Speiseröhre und Magen Flashcards
Bestandteile des Verdauungsrohres, Canalis alimentarius?
Speiseröhre, Magen, Darm mit Leber und Pancreas
Was ist die Speiseröhre, Oesophagus?
Ein Schlauch mit geschichteter Wand, welcher die Verbindung zwischen Schlundkopf und Magen darstellt. Beginnt hinter den kaudalen Schlundkopfschnüreren, bei Flfr kann das Limen pharyngo-oesophageum als kraniale Begrenzung gesehen werden. Lässt sich in Hals, Brust und Bauchteil (ist kurz oder fehlt) gliedern.
Halsteil des Oesophagus?
= Pars cervicalis oesophagi
- zwischen M. longus colli und Trachea eingeschoben
- liegt zunächst in Medianebene, tritt jedoch im kaudalen Halsdrittel auf die linke Seite der Trachea (Hier wird durch Bissen oder Wasser Speiseröhre sichtbar vorgewölbt - auch bei Magensonde muss hier korrekter Sitz kontrolliert werden bzw auch OP Zugang hier möglich)
Nachbarstrukturen der Pars cervicalis oesophagi?
A. carotis communis
V. jugularis interna
Truncus jugularis
Nervi cervicales profundi
Truncus vagosympathicus
N. laryngeus recurrens
bei Jungtieren: Halsteil des Thymus
Brustteil der Speiseröhre?
= Pars thoracica oesophagi
- beginnt in Höhe der Apertura thoracis cranialis
- schiebt sich im kranialen Mediastinum wieder auf Dorsalseite der Luftröhre, tritt über Luftröhrengabelung hinweg und zieht im mittleren Mediastinum rechts am Aortenbogen vorbei
- im kaudalen Mediastinum legt sie sich unter die Aorta thoracicia, wird von den Trunci vagalis dorsalis und ventralis begleitet und läuft zum Hiatus oeasophageus des Zwerchfells
- auf der rechten Seite der Pars thoracica oesophagi ist bei FLFR und SUI das geräumige Cavum mediastini serosum, bei WDK und PFD wesentlich kleiner ausgebildet
- Lnn. mediastianles caudales nachbarschaftlich
Bauchteil der Speiseröhre?
=Pars abdominalis oesophagi
- nach Durchtritt durch Hiatus oesophageus
- kurzer Verlauf über Impressio oesophagea der Leber, am Dorsalrand
- Ende im Ostium cardiacum
- bei FLFR 5-10mm oder nicht vorhanden
Schichten der Oesophaguswand?
- Tunica adventitia (äußerer BGW Mantel, stell Verbindung mit Umgebung her und gestattet begrenzte Beweglichkeit - im Brust und speziell Bauchteil tritt hier Serosa auf)
- Tunica muscularis (HD und WDK nur quergestreift, restl. TA anfangs quer, später glatte Muskulatur, Speiseröhrenmuskulatur geht aus Pharynxmuskulatur hervor)
- tela submucosa (hier Glandulae oesophageae TA unterschiedlich)
- Tunica mucosa (kutane SH, Epithel va bei Pflanzenfressern verhornt, in Ruhephase in Längsfalten gelegt, KTZ im kaudalen Brustteil nicht verstreichbare Querfalten - sichtbar bei Kontrastmitteleingabe im Röntgenbild
Funktion der Speiseröhre?
- Beförderung des Bissens mittels peristaltischen Kontraktionswellen
- ausgelöst im Pharynx
- Rund um Bissen ist Eigenmuskulatur der Speiseröhre erschlafft und Falten geglättet
- Probleme hierbei können durch festsitzende Fremdkörper oder eine Dauerkontraktion der Eigenmuskulatur auftreten
- Arbeitsweise der Speiseröhre der WDK: Bissen muss nicht nur in Magen befördert werden sondern auch vom Oesophagus wieder angesaugt und zurückgepresst werden. Dazu besitzen die WDK einen relativ dünnwandigen, ampullenartig erweiterten Brustteil.
- In einer Inspiration wird der unter dem Magenmund angesammelte flüssige Futterbrei (Ingesta) bei geöffneter Kardia in den Brustteil der Speiseröhre angesaugt, diese Ansaugphase endet mit dem Reflexartigen schließen der Kardia. Anschließend kontrahiert sich die Speiseröhre und befördert einen Teil der Ingesta zurück in den Hauben- Pansenraum und den anderen in die Mundhöhle, auch Gase der Pansengärung verlassen so den Körper. Vorgang wird Ruktus genannt. ! Störung der Gasabgabe kann zu Pansenaufgasung und akuter Lebensgefahr führen
Blutversorgung der Speiseröhre?
Halsteil: kleine Äste der A. carotis communis, Abfluss: Zweige der V.jugularis interna (bei kl WDK auch V. jugularis externa)
Brustteil: Ramus oesophageus aus der A.broncho-oesophagea Abfluss: HD und PFD: V.broncho-oesophagea der V.azygos dextra, SUI und WDK: V. oesophagea der V. azygos sinistra
Bauchteil und kaudaler Brustteil: Rami oesophagei der A. und V. gastrica sinistra
Lymphgefäße Oesophagus?
Lnn. cervicales profundi craniales, medii und caudales
Lnn. mediastinales craniales, evtl. medii und caudales
WDK: Lnn. mediastinales caudales weisen enge Nachbarschaft zur Speiseröhre auf (Stenosegefahr bei vergrößterten Lnn)
Innervation der Speiseröhre?
N. vagus mit zahlreichen Rami oesophagei, diese entlässt er über den Ramus pharyngeus, den N.laryngeus cranialis, N.laryngeus recurrens sowie die Trunci vagalis dorsalis und ventralis entlässt
Intramurales System in Tunica muscularis und Tela submucosa ausgebreitret
Hellbraun? Rot? Blau? Gelb? Dunkelgrün?
Hellbraun: Oesophagus
Rot: Arterien
Blau: Venen
Gelb: Nerven
Grün: Truncus sympathicus
Aufgabe des Magens, Ventriculus, Gaster?
Nahrungsreservoir und leitet chemische Aufspaltung der Nahrungsstoffe ein
Welche Unterscheidung finden wir bei den HSGT?
einhöhliger Magen - FLFR, SUI, PFD
mehrhöhliger Magen - WDK
-> nach Schleimhaut:
durchgehende, mit Drüsenausgesattetet Drüsenschleimhaut: einfacher Magen
teilweise mit drüsenloser kutaner Schleimhaut (Pars nonglandularis) teilweise mit Drüsenschleimhaut (Pars glandularis): zusammengesetzten Magen
–> FLFR UND MENSCH: einhöhliger, einfacher Magen
SUI UND PFD: einhöhliger, zusammengesetzter Magen
WDK: mehrhöhlig, zusammengesetzter Magen
Grundsätzliche Form des Magens der Monogastrier?
- U förmig gekrümmter Sack, der mit kranialer Fläche, Facies parietalis, hinter dem Zwerchfell und der Leber liegt
- kaudal gerichtete Fläche, Facies visceralis, wird vom Darmkonvolut berührt
- Nach rechts und dorsal schauende kleine Krümmung, Curvatura ventriculi minor, nach links und ventral gerichtet, große Krümmung, Curvatura ventriculi major
- Gegend der Einpflanzung der Speiseröhre in Magen: Pars cardiaca, Magenmund, Ostium cardiacum
- Übergang Magen in Zwöffingerdarm = Pförtner, Pylorus, Magenausgang = Ostium Pyloricum
- an kleiner Krümmung, Incisura angularis - ihr gegenüber tiefester Punkt des Magens : Magenknie, Genuu ventriculi
- Ebene zwischen Incisura und Knie trennt links gelegenen Magenkörper, Corpus ventriculi, der noch durch kuppelförmige Magenblase, Fundus ventriculi überragt wird von rechts anschließenden Pars pylorica
Pars cardiaca des einhöhligen Magens?
- funktionell durch den M. sphincter cardiae beherrscht
- Aufgebaut aus Ansa cardiaca ( beim Pferde verstärkt) und stratum circulare
Fundus ventriculi des einhöhligen Magens?
- erhebt sich über Niveau des Magenmundes
- gegenüber der Speiseröhre durch Kerbe, Incisura cardiaca getrennt
- enthält vorzugsweise Gase welche mit dem Futter aufgenommene Mikroorganismen produzieren
- Beim SUI ist Fundus eine flache konische Tasche, Diverticulum ventriculi angegliedert
- Fundus PFD: besonders hoch und erweiterungsfähig, gleicht Blindsack, Saccus caecus ventriculi
Corpus ventriculi einhöhliger Magen?
- hier wird Futter gestapelt und Flüssigkeit vorbeigeleitet, findet vorallem im Inneren und nahe der kleinen Krümmung statt, wo Magendmund und Ausgang am geringsten von einander entfernt sind. Hier ist die Magenrinne, Sulcus ventriculi, die von 2 Schleimhautlippen flankiert wird
Pars pylorica einhöhliger Magen?
- unterteilt in Antrum pyloricum (trichterförmig weit) und aufsteigenden engen Teil, Canalis pyloricus
- in der Pars pylorica wird der flüssige Magenbrei, Chymus, angestaut und portionsweise an den Darm abgegeben
- Beim SUI ragt in Lumen des Ostium pyloricum ein von Fettgewebe und Muskulatur gebildeter Schleimhautknopf, Torus pyloricus
M. sphincter pylori?
haben alle Tiere, beim Pferd zusätzlich M. sphincter antri pylori zwischen Antrum pyloricum und dem Canalis pyloricus als vorgeschalteter Schließmuskel (verstärkte Ringmuskulatur in diesem Bereich)
a? b? c? d,e? d? e? f? g? h? i? k?
a: Pars cardiaca
b: Fundus ventriculi
c: Corpus ventriculi
d,e: Pars pylorica
d: Antrum pyloricum
e: Canalis pyloricus
f: Pylorus
g: Oesophagus
h: Pars cranialis duodeni
i: Curvatura major
k: Curvatura minor
Funktionszustände Magen ?
- physiologsich möglich das erster Bissen völlig leeren Magen erreicht
- Form ähnelt dann V förmigem gebogenen Rohr, Nur Fundus kann durch Gasfüllung leicht aufgegast sein
- Auch der Magen anderer HSGT die zur OP Vorbereitung nüchtern sein müssen zeigt diese Gestalt
- im Zustand mäßiger Füllung erweitern sich dann zunächst Corpus ventriculi und Antrum pyloricum während Canalis pyloricus relativ eng bleibt
- bei starker Füllung nähert sich die Gestalt des Magens der Kugelform - extreme Füllungen bei FLFR und SUI keine Seltenheit
- Pferdemagen stets relativ klein, ist auf kontinuierliche Zufuhr von kleinen Futtermengen eingestellt
Lage des Magens der Mónogastrier?
- beeinflusst vom Füllungszustand
- Kardia und Plyorus liegen nahezu gleicher Transversalebene
- Kurvaturen Anheftungsstellen des Gekröses
- leerer Magen liegt intrathorakal, berührt mit Fundus das Zwerchfell links der Medianen, mit Corpus und Pars pylorica die Leber
- Curvatura major berührt die ventrale Bauchwand nicht
- schon in mäßig gefülltem Zustand beim FLFR und stark gefülltem Zustand beim Schwein liegt Magen der ventralen Bauchwand auf, Bauchdecke kann sich zur Entlastung vorwölben
- relativ kleiner Pferdemagen (Fassungsvermögen 10-15 l) sinkt physiologischerweise nicht auf ventrale Bauchwand - damit entzieht er sich weitgehend der Untersuchung von außen
Befestigung des Magens der Monogastrier?
- Einbindung der Speiseröhre in den Hiatus oesophageus des Zwerchfells
- Fixierung der Pars cranialis duodeni hinter der Leber
- Omentum majus (zum großen Netz umgewandeltes eigentliches Magengkröse, Mesogastrium dorsale), kommt als sackförmige Falte aus der dorsalen Bauchwand, zieht dann als Paries profundus nach kaudal, schlägt sich vor Beckeneingang um, zieht als Paries superficialis nach kranial und setzt an Curvatura major ventriculi an
- Omentum minus tritt von Facies visceralis der Leber kommend, als Ligamentum hepatogastricum an die Curvatura minus ventriculi und als Ligamentum hepatoduodenale an die Pars cranialis duodeni
Aufbau der Wand des Magens?
Wand des Magens = Paries ventriculi
- folgt allgemeinem Bauplan der Darmwand
- einige Besonderheiten:
Tunica serosa auf beiden Seitenflächen, von Tela subserosa unterlagert, gestattet Verschieblichkeit gegenüber Muskelhaut, an beiden Rändern geht die Serosaschicht in das Gekröse über. An Gekröseansatzlinie entsteht ein serosafreier Streifen. Serosa ist Dehnungsfest und schützt Magen vor Überdehnung -> beim wenig erweiterungsfähigen Pferdemagen Ruputren in Serosafreien Gekröseansatzlinien häufig.
Tunica muscularis aus glatter Muskulatur, nur beim Hund strahlen einige quergestreifte Muskelfasern aus dem Oesophagus in die Pars cardiaca ein, in äußeres Stratum longitudinale und inneres Stratum circulare eingeteilt, Fasern der Außenschicht zweigen am Fundus ab und ordnen sich schräg ein, Fibrae obliquae externae
Ringmuskulatur lässt Fundus frei, dafür tritt hier eine dritte Muskelschicht, Fibrae oblique internae, auf, diese Muskelzüge reichen bis an die Flanken der Magenstraße und bilden über dem Ostium cardiacum eine Schleife, Ansa cardiaca. Diese Ansa formt zusammen mit Zügen der Ringmuskulatur den M. sphincter cardiae, am Magen Ausgang Ringmuskulatur soweit verstärkt das M. sphincter pylori entsteht
Tela submucosa sichert Verschiebbarkeit der SH
Tunica mucosae kann als kutane SH, Pars nonglandularis auftreten oder als Pars glandularis
Schleimhautregionen des Magens der verschiedenen Tierarten (Monogastrier)?
tierartlich unterschiedlich Pars glandularis und Pars nonglandularis
Funktionen der Tunica muscularis/Muskulatur der Magenwand der Monogastrier?
- grundsätzlich keine Durchmischung des Futterbreis
- Muskulatur hat eher statische Funktionen um Umfang des Magens der Füllung anzupassen
- in Pars pylorica : peristaltische Bewegungen um Chymus in Zwölffingerdarm weiter zu befördern, in Abstimmung mit sphincter pylori
Blutversorgung Magen der Monogastrier?
Innervation durch A. coeliaca mit ihren 3 Ästen: A. lienalis, A. gastrica sinistra, A. hepatica; A. gastrica sinistra ist die wichtigste
Venen gehören zum Wurzelgebiet der V. portae
Lymphgefäße des Magens?
münden in Lnn. gastrici, Lnn. lienales, Lnn. coeliaci, Lnn. pancreaticoduodenalis
Innervation des Magens der Monogastrier?
über vegetativen Plexus gastricus, intramural Plexus myentericus und Plexus submucosus
Drüsenarten im Magen der Monogastrier?
- Kardiadrüsen, Gl. cardiacae
- Mageneigendrüsen, Gl. gastricae propriae
- Pylorusdrüsen, Gl. pyloricae
Schleimhautverhältnisse /Drüsenzonen am Monogastrier Magen erklären?
Was produzieren die Mageneigendrüsen? Was die Kardia und Pyloruszellen?
Mageneigendrüsen produzieren für Verdauung wichtige Sekrete, Kardia und Pylorusdrüsen Magenschleim der vor Selbstverdauung schützt
Woraus entwickelt sich der Magen der Ruminantier?
Aus einfacher spindelförmiger Anlage, endgültige Ausformung zum mehrhöhligen Magen ist mit Geburt nicht abgeschlossen, setzt sich bis Ende des Körperwachstums fort
Aufbau Magensystem der Hauswiederkäuer?
- 3 Vormägen, Proventriculi, mit drüsenloser kutaner Schleimhaut
- Labmagen, Abomasum, mit Drüsenschleimhaut
Welcher Art ist der Magen der Hauswiederkäuer?
mehrhöhliger, zusammengesetzter Magen
Größenverhältnis zwischen Vormägen und Drüsenmagen beim Rind?
10:1
Abteilungen des Vormagensystems beim Wiederkäuer?
- Pansen, Rumen
- Haube, Reticulum
- Blättermagen, Omasum
Woraus haben sich Pansen und Haube entwickelt?
als Buchten aus der dorsalen Krümmung der Magenanlage