Glomeruläre Erkrankungen Flashcards
Wodurch wird das Auftreten einer Proteinurie bestimmt?
- Filtrationsdruck (10 mmHg)
- Porengröße
- Ladung der glomerulären Basalmembran
- Ladung des Proteins
- proximal-tubuläre Rückresorption
Was ist der Unterschied zwischen primären und sekundären Glomerulonephritiden?
- primäre Nierenerkrankung ohne Zeichen einer Systemerkrankung
- sekundär: renale Beteiligung bei Systemerkrankungen
Histologische Klassifikation der primären Glomerulonephritis
- nichtproliferativ (ohne Zellinfiltration)
- proliferativ, mit Zellinfiltration einhergehend
Klinische Symptome bei akut und nephritischen Glomerulonephritiden
- Mikrohämaturie, Akanthozyturie
- Eryhtrozytenzylinder
- arterielle Hypertonie
- Proteinurie < 3 g/ Tag
Welche klinischen Verlaufsformen von Glomerulonephritiden gibt es?
- akut und nephritisch
- oligosymptomatisch: Mikrohämaturie, meist kein Nierenfunktionsverlust
- chronisch: langsam progredienter Nierenfunktionsverlust, art. Hypertonie
- nephrotisches Syndrom: intravasaler Volumenmangel, Ödeme, Hyperlipoproteinämie
- rapid progressive: dauerhafte Dialysepflichtigkeit
Histologische Einteilung der chronischen Glomerulonephritiden
- minimal change Glomerulonephritis
- fokal segmentale Glomerulosklerose
- membranöse Glomerulonephritis
- mesangioproliferative Glomerulonephritis vom Typ IgA
- membranoproliferative Glomerulonephritis
Was ist eine minimal change Glomerulonephritis?
- Lichtmikroskop: Niere wirkt gesund
- Eleketronenmikroskop: Veränderung der Podozyten
- T-Zellaktivierung, Überschießende Inflammation
- Auslöser meist idiopathisch, NSAR, Krebserkrankungen, graft-versus-host-disease, systemischer Lupus erythematodes, Allergie
Klinik der minimal change Glomerulonephritis
- schweres nephrotisches Syndrom
- selektiv glomeruläre Proteinurie
- meist normale Nierenfunktion
- selten intravasaler Flüssigkeitsmangel
Therpie der minimal change Glomerulonephritis
- Prednisolon
- Cyclophosphamid, Cyclosporin, Rituximab bei Rezidiven
Pathogenese und Histologie der fokal segmentalen Glomerulosklerose
- Podozytopathie, zirkulierender Faktor ist Podozyten-toxisch (Urokinase-Rezeptor)
- segmental begrenzte Zunahme an mesangialer Matrix, Obliteration von Kapillaren, Hyalinose, Schaumzellen
Unterschied zwischen primärer und sekundärer fokal segmentalen Glomerulosklerose
primär: genetisch bedingte familiäre Form mit Podozyten-Defekt
sekundäre Form (Narbenheilung):
- Virus-assoziiert
- Medikamente
- chronisch Nierenschädigung
- Adipositas
- Diabetes, art. Hypertonie
- Lymphome
Histologie der idiopathischen membranösen Glomerulonephritis
- subepitheliale Immunkomplex-Ablagerungen
- diffuse Verdickung der Basalmembran
- zusätzliche Ausziehungen
- weitgehende Rückbildung, Verdickung der Basalmembran
Klinik der idiopathischen membranösen Glomerulonephritis
- schweres nephrotisches Syndrom
- Mikrohämaturie, Makrohämaturie
- Nierenfunktionseinschränkung
- arterielle Hypertonie
Was kann man bei einer primären membranösen Glomerulonephritis nachweisen?
- Immunkomplexe gegen M-Typ Phospholipase A2 Rezeptor (PLA2R) an Basalmembran
- zirkulierende Ak gegen M-Typ Phospholipase A2 Rezeptor im Blut
Ursachen einer sekundären membranösen Glomerulonephritis
- SLE
- Hepatitis B
- Medikamente
- Malignome
Therpieindikation bei einer membranösen Glomerulonephritis
- nephrotisches Syndrom und keine Besserung unter antiproteinurischer Therapie
- schwerste Symptome eines nephrotischen Syndroms
- Abfall der GFR um 30 %
Was kennzeichnet eine mesangioproliferative Glomerulonephritis vom Typ IgA?
= Morbus Berger
- Immunkomplex-vermittelte Glomerulonephritis unklarer Ursache
- weltweit häufigste Form der Glomerulonephritis
- Männer häufiger betroffen
Pathophysiologie einer IgA-Nephritis
- polygeneitsch determinierte Produktion von galaktosedefizientem IgA1
- Bildung von IgA-, IgG-Autoantikörpern gengen Gd-IgA1
- Bildung von Immunkomplexen
- Ablagerung der Immunkomplexe im Mesangium, Aktivierung des Komplementsystems und RAAS
Kennzeichen einer membranoproliferativen Glomerulonephritis
- Basalmembran verdickt und aufgesplittert
- Wachstum mesangialer Zellen
- Ablagerung von Immunkomplexen
- Typ 1: Ausbildung von subendothelialen und mesangialen Komplementdepots
- Typ 2: Komplementdepots in Basalmembran
Nenne Symptome einer mombranoproliferativen Glomerulonephritis
- Mikrohämaturie
- Akanthozyturie
- Proteinurie
Kennzeichen der membranoproliferativen Glomerulonephritis Typ I
- Anteil: 80 %
- Immunkomplexe im Mesangium und , zwischen Endothel und Basalmembran
- Hypokomplementämie von C3 und C4
- idiopathisch
- meist Kinder, junge Menschen betroffen
- im Rahmen von Erkrankugnen, bei denen es zur Bildung zirkulierender Immunkomplexe kommt (Hep C, SLE, chron. Hep B, subakute bakterielle Endokarditis)
Kennzeichen der membranoproliferativen Glomerulonephritis Typ II
- bandförmige Ablagerungen in glomerulärer Basalmembran, der Tubuli und der Bowman Kapsel
- Verminderung der C3-Konvertase und Nachweis von Anti-C4-Konvertase Ak
Kennzeichen einer diabetischen Nephropathie
- häufigste Ursache für nephrotisches Syndrom und terminale Niereninsuffizienz
- erhöhte Proteinausscheidung
- verminderte Blutalbumine
- vermehrte Blutfette
Pathogenese diabetische Nephropathie
- Hyperfiltration
- Glykosylierung von glomerulären Proteinen —> Proliferation von mesangialen Zellen, ZUnahme der Matrix, vaskulär endotheliale Schäden
- Verdickung der glomerulären Basalmembran
- diffuse/noduläre interkapilläre Glomerulosklerose
- interstitielle Fibrose, tubuläre Atrophie
- Freisetzung von Zytokinen
- Ablagerungen in mesangialer Matrix