Pusher-Syndrom Flashcards
1
Q
Pusher-Syndrom
A
= Angst zu nicht gelähmten Seite zu fallen
-> bei Halbseitenlähmung und Apoplex
- im Sitzen und Stehen wird aktiv mit nichtgelähmter Extremität zur Seite der Hemiparese gedrückt (=Verlagerung des Körperschwerpunkts zur gelähmten Seite hin, keine Angst, dass dies zu einer instabilen Körperposition führt)
- Versuchen von Untersuchern, die Schräglage passiv zu korrigieren, wird massiver Widerstand entgegengesetzt
- Pat. ist nicht bewusst, dass sie diese Störung haben, sie empfinden sich als aufrecht sitzend
2
Q
Ursache Pusher-Syndrom
A
- eigenständiges neurologisches Störungsbild, nicht durch Neglect oder Anosognosie verursacht
- Wenn Pat. auf frei schwingendem Stuhl sitzt und Augen schließt , ist die subjektiv posturale Vertikale (“als aufrecht empfunden”) um 18° zur nicht gelähmten Seite verkippt
- subjektive visuelle Vertikale ist bei geöffneten Augen im Normbereich, da sich an visueller Umgebung orientiert wird
- -> gestörte Wahrnehmung der Körperorientierung in Relation zur Gravitation
- ipsiversive Verkippung wird als gerade wahrgenommen, während der Körper kontraversiv verkippt wird!
- keine Schädigung des visuell-vestibulären Systems
- Widerstand ggü. Versuchsleiter : Instabilitätsgefühl?
- Körper nutzt folglich zur Kontrolle der Körperposition im Raum zusätzlich neben visuell-vestibulärem System ein weiteres System um Gravitationsvektoren zu bestimmen
- -> Vermutung rumpfbezogenes Gravitationssystem
3
Q
Läsionsorte beim Pusher-Syndrom
A
- Läsion links- und rechtshemissphärisch, rechts häufiger (65 %) im posterioren Thalamus
- kortikale Läsionen (insulärer Kortex, gyrus postcentralis, Areale im unteren, frontalen mittleren, temporalem und unterem parietalem Kortex –> alle die mit post. Thalamus in Verbindung stehen)
–> posteriorer Thalamus wesentlich für Kontrolle der aufrechten Körperorientierung im Raum zuständig
4
Q
Therapie Pusher-Syndrom
A
- Erkennen der gestörten Wahrnehmung der vertikalen Körperposition
- visuelle Exploration des Raums (und des Körpers)
- aktive Korrektur der Körperposition
- Beibehalten der korrigierten Körperposition