Einheit 5.3 - 5.5: Erziehungsbegriff Flashcards
Wie hat sich der Kompetenzbegriff in Deutschland etabliert?
Durch die Standard-Diskussion und internationale Leistungsvergleiche (Klieme et al., 2003).
Welcher positiver Effekt wirkt sich durch den Kompetenzansatz hinsichtlich Erziehungsziele aus?
Er systematisiert Erziehungsziele und macht deren Umsetzung leicht zugänglich.
Was umfasst der erweiterte Lern- und Leistungsbegriff des Kompetenzansatzes?
Neben kognitiven Fachlernzielen auch die Persönlichkeitsentwicklung.
Welche Rolle spielen Erziehungsziele im Unterricht?
- Sie sind staatlich geforderte Lern- und Leistungsziele.
- Fester Bestandteil in jedem Unterricht.
- Lehrkräfte müssen sie mitdenken, mitplanen und mitreflektieren, möglichst gemeinsam mit den Schülern.
Auf welche 4 Kompetenzdimensionen zielt die Schule ab (ISB, 2016)?
- Sach-/Fachkompetenz
- Sozialkompetenz
- Methodenkompetenz
- Selbst-/Personal- bzw. Humankompetenz
Wovon hängt die Wirksamkeit einer erziehenden Lernkultur im Unterricht laut Czerwanski (2004) ab?
Die Wirksamkeit einer erziehenden Lernkultur hängt von zwei Aspekten ab:
- Der Einstellung und Haltung der Lehrkräfte gegenüber den SuS und deren Lernprozessen.
- ->Lehrkräfte als Vorbild: Sie müssen die angestrebte Sozial- und Sozialkompetenz vorleben
- -> Ihr Tun und Nicht-Tun bietet Ausschlag dafür, welche Verhaltensweisen die Schüler als wertvoll wahrnehmen
- Der Konkretisierung gemeinsamer Erziehungsziele mit allen Beteiligten (SuS, Eltern, Kollegium) und der Festlegung verbindlicher Vorgehensweisen.
- -> sehr wirksam, wenn auch das kommunale Umfeld mit einbezogen wird
Welche Rolle spielen Lehrkräfte in einer erziehenden Lernkultur?
Lehrkräfte dienen als Vorbild. Sie müssen angestrebte Sozial- und Selbstkompetenzen vorleben. Ihr Tun und Nicht-Tun beeinflusst, welche Haltungen und Verhaltensweisen SuS als wertvoll erfahren.
Warum ist die Konkretisierung gemeinsamer Erziehungsziele wichtig?
Sie fördert eine verbindliche Vorgehensweise im Alltag. Besonders wirksam wird dies, wenn:
- Kollegium, SuS und Eltern beteiligt sind.
- Das kommunale Umfeld einbezogen wird.
- Das Kollegium eine einheitliche Haltung entwickelt und lebt.
Was ist das Fazit zur Wirksamkeit einer erziehenden Lernkultur?
Dort, wo Selbst- und Sozialkompetenzen bewusst gefördert werden und Lehrkräfte eine einheitliche pädagogische Haltung leben, entsteht eine veränderte Lernkultur.
Was ist pädagogisches Handeln laut Giesecke?
Pädagogisches Handeln ist eine Form des sozialen Handelns:
Es bezieht sich auf das Handeln anderer Menschen und ist davon abhängig. Es gibt kein „richtiges“ Handeln, sondern nur „angemessenes“ Handeln. Es setzt eine pädagogische Beziehung voraus.
Was bedeutet Intervention im Kontext des pädagogischen Handelns?
Pädagogisches Handeln ist eine Intervention in einen unabhängig davon ablaufenden Lebens- oder Sozialisationsprozess.
Wer sind die Adressaten pädagogischen Handelns?
Pädagogisches Handeln ist nicht mehr auf Kinder und Jugendliche beschränkt.
Kindheit und Jugend bleiben jedoch ein Sonderfall für die pädagogische Profession.
Alle Lebensalter sind lernbedürftig und lernwillig.
Was ist das zentrale Ziel des pädagogischen Handelns?
Das Ziel ist, Lernen zu ermöglichen, nicht zu „erziehen“.
- Pädagogen agieren als „professionelle Lernhelfer“.
- Alles Lernen in öffentlichen Einrichtungen dient dem Ziel der Mündigkeit.
Welche Perspektive nimmt pädagogisches Handeln ein?
Pädagogisches Handeln sieht Menschen und Situationen partikular:
- Es zielt auf spezifische Aspekte ab, die durch ein bestimmtes Lernen geändert werden sollen.
- Es hat nur begrenzte Einflussmöglichkeiten und greift nicht auf die ganze Persönlichkeit über.
Was kennzeichnet berufliches pädagogisches Handeln?
Berufliches pädagogisches Handeln ist ein öffentliches Handeln.
Es ist in gesellschaftliche Institutionen eingebunden und berücksichtigt institutionelle Erwartungen, z. B. ökonomischer oder administrativer Art.
Was sind die 5 Grundformen pädagogischer Tätigkeiten laut Giesecke?
- Unterrichten: Schule, Erwachsenenbildung.
- Informieren: Ohne Bildungs- oder Entwicklungsanspruch.
- Beraten: Individuelle Hilfe zur Lösung von Problemen.
- Arrangieren: Gestaltung der Lernumwelt.
- Animieren: Ermutigung zu Aktivitäten und Erlebnissen, z. B. in der Freizeitpädagogik.
→ Diese Tätigkeiten bestimmen die professionelle Kompetenz pädagogischer Berufe, variieren aber je nach Beruf.