Gerontoneuropsychologie Flashcards

1
Q

Intelligenz

A

Abnahme der fluiden Intelligenz (Erwerb von neuem Wissen), Zunahme/Erhalt der kristallinen Intelligenz (Anwendung von zuvor erworbendem Wissen auf aktuelle Probleme)

mühelose Durchführung von Routinehandlungen, aber Probleme bei der Adaption an neue Situationen durch reduzierte Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und exekutive Funktionen

hohe “praktische” Intelligenz = Alltagskompetenz und Wissen in Bezug auf lebenspraktische Fragen sowie die pragmatische Nutzung intellektueller Ressourcen

Abnahme von spezifischen Intelligenzleistungen frühestens ab dem 60. Lebensjahr

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2
Q

Gedächtnis

A

nicht alle Lern- und Gedächtnisfunktionen gleichermaßen betroffen

Ausmaß abhängig von Alter, Aufgabe und Lernmaterial

KZG scheint relativ robust

substantielle altersassoziierte Minderungen im AG (möglicherweise durch Beeinträchtigung der zentralen Exekutive, die irrelevante Informationen inhibiert)

Nachlassen bestimmter Leistungen des LZG
(v.a. episodisches Gedächtnis, eher Abruf- als Speicherdefizit)

Dekontextualisierung: Erinnerungen oft ohne Enkodierkontext

Defizite bei Aufgaben mit Zeit- und Ereignisbezug

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3
Q

Aufmerksamkeit

A

widersprüchliche Befunde zu Daueraufmerksamkeit

Defizit der selektiven Aufmerksamkeit = Inhibitionsdefizit

Defizit der geteilten Aufmerksamkeit bei gleichzetiger Bearbeitung mehrerer Aufgaben abhängig von Aufgabenschwierigkeit

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4
Q

Exekutive Funktionen

A

fast durchgängig altersassoziierte Einbußen

Turm von Hanoi, WCST, Aufgabenwechsel, kognitive Flexibilität

deutliche Verlangsamung, aber hohe Akkuratheit bei gleichzeitiger Ausführung mehrerer Aufgaben

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5
Q

Sprache

A

Sprachbedingte Veränderungen größtenteils auf altersbedingte Minderungen anderer kognitiver Verhaltensweisen zurückzuführen

häufigstes Problem = Wortabruf, sowohl mündlich als auch schriftlich und v.a. bei selten benutzten Wörtern
(“tip-of-the-tongue Phänomene”)

lexikalisches Wissen erhalten

Sprachproduktion hinsichtlich der syntaktischen und grammatikalischen Komplexität reduziert, zeigt sich in Spontansprache, Bildbeschreibungen und schriftlichen Textproduktionen

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6
Q

Zentralnervöse Veränderungen

A

Akkumulation von nicht mehr kompensierbaren destruktiven Prozessen im Laufe des Lebens: ab 3. Lebensjahrzehnt Gewichtsabnahme des Gehirns, Zunahme des peripheren Liquors und Schrumpfen der parieto-okzipitalen Region

Reduktion der Synapsendichte und Verarmung der Neuritenverästelung

frontaler Kortex und hippocampales System besonders stark von Altersprozessen betroffen

“Hemispheric Asymmetry Reduction in Older Adults” (HAROLD)
versucht bilaterale Aktivierung älterer Personen bei verschiedenen kognitiven Aufgaben zu erklären: Reduktion der asymmetrischen Verarbeitung entweder Dedifferenzierung kognitiver Funktionen oder Kompensationsmechnismus

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7
Q

Demenzen

A

Alzheimer Demenz (AD)
progressive neurodegenerative Erkrankung mt kontinuierlichem Abbau kognitiver und mnestischer Funktionen

Vaskuläre Demenz/Multiinfarkt Demenz
Unterbrechung des zerebralen Blutflusses, die pathogenetisch für kognitive Einbußen ist

Pick-Komplex (Frontotemporale Demenz)
Frontotemporale Atrophie mit typischem Symptomkomplex

Senile Demenz vom Lewy-Körperchen-Typ
niedrige Dopaminaufnahme der Basalganglien mit leichtem Parkinson-Syndrom, aber ausgeprägtere Exekutivstörungen und psychiatrische Symptome als bei PD

Parkinson Demenz (PD)
Schädigung der Substantia Nigra + Basalganglien mit Demenzentwicklung

Chorea Huntington
Erbkrankheit mit Bewegungsstörungen, emotionalen und kognitiv-mnestischen Symptomen

Mild Cognitive Impairment
Gedächtnisbeeinträchtigungen im Vergleich zur Norm ohne weitere kognitive Beeinträchtigungen, evtl. Vorstufe von AD

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8
Q

Demenzdiagnostik

A

Differentialdiagnose von großer Bedeutung, da unterschiedliche Demenzformen verschiedene Interventionen erfordern

Ratingskalen, Fragebögen, Screenings, Tests zur Erfassung spezifischer Teilleistungsstörungen und mnestischer Leistungen, Demenztestbatterien, Laboruntersuchungen

Testing-the-limits Ansatz zur Frühdiagnostik: Untersuchungsmethode zur Erfassung der individuellen Leistungssteigerung (dynamisches Testen = Messwiederholung, dazwischen Strategienvermittlung, quantitative Interpretation der Messwertveränderung als Ausdruck kognitiver Plasizität)

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9
Q

Demenztherapie

A

keine Heilung möglich, Ziel daher Verlaufsverzögerung und Symptomreduzierung

Pharmakotherapie insbesondere bei Alzheimer Demenz (Acetylcholin und Memantine), bei leichter Demenzausprägung kognitives Training und Gedächtnistherapien

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10
Q

Lernprinzipien

A

Vanishing cues = nur so viel Info, dass korrekter Abruf möglich (Adaptives Entfernen und Hinzufügen von Buchstaben zu Cues)

Spaced retrieval = Sukzessive Erweiterung des Intervalls zwischen Encodierung und Abruf bis Info gespeichert wurde (Abruf gelingt)

Sensomotorisches Training = forward/backward chaining, Hinweisreize lenken gewünschte Bewegungsfolgen und werden schrittweise reduziert bis ein Zielkriterium erreicht ist

Externe Gedächtnishilfen = retrospektive (sollen biografische Gedächtnislücken schließen) und prospektive Formen (zB. elektronische Gedächtnishilfen)

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11
Q

Verarbeitungsgeschwindigkeit

A

verlangsamt

Hauptursache für kognitive Leistungseinbußen

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12
Q

Visuell-räumliche Fähigkeiten

A

eingeschränkt und nehmen ab, können aber teilweise durch metakognitive Fähigkeiten kompensiert werden (metakognitive Fähigkeiten werden der kristallinen Intelligenz zugeordnet)

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13
Q

Interventionen bei fortgeschrittener Demenz

A

Selbsterhaltungstherapie = systematische Erinnerung an für Pat. persönlich wichtiges und noch erhaltenes Wissen

Realitätsorientierungstraining = Unterstützung durch Kalender, Schilder, Uhren etc. und kontinuierliche Kommunikation mit Pat. (Nachteil = ständige Konfrontation mit Defiziten ohne therapeutische Bearbeitung)

Reminiszenztherapie = Nutzung länger zurückliegender Erinnerungen als emotionale Stütze und Basis für soziale Interaktionen

Validationstherapie = Kommunikationstherapie mit desorientierten Menschen zur Wiederherstellung des Selbstgefühls und zur Rechtfertigung des gelebten Lebens (geht nicht darum, Pat. in die Realität zurückzuholen, vorbehaltslose Akzeptanz der Gedanken und Gefühle)

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