Kleinhirn Flashcards

1
Q

Funktionen

A

-motorische Lernvorgänge
- Bewegungskoordination
- kognitive Aufgaben
-vermutlich grundlegende Operationen wie timing, Fähigkeit der Prädiktion, abgeleitetes Lernen und optimale Akquisition sensibler Infos
Studienlage oft noch unsicher

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2
Q

Kleinhirnläsionen

A
  • Störungen der Bewegungskoordination (Willkürbewegungen, zerebelläre Ataxie, geht nicht auf Paresen oder Tonusveränderungen der Muskulatur, Lagesinnstörungen oder Hyperkinesien zurück)
  • Blickstabilisierungsstörung
  • herabgesetzter Muskeltonus
  • nur geringe kognitive Defizite
  • größere mototrische Auffälligkeiten
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3
Q

Neuroanatomische Grundlagen des Kleinhirns

A
  1. Vestibulozerebellum: Verbindung zum Innenohr, Steuerung der Blickmotorik und Stabilisierung des Stands, des Ganges und deren Koordination mit dem Gleichgewichtsorgan.
  2. Spinozerebellum: Verbindung zum Rückenmark,
    unwillkürlicher und reibungsloser Ablauf von Stand- und Gangmotorik.
  3. Pontozerebellum: Verbindung zur Pons/Großhirn, Erlernen, Feinabstimmung und glatter Ablauf von willkürlichen Zielbewegungen.
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4
Q

Afferenzen, Efferenzen und Verbindungen vom Kleinhirn

A
  • reziproke Verbindungen mit dorsalem, visuellem Pfad und PFC (reziprok=wechselseitig)
  • nicht-reziprok mit dem ventralen Pfad
  • Vermis = Verbindung der Kleinhirnhemissphären
  • Afferenzen: Pontine Kerne (zur Pons/Brücke), Rückenmark, Hirnstamm
  • Efferenzen: post.parietaler Kortex, und kognitive Areale (PFC, Thalamus, Ncl. ruber, Ncl. vestibulares, formatio reticularis)
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5
Q

Ätiologie und Diagnostik von Kleinhirnstörungen

A
  • fokale Läsion (Blutung, Ischämie, Tumor, Abszess, Demyelinisierung)
  • Alkoholmissbrauch, Medikamenteneinnahme (Antiepileptika, Lithium, Nitorfurantoin, Zytostatika), Exposition ggü. Schwermetallen und Lösungsmitteln
  • Tumorerkrankungen (paraneoplastische Kleinhirndegeneration)
  • Hypothyreoidismus (Schilddrüsenunterfunktion)
  • spezifische Antikörper (immunvermittelte Ataxien)
  • gastrointestinale Störungen (Malabsorption)
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6
Q

Funktionelle Kompartimierung des Kleinhirns

A
  • Kleinhirnmitte (Vermis)(keine Rolle bei Aufmerksamkeit): Rolle für Affekt und Verhalten,
    Läsion: Stand- und Gangataxie und gestörte Okulomotorik
  • Kleinhirnhemissphären : Unterstützung exekutiver Funktionen,
    Läsion: ipsilaterale Extremitätenataxie und Dysarthrie
  • rechtes Kleinhirn (verbunden mit linken Großhirn): Unterstützung sprachlicher Funktionen
  • linkes Kleinhirn (verbunden mit rechtem Großhirn): visuell-räumliche Funktionen

laterale Anteile: Bewegungsplanung und Programmierung
mediale Anteile: Bewegungsausführung

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7
Q

Exekutive Funktionen des Kleinhirns

A

reziproke Verbindung mit DLPFC: Rolle beim AG, Problemlösen, Planen und Wortflüssigkeit

Aber: Pat. mit Kleinhirnerkrankungen zeigen häufig Exekutivfunktionen im Normalbereich (Problem: Testbatterie, sollte zukünftig verschiedene Untertests zur Infoverarbeitung nutzen)

Generell: Auffälligketen sind deutlicher, wenn Pat. akute Schädigung haben oder Erkrankung schon im Kindesalter aufgetreten ist.

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8
Q

Verarbeitung von zeitlichen Information bei Kleinhirnerkrankungen

A

Kleinhirn ist verantwortlich für Timing-Prozesse von motorischen und nicht-motorischen Aufgaben

Außerdem maßgeblich an Funktionen des verbalen Arbeitsgedächtnisses (phonologische Schleife ) beteiligt

Vermutlich sind Timing-Prozesse beim inneren Sprechen gestört

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9
Q

Sprachstörungen in Verbindung mit Kleinhirnerkrankungen

A
  • Kontrolle Sprachmotorik, Rolle für die Perzeption und Produktion von Sprache, Repräsentation von zeitlicher Info über Sprache oder Sequenzierung linguistischer Info
    –> Läsion: Dysarthrie (Sprache ist langsam und verwaschen
    –> Diskonnektion der efferenten Verbindungen vom Kleinhirn zum frontalen Kortex: Aphasie bei Kindern
    –> A. cerebelli inf. post. häufig betroffen
    Diagnostik: Verbgenerierungsaufgaben und bildgebende Verfahren
    –> herabgesetzte Wortflüssigkeit
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10
Q

Motorisches und nicht motorisches Lernen in Verbindung mit Kleinhirnschädigungen

A
  • Defizite bei visuomotorischer Adaption
  • Lerndefizite bei akustischer Lidschlusskonditionierung
  • gestörte Automatisierung motorischer Sequenzen
  • Erlernen -> neue manuelle Fertigkeiten: Nachzeichnen geometrischer Muster
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11
Q

visuell-räumliche Funktionen des Kleinhirns

A

durch die reziproke Verbindung von Kleinhirn zu post.parietalem Kortex

  • Keine Hinweise auf Neglect
  • -> Verlangsamung von der Bearbeitung von visuell-räumlichen Aufgaben
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12
Q

Allgemeine Intelligenz und Gedächtnisleistungen in Verbindung mit Kleinhirnschädigungen

A
  • -> keine wesentliche Einschränkung der Intelligenz
  • Erkrankung prä- perinatal: signifikante Reduktion der allgemeinen Intelligenz
  • Kleinhirn möglicherweise für frühkindliche Entwicklung kognitiver Funktionen besonders wichtig
  • -> unauffällige Testleistung im Gedächtnistest, aber leichte Defizite im AG
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13
Q

Rolle des Kleinhirns bei psychischen Erkrankungen

A

-vermutete Rolle bei Autismus, Schizophrenie, Dyslexie, ADHS, und affektiven Störungen
–> strukturelle Veränderungen des Kleinhirns (Volumenminderung des Vermis)
+Pat. sind häufig ungeschickt
+verminderte Anpassung vegetativer Reaktionen (Herzrate im Rahmen der Angstkonditionierung)

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14
Q

Wieviele Lobi und Lobuli hat das Kleinhirn?

A

Lobus Anterior: Lobuli 1-5, Lobus posterior: Lobuli 6-9, Lobus flocculonodularis: Lobuli 10

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15
Q

Welchen Anteilen des Kleinhirns werden kognitive Funktionen zugeordnet?

A

posterolaterales Kleinhirn: Lobuli 6,Crus 1 und 2 und dazugehöriger Kleinhirnkern, N. dentatus

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16
Q

Cerebellar Cognitive Affective Syndrome

A

Kombination aus gestörten Exekutivfunktionen
+ visuell-räumliche Fähigkeiten
+ sprachliche Fähigkeiten
+Störungen des Affekts und Verhaltens

17
Q

Drei Störfaktoren, die es erschweren Defizite in neuropsychologischen Tests als Hinweis für direkte Rolle des Kleinhirns bei kognitiven Leistungen zu interpretieren!

A

Motorische Komponenten der Aufgabe und damit Einfluss der cerebellären Ataxie
Erkrankungen sind häufig nicht auf Kleinhirn beschränkt
begleitende Depression

18
Q

Für welche kognitiven Bereiche ist eine Rolle des Kleinhirns am Beste gesichert?

A

Exekutivfunktionen (insbesondere verbales AG)
Sprachproduktion
Sprachperzeption