Frontalhirnfunktionen- Funktionelle Architektur des PFC Flashcards
Anatomie Frontallappen
- Präfrontaler Kortex: granulärer Kortex, fehlende große Pyramidenzellen, Übergang zu hinterem Anteil des Frontallappens: frontales Augenfeld
- hinterer Anteil des Frontallapens: primärer motorischer Kortex, prämotorische und supplementät motorische Areale, vorderer cingulärer Kortex, Broca-Areal, agranulärer Kortex.
Projektionen
Afferenzen: Neokortex, Thalamus (MD=dorsomedialer Kern) und Hirnstamm, nichtprimäre sensorische Repräsentationen aus Okzipitallappen, Parietallappen und Temporallappen
Efferenzen: MD, Amygdala, septale Kerne, Pulvinar, Hippocampus, Hypothalamus, cingulärer Kortex, substantia nigra, Kerne des Mittelhirns
Welche Projektionen, welche Infos?
-Vermittlung Bild der Außenwelt über Afferenzen von sensorischen Assoziationscortizes (zu dorsalen und lateralen Anteilen des PFC)
-Infos zu internem Status des Organismus mit Erinnerungen, Bedürfnissen und Wünschen durch direkte Eingänge aus Hippocampus, limbischem System und dopaminergem System
Generell: fast alle Verbindungen sind reziprok, außer Basalganglien (PFC projeziert auf Basalganglien, nicht umgekehrt)
PFC, der menschliche Teil des Gehirns
relativer Anteil nahm im Verlaufe der Entwicklungsgeschichte zu und erreicht beim Menschen sein Maximum. Große Ausdehnung (29 % des Gehirns beim Menschen ist der PFC)
Flexibilität des Verhaltens und kognitive Kontrolle
Veränderung und Anpassung von Verhalten nach Maßgabe unterschiedlicher externer und interner Randbedingungen (Situation , emotionaler und motivationaler Zustand des Handelnden) – braucht kontrollierende Instanz
Frontalhirngeschädigte Pat: einer Situation angepasste Vehaltensregeln finden ist gestört.
Beispiele:
Verlust kognitive Kontrolle: Keine Ausführung von Antisakkaden möglich, Schwierigkeiten beim Wisconsin Card Sorting Test (Wenn Sortierungsregel sich ändert, Schwierigkeiten beim Anpassen)
Kognitive Kontrolle und Bias-Signale
Bias-Signale werden vom PFC an nachfolgende Strukturen geschickt. Bewirken dort: Umsetzung von Eingangsgrößen in Ausgangsgrößen.
Am Beispiel Stroop-Effekt: PFC ist nicht Teil der Sequenz die von Reiz zu Reaktion führt, sondern übergeordnete modulatorische Instanz, die kontextabhängige Weichenstellung vornimmt. Weichenstellung ermöglicht die Auswahl von Verhaltensweisen
Dopamin in Verhaltensstrategien
Anpassung an veränderte Randbedingungen durch PFC ist abhängig von Dopamin.
Belohnungen sind positive Verstärker von Verhalten und modulieren Auftretenswahrscheinlichkeit.
unerwartete Belohung -> Dopaminausschüttung an PFC
Anpassung und Optimierung von Verhaltensstrategien -> Dopaminausschüttung führt zu neuen präfrontalen Repräsentationen , neuen Zielen,etc.
Schädigungen des PFCs: inadäquate Einflussnahme von Belhnungssignalen auf präfrontale Schaltkreise -> Perseverationen und verstärkte Ablenkbarkeit
Welche Rolle spielen dopaminerge Eingänge auf den PFC?
Vermittlung von Infos über Bewertung von Verhaltensleistungen (Belohnungen ) , die für Veränderung von präfrontal implementierten Verhaltensstrategien Anlass geben
PFC als Komponente des Arbeitsspeichers
In Experiment: Verhaltensrelevante Zielattribute werden für einige Sekunden zwischengespeichert. Viele Neurone im PFC entladen genau dann. Spricht dafür dass diese Neurone Teil eines neuronalen Substrates des AG sein könnten