Milz Flashcards
Milz in Latein bzw Altgriechisch?
Lien oder Splen
Art des Organs “Milz”?
die Milz gehört zu den Immunorganen und unterhält mannigfache Beziehungen zum Blutkreislauf, nur im weitesten Sinnen den Eingeweiden zuzuordnen
Wie entsteht die Milz?
sie entwickelt sich aus einer Mesenchymverdickung zwischen den beiden Serosalamellen des dorsalen Magengekröses
mit zunehmendem Wachstum buchtet sie die äußere Serosalamellen vor, wird schließlich von ideser umhüllt und erhält so ihren Bauchfellüberzug, sie bleibt zeitliebens in nachbarlicher Beziehung zum Magen
Lage der Milz?
- liegt als großes Bauchorgan vollständig oder zum größten Teil im linken intrathorakalen Abschnitt der Bauchhöhle
- bei FLFR und SUI vorallem abhängig von Magenfüllung - kann so bei FLFR z.B. mit zunehmender Magenfüllung nach kaudal verlagert werden (in Regio abdominis lateralis)
- beim PFD relativ lagekonstant da Magen klein, stets intrathorakal
- WDK zur Hälfte in Verklebungsfeld zwischen dorsalem Pansensack und Zwerchfell einbezogen, damit unverschieblich unter den asternalen Rippen der linken Körperhälfte
Form der Milz?
- flaches Organ
- kovexe Wand bzw Zwerchfellfläche, Facies parietalis/oder diaphargmatica, liegt Zwerchfell bzw linker Bauchwand an
- konkave Eingeweidefläche, Facies visceralis, bei FLFR, SUI und PFD durch langestreckten Hilus geteilt in Teilfläche welche Magen berührt, Facies gastrica, und Teilfläche welche an Jejunalschlingen und Colon anstoßend, Facies intestinales
- beim Pferd besteht ständiger Kontakt zwischen der linken Niere und einer Facies renalis der Milz
- die Facies visceralis der Milz trägt bei den WDK als Hilus eine kleine rundliche Grube, es bestehen hier weder zur linken Niere noch zum Darm Kontaktflächen, also Facies visceralis ist hier gänzlich Facies gastrica
- Die Enden der Milz werden Extremitas dorsalis und Extremitas ventralis genannt, die Ränder Margo cranialis udn Margo caudalis, diese sind je nach Füllungs bzw Funktionszustand der Milz scharf oder stumpf (Beurteilung wichtig bei Röntgenaufnahmen bzw bei der Rektalisierung des Pferdes)
Artspezifische Gestalt der Milz?
FLFR: schlank/zungenförmig mit verbreitertem Ventralende
RIND: sehr langgestrecktes Oval
SCHAF: gedrungen oval mit spitzem Ventralende
ZIEGE: viereckig oder trapezartig
PFD: gleicht kurzem Sensenblatt, mit breitem Dorsalende
Farbe der Milz
- auch innerhalb Tierart von Alter, Ernährungszustand, Rasse und Geschlecht und vorallem Funktionszustand abhängig
- im allgemeinen schwankt Farbe zwischen Hellrot und Braunrot
- beim Pferd wegen der dicken Organkapsel eien graublaue Farbe charakteristisch
Befestigung der Milz?
- beim WDK unverschieblich in die Verklebungszone des Zwerchfells mit dem dorsalen Pansensacks miteinbezogen
- bei anderen TA durch großes Netz beweglich aufgehängt
- PFD: Anteile die Milz befestigen zu Aufhängeapparat umgestaltet:
vom Zwerchfell zur Milz ziehendes Lig. phrenicolienale, wird kaudal erweitert und heftet sich als Lig. lienorenale an der linken Niere an. Das Lig.gastrolienale kommt von großer Krümmung, führt zahlreiche A. und V. lienalis sowie Lymphbahnen und Nerven zum bzw vom Hilus lienalis
- bei FLFR und SUI : fehlt Verbindung zur linken Niere, Lig. phrenicolienale und Lig.gastrolienale sorgen für relativ lockere Befestigung der Milz
- bei FLFR ist Lig. gastrolienale so ausgebuchtet das ein Recessus lienalis entsteht
Aufbau der Milz?
- besitzt unter Bauchfellüberzug eine aus kollagenen und elastischen Fasern bestehende Kapsel, Capsula lienalis, welche auch reichlich glatte Muskelzellen enthält
- Zahlreiche von der Kapsel ins innere tretende Muskelbalken, Trabeculae lienis, welche von Trabekelarterien und Venen begleitet werdne bilden schwammartiges Gerüst
- in dieses eingefügt findet sich ein feines Maschenwerk retikulären Bindegewebes, welches zahlreiche Aufzweigungen von Blutgefäßen enthält, und von breiartiger Konsistenz ist (wird als Milzpulpa bezeichnet) - wegen des großen Blutgehaltes ist die Milzpulpa rot und wird als rote Milzpulpa bezeichnet (Pulpa lienis rubra)
- in ihr sind ( besonders bei Schwein und Rind ) mit freien Auge sichtbare Milzkörperchen, Lymphonoduli lienales (Malphigi Körperchen) eingelagert -> es handelt sich um knötchenförmige Gebilde von weißer Farbe welche in ihrer Gesamtheit die weiße Milzpulpa bilden (Pulpa lienis alba)
- Die Milzkörperchen sind Bildungsstätten von Lymphozyten, auf besondere Reize hin treten in ihnen Reaktionszentren auf, diese bezeichnet man als Sekundärknötchen
- die rote Milzpulpa besteht aus sogenannten Pulpasträngen, einem feinmaschigen, blutgefülltem Netzwerk der Retikulumszellen und aus den sie begleitenden, wechselnd weiten Blutsinus (Typ Sinusmilz) oder venösen Kapillaren bzw Venolen (Typ Retikulumsmilz)
- Das arterielle Blut wird der Pupla durch die Milz-, Trabekel,- und Pulpaarterien zugeführt, diese lösen sich auf dem Weg über die Follikelarterien in die Pinselarteriolen und Hülsenkapillaren sowie in die Endkapillaren auf
- aus diesen strömt das Blut unter erheblicher Verbreiterung seiner Strombahn in die Milzsinus oder ins Kapillarbett ein.
- Dann wird es gefiltert und das gereinigte Blut welches auch mit Lymphozyten angereichert wurde fleißt aus der terminalen Strombahn über die Pulpavenen zu den Trabekelvenen und diese münden TA unterschiedlich in die V.lienalis ein
Blutversorgung der Milz?
A.lienalis aus der A.coeliaca udn V.lienalis welche in V.portae fließt
Lymphgefäße der Milz?
FLFR und PFD: münden in Lnn. lienalis am Hilus lienalis
WDK: ziehen zu den Lnn. lienalis seu atriales oder direkt zu den Lnn. coeliaci et mesenterici craniales, beim RIND treten Lymphgefäße der Milz auch durch Zwerchfell zu den Lnn. mediastinales caudales
Innervation Milz?
- Milznerven meist sehr stark
- entstammen dem vom N. vagus und N.sympathicus gebildetetn Plexus coeliacus
Welche Tierarten haben eine Speichermilz?
Hund und Pferd
Was bedeutet es wenn Tiere eine Speichermilz besitzen?
Die Milz wirkt hier als Erythrocytendepot - bei Arbeisbelastung (oder bei relativem Sauerstoffmangel bei längerem Aufenthalt im Hochgebirge) wird durch Aktivierung des sympathischen Nervensystems das Erythrocytendepot der Milz geleert (= sogenannte Arbeitserythrocytose), der Hämatokrit steigt damit an
beim PFD kann auf diese Wiese die Sauerstofftransportkapazität um bis zu 60% gesteigert werden, beim Hund um 20%