Werteerziehung: 4. Jean Piagets Flashcards

1
Q

Wie untersuchte Piaget das kindliche Verständnis von Gerechtigkeit und Regeln?

A

Piaget beobachtete das Murmelspiel von Kindern.
Ziel: Kindliches Verständnis von Gerechtigkeit und Regeln untersuchen.

Ergebnisse:

  • Das Verständnis von Gerechtigkeit und Regeln hängt stark vom Lebensalter ab.
  • Jüngere Kinder bewerten gerechtes Spielen und die Einhaltung von Regeln anhand von Autoritätskriterien.
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2
Q

Welche Stadien der moralischen Entwicklung beschreibt Piaget?

A

Stadium der heteronomen Moral (bis ca. 7-8 Jahre):

  • Gehorsam gegenüber Autoritäten.
  • Starres Festhalten an übernommenen Regeln und Normen.
  • Fokus auf den entstandenen Schaden (hoher Schaden = unmoralisch).

Zwischenphase (7-12 Jahre):

  • Übergang durch kognitive Reifung und Einfluss von Peers.
  • Kind entwickelt flexiblere Denkstrukturen.

Stadium der autonomen Moral (ab ca. 11-12 Jahre):

  • Regeln können durch Gleichberechtigte ausgehandelt und verändert werden.
  • Fokus auf Intentionalität (Absicht des Handelnden wird berücksichtigt).
  • Verständnis von Regeln und Gerechtigkeit gefestigt.
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3
Q

Wie nutzte Piaget Geschichten zur Erfassung des moralischen Urteils?

A

Piaget stellte Kindern Geschichten vor, in denen Schaden angerichtet wurde.
Zwei Aspekte wurden variiert:

  • Absicht der handelnden Person.
  • Ausmaß des Schadens.

Ergebnisse:

  • Kinder im Stadium der heteronomen Moral: Bewerten stärker nach dem entstandenen Schaden.
  • Kinder im Stadium der autonomen Moral: Berücksichtigen auch die Absicht des Handelnden.
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4
Q

Wie wird Piagets Einschätzung des Stellenwerts von Gleichaltrigen kritisiert?

A

Der Einfluss von Gleichaltrigen auf die moralische Entwicklung ist möglicherweise geringer, als Piaget annahm.
Studien zeigten, dass:

  • Ein geringer Altersabstand zwischen Geschwistern die kognitive und sozialmoralische Entwicklung negativ beeinflussen kann (Schmidt & Keller, 1998).
  • Ältere Geschwister mit einem größeren Altersabstand hingegen besser geeignet sind, soziale Fähigkeiten zu vermitteln (Vygotsky, 1978).
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5
Q

Inwiefern hat Piaget die moralischen Urteilsfähigkeiten jüngerer Kinder unterschätzt?

A

Unterschätzung jüngerer Kinder:

  • Jüngere Kinder berücksichtigen die Absicht nicht, weil diese in verbalen Beschreibungen oft nicht deutlich genug ist.

Belege:

  • Studien (z. B. Chander et al., 1973) nutzten Filme statt verbaler Beschreibungen, in denen die Absicht der Akteure klarer sichtbar war.
  • Dadurch verschwanden die Altersunterschiede in den Urteilen, die Piaget beschrieben hatte.
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