Extrapyramidiale Erkrankungen Flashcards

1
Q

Extrapyramidiales System

A

= alle ins Rückenmark ziehenden motorischen Bahnen, die nicht der Pyramidenbahn angehören, aktivieren v.a. die proximale Rumpf- und Extremitätenmuskulatur, bewirken v.a. Massenbewegungen im Rumpf und den Extremitäten → Grundlage für durch Pyramidenbahn ausgelöste willkürliche und feinmotorische Bewegungen (zentrale Struktur der Funktionskreise: Basalganglien)

Läsionen = motorische Defizite, neuropsychologische und affektive Störungen

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2
Q

Fronto-striato-pallido-thalamo-kortikale Schleifensysteme

A

= neuronale Regelkreise mit elementarem Stellenwert für exekutive Funktionen (Zusammenwirken von Motivation, Emotion, Kognition und Bewegungsverhalten, gestört bei Dysfunktion = Über- oder Unterangebot an Glutamat und GABA Neurotransmittern)

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3
Q

Morbus Parkinson

A

= selektive Schädigung des dopaminergen Systems durch symmetrische Degeneration melaninhaltiger Zellen der Substantia nigra pars compacta: die Substantia nigra degeneriert und stellt die Dopaminproduktion ein, wodurch das Striatum ungehemmt Acetylcholin entlässt. Dieses führt zur Parkinson-typischen Rigidität der Muskulatur.

Kardinalsymptome: Rigor, Tremor, Akinese (Muskelsteifheit, Zittern, Bewegungsarmut bis -losigkeit)

akinetisch rigide vs. tremordominante Form

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4
Q

kortikale vs. subkortikale Demenzen

A

Unterscheidung wird kontrovers diskutiert!

subkortikal = progrediente Erkrankungen, die die Basalganglien betreffen (Morbus Parkinson, Chorea Huntington, progressive supranukleäre Lähmung)

Symptome = verminderte Verarbeitungsgeschwindkigkeit, Gedächtnisstörungen, keine Aphasie, Agnosie, Apraxie

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5
Q

Parkinson Demenz

A

PD vs. AD (Alzheimer Demenz)

AD: deutliche Beeinträchtigungen von Gedächtnis, Sprache, Praxie und Orientierung

PD: progressives dysexekutives Syndrom (Planen, mentale Flexibilität), weniger ausgeprägtes Gedächtnisdefizit, das durch Abrufhilfen stark verbessert werden kann

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6
Q

Progressive supranukläre (Blick-)Parese (PSP)

A

= neurodegenerative Erkrankung durch progrediente Zelldestruktion im Bereich der Basalganglien

“Wahrscheinliche” PSP = Kombination von Blickparese und Gangstörung, ohne Gangstörung = “mögliche” PSP

Abgrenzung zu Parkinson schwierig, da erst Störung des extrapyramidialen Systems und erst später okulomotorische Symptome (“atypisches Parkinsonsyndrom”, “Parkinson Plus”)

ähnliches Defizitmuster wie bei Parkinson Demenz, aber stärkere Progredienz der neuropsychologischen Beeinträchtigungen v.a. exekutive Funktionen

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7
Q

Multisystematrophie (MSA)

A

Kombination von Parkinson und zentral-autonomen Symptomen, Pyramidenbahnzeichen und zerebellären Ausfällen

Gedächtnisfunktionen, sprachliche und visuelle Verarbeitung überwiegend intakt, Auffälligkeiten in Tests frontaler Läsionen

Insgesamt “nicht so schlimm” wie PSP

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8
Q

Kortikobasale Degeneration (CBD)

A

Asymmetrisches, akinetisch-rigides Zustandsbild mit einer Reihe weiterer Symptome (Dystonie, ideomotorische Gliedmaßenapraxie, dysexekutives Syndrom)

Krankheitsdauer 7-10 Jahre

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9
Q

Chorea Huntington

A

= progrediente, degenerative Erkrankung

Motorische, kognitive und psychiatrische Symptome, Persönlichkeitsveränderungen

Erkrankungsalter zwischen 30 und 50, vererbbar

asymptomatische Genträger: keine gravierenden neuropsychologischen Defizite nachweisbar, meist erst motorische, dann kognitive Symptome

symptomatische Genträger: schon zu Beginn ausgeprägte kognitive Symptomatik

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10
Q

Gilles-de-la-Tourette-Syndrom

A

= multiple motorische Tics, Vokalisationen, Manierismen

Echolalie (Nachsprechen), Palilalie (Wiederholen)
von Wörtern und Sätzen

Echopraxie (Nachahmung),
Koprolalie (Obszöne Äußerungen),
Kopropraxie (Obszöne Gesten)

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11
Q

Dystonie

A

= Bewegungsstörungen, deren Ursprung in motorischen Zentren des Gehirns liegt

meist Verkrampfungen und Fehlhaltungen

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12
Q

Defizite bei nicht-dementieller Parkinson

A

Bradyphrenie (Verlangsamung geistiger Funktionen, Antriebsmangel)

vorrangig exekutive Leistungen, aber keine homogenen Befunde

Gedächtnis und Lernen (v.a. semantisches und prozedurales)

Aufmerksamkeitsaufrechterhaltung

Blickmotorik

Depression

Sprache (eher motorisch)

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