Venöse Thromboembolie Und Chronisch-venöse Insuffizienz Flashcards

1
Q

Nenne klinische Manifestationen der venösen Thromboembolie

A

Tiefe Beinvenenthrombose

Lungenembolie

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Q

Letalität der Lungenembolie

A

1/3 sofort tödlich

Innerhalb der ersten 3 Wochen nach Diagnose: 11 %

Relativ hohe Mortalitätsrate in Europa

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3
Q

In welche Kategorien lassen sich die Risikofaktoren einer Thrombose einteilen?

A
  • durch klinisches Umfeld bedingt: Art/Dauer der OP, Art der Anästhesie
  • patientenbedingt: klinisch (Adipositas, Alter), vererbt, erworben
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4
Q

Nenne klinische Risikofaktoren einer Thrombose

A
  • frühere venöse Thromboembolie
  • Varizen
  • Alter > 70
  • Adipositas
  • längere Bettruhe
  • Krebs
  • Infektion, Sepsis
  • Schwangerschaft
  • orale Kontrazeptiva
  • Schlaganfall
  • Myokardinfarkt
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5
Q

Nenne vererbte Risikofaktoren einer Thrombose

A
  • Mangel von Antithrombin, Heparin-Cofaktor II, …
  • Prothrombin-Mutation
  • Resistenz gegen aktiviertes Protein C
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6
Q

Wie erkennt man eine tiefe Beinvenenthrombose?

A
  • Schwellung
  • Umfangsdifferenz
  • Schmerz
  • livide Verfärbung
  • oberflächliche Venenzeichnung
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7
Q

Nenne Differentialdiagnosen zur tiefen Beinvenenthrombose

A
  • Ödeme
  • Erysipel
  • Erythema nodosum
  • Hyperpigmentation
  • Baker-Zyste
  • Hämatome
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8
Q

Nenne klinische Testverfahren zur Diagnose von tiefen Beinvenenthrombosen

A
  • Meyer Druckpunkte
  • Lowenberg-Test (Wadendruckschmerz)
  • Payr-Zeichen ( Klopfschmerz der Sohle)
  • Homan-Zeichen (Schmerzen bei Dorsalflexion)

NIEDRIGE SENSITVITÄT und SPEZIFITÄT

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9
Q

Pathophysiologie der venösen Thrombose - nenne die Virchow’schen Trias

A
  • langsamer Blutfluss
  • Gefäßwandschädigung
  • gesteigerte Gerinnbarkeit des Blutes
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10
Q

Welchen diagnostischen Algorithmus gibt es zur Bestimmung der klinischen Wahrscheinlichkeit einer Venenthrombose?

A

Test nach Wells

Score > 2 —> Wahrscheinlichkeit hoch

Scores für:

  • aktive Krebserkrankung
  • Lähmung
  • Bettruhe > 3 Tage, große Chirurgie
  • Schmerz/Verhärtung entlang tiefer Venen
  • Schwellung ganzes Bein
  • US-Schwellung > 3 cm
  • eindrückbares Ödem
  • Kollateralvenen
  • frühere TVT
  • bei möglicher alternativer Diagnose: -2
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11
Q

Welche diagnostische Tests können bei einem Verdacht auf tiefe Venenthrombose durchgeführt werden?

A
  • diagnostischer Algorithmus nach Wells —> klinische Wahrscheinlichkeit
  • anschließend D-Dimer-Test
  • wenn klinische Wahrscheinlichkeit niedrig und D-Dimer negativ —> keine Behandlung
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12
Q

Was ist das Problem beim D-Dimer-Test bei Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose?

A
  • hohe Sensitivität: keine Thrombose ohne positives D-Dimer

- aber geringe Spezifität: D-Dimer-Erhöhung auch bei anderen Erkrankungen

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13
Q

Wie diagnostiziert man eine tiefe Venenthrombose?

A
  • zuerst Bestimmung der klinischen Wahrscheinlichkeit nach Wells
  • dann D-Dimer-Test
  • bei positiven D-Dimeren kontrastunterstützte Sonographie
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14
Q

Wie funktioniert die Diagnostik einer tiefen Venenthrombose durch die Kompressionssonographie?

A
  • Vergleich der Venen bei Kompression und Normalzustand
  • gesund: Vene komprimierbar
  • krank: Vene durch Thrombus nicht vollständig komprimierbar
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15
Q

Was sind Folgen der venösen Thromboembolie?

A
  • postthrombotisches Syndrom: Klappen/Gefäßwand geschädigt —> Blut staut sich in den Venen
  • Lungenembolie
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16
Q

Was ist das Problem bei einer Lungenembolie?

A

70 % werden übersehen/ nicht erkannt

Grund: unspezifische Beschwerden

17
Q

Welche Symptome können bei einer Lungenembolie auftreten?

A
  • Thoraxschmerz
  • Dyspnoe
  • Tachypnoe
  • Tachykardie
  • Husten
  • Synkopen
  • Hämoptysen (blutiger Auswurf beim Husten)
  • Halsvenenstauung im Sitzen
18
Q

Welche Risikoparameter werden bei einer akuten Lungenembolie betrachtet?

A
  • hämodynamische Instabilität
  • RV-Dysfunktion
  • erhöhte Troponinspiegel im Herzen
19
Q

Diagnostik einer Lungenembolie

  1. Zwischen welchen Fällen wird unterscheiden?
  2. Was wird gemacht?
A
  1. Hämodynamisch In-/ stabil
    • Instabil: TEE (RV-Dysfunktion?), CTPA = computed tomography pulmonary angiography
    • stabil: klinische Wahrscheinlichkeit nach Wells/ PESI= pulmonary embolism severity index, D-Dimer-Test, evtl. CTPA
20
Q

Behandlung einer Lungenembolie

A

Antikoagulation

  • Heparin
  • NMH
  • NOAC = nicht Vit.K-abhängige orale Antikoagulanzien
  • Vit.K-Antagonisten
21
Q

Was ist die wichtigste Verbindung zwischen dem oberflächlichen und tiefen Beinvenensystem?

A

Krosse

22
Q

Was ist eine Thrombophlebitis?

A

Entzündung oberflächlich gelegener Venen mit sekundärer Ausbildung von Thrombosen

23
Q

Nenne Risikofaktoren einer Thrombophlebitis

A
  • Thrombophilie
  • Schwangerschaft, Pille, Hormonersatztherapie
  • Tumor, Autoimmunerkrankung
  • Langstreckenflug
  • Immobilisierung, OP
  • Trauma
  • Sklerotherapie
  • Varikosis
24
Q

Definition chronisch venöse Insuffizienz

A
  • chronische Rückföussstörung aus den peripheren in die zentralen Venen
  • konsekutive venöse Hypertension, Mirkozirkulationsstörung
  • Folgen: trophische Veränderungen der Haut von Unterschenkeln/Füßen
25
Q

Was sind die Ursachen einer chronisch venösen Insuffizienz?

A

Primär:

  • genetische Disposition
  • Alter
  • Übergewicht
  • Klappenagenesie

Sekundär:

  • Thrombose
  • venöse Aneurysmen
  • AV-Fisteln
  • venöse Konmperssionssyndrome
  • Angiodysplasien
  • Kollagenkrankheiten
  • Schwangerschaft
26
Q

Wie kommt es zu einer chronisch venösen Insuffizienz?

A

Venöse Abflussstörung
—> Insuffizienz der Venenklappen
—> Reflux vom tiefen Venensystem ins oberflächliche
—> venöse Hypertonie mit verzögertem Rückstrom
—> Varizenbildung
—> verstärkte Filtration von Eiweiß, Blutbestandteilen, verminderte Reabsorption von Gewebeflüssigkeit
—> Ödeme, Minderperfusion des Gewebes

27
Q

Nenne Symptome der chronisch venösen Insuffizienz

A
  • Schweregefühl im Bereich der Varizen
  • Schmerzen, Spannung, Juckreiz, Dysästhesien
  • Knöchelödeme
  • Wadenkrämpfe
  • Besserung durch Hochlagerung der Beine
  • mehr Beschwerden bei Hitze
28
Q

Was kennzeichnet die klinischen Stadien der chronisch venösen Insuffizienz nach Widmer?

A
  • Stadium I: reversible Ödeme, Corona phlebectatica paraplantaris
  • II: dauerhafte Ödeme, Atrophie blanche, Purpura jaune d’ocre, Stauungsdermatitis, Verschwielung
  • III: Ulzera
29
Q

Nach welchen Klassifikationen lässt sich die chronisch venöse Insuffizienz einteilen?

A
  • klinische Klassifikation nach Widmer

- CEAP-Klassifikation: Clinic, Etiologie, Anatomie, Physiopathologie

30
Q

Welche klinischen Tests gibt es zur Diagnose von chronisch venöser Insuffizienz?

A
  • Tendelenburg-Test: Prüfung der Funktion der oberflächlichen Venenklappen und Venenklappen der Perforansvenen
  • Perthes-Test: Prüfung der Durchgängigkeit der tiefen Venen

Prinzip: Blut fließt von oberflächlichen Venen über Perforansvenen in tiefe Venen

31
Q

Wie kann die chronisch venöse insuffizienz diagnostiziert werden?

A

Mittels Duplexsonographie: Testung der Durchgängigkeit der tiefen Venen und auf Insuffizienz der Perforansvenen

Alternativ Phlebographie

32
Q

Wie kann die chronisch venöse Insuffizienz therapiert werden?

A
  • Allgemeinmaßnahmen, Lifestyle-Modifikationen
  • Kompressionstherapie
  • Hautpflege
  • Physiotherapie
  • Pharmakotherapie
  • interventionelle Therapie
  • lokale Ulkustherapie
33
Q

Welche Allgemeinmaßnahmen können zur Therapie der chronische venösen Insuffizeinz beitragen?

A
  • Bewegung
  • nicht lange Sitzen/Stehen
  • Hochlagerung der Beine
  • Gymnastik
  • vermeiden lokaler Wärme
  • Kaltwassergüsse
  • Lymphdrainage
  • konsequente Hautpflege
34
Q

Welche Komplikation kann infolge einer chronisch venösen Insuffizienz erfolgen?

A
  • Ulcus cruros venosum am Unterschenkel, meist am Innenknöchel
35
Q

Wie kann ein Ulcus cruris venosum therapiert werden?

A
  • Kompression, Mobilisierung
  • lokale Wundtherapie
  • Behandlung der Grunderkrankung
36
Q

Prognose des Ulcus cruris venosum

A

Hohe Rezidivrate

37
Q

Was muss bei der Differentialdiagnose des Ulcus cruris venosum beachtet werden?

A

DD zum Ulcus cruris arteriosum: Ulzeration wegen arterieller minderperfusion im Rahmen einer pAVK

  • schmerzhaft
  • meist am Außenknöchel