Vorlesung 4: Cytostatika Kinasen I Flashcards

1
Q

Welche Reaktion vermitteln Kinasen?

Was für einen Cofaktor benötigen sie?

Wo spielen Kinasen im Körper eine wichtige Rolle?

A

Kinasen sind Phosphatgruppen übertragende Enzyme

Der Cofaktor ist ATP

Wichtig bei Signaltransduktionswegen

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2
Q

Welche pathobiochemischen Veränderungen können bei Kinasen auftreten, die dann zu Krebs führen?

A

Überexprimierung oder aktivierende Mutation von Kinasen

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3
Q

Wofür stehen die folgenden Abkürzungen?

EGF

PDGF

VEGF

A

Epidermal Growth Factor

Platelet Derived Growth Factor (Blutplättchen Wachstumsfaktor)

Vascular Endothelial Growth Factor (Blutgefäßsystem)

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4
Q

Was kann man mit der Abelson Tyrosinkinase vorhersagen?

  • > Welche Krankheit?
  • > Wo liegt die Veränderung?
  • > Was ist das Philadelphia Chromosom?
A

Bei chronischer myeloischen Leukämie kommt es oft zur Fusion des Abelson (AbI) Tyrosinkinase Gens auf Chromosom 9 und dem “Break point cluster” (Bcr) Gen auf Chromosom 22

  • > Erhalte das sogenannte “Philadelphia Chromosom”
  • > Ist ein chimäres Onkogen (Bcr-Abl)
  • > Durchgehend aktive Bcr-AbI Tyrosin Kinase
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5
Q

Wie werden Kinasen reguliert?

A
  • Eigenregulation durch allosterische Inhibitoren/Aktivatoren

ODER

  • Autophosphorylierung
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6
Q

Wie führt die Aktivierung einer RTK (Rezeptor Tyrosin Kinase) zur Aktivierung eines Signaltransduktionswegs?

A
  1. Andocken eines Liganden an eine Rezeptoreinheit führt zur Dimerisierung
  2. Dies führt zu einer Autophosphorylierung des cytosolischen Teils der RTK
  3. Proteine im Cytosol können an diese Phosphate andocken/phosphoryliert werden
    - > Signaltransduktion
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7
Q

Welche Endung besitzen die Namen der cytosolisch vorliegenden Tyrosinkinaseinhibitoren?

A

Enden alle auf “TINIB”

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8
Q

Welche zwei Strategien kann man gegen RTK verfolgen?

Welche weitere Möglichkeit existiert bei RTK einzugreifen?

A

Im Cytosol: Tyrosinkinaseinhibitoren (TINIBE)

Im Extrazellulären Raum können Antikörper gegen die RTKs eingesetzt werden

Eingreifen in Signaltransduktionskette bevor das Signal zur DNA gelangt.

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9
Q

Wie ist die “grobe” Topologie von Kinasen die mit der Röntgenstrukturanalyse aufgeschlossen wurde?

A

N-terminaler Bereich

C-terminaler Bereich

  • > Verbunden durch eine Hinge Region
  • > In der Mitte ist die Bindetasche für ATP
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10
Q

Aufbau der ATP-Bindungstasche der Kinase

Was ist die Aufgabe der Gelenkregion (=Hinge-Region)?

A
  • Verbindet C- und N-terminale Domäne
  • Wechselwirkt über H-B-B mit dem Adenin des ATP
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11
Q

Aufbau der ATP-Bindungstasche der Kinase

Was ist die Aufgabe der Triphosphatbindungsregion?

A

Magnesiumionen werden durch AS Reste stabilisiert und komplexieren die Phosphatgruppen

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12
Q

Aufbau der ATP-Bindungstasche der Kinase

Was ist die Aufgabe der Hydrophoben Rückseitentasche?

  • > Selektivitätstasche?
  • > Gatekeeper?
A
  • > Keine Wechselwirkung mit ATP
  • > Die Größe wird durch die Größe der lipophilen Seitenketten der AS bestimmt
  • > Sind bei Kinasen unterschiedlich, deshalb nennt man es “Selektivitätstasche”
  • > Der Zugang zur hydrophoben Rückseitentasche wird durch den lipophilen Rest kontrolliert. Wird “Gatekeeper” genannt.
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13
Q

DFG-Schleife

Welche drei Aminosäuren (DFG) sind hier gemeint?

Was ist die Aufgabe der DFG-Schleife?

A

Aspartat, Phenylalanin, Glycin

Komplexierung des ATPs mittels Magnesium -> Korrekte Positionierung

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14
Q

Wie läuft die Reaktion des ATPs mit dem Substrat (Hier Serin) in Anwesenheit der DFG-Schleife ab?

A
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15
Q

Wo befinden sich in der Bindetasche der Kinase die hydrophoben Regionen?

Wie ist ihr Verhältnis zu ATP?

A

Selektivitätstasche (=hydrophobe Region I) und hydrophobe Region II werden nicht von ATP adressiert

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16
Q

Wie wird die Kinaseaktivität reguliert?

A

Aktivierungsloop phosphorylieren

Bindetasche wird nicht mehr von Aktivierungsloop blockiert

(Inaktive Form -> Aktive Form)

-> Ermöglicht Eintritt von ATP in die Kinase

17
Q

Was passiert mit dem DFG Motiv wenn die Kinase ATP bindet?

Was ist die Aufgabe des Regulatory Hydrophobic R-Spine und aus was besteht es?

A

Wenn Kinase ATP bindet, rotiert das DFG-Motiv in die aktive DFG-In-Konformation

Gebundenes ATP wird stabilisiert durch Regulatory Hydrophobic R-Spine, welches aus 4 Aminosäuren besteht.

18
Q

Welche Aminosäure ist beim DFG-Motiv von besonderer Bedeutung und in welche Richtung zeigt es in der DFG-in-Konformation bzw. in der DFG-out-Konformation?

A

Aspartat ist die wichtige Aminosäure

In der DFG-in-Konformation zeigt das Aspartat nach innen und ermöglicht durch das Magnesiumion die Komplexierung von ATP

In der DFG-out-Konformation zeigt das Aspartat nach außen und ermöglicht dadurch keine Komplexierung von ATP mittels Magnesium

19
Q

Was versteht man unter konservierten Bereichen/Motive in einem Protein?

Wie wird dies auch genannt?

Welcher Bereich in Kinasen ist hoch konserviert?

A

Eine Struktur die im Verlauf der Evolution erhalten geblieben ist und sich nicht verändert hat.

Wird auch als Konsensus-Sequenzen bezeichnet

ATP-Domäne ist hochkonserviert

20
Q

Entwicklung von Kinaseinhibitoren

-> Suche nach Selektivitätsunterschieden

Bei MAP-Kinasen kann der Glycin-Flip ausgenutzt werden. Was versteht man darunter?

A

Bei MAP-Kinasen befindet sich in der Hinge-Region Glycin

Durch die geringe Größe an Glycin wird eine erhöhte Flexibilität erreicht

  • > Durch Annäherung eines Arzneistoffs wie Imatinib an die Bindetasche kann deshalb in der Hinge-Region eine Konformationsänderung herbeigeführt werden
  • > Eine N-H Gruppe zeigt in die Bindetasche, statt einer Carbonylverbindung
  • > Selektivität wird verändert

Dies wird als “Glycin-Flip” bezeichnet

21
Q

Was passiert wenn im Gatekeeper Phenylalanin gegen Threonin ausgetauscht wird?

A

Veränderung der Größe des Restes verändert die Größe der “back pocket”

-> Selektivität verändert

22
Q

Für die Bindetasche der Kinase existieren zwei Typen (Typ I und Typ II)

Von was sind diese beiden Typen abhängig?

Wie ist die Zuordnung?

A

Hängt mit dem DFG Motiv zusammen

In der aktiven Konformation (DFG-In-Konformation) spricht man von Typ I

In der inaktiven Konformation (DFG-Out-Konformation) spricht man von Typ II

-> Unterschiedliche Substrate

23
Q

Bindemodus von Kinase-Inhibitoren

Was lässt sich über die Inhibitoren von Typ I, II und III sagen

A

Typ I Inhibitoren sind ATP-kompetitiv (DFG in)

Typ II Inhibitoren sind ATP-kompetitiv aber besitzen weitere Bindestelle (DFG out)

Typ III Inhibitoren sind Allosterische Inhibitoren

24
Q

Aus welchen drei Abschnitten muss ein Typ I-Inhibitor einer Kinase bestehen?

A

Solvent region

Adenine pocket

Hydrophobic pocket

25
Q

Dasatinib

Wofür wird dieses Molekül eingesetzt?

A

Typ I-Inhibitor (Bindet an aktive Konformation (DFG-in)

26
Q

Erlotinib

Wofür wird dieses Molekül eingesetzt?

A

Typ I-Inhibitor (Bindet an aktive Konformation (DFG-in)

27
Q

Wie müssen Typ II-Inhibitoren von Kinasen aufgebaut sein?

Wie wirken Typ II-Inhibitoren?

A

Vorderer Teil mit Donor, Akzeptor, Donor ist genau wie bei Typ I-Inhibitoren

Dann kommt ein Linker und ein weiteres Donor Akzeptor System mit hydrophoben Teil

-> (Dieser Bereich ist nur deshalb zugänglich weil es sich um eine DFG-out-Konformation handelt)

Das endständige Donor Akzeptor System kann mit dem DFG Motiv wechselwirken und es dadurch stabilisieren -> DFG wechselt nicht mehr in die aktive Form

28
Q

Nilotinib

Worauf wirkt dieses Molekül?

Was ist typisch für Typ II-Inhibitoren?

A

Ist ein Typ-II-Inhibitor der Kinase (DFG-out-Motiv)

  • > Beachte die Größe des Moleküls (größer als bei Typ I)
  • > Beachte die Amid-Gruppe, die Akzeptor und Donor Eigenschaften hat.

Grau ist für die Wechselwirkung mit der hydrophoben Bindetasche zuständig