Beschleunigungstrauma der HWS Flashcards

1
Q

HWS-Distorsion

A

Ursache = “Schleudertrauma”

Unfallereignis, das in Sekundenbruchteilen zu einer übermäßigen Abknickung der Hals-Wirbelsäule führt (zB. Auffahrunfall)

Beschwerden häufig nicht objektiv nachweisbar und bis zu 7 Tage Latenz, daher oft Rechtsstreits zwecks Entschädigung
→ Gutachten nötig

4 Schweregrade entsprechend der Symptomatik, aber keine diskriminativen Schwellenwerte (niedrige klinische Relevanz der Klassifikation), primär durch ZNS-Verletzung hervorgerufene Störungen erst ab Grad 3 zu erwarten

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2
Q

Symptomatik

A

kurzfristige Arbeitsunfähigkeit bei mehr als 2/3, aber 90% Rückkehr

Schmerzen im Nacken-, Schulter- und Hinterhauptsbereich, Benommenheit, Tinitus, Schwindel, Seh- und Hörstörungen etc.

25-30% Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen in Akutphase
(verbales und räumliches AG)

Erholung variiert zwischen Wochen und Monaten, manchmal progrediente Verschlechterung durch chronifizierten Schmerz/ veränderte Schmerzverarbeitung im Gehirn

keine Belege für organisch-strukturelle Hirnschädigungen

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3
Q

Therapie

A

Kognitive Beschwerden wahrscheinlich Folge der somatischen oder psychischen Beschwerden (Schmerzen, Angst), daher Psychotherapie sinnvoll (besonders Depression und Angstsymptomatik)

Prämorbidität entscheidend für Beschwerdeverlauf, Kompensation eher ungünstig für Prognose (kontra-intuitiv)

Case-Management = gezielte Unterstützung des Verunfallten durch eine speziell geschulte Person, die Kontakte zu Ärzten, Therapeuten, Arbeitsstelle knüpft etc.

Schmerzamnamnese einbeziehen und Aggravationstendenzen beachten
(= übertriebene Darstellung der Schwere der eigenen Erkrankung oder eines Symptoms durch einen Patienten) → häufiger als bei anderen Störungsbildern

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