert Ca. 30 Minute.
Es könnten ein paar Komplikationen auftreten, aber das ist selten Davon z.B. Blutung, Infektion an der Wundstelle. Gefäß- und Nervenschäden usw.
Nach der Untersuchung müssen wir das Ergebnis abwarten und danach können wir entscheiden, ob das eine bös- oder gutartige Krankheit ist.