Cholestase, Cholezystitis, Hepatitis Flashcards
Definitionen:
- Cholelithiasis
- Cholezytolithiasis
- Choledocholithiasis
- Cholesystitis
- Cholangitis
- Gallensteine
- Steine in der GAllenblase
- Steine im Ductus choledochus
- Entündung der Gallenblase
- Entzündung der GAllenwege
Pathogenese von Gallensteinen
- Lösungsungleichgewicht der in der Gallenflüssigkeit enthaltenen Substanzen
- Steinbildend: Cholesterin, Calciumcarbonat, Bilirubin
- lösend: Gallensäuren, Lecithin
- Ungleichgewicht von biliären Promotoren und Inhibitoren der Kristallisation
- Störung der Gallenblasenmotilität
Risikofaktoren für Gallensteine
Fat Female Fertile Forty Fair Family
Wie viele Menschen in Deutschland haben Gallensteine?
10 - 15 %
Was sind die Charcot Trias?
Zeichen bei akuter Cholangitis:
- Fieber
- Ikterus
- Oberbauchschmerz
Symptome einer akuten Cholezystitits
- biliäre Schmerzen länger als 6 h
- Fieber
- Leukozytose
- Gallenblasenwandödem
- Murphyzeichen: schmerzbedinger reflektorischer Abbruch der Inspiration während der Palpitation des rechten Oberbauches
Welche Gallensteinarten gibt es?
- reiner Cholesterinstein
- brauner Pigmentstein
- schwarzer Pigmentstein
Diagnostik bei Verdacht auf symptomatische Cholezystolithiasis
- klinische Untersuchung
- transabdomineller Ultraschall
- Labor: Blutbild, g-GT, AP, GPT, Bilirubin, Lipase
Weiterführende Diagnostik:
- ERC
- Endosonografie
- MRCP
- CT
Symptome bei Gallenblasensteinen
- Schmerzattacken > 15 min im Epigastrium, rechten Oberbauch, Ausstrahlung in rechte Schulter, Rücken
- Übelkeit, Erbrechen
Wie weist man Gallenblasensteine primär nach?
Standardisierte transkutane B-Mode-Sonographie
Labordiagnostik bei Gallensteinen
- Cholestaseparameter: gamma-GT, AP
- ALT, Bilirubin, Lipase
- Gerinnungsparameter: INR, PTT
- kleines Blutbild
Was ist eine Indikation zur Cholezystektomie?
- Symptomatische Cholezystolithiasis
- Patienten mit Porzellangallenblase
- Gallensteine > 3 cm
- Patienten mit Cholezystolithiasis und GB-Polypen
Was ist die Standardtherapie für die symptomatische Cholezystolithiasis?
Laparoskopische Cholezystektomie
Was ist das Gilbert-Meulengracht Syndrom? Wodurch wird es verursacht?
- Störung des Bilirubinstoffwechsels
- leichte Hyperbilirubinämie
- Verminderung der Aktivität der Bilirubin-UDP-Glukuronyltransferase —> Bilirubin kann nicht in Bilirubin-glucuronid umgewandelt und abtransportiert werden —> Anstieg von unkonjugiertem Bilirubin
Nenne Symptome des Gilbert-Meulengracht-Syndroms
- milder rezidivierender Ikterus seit Kindheit
- durch Fasten und Stress induziert
- passagere Leistungsminderung
Ursachen einer Hepatitis
- alkoholische Fettlebererkrankung
- nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (metabolisches Syndrom)
- Virushepatitis
- autoimmune Hepatitis
- medikamentös induzierte Hepatitis
- Gallenwegsentzündungen
Symptome einer akuten Hepatitis
- Prodromi: Abgeschlagenheit, Gelenk- / Muskelschmerzen
- Hautexantheme
- Druckgefühl / Schmerzen im rechten Oberbauch
- Appetitverlust
- Fieber
- Ikterus
- Pruritus = Juckreiz
- Akutes Leberversagen
Was sind Ursachen einer Autoimmunhepatitis?
Genetische Prädisposition
Gastrointestinale Infekte
Verlauf einer Autoimmunhepatitis
Nach wenigen Jahren: Leberzirrhose
Diagnostik und Therapie einer Autoimmunhepatitis?
- Autoantikörper: antinukleär, glatte Muskulatur
- IgG erhöht
- Leberbiopsie nach Menghini
- Immunsuppression: Prednisolon, Azathioprin
Hepatitis A
- Eigenschaften
- Übertragung
- Endemiegebiete
- Risikogruppen
- RNA-Virus
- fäkal-oral
- weltweit, niedriger Hygienestandard, kontaminierte Nahrungsmittel
- Touristen
Hepatitis A
- Inkubationszeit
- Verlauf
- Diagnostik
- Impfung
- 14 - 45 Tage
- 20 % akute Hepatitis, keine Chronifizierung
- anti-HAV-IgM, HAV-RNA im Stuhl
- aktive und passive Impfung
Hepatitis E
- Eigenschaften
- Übertragung
- Endemiegebiete
- Inkubationszeit
- RNA-Virus
- fäkal-oral
- Indien, Afrika, Südamerika, teilweise Europa
- 20 - 75 Tage
Hepatitis E
- Verlauf
- Diagnostik
- Therapie
- Impfung
- 20 % akute Hepatitis, Chronifizierung bei Immunsuppremierten möglich, 20 % fulminante letale Hepatitis bei Schwangeren in Indien
- anti-HEV-IgM, HEV-RNA
- Ribavirin
- in Phase III-Studien getestet
Ursachen einer Leberzirrhose = Schrumpfleber
- chronische Hepatitis
- genetische Erkrankungen: Hämochromatose, M. Wilson, alpha1-Antitrypsinmangel, Mukoviszidose
Definition Leberzirrhose
- Schrumpfleber
- Folge eines diffusen Vernarbungsprozesses mit fibrotischer Brückenbildung und Regeneratknoten
Häufigkeit und häufigste Ursachen einer Leberzirrhose
- 200 - 300 / 100 000 Einwohner
- Alkoholgenuss, Hepatitisviren
Symptome einer Leberzirrhose
- sehr lange symptomlos
- Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust
- Leberhautzeichen
- Ikterus
- Varizen
- Aszites, Meteorismus
- hepatorenales Syndrom
- hepatipulmonales Syndrom
- hepatische Enzephalopathie
Was sind die Leberhautzeichen bei einer Leberzirrhose?
- Lackzunge, Lacklippen
- Mundwinkelrhagaden
- Spider naevi
- Geldscheinhaut
- Palmarerythem
- dupuytrensche Kontraktur
- Weißnägel
- Bauchglatze
- Caput medusae
- Purpura
- Kratzartefakte
Wie lässt sich der Pfortaderdruck berechnen und wann besteht eine portale Hypertension?
Pfortaderdruck = Blutfluss * Widerstand
Hypertension > 12 mmHg
Welche Ursachen kann eine portale Hypertension haben?
- Prähepatisch: Pfortaderthrombose
- Intrahepatisch
- Präsinusoidal: Schistosomiasis
- Intrasinusoidal: Leberzirrhose
- Postsinusoidal: Venenverschlusskrankheit
- Posthepatisch: Budd-Chiari-Syndrom, Rechtsherzinsuffizienz, Pericarditis constrictiva
Was für Komplikationen kann durch eine portale Hypertension auftreten?
- Ösophagusvarizen —> Blutungen
- Aszites
Woran versterben Patienten mit einer Leberzirrhose meistens?
an Komplikationen, die folgen
- Ösophagusvarizenblutung
- Leberkoma (Enzephalopathie)
- hepatozelluläres Karzinom
Definition Ikterus
- Gelbsucht
- Bilirubin > 2 mg/dL = 34 µmol/L
Welche Ursachen kann ein Ikterus haben?
- prähepatisch: Hämolyse —> unkonjugiertes Bilirubin erhöht
- intrahepatisch: Lebererkrankungen
- posthepatisch: Verschlussikterus —> konjugiertes Bilirubin erhöht, acholischer Stuhl, dunkler Urin
Durch welche Laborwerte kann eine Leberzirrhose diagnostiziert werden?
- Zellintegrität: ALT = GPT
- Gallesekretion: gamma-GT, AP, Bilirubin
- Proteinsynthese: Albumin, Quick-Wert, Pseudocholinesterase
Apparative Diagnostik bei einer Leberzirrhose
Sonographie
Leberbiopsie nach Menghini
Nicht-invasive transiente Elastographie
Wie kann man Aszites diagnostizieren?
- Klopfschalländerung bei Lagewechsel (ab 500 mL)
- Sonographie (an 50 mL)
- initiale Punktion
- Labor: Leukozyten mit Differenzierung, Protein, Albumin, Cholesterin, Triglyzeride, Amylase
- Mikrobiologie: Bakterien, Pilze, TBC
- Zytologie
Therapie bei Aszites
- Na+ Restriktion
- Diuretika (Spironolacton, Furosemid
- transjugulärer intrahepatischer Stent-Shunt
Welche Formen von Aszites gibt es? Wie kann man sie differenzieren?
- portaler Aszites: wenig Protein, geringe Zellzahl
- maligner Aszites: erhöhte Zellzahl, viel Protein, wenig Glucose
- infektiöser Aszites: erhöhte Zellzahl, viel Protein, wenig Glucose, viele Granulozyten
Was ist eine hepatische Enzephalopathie?
- Funktionsstörung des Gehirns durch unzureichende Entgiftungsfunktion der Leber
- Akkumulation von neurotoxischen Stoffwechselprodukten
Pathophysiologie der hepatischen Enzephalopathie
- Infekt, Trauma —> TNF alpha
- Protein, Varizenblutung —> Ammoniak
- hyponatriämie, Sedativa
—> Schwellung der Astrozyten
—> Störungen der Blut-Hirn-Schranke, der Neurorezeptoren und des GABAergen Tonus
Grenzwert der Filmmerfrequenz bei hepatischer Enzephalopathie
39 Hz
Klassifizierung der Leberzirrhose-Patienten anhand der Prognostik
Child-Stadien
- Child A: 2-JÜR 85 %
- Child B: 2-JÜR 60 %
- Child C: 2-JÜR 35 %
Welche Kriterien werden bei der Einteilung der Child-Stadien bei Leberzirrhose-Patienten in Betracht gezogen?
- Bilirubinkonzentration
- Albuminkonzentration
- Quick-Wert
- Aszites: vorhanden?
- Enzephalopathi: vorhanden?
Welcher Parameter sagt etwas über die Daignostik bei Leberzirrhose-Patienten aus?
MELD-Score
Zusammengesetzt aus Bilirubin-, INR- und Kreatininwerte
Hepatitis B
- Eigenschaften
- Übertragung
- Risikogruppen
- Inkubationszeit
- DNA-Virus, nicht zytopathogen
- Entzündung hervorgerufen durch Immunantwort
- Übertragung parenteral, sexuell, perinatal
- Migranten aus Asien und Osteuropa, med. Personal, Drogenabhängige, häufig wechselnde Sexualkontakte
- 30 - 180 Tage
Wodurch wird eine Hepatitis B hervorgerufen?
Durch die Immunantwort auf das Virus
Hepatitis B
- Diagnostik
- Verlauf
- Prophylaxe
- HBs-Antigen (Infizierte), HBV-DNA (Infektiöse)
- oft schleichender Beginn, 25 % symptomatisch, < 10 % chronisch
- Prophylaxe und karzinomprävention durch Impfung
Verlauf der Immunreaktion bei Hepatitis B
- zuerst: anti-HBc und IgM-Anti-HBc
- dann anti-HBe
- zuletzt Anti-HBs
Hepatitis B
- Eigenschaften
- Übertragung
- Endemiegebiete
- Risikogruppen
- Inkubationszeit
- RNA-Virus, zytopathogen
- Voraussetzung: Koinfektion mit Hep B
- Übertragung: parenteral, sexuell, perinatal
- Mittelmeerraum, Afrika, Amerika
- 30 - 180 Tage
Hepatitis D
- Diagnostik
- Verlauf
- Prophylaxe
- anti-HDV, HDV-RNA
- Beginn: akut, schleichend
- Prophylaxe durch Hepatitis B-Impfung
Hepatitis C
- Eigenschaften
- Übertragung
- Risikogruppen
- Inkubationszeit
- RNA-Virus, zytopathogen
- parenteral, selten sexuell/perinatal
- med. Personal. Drogenabhängige
- 15 - 150 Tage
Hepatitis C
- Diagnostik
- Verlauf
- anti-HCV, HCV-RNA
- oft schleichender Beginn, 15 % symptomatisch, 50 % chronisch
Therapie einer chronischen Virushepatitis
Hep C:
- Polymeraseinhibitor Sofosbuvir
- Protease-Inhibitoren
- NS5A-Inhibitoren
- Ribavirin (Immunmodulator)
Hep B:
- Nukleosidanaloga: Lamivudin
- Nukleotidanaloga Tenofovir