Entzündliche ZNS Erkrankungen Flashcards
Meningoenzephalitis
= akute oder schleichende kognitive Beeinträchtigungen durch Entzündung
Chronizität hängt von Erreger ab:
zytotoxisch (vorübergehend) oder zytozid (zelltötend, irreversibel)
Konzentrations- und Gedächtnisstörungen
zB. FSME, Herpes-Simplex-Enzephalitis (HSE)
HIV
in 70% der Fälle neurologische/neuropsychologische Komplikationen
Maß der Beeinträchtigung hängt von externen Faktoren ab (Umwelt, Drogen)
Aids-Demenz-Komplex: im fortgeschrittenen HIV-Stadium zunehmende AIDS-Enzephalopathie mit Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Antriebsminderung, Vergröberung der Persönlichkeitszüge bis zum Vollbild einer Demenz
Oft schon zu Beginn akute Meningoenzephalitis mit guter Spontanremission, im weiteren Verlauf subakute HIV-Enzephalopathie, die schließlich in HIV-assoziierte Demenz mündet (mittlere Überlebensrate = 6 Monate)
Multiple Sklerose
= autoimmunvermittelte ZNS Erkrankung, die zu multiplen zeitlich und räumlich disseminierten Demyelinisierungen unterschiedlicher Lokalisation führt
Verlauf schubweise oder chronisch-progredient (kann ineinander übergehen)
Symptomkonstellation distinkter neuropsychologischer Teilleistungsbeeinträchtigungen, v.a. Aufmerksamkeit und Gedächtnis (AG, LZG), kognitive Flexibilität
MS-Fatigue Syndrom: 75-95% aller MS Patienten, extreme Form plötzlicher Müdigkeit, hohe subjektive Belastung
Multiples Diskonnektionssyndrom:
Läsionsverteilung eher als Läsionsvolumen für kognitive Defizite entscheidend, Gehirn kann kognitive Defizite irgendwann nicht mehr ausgleichen (“Konnektivität”),
v.a. kumulierte kortexnahe Demyelinisierungen ohne neurologische Funktionsbehinderung wirken sich kognitiv aus durch Unterbrechung des netzwergartigen kognitiven Systemgefüges
Schwellenmodell: Kompensation nur bis zu bestimmtem Läsionsausmaß möglich (erklärt kognitive Leistungsunterschiede der MS Subtypen, viel deutlicher bei chronisch-progredientem Verlauf)