Skript 7 Intensivmedizin Überwachung, Beatmung, UAW der Beatmung, Ramsay-Skala Flashcards
Überwachung des Intensivpatienten
Regelmäßige Laborkontrollen
-> Blutzucker, Elektrolyte, Blutbild und Hb, Gerinnung, Kreatinin, CRP, weitere
Röntgen-Thorax
-> Alle 1-2 Tage bei schwerkranken und beatmeten Patienten
BGA
-> Alle 6-12h
Körpertemperatur
-> Tägliche rektale Messung
Kontinuierliches EKG, Pulsoxy, Blutdruckmessung (Nicht-Invasiv, Invasiv), PiCCO (je nach Situation) mit Bestimmung der Vorlast, Nachlast, HZV, Lungenödemessung, Sonographie, EEG (je nach Situation),
Beatmung
- Nichtinvasive Beatmung sowie Assisitierte Beatmung
-> Maschinelle Unterstützung der Atmung ohne endotrachealer Intubation mit Gesichtsmaske oder Nasenmaske
-> Einstellung eines PEEP, Spontanatmung ist erhalten
-> CPAP, BIPAP oder PSV
-> CPAP (Continous Positive Airway Pressure)
Der Respirator erzeugt einen kontinuierlichen hohen Flow (25L/min) der für einen kontinuierlichen positiven Druck (5-10 cmH2O)während der Inspiration und Exspiration sorgt, unterstützt somit die spontane Atmung des Patienten
wird auch eingesetzt bei Schlafapnoesyndrom z.b.
-> BIPAP (Biphasic Positive Airway Pressure)
Im Unterschied zur CPAP ist hier der inspiratorische Beatmungsdruck höher als der expiratorische, die Differenz der beiden Druckniveaus bestimmt das Ausmaß der maschinellen Unterstützung
-> IPPB (Intermittent Positive Pressure Breathing)
Spontane Atemimpuls des Patienten löst eine Beatmung aus und unterstützt den Patienten beim Atmen
-> MMV (Mandatory Minute Ventilation)
Gerät gibt nur maschinelle Atemzüge ab (PCV oder VCV mit oder ohne PEEP), wenn der Patient mit seiner Spontanatmung ein bestimmtes AMV nicht erreicht - Kontrollierte Beatmung
-> CMV (Continous Mandotory Ventilation), Patient atmet nicht mehr spontan und die Luft wird ausschließlich per Überdruck in die Lungen geblassen (PCV oder VCV)
-> IPPV (Intermittent Positive Pressure Ventilation)
Am Ende der Expiration fällt der Druck auf den Atmosphärendruck ab
-> CPPV (Continous Positive Pressure Ventilation)
Am Ende der Expiration bleibt ein voreingestellter, positiver Druck bestehen (PEEP), Ziel ist besssere Oxygenierung durch Offenhalten der Alveolen
-> Aufgrund vieler UAW sollte möglichst rasch auf eine assistierte Beatmungsform umgestiegen werden
Volumengesteuerte Beatmung:
- > Eingestellt ist PEEP, Atmungsfrequenz und das Inspirations-Expirations-Verhältnis
- > Zudem vorgegebenes Atemzugvolumen (Tidalvolumen:meist 6-7ml/kg KG) verabreicht
- > Um ein Barotrauma bei Abfall der Compliance der Lunge zu vermeiden sollten maximale Druckwerte eingestellt werden
- > Diese volumengesteuerte, druckbegrenzte Beatmung wird bei der kontrollierten Beatmung (CMV) verwendet
Druckgesteurte Beatmung
- > Eingestellt werden der Inspirationsdruck, PEEP, Beatmungsfrequenz und das Inspirations-Expirations-Verhätnis
- > Sobald der eingestellte Inspirationsdruck (meist <30cmH2O) erreicht ist, schaltet der Respirator in Expirationsstellung, steigt der Lungenwiderstand an sinkt daher das Atemzugvolumen und die Atemfrequenz steigt an
Lungenprotektive Beatmung
- Relativ niedriges Atemzugvolumen und ein niedriges inspiratorisches Druckniveau (<20-25mmHg) mit vergleichsweise höherer Atemfrequenz, FiO2 sollte mittelfristig gering gehalten werden um die gewebetoxischen Effekte hoher Sauerstoffkonzentrationen zu vermeiden
Nebenwirkungen und Komplikationen der Beatmung (v.a bei CMV) sowie Entwöhnung/Weaning
- Der insbesondere bei CMV benötigte hohe Überdruck verringert den venösen Rückstrom zurück zum Herzen -> ZVD, Hirndruck und Rechtsherzbelastung steigen an, während HMV, Blutdruck und Nieren sowie Leberdurchblutung abfallen
- Insbesondere bei CMV atrophiert die Atemmuskulatur
- Steigert das Risiko einer Nosokomialen Pneumonie (8,5% in den ersten drei Tagen, 45% nach 2 Wochen)
- Hohe inspiratorische Sauerstoffpartialdrücke können über Dauer gewebetoxisch sein und zur interstitiellen Fibrose im Bereich der terminalen Atemwege führen, für nur kurze Zeit jedoch unproblematisch !!
- Endotracheale Tuben können Kehlkopf und Trachea schädigen
- Stressulzera -> PPI-Prophylaxe
- Thromben -> Thrombenprophylaxe
Entwöhnung/Weaning:
- Zu beginn meist Patient invasiv beatmet mit CMV und realtiv hoher FiO2, dann wird zunächst die FiO2 reduziert, das Inspirations-Expirationsverhältnis normalisiert (in Richtung 1:2) sowie die Sedierung reduziert um eine Spontanatmung zu fördern
- Dann Umstellung auf BIPAP und langsam das obere Druckniveau reduziert, bis eine CPAP möglich ist
- Extubation ist möglich sobald die Schutzreflexe wiederhergestellt sind, die FiO2 <0,4 bzw. Der PEEP < 5cmH2o
Ramsay-Skala
Beurteilung des Ausmaßes der Sedierung
- 0 -> Wacher, voll orientierter Patient
- 1 -> halbwacher, ängstlicher Patient
- 2 -> sedierter, kooperativer, orientierter Patient, der die Beatmung toleriert
- 3 -> schlafender Patient, der auf Berührung oder Ansprache adäquat reagiert
- 4 -> tief schlafender Patient, der nur auf Schmerzreize reagiert
- 5 -> narkotisierter Patient, der nur träge auf Scherzreize reagiert
- 6 -> komatöser Patient der nicht auf Schmerzreize reagiert