Funktionen frontaler Strukturen Flashcards
Zusammenfassung
- Grenzen der Areale im Frontalhirn sind unscharf
- intensive und reziproke Verschaltung mit anderen Hirnregionen
- integriert Infoflüsse aus sensorischen, motorischen und somatischen Systemen
- nimmt top-down Einflüsse, wird aber auch bottom up verknüpft
Frontalhirnfunktionen
= komplexere, kognitive Funktionen
- es gibt kein einheitliches Funktionskonzept
- Exekutivfunktionen (funktionelle Schnittstelle zwischen Sensorik und Motorik, bzw. Eingänge und Ausgänge menschlichen Verhaltens)
Exekutivfunktionen
Welche Funktionen genau zu den Exekutivfunktionen gehören ist aber noch unklar!
- Heterogene Gruppe von Mechanismen: AG-Prozesse, Aufmerksamkeitsprozesse, Inhibition, Antizipation und Auswahl von Handlungszielen, Problemlösen, strategisches Abwägen, perzeptiv-mnemonisches und motorisches Sequenzieren, Überwachen (monitoring) von Repräsentationen, Beibehalten eines Ziels, Evaluation von Rückmeldungen
- Generell: unklar, ob das abhängige oder unabhängige Funktionen sind, teilweise Unabhängigkeit von einzelnen Prozessen
- Funktionen ermöglichen flexibles, intentionales Handeln mit Exzitation relevanter Repräsentationen und Inhibition irrelevanter Inhalte.
Rolle des PFC beim Langzeitgedächtnis
Bei Läsion:
- Störung der Anwendung von Gedächtnisstrategien (proaktive Interferenz, häufiger Abruf irrelevanter Inhalte)
- gestörter Abruf episodischer Gedächtnisinhalte
- Metagedächtnisstörung (schlechte Einschätzung eigener Gedächtnisleistungen)
Lateraler präfrontaler Kortex (LPFC)
assoziiert mit AG (temporäre Speicherung, Aufrechterhaltuing und Manipulation von Infos)
- Domänenspezifisches Modell: ventrolateral= Verarbeitung nicht-räumlicher Info; dorsolateral= Verarbeitung räumlicher Info
- Funktionsspezifisches Modell: mittlere ventrolaterale Anteile= aktiver Abruf von Infos aus posterior gelegenen Arealen; mittlere dorsolaterale Anteile: Manipulation und Überwachung dieser Info
- Neue Idee: dorsolateral = Überwachungsprozesse,
parietal = Manipulation
- Neue Idee: dorsolateral = Überwachungsprozesse,
- Rolle LPFC: Top-Down-Kontrolle durch LPFC, Repräsentation von Zielen und Mitteln zur Zielerreichung
- inferior-frontales Kreuzungsareal: Repräsentation abstrakter Eigenschaften (Konzepte, Aufgabenregeln , Stroop) von visuellen Objekten
- rechter , posteriorer Gyrus frontalis inferior: Rolle bei Aktualiserung von motorischen Handlungsplänen.
Frontopolarer Kortex
- Repräsentation übergeordneter Ziele, die aufgrund notwendiger Bearbeitung von untergeordeten Zielen zurückgestellt werden.(Verzweigung Branching)
- Integration und Trennung von Ergebnissen von zwei getrennten kognitiven Operationen.
- Entdeckung von Veränderungen in der Umwelt und Neugewichtung der Aufmerksamkeit.
Medianwand und orbitofrontaler Kortex
- Werterepräsentation (Entscheidungen, Werterepräsentation, Emotionen und milieu interne)
- Handlungsüberwachung ( ERN tritt 50-100ms nach fehlerhafter Reaktion auf; wichtig um Handlungsstrategien schnell anpassen zu können)
- Emotion und Schmerz( Medianwand , anteriorer cingulärer Cortex (ACC), und MCC sind konsistent mit Emotionen und Emotionskontrolle verknüpft, sACC zeigt bei Depression morphologische und metabolische Veränderungen)
- Wahrnehmung und Beobachtung von Schmerz
Default Mode Netzwerk
= Gruppe von Gehirnregionen, die beim Nichtstun aktiv werden und beim Lösen von Aufgaben deaktiviert werden
bildgebende Verfahren zeigen hohe hämodynamische und metabolische Aktivität, spricht für Gedankenumherschweifen und Tagträumen
Rostrodorsaler Gradient der schmerz- und emotionsassoziierten Funktion
- dorsaler, posteriorer Anteil der frontalen Medianwand: Wahrnehmung, Bewertung, Expression von Emotion und akuten Schmerzen.
- anteriorer (rostraler) prä- subgenualer Anteil: Emotionskontrolle (Placeboeffekte, absteigende antinozizeptive Schmerzmodulation)