Nierendurchblutung Und Glomeruläre Filtration Flashcards

1
Q

Wie ist das Prinzip der Harnbildung?

A
  • Blut durchfließt renales Gefäßknäuel
  • Filtration des Blutes durch den glomerulären Filter in den Kapselraum: 180 L Primärharn/Tag
  • Primärharn durchfließt das Tubulussystem und wird prozessiert —> Endharn
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Q

Was sind die Eigenschaften des Primärharns?

A

1/5 des durchgeflossenen Blutplasmas

Zusammensetzung entspricht weitestgehend der des Blutplasmas

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3
Q

Wie ist die Konzentration von frei gelösten bzw von Makromolekülen im Blutplasma im Vergleich zum Primärharn?

A
  • frei filtrierte Stoffe: gleiche Konzentration im Primärharn wie im Blutplasma
  • Makromoleküle: werden nicht frei filtriert, liegen im Vas efferens in höherer Konzentration vor als im Primärharn (Flüssigkeitsentzug)
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4
Q

Was sind die Eigenschaften des Endharns?

A

1/100 des Primärharnvolumens
1,8 L / Tag
Variable Zusammensetzung
Osmolarität: 50 - 1500 mosmol/L

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5
Q

Was ist der renale Blutfluss?

A

Menge an Blut, das pro Minute durch die Niere fließt

= Ca. 1/5 des Herzminutenvolumens = 1,2 L / Min

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6
Q

Was ist der renale Plasmafluss und wie kann er berechnet werden?

A

Menge an Blutplasma, das pro Minute durch die Niere fließt

RPF = RBF * (1-Hämatokrit)

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7
Q

Wie kann die Nierendurchblutung reguliert werden?

A
  • Myogene Autoregulation = Bayliss-Effekt
  • tubuloglomeruläres Feedback
  • RAAS
  • vegetatives NS
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8
Q

Was ist der Bayliss-Effekt?

A
  • renale Arterien gleichen BLutdruckschwankungen zwischen 80 und 180 mmHg selbstständig aus
  • Blutdruckanstieg: Anstieg des intravasalen Blutdrucks —> Kontraktion des Vas afferens —> Blutdruckabfall im glomerulären Gefäßbett —> Blutdruck bleibt konstant
  • Blutdruckabfall: Abfall des intravasalen Blutdrucks —> Dilatation des Vas afferens —> Blutdruckanstieg im glomerulären Gefäßbett —> Blutdruck bleibt konstant
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9
Q

Was sind die Ziele des RAAS?

A
  • Kreislauf: Erhöhung des arteriellen Blutdrucks

- Niere: Aufrechterhaltung der glomerulären FIltrationsrate bei Blutdruckabfall

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10
Q

Was ist Renin, wo wird es gbildet und was ist seine Aufgabe?

A
  • Protease, katalysiert erste Reaktion des RAAS: Spaltung von Angiotensinogen zu Angiotensin
  • wird in Zellen des juxtaglomerulären Apparates synthetisiert
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11
Q

Welche Reize führen zur Reninausschüttung?

A
  • Abfall des Blutdrucks unter den myogenen Autoregulationsbereich < 80 mmHg
  • Sympathikusaktivierung
  • Hypovolämie
  • Hyponatriämie
  • hypotoner Harn
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12
Q

Welche Reize hemmen die Reninausschüttung?

A

Angiotensin II

Aldosteron

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13
Q

Was ist Angiotensinogen?

A

Glykoprotein, wird im RAAS von Renin zu Angiotensin I gespalten

Synthese: in Leber und Fettgewebe

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14
Q

Was ist die Aufgabe des Angiotensin-konvertierendes Enzyms?

A

Protease: Spaltet Angiotensin I zu Angiotensin II

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15
Q

Wie ist der molekulare Wirkmechanismus von Angiotensin II?

A
  • bindet an AT1-Rezeptor (Gq-Protein-gekoppelt)
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16
Q

Was bewirkt Angiotensin II?

A

Direkte Wirkung an Zielorganen:

  • Vaskulär: Konstriktion
  • Zentral: ADH-Freisetzung aus Neurohypoohyse, erhöhter Salyappetit und Durst
  • Renal: gesteigerte Natriumresorption im proximalen Tubulus —> gesteigerte Wasserresorption, Konstriktion des Vas efferens
  • adrenal: Stimulation der Aldosteronsynthese
17
Q

Was bewirkt Aldosteron?

A

Gesteigerte Natrium- und Wasserretention sowie K+ und H+ Sekretion im distalen und Verbindungstubulus sowie im Sammelrohr

18
Q

Was ist die Auswirkung von AT1-Rezeptor-Blockern?

A
  • binden als Antagonisten a, AT1-R
  • blutdrucksteigende Effekte von Angiotensin II werden gehemmt
  • sinkender Blutdruck führt kompensatorisch zur vermehrten Reninsekretion —> erhöhte [Ang II] im Blutplasma
19
Q

Wie kann das vegetative NS die Nierendurchblutung beeinflussen?

A

Noradrenalin bindet an α1-Rezeptoren —> Vasokonstriktion der Arteriolen —> Widerstandserhöhung —> Durchblutung sinkt

Dopamin bindet an D1-R —> Vasodilatation der Arteriolen —> Widerstandserniedrigung —> Durchblutung steigt

20
Q

Was und wie hoch ist die glomeruläre Filtrationsrate?

A

Plasmamenge, die von allen Glomeruli der Niere pro Minute filtriert wird

120 mL/min

21
Q

Wovon ist die glomeruläre Filtrationsrate abhängig? Wie kann sie berechnet werden?

A
  • Effektiver Filtrationsdruck (abhängig von Durchblutung der Niere) P eff
  • Filtrationsfläche F
  • Durchlässigkeit des Filters L

GFR = P eff * F * L

22
Q

Definition effektiver Filtrationsdruck P eff

A

P eff = P kap - P bow - π onk

= Kapillardruck - Kapseldruck - onkotischer Druck

23
Q

Wie kann man die GFR grob abschätzen?

A

Cockcroft-Gault-Formel

GFR = [(140−Alter) × Körpergewicht in kg] / [72 × Serum-Kreatinin in mg/dL]

Bei Frauen: Multiplikation mit 0,85

24
Q

Wodurch wird ein Filtrationsgleichgewicht hergestellt?

A

Effektiver Filtrationsdruck wird entlang der Glomerulumkapillare kleiner und sinkt am Ende gegen 0 —> es wird nichts mehr abfiltriert

25
Q

Welche Aussage über filtrierte Substanzen kann man anhand der Clearance machen?

A
  • Clearance > GFR: Substanz wird frei filtriert und sezerniert
  • Clearance < GFR: Substanz wird frei filtriert dann ruckresorbiert
  • Clearance = GFR: Substanz wird frei filtriert und ohne Modifikation ausgeschieden
26
Q

Wie kann die Clearance berechnet werden?

A

Clearance [mL/min] = Stoffkonzentration im Harn * Harnzeitvolumen / Stoffkonzentration im Plasma

Stoffkonzentration [mmol oder g/mL)
Harnzeitvolumen [mL/min]

27
Q

Clearance-Verhalten von Glucose

A
  • Glc wird frei filtriert und im Tubulussystem vollstädnig zurückresorbiert und nicht sezerniert
  • je höher die Plasmakonzentration von Glc, desto höher der Clearance-Wert
  • nach überschreiten der Nierenschwelle bei 10 mmol/L bzw 180 mg/dL steigt die [Glc] im Urin linear an
28
Q

Clearance- Verhalten von Paraaminohippurat

A
  • PAH wird frei filtriert, nicht resorbiert, vollständig sezerniert
  • Clearance = 650 mL/min
  • je höher die Plasmakonzentration von PAH, desto kleiner der Clearance-Wert
29
Q

Clearance-Verhalten von Kreatinin

A
  • Kreatinin wird komplett frei filtriert, nicht resorbiert, in geringen Mengen tubulär sezerniert
30
Q

Was ist die Bedeutung der freien Wasser-Clearance?

A
  • Bildung von Elektrolyt-freiem Wasser durch die Niere zur Regulation der renalen Wasserausscheidung bei veränderter Plasmaosmolalität
  • Beurteilung der Fähigkeit der Niere zur Urinkonzentration
  • normalerweise negativ, da Urin im Verlgeich zum Plasma hyperosmolar ist
31
Q

Wie kann die freie Wasser-Clearance berechnet werden?

A

= Urinvolumen pro Zeit V u (mL/min) × [1 – (Urinosmolalität U osm/Plasmaosmolalität P osm)]

32
Q

Was ist die fraktionelle Ausscheidung?

A

Gibt an, welcher Anteil einer filtrierten Substanz X tatsächlich mit dem Urin ausgeschieden wird

Entspricht dem Verhältnis der Clearance einer bestimmten Substanz zur GFR