Skript 5 Bakterielle Infektio (Typhus, salmonellen, shigellen, campylobacter, borreliose, brucellose, diptherie, gasbrand, listeriose, gonorhooe, lues) Flashcards

1
Q

Typhus abdominalis

A
  • Erreger sind Salmonella typhi
  • Übertragungsweg direkt über Hände (Dauerausscheider!!!) oder indirekt über kontaminiertes Wasser/Nahrungsmittel

Klinik:

  • Stadium incrementi (Einige Tage)-> Stufenweiser Fieberanstieg bis auf 40Grad
  • Stadium fastifii (2-3 Wochen) -> Kontinuierliches Fieber ohne Schüttelfrost
  • Stadium decrementi -> Abfall des Fieber

Zudem Benommenheit, relative Bradykardie, Splenomegalie, Roseolen und zu Beginn Obstipation und dann erbesenartige Diarrhoe

Diagnostik:

    1. Woche Blutkultur
    1. Woche Stuhlkultur
  • 3-4. Woche Widal-Reaktion Serologisch

Therapie:

  • Isolation
  • Ciprofloxacin 7-10 Tage
  • Orale Lebenimpfung für ca. 1-3 Jahre wirksam, vor Risikoreisen, Dauerausscheider (1-3%) dürfen nicht in Lebensmittelindustrie arbeiten
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2
Q

Shigellose

A
  • besonders in Gegenden mit niedrigen Hygienestandards und/oder engem körperlichen Kreislauf
  • Übertragung fäkal-oral

Klinik:

  • Leichte Fälle: Wässrige Diarrhoe mit Bauchschmerzen und Fieber
  • Schwere Fälle: Fibrinös-ulzeröse Kolitis mit blutig-schleimigen Durchfällen, Fieber, Tenesmen und Darmkrämpfen
  • Kann auch eine HUS auslösen !!

Therapie:

  • Elektrolyt und Volumenausgleich meist ausreichende
  • Ansonsten zusätzlich Ciprofloxacin
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3
Q

Salmonella Enteritis

A
  • v.a Auftreten in den Sommermonaten
  • Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel mit Inkubationszeit 12-72h

Klinik:

  • Rasant auftretender Brechdurchfall ohne Fieber, bei hoher Infektionsdosis auch fulminanter mit Fieber und Blutbeimengungen
  • i.d.R selbstlimitierend, Vorischt bei Immunsuppremierten

Diagnostik:

  • Stuhlprobe (auch noch 4-6 Wochen danach nachweisbar)
  • Dauerausscheider sind selten (0,2-0,6%)

Therapie:

  • Elektrolyt und Volumenausgleich
  • Als Antibiotika Ciprofloxacin als Wahl
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4
Q

Campylobacter-Enteritis

A
  • Häufigste durch Lebensmittel übertragene bakterielle Diarrhö in Deutschland, besonders im Sommer
  • Über kontaminierte Nahrungsmittel

Klinik:

  • Fieber, Arthralgien und anschließend hochakute wässrige Diarrhö, im Verlauf auch blutig möglich mit krampfartigen Bauchschmerzen
  • i.d.R selbstlimitierend
  • Möglichkeit einer Ausbildung einer reaktiven Arthritis oder GBS !!

Diagnostik:
- Stuhlkultur, Erreger bis zu 4 Wochen nachweisbar

Therapie:
- Symptomatisch, nur selten Antibiose mit Makrolid indiziert

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5
Q

Borreliose

A
  • Übertragungsweg durch den gemeinen Holzbock
  • Übertragungswahrscheinlichkeit ca. 1-5%, davon sind aber auch 98% asymptomatisch !!!
  • Je länger gesaugt wird umso höher Übertragungswahrscheinlichkeit

Klinik:
- Stadium 1 (1-5 Wochen): Kann auch fehlen !
Erythema chronicans migrans: Schießscheibenartiges Erythem mit zentrifugaler Ausbreitung von Ort der Einstichstelle
Zudem Abgeschlagenheit, Fieber
- Stadium 2 (Wochen bis Monate) Kann auch fehlen !
Lymphadenosis cutis benigna: Rötlich-brauner Knoten häufig am Ohrläppchen
Meningoradikulitis Bannworth: Radikuläre Symptome, Hirrnnervenausfälle, besonders bilaterale Fascialisparese und Augenmuskelparese
Karditis mit Rhytmusstörungen (AV-Block)
- Stadium 3 (Monate bis Jahre)
Acrodermatitis chronica atrophicans: Atrophie der Haut und des subkutanen Fettgewebes, gefältete Haut und firbtosiche Knoten
Lyme-Arthritis: Oligoarthritis mit Synovialitis
Neuroborreliose: Enzephalomyelitis, Neuritis n.optici, Polyneuropathie

Diagnostik:

  • Zeckenbissanamnese (50% nicht erinnerlich)
  • Erythema migrans im Stadium I ist beweisend
  • IgM-Antikörper im Blut (40%)
  • Ab Stadium II -> IgG/IgM-Antikörper im Serum oder Liquor, zudem lymphozytäre Pleozytose bei Neuroborreliose
  • PCR mit direktem Erregernachweis schwierig

Therapie:

  • Stadium 1: Doxycyclin p.o für 2 Wochen
  • Stadium 2: Cephalosporine der 3. Generation i.v für 3-4 Wochen
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6
Q

Brucellose

A
  • Übertragung durch direkten Kontakt mit Tieren oder Genuss kontaminierter Tierprodukte

Klinik:

  • oft subklinischer Verlauf
  • Müdigkeit, Kopfschmerzen, unregelmäßiges (undulierendes) Fieber, relative Bradykardie, Lymph-/Hepato- und Splenomegalie

Therapie:
- Doxycyclin plus Streptomycin

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7
Q

Diphterie

A
  • Übertragung durch Tröpfchen und Schmierinfektion
  • Toxin hemmt die Proteinbiosynthese und verursacht Pseudomembran, Nekrosen und Ulzerationen

Klinik:

  • Rachendyptherie mit plötzlichen Beginn, Angina, Kopfschmerzen, trockenen und schmerzhaften Hustem und ödematösen verdickten Hals (Caesarenhals)
  • Kompl: Myokarditis, Nephritis, Erstickungsgefahr

Diagnostik:

  • süßlich fader Mundgeruch
  • Pseudomembranösen nicht-abstreifbaren graugelben Beläge auf geschwollenen und geröteten Tonsillen
  • Abstrichentnahme und Gramfärbunf

Therapie:
- Isolation, Diptherieantitoxin i.v oder i.m und Pencillin G

Impfung:

  • Aktive Standardimpfung als 3-malige Grundimpfung
  • Alle 10 Jahre Auffrischimpfung
  • Bei unvollständigen oder unklarem Impfstatus ist eine Grundimmunisierung angezeigt
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8
Q

Gasbrand

A
  • Clostridium perfringens
  • Meist bei tiefen verschmutzten Wunden, postoperativ
  • Häufig als Mischinfektion mit anderen Bakterien wie E.coli etc die anaerobes Milieu schaffen

Klinik:
- Extrem schnell, Wundschmerz, mit ödematösen und serösem, fleischfarbenen Sekret, zudem kupfer bis bronzenfarbiger Verfärbung der Haut, süßlichen Geruch, spätsymptom ist Krepitationen (Knistern) bis hin zum Fieber und Multiorganversagen

Diagnostik:
- Klinik und Gramfärbung

Therapie:

  • Hohe Letalität
  • Operative Freilegung der Wunde, Entfernung der Nekrosen, Wundbehandlung, Spülung, Antibiose mit Penicillin und Metronidazol, hyperbare Sauerstofftherapie
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9
Q

Listeriose

A
  • Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel, fäkal-oral
  • Säurefest
  • Immunkompetente Patienten meist asymptomatischen Verlauf

Klinik:
- Bei Immunsuppresion -> Meningoenzephalitis, septische Listeriose

Diagnostik:
- Direkte Nachweis mit Kultur oder PCR

Therapie:
- Aminopenicilline

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10
Q

Tetanus

A
  • Clostridium tetani, obligat anaerober Stäbchenbakterium dessen Sporen ubiquitär in Natur vorkommt sowie normale Darmflora des Menschen
  • Übertragungen durch Bagatellverletzungen
  • Bildung von Zwei Toxinen -> Tetanospasmin als Neurotoxin mit Einlagerung ind Vorderhorn des Rückenmarks und Blockade der hemmenden Interneuronen und Motoneuronen

Klinik:

  • Tonische Krämpfe der Gesichts und Schlundmuskulatur, Opisthotonus (Hyperlordisierung der Wirbelsäule), Asphyxie durch Glottis, Larynx und Zwerchefellkrämpfe
  • Patient erlebt die Erkrankung bei vollem Bewusstsein !!!

Therapie:
- Intensivmedizinische Überwachung, Muskelrelaxantien, chirurgische Sanierung der Infektionsquelle, Passive Impfung mit Tetanusimmunoglobulin sowie Penicllin und Metanidazol

Impfung:
- Toxoidimpfstoff als Grundimmunisierung ab 2.LM, mit Auffrischimpfungen im 6. bzw. 12.-17. Lebensjahr sowie alle 10 Jahre im Erwachsenenalter

Tetanusprophylaxe im Verletzusfall:
- Aktive und Passive Impfung !!

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11
Q

Gonorrhö

A
  • Tripper, einer der häufigsten STD weltweit
  • Übertragung direkten Schleimhautkontakt während Sexualverkehr, aber auch peripartal möglich

Klinik:
- bei Hälfte der Frauen und Viertel der Männer asymptomatisch -> Stellen jedoch eine ständige Infektionsquelle dar und kann durch Chronifizierung zur Sterilität führen

  • Frauen: Urethritis mit Dysurie, Zervizitis mit vermehrten gelben bis weiß-gelblichem Fluor und stechenden Schmerzen
    Komplizierter Verlauf: Endometritis und Adnexitis mit Fieber, Schmerzen im Unterbauch und Portioschiebeschmerz
  • Männer: eitrige Urethritis mit Dysurie und purulentem Ausfluss -> Bonjour-Tropfen sowie Prostatitis, Vesikulitis etc möglich

Komplikation: Sterilität, Pelvic Inflammatory Disease, Reiter-Syndrom

Diagnostik:

  • Sexualanamnese
  • Abstrich aus Urethra bzw Zervix mit Gramfärbung und Bakterienkultur

Therapie:

  • Kalkulierte Therapie
    1. Wahl: Einmalige Gabe von Ceftriaxon plus Azithromycin
  • Bei aufsteigender Befall von z.B Adnexen oder Hoden zusätzlich weitere Medikamente oder längere Gabe mit zusätzlich Flurchinolone, Metronidazol, Doxycyclin
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12
Q

Lues, Syphillis

A
  • Übertagung über Geschlechtsverkehr oder engem Körperkontakt über Schleimhäute

Klinik:

  • Primärstadium: Schmerzloser Ulkus mit hartem Rand (Ulcus durum) an der Eintrittstelle (meist inguinal) und vergrößerte inguinale Lmyphknoten, 70% spontane Abheilung innerhalb von 2-6 Wochen
  • Sekundärstadium (30-40% der unbehandelten Patienten): Gripperartige Beschwerden mit Fieber, Abgeschlagenheit, Kopf-und Gliederschmerzen, generalisierte Lymphadenopathie
    Schuppend-Papulöse Veränderungen an Palmae und Plantae (ohne Juckreiz), generalisierte nichtjuckende Exantheme (Roseola syphilitica), Condylomata lata (nässend, hochkontagiöse Papeln v.a anogenital, makulopapulöse Syphilide, Plaques musqueuses, Angina specifica, Haarausfall
  • Tertiärstadium nach Jahrzehnten (30% der unbehandelten):
    Gummenbildung (Granulome der Haut, Knochen, Muskeln etc.)
    Mesoaortitis luica mit Aortenklappeninsuffizienz, Aneurysmabildung
  • Quartärstadium nach Jahrzehnten (10%): Neurosyphillis, Demyelinisierung der Hinterstränge, Paralyse

Diagnostik:

  • Direkter Nachweis: Dunkelfeldmikroskopisch durch Abstrich des Ulcus durum oder der nässenden Effloreszensen der Lues II
  • Serologie: TPHA-Suchtest zum Nachweis IgG und IgG-FTA-ABS-Test als Bestätigungtest (beide lebenslang positiv)
  • Aktivitätsbeurteilung: Nachweis spezifischer IgM

Therapie:

  • Benzathin-Penicillin G i.m einmalig
  • Doxycyclin, Erythromycin oder Ceftriaxon als Alternative

Jarisch-Herxheimer-Reaktion: bei ca. 50%

  • > 5-8h nach Antibiotikagabe Enwticklung eines grippalen Infektes und Verschlechterung der Beschwerden durch massive Endotoxinfreisetzung da Antibiotika die Bakterien zerstören
  • > keine Allergische Reaktion daher weiterführende Antibiose
  • > Symptomatische Überwachung
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