Einheit: 2.0. - 2.4: Aktuelle Ansätze Flashcards

1
Q

Wer war Wolfgang Brezinka?

A

Bedeutender Erziehungswissenschaftler (1928–2020).
Schwerpunkt: Allgemeine Pädagogik.
Wichtigster Vertreter einer kritisch-rationalen Erziehungswissenschaft (Lischewski, 2014).

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2
Q

Wie definiert Brezinka Erziehung deskriptiv?

A

„Unter Erziehung werden Handlungen verstanden, durch die Menschen versuchen, das Gefüge der psychischen Dispositionen anderer Menschen in irgendeiner Hinsicht dauerhaft zu verbessern oder seine als wertvoll beurteilten Bestandteile zu erhalten oder die Entstehung von Dispositionen, die als schlecht bewertet werden, zu verhüten“ (Brezinka, 1990).

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3
Q

Wie definiert Brezinka Erziehung als Handlung?

A

Erziehung ist ein absichtliches Eingreifen oder Nichteingreifen in natürliche Abläufe (Körner, 1970).
Handlungen sind:
* Intentional und zielgerichtet.
* Geprägt von Sinnhaftigkeit und Reflexivität.

Umfasst auch gewolltes Unterlassen oder Dulden.
Nur Menschen können Subjekte der Erziehung sein (Gudjons & Traub, 2020).
Natur und Umwelt können zwar beeinflussen, aber nicht erziehen.

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4
Q

Was bedeutet, dass Erziehung eine soziale Handlung ist?

A

Erziehung ist bewusst und willentlich auf Mitmenschen bezogen.
Selbsterziehung ist nicht möglich.
Ob eine Handlung als Erziehung gilt, hängt vom Zweck und der Intention des Handelnden ab (Kuhlmann, 2013).

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5
Q

Welche Rolle spielen psychische Dispositionen bei der Erziehung?

A

Ziel: Einwirken auf psychische Dispositionen (Kenntnisse, Haltungen, Handlungsbereitschaften etc.).
Fokus liegt auf dauerhaften Veränderungen und nicht auf flüchtigem Verhalten.
Dispositionen sind nicht beobachtbar, ihre Auswirkungen zeigen sich im Verhalten.
Erziehung bedeutet, Dispositionen zu ändern, zu erhalten oder abzubauen (Brezinka, 1990).

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6
Q

Welche Möglichkeiten der Veränderung von Dispositionen gibt es laut Brezinka?

A
  • Stärkung oder Stabilisierung wertvoller Dispositionen.
  • Schaffung neuer, wertvoller Dispositionen.
  • Abbau schädlicher Dispositionen.
  • Änderungen erfolgen durch die eigene psychische Aktivität des Educanden, meist durch Lernvorgänge.
  • Der Erzieher kann nur indirekt helfen durch Aufgaben, Lerngelegenheiten oder Motivation.
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7
Q

Warum hat Erziehung einen Versuchs-Charakter?

A

Erziehung ist ein Versuch, die Persönlichkeit des Educanden zu ändern.
Erfolg der Erziehung ist:

  • Zum Zeitpunkt des Handelns ungewiss.
  • Nicht eindeutig nachweisbar.

Unbeabsichtigte Wirkungen oder Nebenwirkungen sind möglich.
Intentionaler Erziehungsbegriff: Erfolg ist nicht garantiert.

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8
Q

Was bedeutet Förderungsabsicht in Brezinkas Erziehungsbegriff?

A

Ziel: Persönlichkeit fördern durch:

  • Verbesserung wertvoller Bestandteile.
  • Erhalt wertvoller Dispositionen.
  • Verhütung negativer Eigenschaften.

Wertzuschreibungen sind subjektiv und abhängig von sozialen Normen.
Brezinkas Definition ist wertneutral, liefert aber keine normative Orientierung (Kuhlmann, 2013).

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9
Q

Wer sind die Adressaten der Erziehung laut Brezinka?

A
  • Menschen jeden Lebensalters können Adressaten der Erziehung sein (außer Föten).
  • Lernen, Umlernen und Verlernen sind in jedem Alter möglich.
  • Educator (Erzieher) und Educand (Zu-Erziehender):
    => Educand ist passiv und Objekt der Erziehung.
  • Erziehung ist eine längerdauernde Handlungseinheit oder ein Handlungssystem und nicht nur eine Einzelhandlung.
  • Kein definiertes Ende der Erziehung (Gudjons & Traub, 2020).
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10
Q

Wer kann Erzieher sein (Subjekte der Erziehung) laut Brezinka?

A
  • Jeder Mensch, der in der Lage ist, soziale Handlungen zu vollbringen, die auf die Förderung der Persönlichkeit abzielen.
  • Alter und soziale Stellung sind nicht entscheidend.
  • Wesentlich: Ein partieller Vorsprung im Wissen oder Können in den Bereichen, in denen der Educator die Entwicklung fördern möchte.
  • Erzieher und Zu-Erziehender stehen in einem hierarchischen Verhältnis (Brezinka, 1990).
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