Skript 4 Hyper/Hypoparathyereodismus, Cushing-Syndrom, Conn-Syndrom, Hypoaldsoteronismus, Phäochromozytom, MEN, NET's Flashcards

1
Q

Physiologie der Nebenschilddrüsen

A
  • Nebenschilddrüse und Schilddrüse sind für die Kalziumhomöostase verantwortlich -> Über Parathormon (Nebenschilddrüse) und Kalzitonin (aus C-Zellen der Schilddrüse) zusammen mit Vitamin D3 reguleiren sie die Freisetzung, Resorption sowie Ausscheidung von Kalzium und Phosphat

Kalzium liegt in Serum zu 45% gebunden an Proteine (Albumin, Globulin), 5% in Komplexen (Bikarbonat, Citrat, Phospat) und 50% als freies Kalzium die biologisch aktive Form !

  • > Gesamtkalzium: 2,2-2,65 mmol/l
  • > Freies ionisiertes aktives Kalzium: 1,12-1,65 mmol/l

Einflussfaktoren:

  • Mit sinkendem Protein/Albumingehalt steigt das freie Calcium und umgekehrt !
  • Bei Azidose verdrängen H+-Ionen das Ca2+ aus den Proteinbindungen und erhöhten dadurch die Konzentration von freiem Ca2+ und umgekehrt bei Alkalose

Parathormon:

  • ausgeschüttet bei Hypocalcämie
  • Erhöht Calciumresoprtion in der Niere sowie Phosphatausscheidung und Vitamin D3-Produktion
  • Fördert Osteoklastenaktivität

Vitamin D3:

  • Produktion wird durch Parathormon stimuliert, sowie durch Hypophosphatämie
  • steigert Calcium und Phosphatresorption aus dem Darm
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2
Q

Primärer Hyperparathyreodismus

A
  • Überfunktionszustand der Nebenschilddrüsen mit autonomer Produktion und Sekretion von Parathormom

Ätiopathogenese:

  • solitäre Adenome (85%)
  • nichtneoplastische Hyperplasie der Nebenschilddrüse (15%)
  • multiple Adenome (5%)
  • Nebenschilddrüsenkarzinom (<1%)
  • Kann auch mit einem MEN I oder II kombiniert sein

Gesteigerte Bildung von Vitamin D3
-> Stimulation der renalen Kalziumresorption und der intestinalen Kalziumaufnahme, vermehrte Phosphatausscheidung

Aktivierung der Osteoklasten mit negativer Knochenbilanz und verminderten Knochenmnineralisierung

  • > Erhöhung des Kalziums und Phosphat im Blut -> Hyperkalziurie und Hyperphophaturie -> Nephrolithiasis und Nephrokalzinose
  • > Zudem Gastrinsekretin gesteigert -> Erhöhtes Risiko von Magenulcera

Klinik: Kann auch häufig asymptomatisch verlaufen

  • Knochenschmerzen durch Osteoporose und pathologische Frakturen sowie Osteolysen
  • Nephrolithiasis und selten Nephrokalzinose
  • Magen und Duodenalulzera durch gesteigerte Gastrinproduktion !!
  • Neuromuskuläre Symptome wie Muskelschwächd sowie psychische Auffälligkeiten

Stein-Bein-Magenpein !!!

  • Hyperkalzämiesyndrom
  • > Hyperkalzämie bedingt partiellen renalen Diabetes insipidus mit Polyurie und Polydipsie -> Zudem Übelkeit und Erbrechen -> Die Flüssigkeitsverluste führen zur Elektrolytverschiebungen z.b Hypokaliämie mit HRS etc.
  • Hyperkalzämische Krise
  • > Serumanstieg >3,5mmol/l
  • durch Vitamin D Präparate, Thiazide
  • Polyurie, Polydipsie mit Eintreten eines AKI mit Oligurie/Anurie
  • Erbrechen, Exzikose
  • Somnolenz bis Koma
  • Kalzium-Phospatkomplexbildung
  • Therapie: Stationäre, Intensivmedizinisch, forcierte Diurese mit Furosemid und NaCl 5Liter, bei AKI Hämodialyse

Diagnostik:

  • Labor: Erhöhtes Serumkalzium und erhöhtes Parathormon, Hypophsophatämie und Erhöhung der alkalischen Phosphatase
  • Sono: Niere zur Beurteilung von Nierensteinen und Nephrokalzinose, Nebenschilddrüsen zum Nachweis von Adenomen
  • Szintigraphie: zur Lokalisationsdiagnostik vor Parathyroidektomie
  • Röntgenbild: Zur beurteilung von Skelettveränderungen
  • Knochendichtmessung

Therapie:
- Therapie der Hyperkalziämie:
Kalziumzufuhr möglichst gering halten (Achtung mit Mineralwasser und Milch)
NaCL-Lösungen mit forcierter Diurese
Bisphosphonate hemmen die Osteoklasten
KI: Digitalis (erhöhen intrazelluläre Calcium), Thiazide (reduzieren die Cacliumausscheidung)

Operative Therapie: Bei symptomatischen pHPT

  • Fokussierte selektive Parathyroidektomie mit intraoperativer PTH-Messung, bei Entfernung eines solitären Knotens normalisieren sich die PTH-Werte meist intraoperativ, bei Ausbleiben entfernen aller vier Nebenschilddrüsen -> Subtotale Parathyreoidektomie mit Entfernung von 3 1/2 und Thymus oder Totalr Parathyreoidektomie mit Autotransplantation restlichen Gewebes in den Unterarm
  • Evtl. postoperativ Substitution von Calzitriol und Kalzium
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3
Q

Sekundärer und tertiärer Hyperparathyreodismus

A
  • Sekundärer -> Reaktive Erhöhung von Parathormon aufgrund niedriger-Kalziumspiegel im Serum durch kontinuierliche Stimulation der Nebenschilddrüsen
  • Tertiärer -> Extremvariante des sHPT mit gestörtem negativen Feedback-Mechanismus

Ätiologie:

  • chronische Niereninsuffizienz, bei einem Vitamin-D Mangel
  • > Durch Niereninsuffizienz kommt es zur Hyperphosphatämie welches freies Calcium bindet und somit für eine Hypocalcämie
  • seltener durch Malassimilationssyndrome, Leberzirrhose, Cholestase

Klinik der Grunderkrankung, Knochenschmerzen

Diagnostik:

  • Erhöhtes Parathormon mit Hypocalzämie !!
  • Röntgen -> Subperiostale Resorptionszonen, ggf. auch subchondrale Resorptionszonen

Therapie:
- Vitamin D Metabolite (Calcitriol) und Phosphatbinder bei Hyperphophatämie bei Nierenschaden

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4
Q

Hypoparathyreodismus

A
  • Unterfunktion der Nebenschilddrüsen mit einer Mangelsekretion an Parathormon

Ätio:

  • Iatrogene Schädigung nach Schilddrüsenresektion, seltener nach Bestrahlung
  • Idiopathisch im Rahmen einer Autoimmunkomponente
  • Langfristige Hypomagnesiämie
  • Aplasie der Epithelkörperchen und des Thymus (DiGeorge)

Klinik:

  • Durch Hypokalzämie
  • > Tetanie: Verstärkte neuromuskuläre Erregbarkeit mit Krämpfen, Pfötchenstellung der Hände, Laryngospasmus etc.
  • > Periorale Parästhesien
  • > Organschäden durch Hyperphopshatämie wie z.b Verkalkungen der Augenlinse und Basalganglien

Diagnostik:

  • Labor: Hypocalcämie, PTH erniedrigt
  • Trousseau-Zeichen -> Pfötchenstellung nach Aufpumpen der Blutdruckmanschette

Therapie: Ziel ist den Kalziumspiegel möglichst im unteren Normbereich zu halten
- Kalziumpräparat, Calcitriol (VitaminD3)

Akute Tetaniebehandlung:
- 20ml einer 10% Kalziumgluconatlösung langsam infundiert und die Blutwerte kontrolliert

DD: Pseudohypoparathyreodismus durch Gendefekt des PTH-Rezeptors, Hypocalcämie, PTH erhöht !

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5
Q

Nebenniere Physio

A

Aldosteron und RAAS-System

  • > bei Hyponaträmie, Volumennagel oder Blutdruckerniedrigungen wird Renin aus dem juxtaglomerulären Apparat in der Niere sezerniert -> Renin spaltet Angiotensinogen in Angiotensin I in der Leber -> ACE aus der Lunge konvertiert Angiotensin I zu dem aktiven Angiotensin II
  • > Dieses bindet an der Nebenniere an AT1-Rezeptoren und beiwrken eine Freisetzung von Aldosteron -> Erhöhte Natrium und Wasserretention und Kaliumausscheidung, zudem sensibilisiert es die Katecholaminrezeptoren der peripheren Gefäße

Kortisolproduktion ist abhängig von der hypothalamischen-hypophysären Achse -> CRH stimuliert ACTH-Produktion in der Hypophyse -> Cortisolausschüttung aus Nebenniere (viele andere Reize wie Zytokine, Katecholamine spielen auch eine Rolle), Kortisol unterliegt einer zirkadianen Rhytmus besonders hoch morgens nach dem Aufwachen, kurze HWZ (60-90%) , Corrison ist meist an Transcortin gebunden

Wirkung

  • > Katabole Wirkung (Eiweißabbau in Muskulatur, Knochen, Haut), Steigerung der Lipolyse, Erhöhung der Gluconeogenese (diabetogene Wirkung)
  • > Mineralkorticoide Wirkung (Hypertension)
  • > Antiinflammatorisch und Immunsuppresiv
  • > Vitamin D Antagonistisch
  • Dexamethason-Hemmtest
    Allgemein
    Verwendung von Dexamethason, da es (bei erhaltenem Feedbackmechanismus) eine ACTH-Hemmung ohne wesentliche Interferenz der laborchemischen Serumcortisol-Messung aufweist
    1. Dexamethason-Kurztest
    Durchführung: Nach nächtlicher Gabe von 2 mg Dexamethason wird morgens das Serumcortisol bestimmt; Dexamethason führt physiologisch zur Hemmung der ACTH-Sekretion der Hypophyse
    Ergebnis: Bei allen Formen des Cushing-Syndroms bleibt eine Supprimierung der Glucocorticoid-Synthese aus → Zur Differentialdiagnostik sollte ein hochdosierter Dexamethason-Langtest folgen
  • Differentialdiagnostik: Hochdosierter Dexamethason-Langtest
    Durchführung: Nach zweimaliger nächtlicher Gabe von 8mg Dexamethason wird das Serumcortisol bestimmt
    Ergebnis: Bei zentraler Ursache (hypothalamische Überfunktion oder Mikroadenom der Hypophyse) gelingt eine Supprimierung des Serumcortisols um mindestens 50%. Diese Hemmung bleibt bei ektoper ACTH-Bildung und Nebennierenrindentumoren aus.
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6
Q

Hyperkortisolismus

A
  • Cushing-Syndrom entsteht infolge eines chronisch erhöhten Kortisolspiegels und ist durch die Kardinalsymptome Stammfetsucht, Vollmondgesicht, Hypertonus und Muskelschwäche gekennzeichnet
  • Morbus Cushing ist dem zentralen ACTH-abhängigen Hyperkortilismus vorbehalten

Epidimiologie:
- am häufigsten iatrogen verursacht, ansonsten seltener

Ätiologie:

  • Exogener Hyperkortilismus durch iatrogene Langzeitbehandlung mit Cortisol
  • Endogene Hyperkortilismus
  • > ACTH-abhängig mit sekundärer NNR-Hyperplasie (zentral)
    1. M. Cushing (70%) Meist durch Mikroadenom der HV
    2. Paraneoplastische/Ektope ACTH-Produktion (v.a kleinzelliges Bronchialkarzinom)
  • > ACTH-unabhängige Formen mit primärer NNR-Hyperplasie
    1. NNR-Tumore

Klinik:

  • Adipositas mit Stammfettsucht, Stiernacken, Vollmondgesicht
  • Osteoporose durch Hemmung der Calcitriolsynthese
  • Muskelschwäche und Muskelatrophie
  • Diabetes mellitus durch Insulin-Antagonistische Wirkung und gesteigerte Gluconeogenese
  • Hypertonus durch Mineralkortikoide Wirkung mit Hypokaliämie und Hypernaträmie
  • Hyperlipidämie
  • Pergamenthaut, Striae rubrae bzw. Striae distensae, Wundheilungsverzögerung
  • Lymphopenie mit erhöhter Infektanfälligkeit mit gleichzeitiger Leuko-, Thrombo-, und Erythrozytose
  • Psychische Störungen wie Depression
  • Libidoverlust, Impotenz

Beim ACTH-abhängigen Hyperkortisolismus kommt es auf Grund der hohen ACTH-Spiegel zusätzlich zu erhöhten Androgenspiegel
-> Akne, Virilisierungserscheinungen, Hirsutismus, Zyklusbeschwerden

Diagnostik:

  • Labor: Nachweis eines Hyperkortisolismus
  • > Das Kortisol-Tagesprofil zeigt eine aufgehobene Tagesrhythmik, dazu bestimmt man den Kortisolspiegel um 23Uhr, dieser sollte normalerweiße gering sein
  • > 24 Stunden Urin ist Ausscheidung von freiem Kortisol erhöht
  • Fehlender Anstieg des Kortisols im Insulin-Hypoglykämie-Test

Cortisol und ACTH unterliegen einer zirkadianen Rhythmik und werden von anderen Hormonen und exogenen Faktoren (Stress, Emotionen, Müdigkeit etc.) beeinflusst. Auffällige Werte sind deshalb nicht aussagekräftig, sodass CRH-Test, zentrale ACTH-Bestimmung und Dexamethason-Hemmtest benötigt werden !

Zuerst Dexamethason-Kurztest
-> Bei Plasmakortisolspiegel <3mikrogramm/dl am Morgen nach abendlicher Gabe von 2mg Dexamethason ist ein Cushing-Syndrom so gut wie ausgeschlossen, bei >3mikrogramm/dl weitere Diagnostik

Messung des ACTH-Plasma-Spiegels:
- bei zentralem und ektopen (*) Cushing (massiv)’erhöht, bei peripherem erniedrigt

Hochdosierter Dexamethason-Hemmtest

  • > Durchführung: Nach zweimaliger nächtlicher Gabe von 8mg Dexamethason wird das Serumcortisol bestimmt
  • > Ergebnis: Bei zentraler Ursache (hypothalamische Überfunktion oder Mikroadenom der Hypophyse) gelingt eine Supprimierung des Serumcortisols um mindestens 50%. Diese Hemmung bleibt bei ektoper ACTH-Bildung und Nebennierenrindentumoren aus, dort normal bis erhöht Kortisonwerte
  • CRH-Stimulationstest
  • > beim zentralen Cushing ist ACTH durch die CRH-Gabe stimulierbar, beim peripheren oder ektopen nicht

Selektive Katheterisierung des Sinus petrosus inferior

Anschließend Lokalisationsdiagnostik

  • > MRT/CT Kopf bei zentralem Morbus Cushing
  • > CT Thorax bei ektopen da häufig Bronchial-CA
  • > CT Nebennieren bei peripherem

Therapie:
- Bei iatrogen verursachendem Cushing Syndrom ausschleichende Senkung des Cortison unter die Cushing-Schwelle von 7,5mg Prednisolonäquivalent

Operative Theraphie:
Zentralem:
- Transnasale/Transsphenoidale Hypophysenadenomresektion
- bei KI: Stereotaktische Bestrahlung oder Gammknife
- bei Fortbestehen oder Rezidiv -> Bilaterale Adrenalektomie -> Lebenslange Kortison und Mineralcortioidsubstitutionstherapie
-> Gefahr der invasiv wachsenden ACTH produzierender Hypophysentumor der sich zuerst nit verstärkter Braunfärbung der Haut äußert (Nelson-Syndrom)

Ektopes Cushing:
- Entfernen des Primärtumors oder bilaterale Adrenalektomie

Peripheres NNR-Adenom
-> Einseitige NNR-Resektion mit bis zu 2 Jähriger Substitutionstherapie von Cortison da kontralaterale NNR häufig atrophiert ist

Pharmakotherapie:

  • Adrenistatika (Metopiron), Adrenolytika (Mitotan)
  • > Hemmung der Nebennierenfunktion
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7
Q

Primärer Hyperaldosteronismus

Conn-Syndrom

A
  • Autonome Überproduktion von Aldosteron in der NNR bei erniedrigten Reninspiegeln, die klinisch mit Hypertonie, Hypokaliämie und metabolischer Alkalose einhergeht
  • Ist auch das Renin erhöht im Rahmen vin Herzinsuffizienz, Nephrotischen Syndrom spricht man vom sekundären

Epidimiologie:
- Ungefähr 1 von 100 Hypertonikern ist das die Ursache, wobei in den meisten dieser Fälle Aldosteron erhöht ist und Kalium noch normal !!

Ätiologie:

  • Bilaterale Hyperplasie der Zona glomerulosa (60%)
  • Aldosteron-produzierendes Adenom der NNR (40%)
  • selten familiär

Klinik:

  • Therapierefraktären Hypertonus, Hypokaliämie, Muskelschwäche und Müdigkeit sowie metabolische Alkalose
  • Häufig Kopfschmerzen, Sehstörungen, Ödemen, Obstipation, Polydipsie und Polyurie
  • Interessanterweiße keine Hypernaträmie !!!

Die Trias von Hypertonie, Hypokaliämie und metabolische Alkalose findet man aber selten, häufig normokaliämischen Hypertonus

Diagnostik:

  • Bei Verdacht auf Connsyndrom bestimmt man Plasmaaldosteron und Plasmareninwerte und berechnet Aldosteron-Renin-Quotient
  • Zuvor müssen Medikamente wie Aldosteronantagonisten, ACE-Hemmer, B-Blocker, Thiazide abgesetzt werden
  • > Dieser ist beim Connsyndrom pathologisch erhöht (>50)
  • Aldosteron im 24h-Sammelurin
  • Bestätigung der Diagnose mittels Suppresionstest
  • > Kochsalztest: Infusion von 2000ml 0,9%NaCl führt zur schnellen Hypervolämie und supprimiert normalerweiße Renin und somit Aldosteronsekretion, beim Connsyndrom besteht keine Suppresion des Aldosteron !!
  • > ggfs Fludrocortisontest: Gabe von Fludrocortison (0,1mg alle 6h) über 4 Tage (unter gleichzeitiger NaCl- und Kaliumzufuhr) führt physiologischerweise zu einem signifikanten Aldosteronabfall (<50 ng/ml). Bei mangelhafter Aldosteronsuppression (>50-60 ng/ml) liegt die Diagnose eines Hyperaldosteronismus vor, Hoch spezifisch und sensitiv, jedoch aufwendig und Gefahr der Hypokaliämischen und Hypertensive Krise

Zur Unterscheidung zwischen Idiopathischen Hyperplasie und Adenom -> Orthostasetest

Beim Patienten wird nach strikter Bettruhe Blut abgenommen. Nach 2-4 Stunden des Stehens und Herumlaufens (Orthostase) wird erneut Blut abgenommen. Während bei einer idiopathischen Nebennierenrindenhyperplasie mit einem Anstieg des Serum-Aldosterons zu rechnen ist, würde dieser Anstieg bei Vorliegen eines Adenoms fehlen oder sich sogar ein Abfall zeigen.

  • MRT, Sono, CT zur Lokalisationsdiagnostik

Therapie:

  • Bilaterale Hyperplasie: Lebenslange Gabd von Spironolacton
  • Adenom: Laparoskopische Adrenalektomie und ggfs anschließende Substitutionsgabe für gewisse Zeit

DD: Reninunabhängige Hypertonie
Lakritze kann auch zum Pseudohyperaldosteronismus führen
Cushing-Syndrom -> Mineralkortikoide Wirkung des Kortisons
Liddle-Syndrom -> Mutation im Natriumkanal mit erhöhter Natriumresorption

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8
Q

Hypoaldosteronismus

A
  • Mangel an Aldosteron primärer (Adrenaler) oder sekundärer Genese

Ätiologie anhand des Renins:

  • Primäre (Erhöhtes Renin)
  • > Morbus Addison, Aldosteronsynthesestörung
  • Sekundäre (Erniedrigtes Renin)
  • > Diabetes mellitus, Glomerulonephritiden, Liddle-Syndrom, einseitige Adrenalektomie

Klinik:
- Hypotonie und Hypovolämie bis hin zu lebensbedrohlichen Hyperkaliämien und metabolischen Azidose

Therapie:
- Primäre Formen -> 9a-Fludrocortisonsubstitutionstherapi

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9
Q

Nebennierenmark

A
  • Produktion von v.a Noradrenalin, sowie Adrenalin und zusätzlich geringe Mengen Dopamin
  • Reize wie Acetylcholin, Insulin oder Histamin fúhren zur Freisetzung der Katecholamine
  • Uber die N-Methyltransferase wird NA in Adrenalin umgewandelt, NA wird nach seiner Freisetzung zum größtenteil von den Nervenendigungen wieder aufgenommen und in Granula gespeichert
  • Abbau erfolgt über Konjugation der Zwischenprodukte in der Leber und Ausscheidung im Urin aka Metanephrin, Vanillinmandelsäure

Funktion der Katecholamine:

  • Anstieg der Glukose und freien Fettsäuren im Blut (Glykogenolyse und Lipolyse)
  • vermehrte Muskeldurchblutung
  • Steigerung der Herzfrequenz, Kontraktilität und Leitungsgeschwindigkeit am Myokard sowie periphere Vasokonstriktion
  • Bronchodilatation, Abnahme der Durchblutung im Splanchnikusgebiet
  • Mydriasis
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10
Q

Phäochromozytom

A
  • Katecholaminproduzierender neuroendokrinee Tumor des NNM oder der extraadrenalen Paraganglien des symphatischen Grenzstrangs

Lokalisation:
- 85% befinden sich im NNM, 15% extraadrenal

Ätiologie:

  • Meist sporadisches Auftreten
  • 25% familiär im Zusammenhang mit MEN Typ 2, Von-Hippel-Lindau, Neurofibromatose Typ 1

Klinik:

  • Hypertensive Krisen !!
  • Konstant erhöhter Blutdruck -> Hypertensive Kardiomyopathie
  • Palpitationen, Kopfschmerzen, Schwitzen, Übelkeit, Innere Unruhe
  • Diabetes mellitus, blasse Haut etc.

Patho:
Makroskopisch: Wächst meist abgekapselt und hat eine gelblich-graue bis rötlich-braune Schnittfläche

Diagnostik:
- Screening-Indikationen bei familiär vorbelasteten Patienten sowie therapierefraktären Hypertonie, besonders fehlende nächtliche Blutdrucksenkung (Zeichen der sekundären Hypertonie)

  • Nachweis von Katecholaminen bzw. Besser (weniger Schwankungen) Metaboliten ( Metanephrin, Normetanephrin) im angesäuerten 24h-Urin
  • Nachweis von freien Metanephrin und Normetanephrin im Plasma
  • > Achtung strenge Abnahmebedingungen bei Blutentnahme da falsch positive Ergebnisse durch Stress

Lokalisationsdiagnostik:

  • MRT oder CT zum Nachweis eines NNM-Tumors
  • > Befund: Typischerweise hyperintense, scharf begrenzte Läsion in der T2-Wichtung („Lightbulb Sign“)
  • Bei extraadrenalen 123Jod-MIBG-Szintigraphie zur Identifikation extraadrenaler Phäochromozytome! Oder DOPA-PET

Therapie:

  • Chirurgische Entfernung des Tumors !!
  • Vor Operation ist eine Behandlung mit dem unselektiven Alpha-Rezeptor Blocker Phenoxybenzamin obligat !!
  • > Muss über 1-2 Wochen eingeschlichen werden
  • > Entwöhnung des Körpers auf die konstante Zufuhr von Katecholaminen
  • > Die Manipulation am Tumorgewebe führt zu einer Freisetzung von Katecholaminen – die α-Blockade verhindert die Wirkung der Katecholamine. Ohne die Blockade kann es zu lebensgefährlichen Hypertensionen kommen.
  • > Zusätzlich B-Blocker, aber nie alleine !!

Inoperabel:
Benigne: Dauerhafte Gabe von Phenoxybenzamin
Maligne (ca.10%): Bei 123Jod-MIBG-Positivität → 131MIBG-Therapie, alternativ Palliation (Chemotherapie, Tumorembolisation)

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11
Q

MEN-Syndrome und Polyglanduläres endokrines Syndrom

A

Multiple endokrine Neoplasien (MEN) sind autosomal-dominant vererbte Krankheitsbilder. Es gibt vier Untergruppen, die durch eine jeweilige Leiterkrankung gekennzeichnet sind:

MEN-1

  • > Leitkrankheit: Primärer Hyperparathyreoidismus (95%)
  • > Endokrine Tumoren des Pankreas (50%)
  • > Hypophysenadenom (30%)

MEN-2 und MEN-3

  • > Leitkrankheit: Medulläres Schilddrüsenkarzinom (95-100%)
  • > Phäochromozytom (50%)
  • > Bei MEN-2 Primärer Hyperparathyreoidismus (ca. 20-30%)
  • > Bei MEN-3 Multiple Neurinome

Polyglanduläres Endokrines Syndrom:
- Definition: Beim polyendokrinen Autoimmunsyndrom handelt es sich um eine Insuffizienz verschiedener endokriner Organe aufgrund autoimmunologischer Prozesse
- Epidemiologie: Betrifft etwa die Hälfte aller autoimmun verursachten NNR-Insuffizienzen
- Formen:
PAS Typ 1 (juvenile Form, auch APECED-Syndrom )
Autosomal-rezessiver Erbgang
Manifestation im Kindesalter
Folgen: Hypoparathyreoidismus, Morbus Addison, mukokutane Candidiasis, gonadale Insuffizienz
PAS Typ 2 (adulte Form, auch Schmidt-Syndrom)
HLA-B8/DR3-Assoziation
Manifestation im 3. Lebensjahrzehnt
Folgen: Morbus Addison, Hashimoto-Thyreoiditis , Diabetes mellitus Typ 1, Alopezie und perniziöse Anämie
Diagnostik: Antikörperbestimmung je nach Erkrankung (z.B. Thyreoperoxidase-Antikörper, Parietalzellantikörper, Glutamatdecarboxylase-Antikörper)

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12
Q

Neuroendokrine Tumore des Gastroentero-pankreatischen Systems (Karzinoidsyndrom)

A
  • Als Karzinoid-Syndrom wird ein Symptomkomplex bezeichnet, der durch neuroendokrine Tumoren (Karzinoide) hervorgerufen wird.
  • Die Tumoren sind meist gastrointestinal (v.a Appendix, Jejunum, Ileum oder Kolorektum) lokalisiert, können aber auch extraintestinal (meist bronchial) vorkommen.
  • Unterliegt die Hormonsekretion des Karzinoids nicht mehr dem First-Pass-Effekt der Leber, also bei Lebermetastasen oder extraintestinaler Lokalisation, kann es zu dem charakteristischen Symptomkomplex mit Flush, Diarrhö und Asthmaanfällen kommen – asymptomatische Verläufe sind jedoch häufiger.

Epitheliale Tumore, die sich von dem enterochromaffinen Zellen (EC-Zellen) des diffusen neuroendokrinen Systems ableiten -> produzieren Serotonin, Kallikrein, Prostaglandine und Tachykinine

Klinik:

  • Symptomatisch sobald Leber befallen ist und die Hormone nicht mehr dem First-Pass Effekt der Leber unterliegen
  • Flush, Diarrhoe, Diffuse Kollikartige Bauchschmerzen, Asthmaanfälle, Tachykardie, Endokardfibrise der Trikuspidalklappe

Diagnostik:
- Chromogranin als Tumorverlaufsmarker
- 5-Hydroxy-Indolessigsäure im angesäuerten 24h-Urin (Serotoninabbauprodukt)
- Lokalisationsdiagnostik: (Bronchoskopie, CT Abdomen)
- Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie
- Diagnosesicherung mittels Feinnadelbiopsie
- Histologischer und immunhistologischer Nachweis:
Synaptophysin, Chromogranin A und NSE

Therapie:

  • Kurativ nur die Operative Tumorentfernung
  • Bei Inoperabilität Somastatinanaloga wie Octreotid und Serotoninantagonisten
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13
Q

Insulinom

A
  • Leitet sich von den Inselzellen des Pankreas ab und ist durch eine autonome Insulinproduktion gekennzeichnet
  • Meistens Benigne !!

Ätiologie:
- Sporadisch oder bei MEN-1

Klinik:

  • Spontanhypoglykämie bei Nahrungskarenz mit Schwitzen, Tachykardien, Heißhunger, Übelkeit, Schwindel, Verwirrtheit
  • Prompte Besserung nach Nahrungsaufnahme

Diagnostik:
- 72h Hungerversuch
-> Ausbleiben der Insulinsuppression bei abfallenden Blutzuckerwerten
Messung von Blutglukose, Insulin und C-Peptid in festen zeitlichen Abständen (Insulin-Glucose-Quotient >0,3)
- Lokalisationsdiagnostik mittels MRT, Endosono, nuklearmeidzinsiche Verfahren

Therapie:

  • Operative Entfernung
  • > Benigne solitäre Tumoren (kurativ): Der Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe muss nicht sehr groß sein - anders als beim Pankreaskarzinom.
  • > Enukleation des Insulinoms: Standardverfahren bei kapselnahen und kleineren Befunden (<2cm Durchmesser) mit ausreichendem Abstand zum Pankreasgang
  • > Pankreaslinksresektion bzw. Pankreassegmentresektion: Bei Lokalisation in der Cauda pancreatis bzw. im Corpus pancreatis
  • > Pankreaskopfresektionen: Bei malignen Befunden bzw. Insulinomen mit Kontakt zum Ductus pancreaticus, i.d.R. erfolgt eine pyloruserhaltende Pankreaskopfresektion nach Traverso-Longmire
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14
Q

Gastrinom (Zollinger-Ellison-Syndrom)

A
  • Gastrinproduzierender neuroendokriner Tumor des Gastrointestinaltrakts mit überschießender Produktion von Magensäure
Epidimiologie:
Meist maligne
Sporadisches Auftreten: 75%
Auftreten bei multipler endokriner Neoplasie Typ 1 (MEN 1): 25%
Meist lokalisiert im Pankreas !! 

Klinik:
- Therapieresistente Magen-und Duodenalulzera mit chronischer Diarrhoe und Steaorrho auf Grund der säureabhängigen Deaktivierung der Pankreaslipase

Diagnostik:

  • Messung des Nüchternsserumgastrinspiegels und der Gastrinspiegel nach Sekretinapplikation
  • > Typisch ist ein erhöhtes Basalgastrin und starker Anstieg nach Sekretingabe
  • Lokalisationsdiagnostik mittels CT, MRT, Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie

DD: Reaktive Hypergastrinämie bei PPI-Therapie
-> Gastrinspiegel steigt nach Sekretingabe nicht an

Therapie:
- Operation und PPI

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