HBV Flashcards

1
Q

Um was für ein Virus handelt es sich bei HBV?

A

Behülltes DNA-Virus (Ist das einzige Hepatitis Virus welches DNA besitzt!) mit überwiegend doppelsträngigem Genom.

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2
Q

Wie steckt man sich mit HBV an?

A

Austausch von Blut und Körperflüssigkeiten. Sexualpartner sind gefährdet, ebenso Neugeborene von infizierten Müttern.

In der Drogenszene sind Infektionen durch gemeinsam benutztes Spritzbesteck häufig.

Hygienemängel bei Tätowierungen, Piercing oder medizinischen Instrumenten sind ebenfalls ein Risikofaktor.

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3
Q

Welche Beschwerden treten bei HBV auf?

A

Häufig nur unspezifische Beschwerden, in circa 20 Prozent der Fälle Gelbsucht bei akuter Infektion.

Bei chronischer Infektion im Spätstadium können Beschwerden der Leberzirrhose und ihrer Komplikationen auftreten.

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4
Q

Wie erfolgt die Diagnose auf HBV?

Ab wann spricht man von einem chronischen Verlauf?

A

Bluttest auf die Virushülle (HBs-Antigen) und Antikörper als Immunreaktion (anti-HBs und anti-HBc). Mit diesen drei Werten kann man bereits erkennen, ob jemand infiziert ist, ausgeheilt war, gesund und/oder geimpft ist.

Bei chronischer Infektion wird vor allem die HBV-DNA-Viruslast überwacht.

Chronisch: Hepatitis-B-Surface-Antigen (HBsAg) über mehr als 6 Monate im Blut nachweisbar!

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5
Q

Ist man nach Ausheilung gegen HBV immun?

A

Ja, aber das Virus hinterlässt Spuren im Organismus. Das Hepatitis-B-Virus kann im ersten halben Jahr dauerhaft aus dem Blut verschwinden. Übrig bleiben nur noch Antikörper, die vom Immunsystem gebildet wurden und vor einer Neuinfektion schützen. Dies wird oft als Ausheilung bezeichnet. Die Betroffenen sind dann nicht mehr ansteckend und haben meist nie wieder Probleme mit Hepatitis B. Eine erneute Infektion ist nicht möglich.

Allerdings hinterlässt das B-Virus auch nach einer »Ausheilung« seine DNA im Kern der Leberzellen. Wenn das Immunsystem sehr geschwächt wird (zum Beispiel unter Chemotherapien oder bei Aids), kann selbst eine »ausgeheilte« Hepatitis B noch Jahrzehnte später wieder aktiv werden. Dies bezeichnet man als Reaktivierung. Das Hepatitis-B-Virus ist das einzige bekannte Hepatitis-Virus, welches diese tückische Eigenschaft besitzt.

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6
Q

Kann die Infektion mit HBV chronisch werden?

A

Ja. Wenn das HBs-Antigen länger als sechs Monate im Blut messbar bleibt, ist die Infektion chronisch und oft dauerhaft. Bei gesunden Erwachsenen ist dies nur bei maximal 5 Prozent der Fall, bei Immungeschwächten ist das Risiko höher. Werden Säuglinge oder Kleinkinder infiziert, wird die Infektion sogar in bis zu 90 Prozent der Fälle chronisch.

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7
Q

Was sind die Risiken einer Hepatitis-B-Infektion?

A

Frische Hepatitis-B-Infektionen können im ersten halben Jahr folgenlos von selbst »ausheilen«, wobei die DNA in den Leberzellen verbleibt. Selten kommt es zum akuten Lebersagen, wenn das Immunsystem überreagiert und sich die Leber schwer entzündet. Ein akutes Leberversagen ist auch bei Reaktivierungen möglich, wenn diese zu spät erkannt werden. Wenn die Hepatitis-B-Infektion chronisch wird, besteht sie häufig lebenslang. Nach Jahren oder Jahrzehnten kann dies zu einer Leberzirrhose (Narbenleber) oder Leberzellkrebs führen. Chronische Infektionen können mitunter auch andere Organe, wie die Nieren gefährden.

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8
Q

Was sind die Therapiemöglichkeiten bei Hepatitis B?

A

Antivirale Medikamente gegen Hepatitis B können das Virus sehr gut unterdrücken, aber nicht ganz ausheilen. Daher müssen sie in der Regel dauerhaft eingenommen werden.

Die heute verfügbaren Medikamente sind für chronische Hepatitis B zugelassen, um den Verlauf abzumildern und Leberschäden zu verhindern.

Ansonsten sind diese Medikamente nur in bestimmten Situationen sinnvoll: Bei lebensbedrohlichen Akutverläufen, bei hochinfektiösen Schwangeren (zum Schutz des Kindes) oder falls bei einem Patienten die Gefahr einer Reaktivierung besteht

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9
Q

Wie gelangt das Virus in die Zelle?
Was macht es in der Zelle?

A

Andocken über NTCP Rezeptor NTCP (Na-taurocholate cotransporting polypeptid) und Endozytose.
DNA wandert in Zellkern und wird entweder abgebaut oder bildet ringförmige DNA.

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10
Q

Wie erfolgt nach dem Eindringen der DNA von HBV die Vermehrung?

A
  1. Zirkuläre DNA des Virus wird abgelesen und bildet mRNA.
  2. Diese verlässt den Zellkern und wird von Reverser Transkriptase abgelesen um sDNA zu erhalten.
  3. HBV Polymerase bildet dsDNA.
  4. Self Assembly des Capsids mit dsDNA und dann Umhüllung mit Membran am ER, sowie Ausschleusen aus der Zelle.
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11
Q

Wie sieht HBV aus?

Wofür steht:

HBsAg

HBeAg

HBcAg

A
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13
Q

Welche Möglichkeiten existieren gegen HBV in der Zelle vorzugehen?

A

Reverse Transkriptase inhibieren -> Kein RNA zu DNA mehr -> Kein Ausschleusen aus Zellen

siRNA leberspezifische Vektoren HBs Antigenlast Reduktion. Gezielte Abschaltung von Genen auf Ebene der Proteinbiosynthese.

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14
Q

Wie funktioniert die Therapie mit Interferon Alpha bei HBV?

  • Funktion von Interferon Alpha
  • Wie wird therapiert?
A

Interferon Alpha stimuliert die körpereigene Abwehr und damit die Immunantwort

  • > Verstärkt HLA-I Expression
  • > Verstärkte Präsentation von Antigen

+ Aktiviert cytotoxische Lymphocyten

Gabe einmal die Woche bei Pegyliertem Interferon Alpha

Gabe drei mal die Woche bei unpegyliertem Interferon Alpha

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15
Q

Interferon Alpha wird gegen HBV verabreicht

-> Worauf muss man achten?

A

Dosierung!

Grund: Interferon Alpha wird im Tubulus rückresorbiert

-> Dort proteolytisch abgebaut

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16
Q

HBV Interferon Alpha III

Wie wird Interferon Alpha gegeben?

Was sind die Nebenwirkungen?

Was macht man deshalb?

A

Subkutan gegeben

Grippe ähnliche Symptome sind typisch

Gabe Abends, damit diese Symptome verschlafen werden

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17
Q

HBV Nucleotid/Nucleosidanaloga

Welche Mittel werden eingesetzt?

A

Nukleosid-Analoga : Lamivudin, Telbivudin, Entecavir

Nukleotid-Analoga : Tenofovir, Adefovir

18
Q

HBV Tenofovir-Disoproxil

Vorteil dieses Nucleotid Analogons?

Was ist das Problem bei Adefovir?

A

Tenofovir-Disoproxil:

  • Prodrug
  • Wenig Resistenzbildung

Adefovir: Häufig Resistenzen

19
Q

HBV Adefovir - Dipivoxil

Wie funktioniert es?

Was ist das Problem?

Nebenwirkung?

A
  1. Durch Esterasen in Wirtszellen gespalten
  2. Zweifache Phosphorylierung -> Hemmung virale Proteasen durch Bindungskonkurrenz mit natürlichem Substrat -> DNA – Kettenabbruch

Problem: Resistenzbildung, wichtigste Mutation rtN236T (Austausch Asparagin und Threonin)

NW: Nierentoxisch, GI, Kopfschmerzen

20
Q

HBV Telbivudin

Aussehen?

Besonderheit?

NW?

-> Problematische NW?

A

L-Enantiomer des Thymidin

Wirkt nur gegen HBV, aber nicht gegen HIV

NW: Unspezifisch (GI Störungen, Schwindel, Kopfschmerzen)

Problematisch: Anstieg Creatinkinase, wenn Myopathien auftreten muss Therapie abgebrochen werden.

21
Q

HBV Lamivudin

Aussehen?

Funktion?

A

Analogon von Cytosin

  1. Überführung in 5´-Triphosphat durch wirtszelleigene Kinasen
  2. Triphosphate hemmen die reverse Transkriptase
  3. Nach Einbau des Antimetaboliten in virale DNA bricht weitere Nukleinsäuresynthese ab,

Grund: Fehlende Hydroxylgruppe in 3 Position

-> keine weitere Nukleotid-Verknüpfung möglich

22
Q

HBV Entecavir

Wie funktioniert es?

Vorteil?

Worauf muss man achten?

NW?

A

Nur geringfügiger Unterschied zu Guanosin

  1. Phosphorylierung zum Triphosphat
  2. Kompetitive Hemmung der viralen Polymerase
    - > Blockade der reversen Transkription des negativen DNA Stranges aus der prägenomischen mRNA und Synthese des positiven DNA Stranges

Vorteil: Selten Resistenz Entwicklung

Achte auf Renale Elimination/Clearance -> Muss aus dem Körper raus

NW: Unspezifisch, (Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel)