Einheit: 2.5: Aktuelle Ansätze Flashcards
1
Q
Welche Stärken weist Brezinkas Erziehungsbegriff auf?
A
- Sensibilisierung für Begriffsbildung: Präzise und bewusst im Umgang mit terminologischen Definitionen.
Laut Brezinka (1975) entspricht sein präzisierter Erziehungsbegriff den für die Begriffsexplikation aufgestellten Forderungen:
* Ähnlichkeit zum gängigen Erziehungsbegriff: Sein Begriff orientiert sich am gebräuchlichen Handlungsverständnis.
* Fruchtbarkeit: Daraus lassen sich andere Theorien ableiten.
* Einfachheit: Der Begriff ist möglichst simpel formuliert.
* Relativ exakte Bestimmung der Merkmale.
ABER der Begriff ist sehr allgemein
1
Q
Welche Grenzen hat Brezinkas Erziehungsbegriff?
A
- Unklare Abgrenzung: Kein Unterschied zwischen Erziehung und unpädagogischen Formen wie Indoktrination oder Gehirnwäsche.
- Geringer Informationsgehalt: Der Begriff ist sehr allgemein, was den Inhalt betrifft.
- Einseitige Wirkrichtung: Erziehender als Subjekt, Zögling als passives Objekt – die Eigenständigkeit der Edukanden wird vernachlässigt.
- Kontextblindheit: Historische und gesellschaftliche Einflüsse werden nicht berücksichtigt.
Eingeschränkte wissenschaftliche Brauchbarkeit: Der Begriff bietet wenig Anschlussmöglichkeiten für empirische Forschung (z. B. kausale Zusammenhänge). - Inhaltsleere: Keine Vorgabe, welche psychischen Dispositionen erhaltens- oder veränderungswürdig sind.
2
Q
Wie lässt sich Brezinkas Erziehungsbegriff in seine eigenen Dimensionen einordnen?
A
- Prozessbegriff: Fokus auf Absicht und Handeln des Erziehenden, nicht auf die Wirkung.
- Deskriptiv: Beschreibt soziale Handlungen, ohne normative Vorschläge für Ziele oder Praktiken zu machen.
- Absichtsbegriff: Erziehung hat stets einen Versuchscharakter und kann erfolglos sein.
- Handlungsbegriff: Intentionales, zielorientiertes Handeln – keine bloßen Geschehnisse.