Vorlesung 4: Cytostatika I Flashcards

1
Q

Welche zwei Vorgehen in der Pharmakotherapie existieren?

A

Klassische Chemotherapeutika (Zytostatika)

“gezielte” Therapiekonzepte (“targeted therapy”)

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Q

Was sind Beispiele zu klassischen Chemotherapeutika (Zytostatika)?

A

Klassische Chemotherapeutika:

  • Antimetabolite
  • Alkylantien
  • Mitosehemmstoffe
  • Topoisomerasehemmstoffe
  • Antibiotikaderivate
  • Enzyme (Asparaginase)
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3
Q

Was sind Beispiele zu “gezielte” Therapiekonzepte (“targeted therapy”)?

A
  • Antikörper
  • Zytokine
  • Tyrosinkinaseinhibitoren
  • Proteaseominhibitoren
  • Immunmodulatoren
  • PARP-Inhibitoren
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4
Q

Was versteht man in der Chemotherapie unter kurative Therapie?

A

Heilung ist möglich (z.B. maligne Lymphome, Hoden-Ca)

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5
Q

Was versteht man in der Chemotherapie unter palliative Therapie?

A

Verbesserung der Lebensqualität, ohne Heilung

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6
Q

Was versteht man in der Chemotherapie unter Neoadjuvante Therapie?

A

Präoperative Chemotherapie

  • > Ziel ist die Verkleinerung der Tumorgröße
  • > Verhindern der Metastasierung vor dem kurativen Eingriff
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7
Q

Was versteht man in der Chemotherapie unter Adjuvante Therapie?

A

Verhinderung von Rezidiven und Metastasen

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8
Q

Krebst entsteht durch Verlust der Kontrolle über den Zellzyklus

Was sind die unterschiedlichen Phasen des Zellzyklus?

In welchen Phasen des Zellzyklus gibt es Checkpoints?

Wodurch werden diese gelenkt?

A

G1 -> S-Phase -> G2 -> M-Phase

Checkpoint 1: G1 -> S-Phase

Spindelcheckpoint: G2 -> M-Phase

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9
Q

Welche Stoffe wirken Zellteilungsphasen unabhängig?

A

Alkylantien (Bringen Alkylgruppen in die DNA ein)

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10
Q

Welche Stoffe wirken auf die Mitose?

A
  • Vinca-Alkaloide
  • Taxane
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11
Q

Welche Stoffe wirken auf die G2 Phase?

A

Bleomycin

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12
Q

Welche Stoffe wirken auf die S-Phase?

A

Pyrimidinanaloge

Purinanaloge

Topoismoerasehemmstoffe

Hydroxyharnstoff

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13
Q

Erkläre die unerwünschten Nebenwirkungen beim Einsatz von Cytostatika:

  • Anämie
  • Diarrhoe
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Haarausfall
A

Cytostatika töten Zellen die eine hohe Zellteilungsrate besitzen

Knochenmarsuppression -> Blutbild verändert (Anämie)

Schleimhautzellen geschädigt -> Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen

Haarfolikel teilen sich ebenfalls schnell -> Angegriffen -> Haarausfall

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14
Q

Welche Grundreaktion liegt den einzelnen Therapieansätzen bei Krebs zugrunde?

A

Purin-Synthese und Pyrimidin-Synthese

  • > Ribonukleotide
  • > Desoxyribonukleotide
  • > DNA
  • > RNA
  • > Proteine
  • > Mikrotubuli
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15
Q

Welche Stoffe können die Purin-Synthese vermindern?

A

Folsäure-Analoga

Purin-Analoga

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16
Q

Welche Stoffe können die Pyrimidin-Synthese vermindern?

A

Pyrimidin-Analoga (z.B. 5-Fluoruracil)

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17
Q

Wie kann die Umwandlung von Ribonukleotiden zu Desoxyribonukleotiden vermindert werden?

A

Einsatz von Hydroxyharnstoff (Inhibiert die Ribonukleosid-Reduktase)

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18
Q

Wie kann man auf die DNA einer Tumorzelle wirken? (Welche Therapieansätze existieren?)

A
  • DNA alkylieren (-> DNA-Quervernetzung)
  • Antibiotika (DNA-Interkalierung, d.h. zwischen DNA schieben)
  • Topoisomerase hemmen
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19
Q

Wie kann man auf die Bildung von Proteinen einer Tumorzelle wirken?

A

Einsatz L-Asparaginase senkt Proteinsynthese

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20
Q

Wie kann man auf die Mikrotubuli einer Tumorzelle wirken?

A

Mitosehemmstoffe:

  • Vinca-Alkaloide
  • Taxane
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21
Q

Wie wirken Alkylantien auf Tumorzellen?

Welche Derivate sind hierbei zu nennen?

A

Alkylieren DNA -> Kann zu Quervernetzungen der DNA führen

Stickstoff-Lost Derivate

22
Q

Stickstoff-Lost

Wie sieht es aus?

Was bewirkt es?

Als was wurde es als erstes eingesetzt?

A

Alkylierung der DNA

Eingesetzt als Kampfgas

23
Q

Ifosfamid

Gegen was eingesetzt?

A

Bei Tumoren zur Alkylierung der DNA

24
Q

Trofosfamid

Gegen was eingesetzt?

A

Gegen Tumore zur Alkylierung der DNA

25
Thiotepa Gegen was eingesetzt? Wie und welcher Teil des Moleküls vermittelt diese Wirkung?
Alkylierung von DNA in Tumoren Azeridinium -\> Stickstoff kann mit nukleophilen Zentren der DNA wechselwirken
26
Busulfan Welche Wirkung hat es? Wie ist diese Reaktivität zu begründen?
Alkyliert DNA Die gute Abgangsgruppe ist für die hohe Reaktivität verantwortlich
27
Carmustin Welche Wirkung hat es? Welche funktionelle Gruppe ist hier zu erwähnen?
Alkyliert die DNA Ist ein Nitrosoharnstoff
28
Lomustin Welche Wirkung hat es? Welche funktionelle Gruppe ist hier zu erwähnen?
Alkyliert die DNA Ist ein Nitrosoharnstoff
29
Platin-Verbindungen Wie ist die Aktivierungsreaktion von Cisplatin? Welche Funktion haben diese?
Alkyliert die DNA
30
Carboplatin Welche Wirkung hat der Stoff?
Alkylierung von DNA
31
Aziridin Struktur?
32
Stickstoff-Lost kann zur Alkylierung der DNA eingesetzt werden. Welche Verbindung wird dabei gebildet, die diesen Effekt vermittelt? Was ist das Problem dieses Medikaments?
Es bildet sich ein Aziridin Stickstoff Atom kann positiv geladen sein und von einem N-Atom der DNA angegriffen werden. -\> Bindung bildet sich aus Die Verbindung ist zu reaktiv. d.h. Aziridin bildet sich zu schnell. -\> Keine orale Gabe möglich
33
Stickstoff-Lost ist sehr reaktiv Wie kann dieses Problem gelöst werden, so dass eine orale Gabe möglich wird?
Rest ändern -\> Nukleophilie des Stickstoffs herabsetzen -\> Orale Gabe möglich
34
Melphalan Für was wird es eingesetzt? Von was leitet es sich ab? Welcher "Trick" wurde hier ausgenutzt (ADMET)?
Eingesetzt als Alkylierungsmittel der DNA Leitet sich von Stickstoff-Lost ab Kann mit Hilfe eines Aminosäuretransporters im Darm aufgenommen werden.
35
Wie sieht die Reaktion zwischen Stickstoff-Lost Aziridin und DNA aus?
Im Weiteren kommt es zu _Cross-Linking der DNA_
36
Ifosfamid Was ist die Idee hinter dem Phosphamid? Warum muss dieses Medikament intravenös verabreicht werden und nicht oral?
Dient als Prodrug und wird langsam von CYP Enzymen zur Wirkform abgebaut (CYP 3A4) Wird nur sehr langsam von CYP Enzymen zur Wirkform umgesetzt - \> Brauche höhere Konzentration um Wirkung zu erreichen - \> Ermöglicht eine CYP aktivierte Nebenreaktion - \> Abspaltung von Chlor Acetaldehyd - \> Wirkt im ZNS toxisch Bei intravenöser Gabe kann die eingesetzte Konzentration niedriger gehalten werden.
37
Ifosfamid und Trofosfamid werden beide zu Cyclophosphamid umgesetzt Wie lautet die Reaktion der Aktivierung des Prodrugs Cyclophosphamid?
38
Cyclophosphamid wirkt Urotoxisch Was heißt dies und warum tritt es auf? Wie kann man dies beheben?
Schädigung der Harnwege -\> Bei der Umsetzung zum aktiven Metaboliten entsteht Acrolein welches ein Michael-Akzeptor-System ist Gabe von MESNA (2-Mercaptoethansulfonat-Natrium) - \> Thiolgruppe kann irreversibel am Acrolein angreifen - \> Inaktivierung von Acrolein
39
Nitrosoharnstoffverbindungen Was ist das Besondere an diesen Verbindungen? (Ihren Einsatz betreffend) Wie sehen Nitrosoharnstoffverbindungen aus?
Haben eine hohe Lipophilie und können die BBB überwinden! -\> Einsatz gegen Hirntumore
40
Nitrosoharnstoffverbindungen Können sowohl Carbamoylation als auch Alkylation durchführen. Zeige die Carbamoylation ausgehend von Carmustin in Gegenwart von Hydroxylionen.
41
Nitrosoharnstoffverbindungen Können sowohl Carbamoylation als auch Alkylation durchführen. Zeige die Alkylation ausgehend von Carmustin in Gegenwart von Hydroxylionen.
42
Zu welcher Stoffgruppe gehört Nimustin? Welchen Effekt hat es? Welche Besonderheit hat es?
Nitrosoharnstoff Derivat Alkyliert DNA und führt zu Cross-Links bei Tumorzellen Kann die BBB überwinden -\> Gegen Hirntumore einsetzbar
43
Streptozocin Welcher Klasse von Wirkstoffen gehört die Verbindung an? Für was wird der Stoff eingesetzt? Was ist das Target?
Nitrosoharnstoff Verbindungen Behandlung von Insulinomen Beta Zellen des Pankreas
44
Streptozocin Was ist der aktive Metabolit, der die Wirkung vermittelt? Warum ist der Nitrosoharnstoff mit Glucose verbunden?
Carbeniumion (CH3+) Beta Zellen haben hohe Dichte an GLUT 2 Transporter in der Membran - \> Transportieren Glucose in Zelle (In diesem Fall Streptozocin) - \> Erst in Zelle erfolgt die Spaltung
45
Busulfan /Treosulfan Welche Struktur ist charakteristisch? Für was wird es eingesetzt?
Methansulfonsäureester Eingesetzt gegen chronische myeloische Leukämie (Bestimmt Form von Blutkrebs)
46
Wie vermittelt Busulfan seine Wirkung?
Sulfonsäure ist eine gute Abgangsgruppe
47
Treosulfan Wie vermittelt es seine Wirkung?
TREO Verbindung erlaubt intramolekulare Ringbildung (Gute Abgangsgruppe beachten!) Diepoxid kann DNA alkylieren und dann Querverbindungen bilden.
48
ThioTEPA Welche zwei möglichen Erklärungsmechanismen gibt es für die alkylierende Wirkung dieses Medikaments?
49
Urogenitaltrakt Was versteht man darunter?
Harnorgane + Geschlechtsorgane
50
Cytostatische Platinverbindungen Zur Behandlung welcher Tumore werden sie eingesetzt? Bei späteren Platinverbindungen wurden die Chlor Atome gegen größere Gruppen ausgetauscht. Was für einen Vorteil hat dies?
Behandlung von Tumoren des Urogenitaltraktes Durch Einführung anderen Gruppen ist Bioaktivierung verlangsamt.
51
Cisplatin Wie ist die Reaktion mit der DNA? 1. +2 H2O 2. + DNA (HX-R)
Macht _Komplexbildung_ aber wird trotzdem den Alkylierungen zugerechnet.
52
Cytostatische Platinverbindungen Warum wird Platin und nicht Nickel verwendet, obwohl beide in der selben Hauptgruppe stehen?
Platin macht _quadratisch planaren Komplex_ der _cis_ vorliegt. Nickel ist zwar viel billiger aber macht tetraedrischen Komplex -\> Unwirksam