Werteerziehung: 3. Grundlagen und technologischer Ansatz Flashcards
Welche drei klassischen Werteerziehungsmodelle nennt Standop (2005) in Anlehnung an Oser & Althof (2001)?
Romantischer Ansatz
Technokratischer Ansatz
Entwicklungsfördernder Ansatz
Was ist der technokratische Ansatz in der Werteerziehung?
- Materiales Werterziehungsmodell, auch normativ-technologisch genannt.
- Annahme: Werte und Tugenden müssen im Kind durch konditioniertes Lernen „verankert“ werden.
- Menschenbild: Das Kind als „tabula rasa“, das durch Belehrung, Nachahmung und Verstärkung geformt wird.
- Ziel: Weitergabe tradierter Werte und Disziplin.
Welche Inhalte und Konzepte sind dem technokratischen Ansatz zugeordnet?
Inhalte:
- Vorgabe eines festen Wertekanons.
- Lernen von Disziplin.
- Orientierung an Bildungs- und Wertetraditionen.
Konzepte:
- Wertevermittlung und Werteübertragung (z. B. Brezinka).
- Charaktererziehung.
- Pro-Charakter-Schulen.
Bedeutung für die Schule:
Schüler müsse die Disziplin der sozialen Ordnung lernen und internalisieren durch:
- Instruktion (Belehrung).
- Vorbildverhalten (Nachahmung).
- Verstärkung (Belohnung und Strafe).
- Übung.
Was sind die Vorteile des technokratischen Ansatzes?
- Überprüfbares Wissen durch klare Wertevorgaben.
- Rückgriff auf tradierte, bewährte Werte (wertkonservativer Ansatz).
Welche Kritikpunkte gibt es am technokratischen Ansatz?
Vorwurf der Indoktrination:
- Fokus auf Zustimmung zu vorgegebenen Werten statt auf Urteilsfähigkeit.
Gefahr des Opportunismus und Konformismus:
- Anpassung an Werte ohne echte Reflexion.
Fehlende Wertereflexion:
- Keine Förderung moralischer Urteilsfähigkeit und Selbstreflexion.
Mangelnde Effektivität:
- Vermittlungskonzept wenig nachhaltig (Mauermann, 2004).
Welches Menschenbild liegt dem technokratischen Ansatz zugrunde?
- Das Kind wird als „tabula rasa“ angesehen.
- Inhalte und Werte müssen durch den „Nürnberger Trichter“ eingeflößt werden.
- Kohlberg bezeichnet es als „bag of virtues approach“, bei dem Tugenden gesammelt und weitergegeben werden.