Rehabilitation von Störungen der Exekutivfunktionen Flashcards
Ziele der Rehabilitation
Verringerung der kognitiven Störungen und Beeinträchtigungen der Aktivität und Steigerung der Partizipation von Patienten
Therapiestrategien
individuelle psychologische, soziale und berufliche Kontextfaktoren beachten
Motivation und Bereitschaft des Patienten steigern
Beste Verbesserung: Pat. die sich aktiv beteiligen gute Erfolge, aber meist keine vollständige Restitution
Das dysexekutive Syndrom
- Aufmerksamkeit beeinträchtigt (leicht ablenkbar)
- Schwierigkeiten, komplexe Sachverhalte zu erfassen (abstraktes Denken)
- Probleme, neue Situationen zu bewältigen (im Gegensatz zu Routinearbeiten)
- Ziel-Neglect: Person kann ihre Ziele nicht mehr erkennen, Handlungen sind nicht mehr zielorientiert
Schwierigkeiten in 6 Bereichen: Problemlösen, Planung und Organisation, Selbst-Monitoring, Beginnen von Handlungen, Fehlerkorrektur, Verhaltenssteuerung
Konsequenzen im Alltag
- Impulsivität: Pat. denken vorm Handeln nicht nach, z.B. taktlose Unterhaltungen
- Unfähigkeit mit neuen Situationen umzugehen
- Unfähigkeit Dinge zu planen
- Konsequenzen von Handlungen werden nicht im Voraus bedacht
- auf Feedback kann nicht immer adäquat reagiert werden
- unkontrolliertes Verhalten mit verbaler und physischer Aggression sowie sexueller Distanzlosigkeit
Therapiemöglichkeiten
- Medikamentöse Therapie
- Restituive Therapie (Wiedererwerb)
- Kompensatorische Therapie
- Umgebungsveränderungen
- Medikamentöse Therapie
noch kein Behandlungsstandard, da zu wenig Studien, Methylphenidat erhöht Dopamin und Noradrenalin → Verbesserung Konzentration
Ansetzen an dopaminergem und noradrenergen Systemen
- Restituive Therapie (Wiedererwerb)
a) Problemlösetherapie: Unterstützung beim effektiven Analysieren von Problemen, langsamen, kontrollierten schrittweisen Lösungsweg entwickeln statt impulsiv zu handeln
b) Cognitive Remidiaton Therapy: exekutive Störung als Hauptdefizit bei der Schizophrenie, deswegen Übungen zur kognitiven Flexibilität, AG und Planung
c) Goal Management Training: 5 Schritte zur Zielerreichung (inne halten, Aufgabe klar machen, einzelne Schritte überlegen, Schritte planen, bei Ausführung überprüfen)
d) Selbst-Monitoring: Patientenbeispiel “Bitten um Essen”: durch Zählgerät Anzahl der Bitten gezählt → akkurates Bewusstsein gesteigert
- Kompensatorische Therapie (interne Strategien)
a) interne Strategien
- Selbstinstruktionstechnik: Turm von London: Verbalisierung der einzelnen Schritte, Verlangsamung der Handlungsschritte und im Voraus bedacht, auch Generalisierung auf Sozialverhalten möglich
- Interne Checkliste: Verbesserung der Übersicht durch Erstellen von Richtlinien die per Checkliste abgehakt werden können.
- Problemlöseprozessmodell: Durch Hirnverletzung ist es oft nicht möglich an frühere Erfahrungen anzuknüpfen um ein praktischen Problem zu lösen (Bsp. Wohnung mieten):Training zum Abruf autobiografischer Erinnerungen
- Kompensatorische Therapie (externe Hilfen)
Checklisten, Tagebücher, elektronische Hilfsmittel (NeuroPage), Aufschreiben etc.
- Umgebungsveränderungen
bei ausgeprägtem Störungsbild:
Änderung physischer und sozialer Umwelt
Schulung für Familie und Bekannte
Feedback und Modifikationstechniken (zB. Aufmerksamkeitssignal ermöglicht flexiblen Aufgabenwechsel und verbessert Fähigkeit Aufgabenziel aktiv in Erinnerung zu behalten)